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Die populäre Alkoholsteuer

Jeder dritte Schwede will die Alkoholsteuer erhöhen. Nur noch jeder fünfte will sie senken. Vor nur fünf Jahren wollten dies noch ganze 57 Prozent. Außerdem ist die Zahl derer, die Alkoholverkauf im Supermarkt befürworten von der Hälfte auf ein Drittel gesunken.

Ein wenig verwundert mich die große Veränderung in der Statistik in so kurzer Zeit. Ich erinnere mich an keine besonders ausgeprägte öffentliche Debatte zum Thema. Die Politik will auf jeden Fall die Gelegenheit beim Schopfe packen und im Herbst die Alkoholsteuer erhöhen.

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Kein Alkoholkauf an Mittsommer

Morgen ist midsommarafton und natürlich wird da beim Feiern auch einiges getrunken. Doch man muss vorbereitet sein, denn Nachschub kaufen ist nicht. Alle Systembolag haben morgen und übermorgen geschlossen.

Das ist ein wichtiger Aspekt des schwedischen Alkoholmonopols, der hierzulande oft betont, von Besuchern jedoch meist übersehen wird. Die Einschränkung der Verfügbarkeit ist Absicht! Wenn man im voraus planen muss, durchdenkt man im nüchternen Zustand wie viel man trinken wird und ist dann notwendigerweise gezwungen, sich daran zu halten. Dass ein Fest unerwartet ausartet und man angetrunken Nachschub holt, wird verhindert. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass sich Leute nicht betrinken und Feste nicht ausarten, sondern nur, dass das dann volle Absicht ist und gut vorbereitet.

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Kölsch

Vor kurzem war ich in Köln. Abgesehen davon, dass es ungewohnt war, statt aus Familien- einmal aus Arbeitsgründen nach Deutschland zu kommen, fielen mir mindestens zwei Dinge auf. Zum einen geht da keiner bei Rot über die Straße. Ernsthaft. Man wird sogar dumm angeschaut, wenn man dem natürlichen Gefühl der Unsinnigkeit nachgibt, das sich einstellt, wenn man vor einer weit und breit leeren Straße steht. Dabei fand ich bisher, dass sich Schweden im großen und ganzen eher an Regeln halten als Deutsche.

Zum anderen war da natürlich das Kölsch. Als Beinahe-Bayer war ich selbstredend äußerst skeptisch gegenüber 0,2l-Gläschen. Doch spätestens nachdem mich unser Gastgeber in eine der älteren Braustuben mitnahm, wo einem der wortkarge bärbeißige Hühne von Wirt zwei Klösch hinstellt (welch feinmotorische Leistung!) bevor man sich seinen Platz am Tresen fertig ausgesucht, geschweige denn bestellt hat, und dann für stetigen Nachschub sorgt, war ich versöhnt und fand Kölsch sogar lecker. Was allerdings am schwedischen Folköl liegen mag.

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Fränkisches Bier

Immer wieder erstaunlich, das Angebot an Bieren der studentischen Kneipen in den Nationen von Uppsala. Gestern Abend trank ich zwei fränkische Biere: Kulmbacher Festbier und Schlenkerla Rauchbier.

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Schwedische Android-Apps

Ich habe mir ein “neues” Telefon geleistet – ein gebrauchtes HTC Hero. Das läuft mit Googles Linux-basiertem Betriebssystem Android und man kann sich wie bei Apples iPhone tausende kleiner Progrämmchen, so genannte “Apps”, herunterladen. Und nachdem ich das halbe Wochenende damit herumgespielt habe, möchte ich ein paar Schweden-spezifische Apps nicht unerwähnt lassen.

