Eine Eigenheit des gesprochenen Schwedisch, die viel zur charakteristischen Melodie beiträgt, ist die Betonung auf der ersten und zweiten Silbe eines Worts. Nehmen wir als Beispiel nalle, den Teddybären. Ein Deutscher würde die Betonung auf die erste Silbe legen und die zweite unbetont lassen.
Schweden betonen die zweite Silbe fast genauso stark wie die erste, ohne sie in die Länge zu ziehen. Das ist in Worten schwer zu beschreiben, aber sehr einfach zu hören und – wenn man es zu Beginn permanent im Hinterkopf behält – auch gar nicht so schwer nachzuahmen. Diese Doppelbetonung beschränkt sich nicht auf zweisilbige Wörter und es gibt meines Wissens keine Regel, wann sie vorkommt und wann nicht. In einigen wenigen Ausnahmefällen entscheidet sie bei ansonsten gleich geschriebenen Wörtern sogar über die Bedeutung.
Und weil sie die Melodie des Schwedischen so angenehm macht, wird die zweifache Betonung gern verwendet. Das beste Beispiel dafür sind Spitznamen, vor allem männliche. Selbst kurze einsilbige Namen können so verlängert werden, dass sie mit der als freundlich empfundenen Doppelbetonung ausgesprochen werden können:
- Nisse klingt netter als Nils.
- Karl wird zu Kalle.
- Lars zu Lasse.
- Jan zu Janne.
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Per zu Pelle.
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Bo zu Bosse.