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Galaxienplausch

refraktor

Gestern Abend habe ich einen kleinen Vortrag über Galaxies gegeben. Zuhörer waren Leute vom Verein Humanisterna, bei dem ich auch Mitglied bin. Es ist immer wieder schwierig, das richtige Niveau für so etwas zu finden, aber ich glaube es ist mir gelungen. Dass viele Fragen gestellt werden ist immer gut, dann kann man das was man sagt noch während des Vortrags anpassen.

An drei oder vier Stellen fehlten mir die adäquaten schwedischen Worte für astronomische Dinge. Denn auch wenn wir hier am Institut meist Schwedisch reden, werden doch viele Fachausdrücke einfach aus dem Englischen übernommen, ohne sich über die vielleicht existierenden schwedischen Wörter Gedanken zu machen. Zwei Beispiele:

  • spiral galaxy – skivgalax (wörtlich: Scheibengalaxie)
  • big bang – stora smällen (aber “big bang” ist auch nicht ungewöhnlich)

    Nach dem Vortrag hatte ich eigentlich vor, den Leuten Venus, Saturn und den Mond in unserem alten Linsenteleskop (siehe Bild) zu zeigen, aber leider wurde gestern Nachmittag – nach mehreren klaren Sonnentagen – das Wetter wieder schlecht. Einen Blick aufs Teleskop werfen und Historie schnuppern durften sie trotzdem.
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Nobelfest

Am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, werden in Stockholm die Nobelpreise an die diesjährigen Gewinner verliehen. Das Fest, mit König und allem drum und dran, soll sehr pompös sein. Wer sich dafür interessiert, kann die Feierlichkeiten live im Internet verfolgen.

In der darauffolgenden Woche kommen die Preisträger auch immer nach Uppsala und die Vorträge von Mather und Smoot über Kosmologie werde ich mir nicht entgehen lassen. Das Plakat mit der Ankündigung aller Vorlesungen gibt es nach dem Klick.

nobel schedule

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Wort der Woche: Licentiat

Das licentiatexamen (dt. Lizenziat) ist ein akademischer Abschluss, der zwar eigentlich vor langer Zeit in Schweden abgeschafft wurde, aber jetzt wieder von Doktoranden bestimmter Fächer verlangt wird. Man legt dieses Examen dann etwa zur Halbzeit seiner vier Jahre als Doktorand ab.

So auch ich. Das bedeutet, dass ich Anfang kommender Woche eine kleine Abhandlung einreichen muss, über die ich dann in drei Wochen einen Vortrag halte und von einem externen Gutachter Fragen gestellt bekomme. Deshalb ist es momentan etwas ruhiger auf Fiket und das heutige Wort der Woche ziemlich kurz. ;-)

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Erster Schwede im Weltraum

Missionslogo

Sollte ich mich als Astronom mehr für Raumfahrt interessieren als ich es tue? Tatsache ist nun einmal, dass die bemannte Raumfahrt ziemlich wenig zu astrophysikalischen Erkenntnissen beiträgt, vielleicht von der Reparatur des Hubble Weltraumteleskops abgesehen.

In Kürze soll jedoch der erste Schwede, Christer Fuglesang, mit einem Space Shuttle zur ISS aufbrechen und dort allerlei Arbeiten verrichten. Die schwedischen Medien verfolgen jedes Detail der Vorbereitungen aufmerksam. Zum Beispiel wird er seinen Kollegen während der Mission ein eigens abgestimmtes “typisch schwedisches” Essen auftischen – mit Elchfleisch.

Wenn nichts dazwischen kommt, wird Fuglesang am 8. Dezember aufbrechen.

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Schatten und Licht

Wie dunkel ist es eigentlich im Winter in Schweden? Wird man dann depressiv? Und wie hell ist es im Sommer? Warum ist es eigentlich im Winter so dunkel und im Sommer so hell? Diese Art Frage gehört zweifelsohne zu den häufigsten, die man in Schweden lebend von deutscher Seite zu hören bekommt. Eine Antwort.