  • Öffentlicher Nahverkehr. Größere regionale Verkehrsbetriebe, darunter der Stockholmer SL, bieten Apps an, mit denen man sich Verbindungen heraussuchen oder Störungen anzeigen lassen kann. Eine andere App kennt die Nummern zum Fahrkartenkauf per SMS und erleichtert diesen.
  • Eniro. Die schwedischen “Gelben Seiten” bieten ihre “Supersearch” nach Firmen, Personen und Plätzen an und in einer zweiten App sind die Karten zugänglich – eine Alternative zu den Google Maps.
  • Noch mehr Karten: Allakartor erleichtert die Suche nach Badeplätzen, Cafés, Restaurants, Sushi, freien WLANS, Second-Hand-Läden etc. in der Nähe.
  • Nicht auf Schweden beschränkt aber auch lokal sind Layar und Google Places, die einem auch zeigen, was es in der Nähe so alles gibt. Zum Beispiel Links zum Wikipedia-Artikel einer Sehenswürdigkeit, eingeblendet über selbiger, wenn man die Kamera darauf richtet.
  • TV. Es gibt Apps mit dem Fernsehprogramm der schwedischen Sender. Über die Mobilseite von SVTPlay, dem Pendant zu den deutschen “Mediatheken”, kann man fernsehen. Das funktioniert auch ohne eigene App recht gut.
  • Tipps zu Filmen in Kino und Fernsehen, basierend auf den eigenen Bewertungen, holt man sich bei FilmTipset.se und die haben auch eine Android-App dazu.
  • Nochmal Video: Die App von Bambuser (eine schwedische Firma) erlaubt, vom Telefon aus Video live ins Internet zu “senden”.
  • Zur Sprache. Natürlich kann man sich eine schwedische Tastatur installieren, die bei der Texteingabe auch Ergänzungsvorschläge anhand eines schwedischen Wörterbuchs macht. Einen Vokalbeltrainer für Lernende scheint es ebenso zu geben, getestet habe ich ihn jedoch nicht.
  • Einkaufen. Nach Dingen suchen (oder den Strichcode einlesen) und sich bei Prisjakt sowohl die Vergleichpreise als auch die Geschäfte in der Nähe anzeigen lassen, die es haben – schöne neue Welt.
  • Der schwedische Wetterdienst SMHI hat noch keine eigene App, dafür hat die auch hierzulande sehr beliebte norwegische Seite Yr gleich zwei, die einem das Wetter sehr schick aufs Handy bringen.
  • idg, das schwedische Pendant zu heise.de, leifert seine Nachrichten in einer eigenen App aus, so dass man nicht den Browser anwerfen muss.
  • Alkohol. Wer im Sortiment des Systembolaget stöbern und Getränke bewerten und sich merken möchte; oder als Gast den Strichcode des ausgeschenkten Weines zur Preisnachfrage scannen möchte, für den ist die App von iglaset hilfreich.
  • SR, das schwedische öffentlich-rechtlichte Radio, hat eine App zum Anhören ihrer Radioprogramme und Podcasts. Auch andere schwedische Stationen findet man im Android Market.
  • Die meisten schwedischen Mobilfunknetzbetreiber haben eine App, zum Beispiel um sich den Kontostand, verbrauchtes Datenvolumen oder Rechnungen anzeigen zu lassen.
  • Zu guter letzt erlaubt einem die App der schwedischen Post, den Weg von Paketen per Handy nachzuverfolgen.

Es gibt sicherlich noch viel mehr. Ergänzungen und Vorschläge für nette Apps gerne in die Kommentare…

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Öl-Pipeline

Studenten der technischen Uni Chalmers in Göteborg haben einer 50 Jahre alten Forderung neuen Nachdruck verliehen und die Brauerei von Pripps (gehört zu Carlsberg) im 100 Kilometer südliche gelegenen Falkenberg gestürmt.

Das Anliegen: Der Bau einer Pipeline für Bier von der Brauerei zur Hochschule.

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Hej Tomtegubbar

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=wplWE9TFopM), [Text](http://sv.wikisource.org/wiki/Hej_tomtegubbar)

Überrascht es wen, dass eines der bekanntesten Weihnachtslieder ein Trinklied ist?
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Alkoholsteuer erhöhen?

