Die Süddeutsche schreibt:
Schweden war das Vorbild für das rot-grüne Projekt des Atomausstiegs. Nun hat sich die konservative Regierung in Stockholm darauf geeinigt, das Verbot zum Bau neuer AKW aufzuheben.
Mehr dazu bei DN und SvD, wo auch mehr über die Rolle der mitregierenden Centerpartiet zu lesen ist, die sich im Spagat übt, den Beschluss mitzutragen und gleichzeitig zu behaupten, ihre Haltung gegen Kernkraft nicht geändert zu haben.
Es geht darum, die befindlichen Reaktoren durch modernere zu ersetzen, wenn die alten ablaufen. Neue Standorte soll es keine geben. Die Regierung verkauft das ganze als Teil der Anstrengungen gegen den Klimawandel.
Die Pannenserie der letzten Jahre in mehreren schwedischen Kernkraftwerken, inklusive des Beinaheunfalls in Forsmark, scheinen vergessen. Über die ungelösten Probleme bei der Uranförderung und -versorgung sowie bei der Entsorgung des Abfalls spricht man hierzulande sowieso nicht gerne. Andererseits trifft man auch heute noch Schweden, bei denen der Schock von Tschernobyl so tief sitzt, dass sie zum Beispiel keine Pilze sammeln gehen.
Nachtrag 080206: Lesenswert dazu ist der Kommentar bei der ZEIT und heute nicht weniger relevant ist dieser Artikel von vor vier Jahren. Es ist sowieso fraglich, was der gestrige Beschluss für Auswirkungen hat. Die neuen Reaktoren liegen so weit in der Zukunft, dass zum Beispiel ein einfacher Regierungswechsel das Blatt wieder wenden kann.