Das schreiben die anderen

Den Auftakt in den deutschen Medien zur schwedischen Wahl macht Tagesschau.de.

Aus den Blogs, die ich täglich zumindest überfliege, fallen mir spontan Ralf, Fabian und Reik ein, die über die Wahl schreiben.

Die FAZ hat auch einen längeren Artikel.

Nochmal Tagesschau.de und jetzt ist auch SpOn dabei: eins, zwei und ein dritter zur Integrationspolitik.

Der Artikel der ZEIT findet sich hier. (Danke Michel)

Die Liste wird im Laufe des Tages erweitert.
Weitere Linktipps gerne in die Kommentare…

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Mehrsprachige Infos

Die Internetseite der Wahlbehörde ist der Platz für alle technischen und organisatorischen Fragen rund um die Wahl und dort wird auch das vorläufige Ergebnis veröffentlicht werden.

Prominent auf der Startseite verlinkt sind Broschüren mit dem Wichtigsten zur Wahl – in 25 Sprachen! Darunter natürlich auch Deutsch (PDF). Man bekommt schon immer wieder den Eindruck, dass Schweden seine Minderheiten und Einwanderer, die nicht notwendigerweise Schwedisch sprechen, nicht vergisst und aktiv versucht, sie am öffentlichen Geschehen zu beteiligen.

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Wahltag eröffnet

Heute ist es endlich so weit: gut sieben Millionen Schweden und in Schweden lebende sind aufgerufen, an die Urnen zu gehen. Das heißt, eigentlich nur noch fünf Millionen, denn gut zwei haben schon vorab gewählt.

Man erwartet eine hohe Wahlbeteiligung, bis 85 Prozent, und wenn sich die fast täglichen Umfragen der letzten Woche bestätigen, dann wird die Regierung Reinfeldt wiedergewählt. Die rechtsextremen Schwedendemokraten liegen laut diesen knapp über der vier-Prozent-Sperre könnten es zum ersten mal ins Parlament schaffen.

Zu all dem mehr im Laufe des Tages und heute Abend, wenn die vorläufigen Ergebnisse eintrudeln. Denn heute ist auf Fiket.de Valvaka angesagt.

Was in den letzten Wochen hier schon alles zum Thema stand, lässt sich unter dem Schlagwort Wahl2010 leicht finden.

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Raymond & Maria - Nej

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=EafqqTk-xr0)

Deutschland schenkt Pharmaindustrie Milliarden

SpOn hat einen mit Zahlen gespickten Artikel, der darlegt wie Deutschland freiwillig 9 Milliarden zu viel für Medikamente ausgibt. Als Vergleichsland dient Schweden.

Verwunderlich ist das wohl nicht, wenn man Lobbyisten Gesetze schreiben lässt, die außerdem noch wirkungslosen “Arzneien” Tür und Tor öffnen.

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Starke Krone

Jetzt, da es nach allem Kriseln mit der schwedischen Wirtschaft wieder aufwärts geht, hat auch die Währung wieder eingeholt, was sie während der Turbulenzen am Finanzmarkt eingebüßt hatte:

Kursentwicklung
Kronen/Euro

Der Graph (Bildschirmfoto von Yahoo) zeigt, wie viele schwedische Kronen man wann für einen Euro bekommen hat. Jahrelang war 9.3-9.4 der Normalzustand und die Schwankungen klein. Dass der Kurs bis auf 11.6 ansteigen würde, hatte ich zu Beginn der Krise nicht gedacht. Es sind schließlich fast 20 Prozent – ein Fünftel! – die da an Wert eingebüßt wurden.

Wer schlau war und an die schwedische Währung geglaubt hat, hat sich Anfang 2009 Geld in Euro geliehen und in Kronen gewechselt. Der schwedische Staat selbst hat das getan und so ein paar Milliarden Gewinn gemacht (ich finde den Link dazu nicht mehr), denn mittlerweile ist der Kurs auf unter 9.25 gefallen. Dass die schwedische Zentralbank dieser Tage wieder angefangen hat, die Leitzinsen zu erhöhen, stärkt die Krone weiter, und da aller Voraussicht nach die Euro-Zone sich nicht so schnell erholen und deshalb die Zinsen niedrig lassen wird, rechnen Experten damit, dass der Trend anhält und man bald weniger als 9 Kronen für einen Euro bekommt.

