Neulich gelernt: Das Wort Moped, das von vielen Sprachen übernommen wurde, entstammt der Phantasie des schwedischen Journalisten Harald Nielsen, der Motor und Pedal zusammensetzte.
Kopiere und teile! Alles Wissen für alle! Das was Technik und Naturgesetze erlauben, soll nicht durch weltliche Gesetze begrenzt werden!
Soweit die Kurzversion der Botschaft der Kopimisten, die Kirche für deren Mitglieder Information heilig ist und das Kopieren ihr Sakrament.
Nach einigen Anläufen ist der Kopimismus jetzt anerkannte Religion in Schweden und genießt damit im Prinzip dieselben Privilegien wie andere Glaubensrichtungen. Bis sich einmal jemand vor Gericht darauf beruft, handelt es sich dabei vor allem um gelungenes Trollen – von Religion sowie von Urheberrechtsverbänden, die auf immer restriktivere Gesetze gegen “illegales” Tauschen von Information drängen.
Nachtrag 120105: Jetzt hat auch die ZEIT was dazu.
Die Julkalender, also die Weihnachtskalender des schwedischen Fernsehens und Radios, sind nach wie vor eine Institution. Heuer gibt es zusätzlich einen Mini-Kalender für all jene, die mit der überzuckerten Weihnachtsgemütlichkeit nicht so viel anfangen können: Rim & Reson, was sich naheliegend mit Reim & Räson übersetzen lässt, animiert einzelne Comics von bekannten schwedischen Zeichnern zu sehr kurzen Sequenzen. Assar, Rocky, die bitteren Figuren von Nina Hemmingsson und die Collagen von Jan Stenmark sind mit dabei. Sehr schön gelöst finde ich, dass die Figuren auch im neuen Format nicht reden, sondern weiterhin Sprechblasen zu unverständlichem Gemurmel von sich geben. Siehe auch DNs Rezension.
Ich weiss, dass man Videos auf SVTPlay nicht immer aus dem Ausland ansehen kann. Da Rim & Reson eine Eigenproduktion ist, sollte es jedoch funktionieren. Bei der Gelegenheit sei auch auf das Progrämmchen svtget hingewiesen, das es einfacher macht, Videos von SVTPlay herunterzuladen.
Frohe Feiertage allerseits!
Es ist ziemlich absurd, dass in Norwegen, dem reichsten Land Europas (der Welt?), zu Weihnachten die Butter ausgeht. Ursachen scheinen erhöhter Bedarf – mehr Fett und weniger Kohlehydrate sind im Trend, auch in Schweden – und schlechte Planung beim norwegischen Quasimonopolisten zu sein. Außerdem nimmt sich Norwegen als Nicht-EU-Land die Freiheit, die eigene Landwirtschaft mit Zöllen auf Importe zu schützen, was den Nachschub weiter erschwert.
Diese Zölle sind auch der Grund, warum jetzt tatsächlich Schweden im Nachbarland verhaftet werden, weil sie Butter schmuggeln. Bei über 30 Euro pro Pfund ist das lukrativ. Wenigstens können Schweden jetzt schadenfroh sein und einen gewissen Ausgleich dafür verspüren, dass sie dem Nachbarn und ehemaliger “Provinz” heute wirtschaftlich unterlegen sind und nicht selten für die einfacheren Arbeiten dort herangezogen werden, die kein Norweger mehr machen will. Immerhin hat man hier ordentliches Weihnachtsgebäck.
Wer die neue Flugverbindung Oslo – Karlstad nutzt, bekommt jetzt ein Kilo Butter geschenkt.
Nachtrag: Jetzt auch auf tagesschau.de
(irgendwie auch via fefe )
Wer hätte es gedacht: die schwedischen Emissionen an Treibhausgasen haben 2010 im Vergleichzum Vorjahr um 11 Prozent zugenommen. Das ist ganz schön viel und nicht sehr klimatsmart. Die Abnahme in den Jahren davor war demnach weniger auf Klimaschutzmaßnahmen denn auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen. Letztes Jahr wurde dann wieder mehr produziert und transportiert, außerdem waren die Winter an beiden Enden von 2010 ungewöhnlich kalt und man musste mehr heizen. Siehe auch.
Die Kungsgatan ist die Straße, die vom Stureplan zum Hötorget führt und dann weiter bis auf den Kungsholmen, und die letzte Woche 100 Jahre alt wurde (Link mit alten Bildern). Damals sprengte man 130.000 Tonnen Material aus dem Wall, der an dieser Stelle durch die Stadt lief, und der die Ost-West-Verbindung erschwerte. Die beiden Straßen, die die Kungsgatan heute auf Brücken überqueren, zeugen noch vom damaligen Höhenniveau.
Die Kungsgatan entwickelte sich zur Parademeile, schon während der olympischen Spiele von 1912 (deren Jubileumsvorbereitungen in vollem Gange sind, doch dazu mehr ein andermal). In den Dreißigern baute man die Kungstornen, die zu den ersten Hochhäusern in Europa gehörten. Der Status der Kungsgatan als Einkaufsstraße nahm in den Achtzigern ab, ist heute jedoch völlig wiederhergestellt.