Deutsche Alkoholsteuern wie in Schweden oder “freies Trinken für freie Bürger”? Ein erfreulich sachlicher Artikel bei SpOn.

Es ist zu befürchten, dass die Vorschläge zur Steuererhöhung ähnlich große Chancen haben wie ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Die Alkohol- kommt nicht weit hinter der Autolobby. Dabei zeigen die Zahlen eindeutig, dass die Steuer den gewünschten Effekt hat.

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Weniger Alkoholimport und -konsum

Das Thema Alkohol hatten wir schon eine Weile nicht. Das Svenska Dagbladet kommentiert heute die letzte Statistik (PDF) des Zentrums für Alkohol- und Drogenforschung an der Uni Stockholm.

Ein paar Ergebnisse, jeweils aus dem dritten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr:

  • Der Gesamtkonsum hat um 4% abgenommen.
  • Der Verkauf in den staatlichen Monopolläden Systembolaget hat um 3% zugenommen.
  • Die beiden letzten Aussagen widersprechen sich nicht, denn private Einfuhr und Eigenherstellung haben je um fast 20% abgenommen. Es wurde auch 13% weniger geschmuggelt und auch der Verkauf von Folköl (bis 3.5% Alkohol im Supermarkt) und in Restaurants hat nachgelassen.
  • Der Rückgang im Konsum betrifft vor allem starke Alkoholika; Bier und Wein sind fast unverändert. Außerdem gleicht er nur einen Teil des Anstiegs um 30% aus, der in den zehn Jahren stattfand, nachdem Schweden der EU beitrat.
  • Als absolute Zahlen werden in der Statisktik 9,6 Liter pro Jahr und Kopf (über 15 Jahre) angegeben. Das lässt sich aber nicht mit den 10,6 Litern vergleichen, die man oft für Deutschland liest – offensichtlich wird hier anders gemessen oder normalisiert. In einer weltweiten [WHO-Studie von 2004](http://www.who.int/substance_abuse/publications/alcohol/en/index.html) liegt Deutschland auf Platz 9 mit 12,9 Litern. Schweden trinken laut der gleichen Studie nur gut die Hälfte (6.9l) und an diesem Verhältnis dürfte sich in der Zwischenzeit nichts geändert haben.

    Warum haben die Schweden die Lust am privaten Import verloren? Vielleicht hat die Lockerung der Einfuhrmengen den Reiz des Neuen verloren, vielleicht ist es die [schwache Krone](http://www.fiket.de/2008/10/16/schwache-krone/), die sich schon bemerkbar macht, indem sie das Einkaufen im Ausland verteuert.
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Arne Anka

Arne Anka ist eine schwedische Comicfigur. Das Aussehen der Ente ist Donald Duck (schwedisch: Kalle Anka) so ähnlich, dass Disney über Jahre gerichtlich gegen Arne und seinen Erschaffer Charlie Christensen vorging. Arne fingierte deshalb im Comic seinen Tod und unterzog sich plastischer Chirurgie, damit der Schnabel nicht mehr “illegal” war. Dann setzte er aber doch wieder eine Attrappe auf, die dem alten ähnelte.

Das Aussehen ist die einzige Gemeinsamkeit mit Donald Duck. Arne säuft, flucht und ist ein echter Zyniker. Dass ein Fan das bekannte Lied “Alkohol” von Lars Demian mit Standbildern von Arne Anka unterlegt, ist deshalb sehr passend:

[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=0k6URgLU1AE), [Liedtext](http://www.lyricsmode.com/lyrics/l/lars_demian/alkohol.html)

Arne Anka hat einen [deutschen Wikipedia-Eintrag](http://de.wikipedia.org/wiki/Arne_Anka) und kann auch [online gelesen werden](http://www.dagensarbete.se/home/da/home.NSF/98770b2ae7748f3541256ce5006dad5f/3db14b4f0288c95cc1256e1d0033c3c7?OpenDocument).
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