([YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=zwK7RsaSR8I), [mehr über *Caesars*](http://de.wikipedia.org/wiki/Caesars))
([YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=zwK7RsaSR8I), [mehr über *Caesars*](http://de.wikipedia.org/wiki/Caesars))
Aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen soll es für Umwelt und Autos weniger schädlich sein, wenn man dem Salz im Winter Zucker beimischt. Die Befürchtung ist aber, dass man damit Wildtiere anlocken und so mehr Unfälle provozieren könnte.
Deshalb wird jetzt getestet (S), wie sehr Elche auf den Zucker stehen. Wenn sie die Zucker-Salz-Mischung ablehnen, spräche einem künftigen Einsatz wenig entgegen.
Es ist ja auch zu verlockend für die Alkohollieferanten. Wegen des schwedischen Staatsmonopols darf Alkohol nur in den eigenen Läden, Systembolaget genannt, verkauft werden. Und was es dort nicht gibt, macht in Schweden auch keinen Absatz.
Außerdem muss ja irgendwer entscheiden, was ins Sortiment kommt und was nicht. Dass hier zum Beispiel die Weinlieferanten ihre Produkte gegenüber der Konkurrenz hervorheben wollen, ist verständlich und ein gutes Mittel zur “Hervorhebung” ist eben Bestechung. Nun ist Korruption in Schweden natürlich verboten und im Allgemeinen auch kein größeres Problem als anderswo, aber von Verdachtsfällen beim Systembolaget hört man immer wieder.
Ein neuer Fall beschäftigt gerade die schwedischen Medien. Eine Einkaufsleiterin des Systembolaget kündigte und wechselte zu einem Weinlieferanten, dessen Sortiment sie erst zwei Monate vorher ins Sortiment der staatlichen Geschäfte aufgenommen hatte.
Konsequent sind sie ja, die Wahlgewinner des letzten Herbstes, allen voran die Moderaterna. Nachdem sie schon in Stockholm die öffentlichen Verkehrsmittel verteuert haben, ziehen die Kollegen in Uppsala jetzt nach: Ein Einzelfahrschein in den Stadtbussen soll bald 30 anstatt 20 Kronen (S) kosten.
Abmildernd sei angemerkt, dass die Preise mit den sehr praktischen aufladbaren Chipkarten nur schwach angehoben werden und es auch andere billigere Fahrkarten in Automaten und via SMS-Kauf geben soll. Man will also vor allem Leute davon abbringen, bar beim Fahrer zu bezahlen, weil die dort mitgeführte Menge Geld Räuber anlockt. Die Gewerkschaft der Busfahrer begrüßt deshalb die Preiserhöhung.
Trotzdem merkt man den Konservativen eine autofreundlichere Politik an – es sollen weitere Straßen in Uppsala für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden und trotz überteuerter leerstehender Parkhäuser mehr Parkplätze geschaffen werden. An eine stärkere Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, die sich meiner Meinung nach keineswegs rentieren müssen, oder sogar die Inangriffnahme der manchmal diskutierten Straßenbahn für Uppsala ist derzeit also nicht zu denken.
Den Sinn von Wahlumfragen mehr als drei Jahre vor der nächsten Wahl kann man sicher anzweifeln. Über die aktuelle politische Stimmung im Land sagen wohl trotzdem etwas aus.
Nach einer Umfrage (S) gäbe es eine satte rot-grün-linke Mehrheit von 52%, wenn heute Wahl wäre. Die vier Regierungsparteien kämen auf 42%, die beteiligten Christdemokraten würden es aber nicht einmal mehr ins Parlament schaffen. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn sie nicht gerade von den Schwedendemokraten in der Wählergunst überholt worden wären.
Påsk ist Ostern. Das Wort kommt vom hebräischen “pessach”, erinnert also an die Ableitung des christlichen vom jüdischen Fest. Außerhalb religiöser Enklaven ist Ostern für die Schweden, genauso wie für Deutsche, vor allem ein willkommenes langes Wochenende. Nicht wenige fahren für ein paar Tage aufs Land, was dazu führt, dass das Osterwochenende in Schweden eines der unfallträchtigsten des Jahres ist.
Wie Ostern in Schweden abläuft und was es für Traditionen gibt, lässt sich am besten anhand einiger Begriffe erklären. Deshalb hier ein kleines Glossar, unter Zuhilfenahme der schwedischen Wikipedia:
Der Dymmelonsdag ist der Mittwoch vor Ostern. Der heißt so, weil früher in Kirchenglocken die Klöppel durch hölzerne ersetzt wurden, um einen gedämpften Klang zu erzeugen und die Leute auf die bevorstehende Zeit der Traurigkeit einzustimmen.
Skärtorsdag, der Gründonnerstag. Der Name kommt von der Fußwäsche, die Jesus an seinen Jüngern vor dem Abendmahl vollzogen haben soll. Skära hatte früher nämlich die Bedeutung “reinigen” und nicht wie heute “schneiden”. Am skärtorsdag verkleiden sich -Mädchen- Kinder als Påskkärring (siehe Bild) und gehen von Tür zu Tür, um Süßigkeiten einzusammeln. Die Hexenverkleidung hat damit zu tun, dass Hexen sich am Gründonnerstag angeblich auf dem Berg Blåkulla (Blocksberg) trafen und mit dem Teufel Orgien feierten.
Långfredag, der “lange (Kar-)Freitag”, bekam seinen Namen, weil er langweilig war. Das Radio spielte keinen Pop sondern Psalme und noch bis 1969 waren keine Vergnügungsveranstaltungen am Karfreitag erlaubt.
Der Påskafton (Karsamstag) ist zwar in der christlichen Tradition “leer”, aber hat sich in Schweden als der eigentliche Osterfeiertag herausgebildet. Ob der Vergleich mit Weihnachten, an dem ja auch der Vorabend gefeiert wird, gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall gibt es das Festessen (*Påskmat*) am Samstag. Mittags isst man, wie an so vielen schwedischen Feiertagen, das sillunch (verschieden eingelegte Heringe mit Kartoffeln) und abends beispielsweise Lamm oder Lachs. Eier spielen auch eine Rolle. Allgemein ist das Essen an Ostern weniger schwer als zu Weihnachten.
Påskdagen und Annandag Påsk werden Ostersonn- und -montag genannt und meines Wissens passiert an diesen nichts besonderes mehr.
Ostereier, Påskägg, werden in Schweden zwar auch verschenkt, aber angemalte Hühnereier sieht man selten. Stattdessen benutzt man bunt verzierte, große Karton-Eier, die sich in der Mitte teilen und mit Süßigkeiten füllen lassen.
Alte und neue Bilder haben endlich ihren angestammten Platz im Archiv eingenommen. Hier die Links:
Die diesjährige Frühlingsgalerie ist eröffnet und wird in den nächsten Wochen noch weiter wachsen.
Ich bin gerade von einem kurzen Osterurlaub zurück und hatte natürlich die Kamera dabei.