Ich habe heuer noch keine vor die Linse bekommen, aber man sagt, dass
die Leberblümchen mittlerweile auch in diesen Breiten blühen. Das Bild
ist von 2006. Mehr Blåsippor hier.
Dagens Nyheter, Schwedens größte Morgenzeitung, bringt heute einen sehr offensichtlichen Aprilscherz (auch online): Der öffentliche Nahverkehr in Stockholm wolle eine VIP-Fahrkarte einführen, die einem den Zutritt zu reservierten Wagen in U- und Pendelbahn ermögliche. Dort würden Zugbegleiter und eine Zeitung den Service erhöhen. Bei Bussen könne man mit der VIP-Karte die hinteren Türen zum bevorzugten Einsteigen öffnen.
Nicht gerade ein höjdare, aber zum Schmunzeln reichte es. Weitere Scherzmeldungen, die mir im Laufe des Tages unterkommen, kommen in die Kommentare, wo natürlich jeder willkommen ist, Links zu Fundstücken beizutragen.
[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=W9QqCrhm3KA), [via](http://www.swedesplease.net/2009/03/27/swedish-video-roundup-hello-saferide-the-late-call-capetown-niels-nelson-go-cart-system-marit-bergman/), [schonmal](http://www.fiket.de/2008/06/25/capetown-let-it-go/)
Die – wie ich finde – lustigste Ergänzung dieser Liste seit langem: schäslong. Ja, das ist in der SAOL.
Ich war gerade dabei, das Video mit Thåströms Alla vill till himlen hier einzubinden und den Liedtext zu übersetzen, als sich ein Gefühl des Déjà-vu breitmachte. Völlig zu Recht.
Die staatlichen schwedischen Eisenbahnen, Statens järnvägar, wurden 1988 aufgespalten. Das Banverket ist auch heute noch eine Behörde und kümmert sich um den Betrieb des Schienennetzes. Der Zugbetreiber SJ, der auf den Gleisen gegen Bezahlung seine Strecken fährt, ist mittlerweile eine Aktiengesellschaft – allerdings in Staatsbesitz.
SJ hat immer noch große Teile seines Monopols auf den Personenverkehr. Das soll sich jetzt ändern, nach dem was Infrastrukturministerin Åsa Torstensson gestern morgen in DN schrieb. Ab Sommer soll es freie Konkurrenz an den Wochenenden geben, ab Herbst freien internationalen Verkehr und ab Oktober nächsten Jahres auf allen Strecken.
Die Hoffnung ist, dass sich durch die Konkurrenz der Service verbessert und die Preise fallen. Dadurch dass man den englischen Fehler vermieden und das Schienennetz in Staatsbesitz belassen hat, spricht ja auch prinzipiell nichts dagegen, auch andere Betreiber fahren zu lassen. Die zur norwegischen Staatsbahn gehörende Tågkompaniet will die neuen Möglichkeiten auch so schnell wie möglich nutzen und dem X2000 andere Schnellzüge entgegenschicken.
Doch es ist unsicher, ob Zugfahren nach dieser Öffnung wirklich besser wird. Auf viel befahrenen Strecken ist die Gleiskapazität an der Grenze und wenn die Firma, die mehr fürs Gleis bezahlt, Vorrang beim Fahrplan erhält, wird das die Fahrkartenpreise erhöhen, nicht senken. Außerdem werden die neuen Konkurrenten sich die Rosinen der gewinnbringenden Strecken heraussuchen und damit die Möglichkeiten für SJ verringern, weniger lohnende Nebenstrecken zu erhalten. Zusätzlich könnte mangelnde Abstimmung bei Fahrplänen und Bezahlsystemen das Zugfahren weniger attraktiv machen. Die Opposition ist deswegen gegen den Vorschlag der Regierung und meint, dass sich Schienenverkehr nicht gut für Konkurrenz eignet.
Im schwedischen Parlament, dem Riksdagen, wurde heute beschlossen, die kupferne 50-Öre-Münze ab Ende September 2010 abzuschaffen. Die Ein-Kronen-Münze wird dann also die kleinste Bargeldeinheit sein.
Als Grund für die Abschaffung wird angeführt, dass die 50 Öre immer weniger verwendet und dass sie von der Mehrheit der Schweden für überflüssig gehalten wird. Preise werden aber weiterhin mit Öre angegeben und beim Einkaufen wird – wie auch jetzt schon – am Ende auf die nächste Münze gerundet.
Der einzige Unterschied wird also sein, dass man kein lästiges Kupfer mehr mit sich herumträgt. Fein.
Ich finde immer noch, dass der heute in Schweden gefeierte Waffeltag eines der lustigsten Beispiele für die Veränderlichkeit von Sprache ist.
Morgen läuft ein neues Stück echt schwedischen Kulturguts in den hiesigen Kinos an: Kenny Begins.
Kenny Starfighter ist “Galaxhjälte” (Galaxienheld) und rettet das Universum von Schurken wie Doktor Deo, den er in der sechsteiligen Fernsehserie aus den Neunzigern bekämpfte. Diese hat mit ihren lächerlichen Dialogen, Kennys Dummheit und Heldenoutfit vom Flohmarkt samt allerlei Seitenhieben auf Helden- und Weltraumgeschichten Kultstatus in Schweden erreicht und wurde mehrmals wiederholt.
Und jetzt gibt es eben den Kinofilm dazu. Anhand des Titels kann man wohl davon ausghen, dass es in Anlehnung an Batman Begins darum geht, wie Kenny zum Galaxhjälte wurde.