So starke Schwankungen haben ganz praktische Auswirkungen auf das Verhalten von Menschen. War letztes Jahr noch Hemester angesagt, ist es jetzt wieder billig für Schweden, ins Ausland zu reisen, was auch gern genutzt wird. Im Gegenzug wird es teurer für Europäer, nach Schweden zu kommen, weshalb die Vermutung, dass die Tourismusbranche hier kommendes Jahr ihre üblichen Steigerungsraten nicht halten können wird, wohl nicht weit hergeholt ist. Dazu kommt, dass schwedische Exporte durch die starke Krone benachteiligt werden.

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Renar

Rentiere

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Wahlmöglichkeiten

Noch einmal zu den schon erwähnten Vorab-Wahllokalen, bei denen Schweden schon jetzt ihre Stimmen abgeben können. Es ist nämlich interessant, was mit diesen Stimmen passiert. Die (bis zu drei) geschlossenen Umschläge mit den Stimmzetteln bleiben bei ihrer Stimmkarte, die die Personalien und das Wahllokal des Abstimmenden zeigt. Das Bündel wird dann zu eben diesem Wahllokal gefrachtet. Dazu sind noch am Wahltag jede Menge Boten vom Wahlamt unterwegs, die die letzten Vorab-Stimmen an den richtigen Ort bringen und die Stimmen, die falsch gelandet sind, zwischen den Wahllokalen austauschen.

Die Stimmberechtigte, die vorab gewählt hat, kann sich auch noch umentscheiden. Dazu muss man am Wahltag in sein Wahllokal gehen und sich seine Vorabstimmen aushändigen lassen. Im Wahlregister werden Frühwähler nämlich bis zur Schließung der Wahllokale nur als “vorläufig” geführt, wenn die Wahlhelfer während des Tages die Vorabstimmen durchgehen. Erst am Ende kommen sie in die Urne und und sind dann nicht mehr von anderen zu unterscheiden.

Die Vorab-Wahllokale haben übrigens in Schweden die Briefwahl ersetzt, die nur noch aus dem Ausland möglich ist, wobei man dort auch in Botschaften oder Konsulaten wählen kann. Neben der Auslands-, der Vorab- und der “normalen” Wahl am Wahltag, gibt es noch eine letzte Art, seine Stimme loszuwerden: die Wahl im Auftrag. Hierbei übergibt man einer Vertrauensperson seine Stimmen, die diese ins Wahllokal bringt. Das ist für hilfebedürftige Menschen gedacht und es muss ein Zeuge anwesend sein, der zusammen mit dem Vertrauten die speziellen Unterlagen ausfüllen und unterschreiben muss.

Auf Schwedisch kann man das alles auf val.se nachlesen.

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Symfoniorkestern - Den Lilla Flykten

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=2i5jpc6lXPs)

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Parteispendenzwist

Auch im Land, dem das Öffentlichkeitsprinzip und die Ermunterung zum Aufdecken von Missständen zu internationalen Bestnoten in Korruptionsfreiheit verholfen hat, gibt es einen schwarzen Fleck bezüglich der Transparenz, bei dem sogar Deutschland besser abschneidet: die Parteispenden. Dort gibt es nämlich dank der diversen Spendenaffären mittlerweile eine Veröffentlichungsplicht für Spenden über 10.000 Euro.

In Schweden gibt es kein solches Gesetz, jedoch eine freiwillige Übereinkunft der meisten Parteien im Reichstag, Spenden über 20.000 Kronen (≈2150 EUR) offen zu legen. Zwei der Regierungsparteien widersetzen sich jedoch. Die kleine Partei der Christdemokraten und die größte bürgerliche Partei, die Moderaterna. Gute Gegenargumente haben sie keine, denn durch die Ausnahme von Kleinspenden wird für die meisten Spender nicht öffentlich, wie sie wohl wählen, und das Wahlgeheimnis bleibt gewahrt.

Musterland Schweden hat sich wegen der undurchsichtigen Parteienfinanzierung eine Rüge vom Europarat eingefangen und angesichts der Spendenaffäre in Finnland neulich werden jetzt Fragen laut, was die beiden widerspenstigen Regierungsparteien zu verbergen haben. Die Sozialdemokraten, die bisher die freiwillige Regelung bevorzugt hatten, wollen deshalb nun doch ein diesbezügliches Gesetz einführen. Das ist wahlkampftechnisch geschickt, weil es einerseits berechtigtes Misstrauen gegen Reinfeldt aufkommen lässt und andererseits den bürgerlichen Block spaltet, denn die liberale Folkpartiet und das Zentrum sind wie die Opposition für offene Parteispenden.

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