Eine kleine Warnung gleich zu Beginn: Es geht heute um Schimpfworte. Wer
Ausdrücke, die man normalerweise eher selten geschrieben sieht, lieber
nicht zu Gesicht bekommt, kann ja jetzt einfach aufhören zu lesen.
Wie also fluchen Schweden?
Ohne das wirklich sprachwissenschaftlich belegen zu können, behaupte
ich, dass schwedische Flüche weniger fäkal sind als Deutsche (Scheiße)
und dafür häufiger den Teufel ins Spiel bringen. Djävul nennt sich
dieser auf Schwedisch, oft aber auch djävel oder jävel. Als
einzelner Ausruf, ist Jävlar! in häufigem Gebrauch und kann auch
adjektivisch verwendet werden, dann auch einmal mit Scheiße: Jävla
skit! würde man am besten mit Verdammte Scheiße! übersetzen.
Abgeschwächte Formen, also wenn man eigentlich jävla sagen möchte,
aber sich nicht wirklich traut, sind jadra, jäkla oder sogar
järnspik (Eisennagel), dem der deutsche Scheibenkleister nahe
kommt.
Der Gehörnte hat einen weiteren gebräuchlichen Namen, der aber nur als
Substantiv durchgeht: Fan. Das spricht sich mit herrlich langem a
und ist in der Verwendung etwas stärker als jävel. Häufige Ausdrücke
sind Fan också! (Verdammt nochmal!) und Vad fan!? (Was zum
Teufel!?). Letzteres lässt sich noch weiter ausschmücken zu Nein, aber
was zum Teufel!? (Nej, men vad fan!?), was sich wiederum verkürzen
lässt zu nämenvafan, dem heutigen Wort der Woche.
Fasen ist ein weiterer Spitzname des Teufels und auch Satan! hört
man manchmal. Alleine anhand der Namensvielfalt sieht man, welche
dominante Rolle der Teufel in schwedischen Flüchen einnimmt. Zu Pfui
Teufel! gibt es die direkte und häufig gebrauchte Entsprechung Fy
Fan! und wo der Teufel ist, ist die Hölle nicht weit: helvete bzw.
för i helvete! gehören ebenso zu den beliebteren Flüchen.
Ich denke nicht, dass man in Schweden generell mehr flucht als anderswo
und es ist hier natürlich ebenso roh, wie in Deutschland. Deswegen gibt
es neben järnspik noch andere Ersatzflüche, die schwächer sind als die
Originale. Tusan! zum Beispiel kommt von tusen jävlar (tausend
Teufel) und vielleicht ist verflixt ist ein passendes deutsches
Äquivalent dafür. Dann gibt es noch attans, sablar (Säbel,
angeblich aber eine Vermischung von satan und jävlar) und (fy)
sjuttion, was schlicht die Zahl Siebzehn ist und deshalb kein sehr
hartes Schimpfwort. Am anderen Ende der Skala findet sich natürlich auch
die Klasse Wörter, die als Schimpfwort so stark sind, dass man sie am
besten vermeidet: Fitta zum Beispiel, das sich durchaus korrekt mit
Fotze übersetzen ließe, wenn man das denn wollte.
Es gibt sicherlich noch zahlreiche weitere Varianten, auch regionale, an
Schimpfwörtern und Flüchen, doch ich glaube, dass die geläufigsten
schwedischen Schimpfworte damit abgedeckt sind. Wem noch etwas einfällt,
der kann es ja in die Kommentare schreiben.
Alle bisherigen Worte der Woche.