Dieses Blog ist zwar nicht als Sprachkurs gedacht, aber einige Eigenheiten sind doch erwähnenswert. Die Worte, die Familienverhältnisse beschreiben, gehören dazu und hier nehmen es die Schweden sehr genau.
- Mor ist die Mutter, far der Vater, zusammen sind sie die föräldrar (Eltern).
- Bror ist der Bruder, syster die Schwester, syskon die Geschwister.
- Dotter ist die Tochter, son der Sohn, zusammen barn (Kinder) – so weit, so einfach.
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Bei den Großeltern fängt es an, komplizierter zu werden:
- Morfar und mormor sind Großvater und Großmutter mütterlicherseits. Es sind also Zusammensetzungen aus Mutter und Vater und der Opa mütterlicherseits ist eben der Muttervater.
- Dem entsprechend sind farfar und farmor Opa und Oma väterlichseits, die farföräldrar (Vatereltern) eben.
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Das Ganze geht auch von oben nach unten: Ein dotterson ist ein Enkel (Tochtersohn) und so weiter. Ein gebräuchlicher Überbegriff für alle Arten von Enkeln ist barnbarn.
Das gleiche Prinzip setzt sich fort in den anderen Begriffen:- Ein morbror ist ein Onkel mütterlicherseits (Mutterbruder), farbror einer von der Vaterseite.
- Bei den Tanten bleibt vom erwarteten syster nur das ster übrig, es heißt also moster und faster.
- Nichten und Neffen sind ganz konsequent *systerson*, *brorson*, *systerdotter* und *brorsdotter*. Kusinen und Schwager haben dann aber doch eigene Worte (*kusin*, *svåger*) und ganz wie im Deutschen kann man den Prefixe *svär-* (Schwieger-) und *styv-* (Stief-) vor Verwandte setzen, wenn es zutrifft. Man treibt diese Zusammensetzungen auch nicht zu weit: Anstatt *mormormor* sagt man z.B. lieber *mormors mor*. Der Vorteil dieses Systems ist offensichtlich, dass es weniger Unklarheiten gibt, als im Deutschen. Andererseits kann ein und die selbe Oma *mormor* oder *farmor* genannt werden, wenn sich zwei Kusinen unterhalten. Wem das jetzt alles zu kompliziert war, der schaue sich [dieses Bild](http://lexikon.nada.kth.se/bilder/teman/tema01.JPG) in Ruhe an, in dem die Begriffe anhand eines Stammbaumes dargestellt sind.