Jahreszeiten an sich entstehen dadurch, dass die Achse, um die sich unsere Erde täglich dreht, gegenüber der Bahn, die wir jährlich um die Sonne beschreiten, um 23 Grad geneigt ist (siehe Bild). Gäbe es diese Neigung nicht, hätten wir keine Jahreszeiten und die Sonne ginge am Äquator immer senkrecht zum Horizont auf und unter, während sie sich an den Polen ständig am Horizont entlang bewegen würde. Genau das ist der Fall zur Tag- und Nachtgleiche am 21. März und am 23. September, wenn die Erdachse weder zur Sonne hin noch von ihr weg geneigt ist. Dann ist der Winkel, den die Sonne zur Mittagszeit über dem Horizont steht, 90 Grad minus dem Breitengrad, auf dem man sich befindet. Also steht sie am Äquator (nullter Breitengrad) senkrecht über dem Boden und am Nordpol (90. Breitengrad) sitzt sie auf dem Horizont – schließlich ist der Boden auf dem man am Nordpol steht, 90 Grad gegenüber dem Boden am Äquator geneigt.

Bild: Wikipedia,
http://de.wikipedia.org/wiki/Jahreszeit

Uppsala liegt auf dem 60. Breitengrad und ist im Bild jeweils mit einem gelben Symbol markiert. Hier steht die Sonne Ende März und Ende September also 30 Grad über dem Horizont, während sie beispielsweise in Frankfurt (50. Breitengrad) zehn Grad höher steht. Im Sommer und Winter muss man jetzt nur noch berücksichtigen, dass die Erdachse 23 Grad geneigt ist: Ende Dezember steht sie eben 23 Grad tiefer als Ende September und das heißt dass sie hier in Uppsala nur sieben Grad über den Horizont schaut und dementsprechend wenig Licht und Wärme spendet. Sonnenauf- und Untergang sind am 21. Dezember um 8:50 und um 14:45. Ab sieben Grad weiter nördlich geht die Sonne dann gar nicht mehr auf und man nennt diese Grenze den Polarkreis.

Im Sommer kann man die 23 Grad Neigung der Erdbahn addieren, anstatt sie abzuziehen. Die Sonne steht somit 53 Grad hoch am 21. Juni und geht nachts nur sieben Grad unter den Horizont. Das heißt, obwohl die Sonne um 22:10 untergeht, dass es nicht vollständig dunkel wird und es am Horizont noch (bzw. schon) dämmert. Denn um 3:30 geht die Sonne wieder auf.

Die größeren Unterschiede in der Tageslänge von Sommer zu Winter bedeuten, dass es in der Übergangszeit sehr schnell gehen muss. Über 30 Minuten pro Woche verliert man im September und Oktober, was dazu führt, dass es schon im November ziemlich dunkel ist.

Ob man deswegen bedrückt oder gar depressiv wird, hängt sicher von der jeweiligen Person ab, es gibt aber in der Tat viele, die den November wegen seiner Dunkelheit nicht mögen, denn oft liegt noch kein Schnee, der hilft, das rare Sonnenlicht besser auszunutzen. Ich persönlich finde März und April “schlimmer”, weil man nach einem halben Jahr Winter endlich Frühling und Grün haben will, dieses aber im Unterschied zu Süddeutschland nicht schon Anfang März, sondern erst Ende April kommt.

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Unschwedisch

Es hat mit Schweden rein gar nichts zu tun, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ich z.Zt. in Prag bin und von der Konferenz der International Astronomical Union blogge. Wer also das Englisch nicht scheut und sich für Astronomie interessiert, kann ja mal reinschauen. Ich habe allerdings vorgearbeitet und Fiket wird während meiner Abwesenheit nicht brachliegen. ;-)

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Schwedens größtes Teleskop

Es ist wirklich keine gute Idee, in Schweden ein neues Teleskop zu bauen – das Wetter ist einfach zu schlecht. Im Rahmen der Europäischen Südsternwarte (ESO) benutzten schwedische Astronomen heute meist die großen Teleskope in Chile.

Dennoch kommt in Kürze ein Teleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 1.4m nach Lund in Südschweden und wird den Platz des größten hierzulande einnehmen. Es hat sich nämlich als billiger erwiesen, ein altes ungenutztes Teleskop aus Chile, das in den 70er Jahren von Schweden mitkonstruiert wurde, zurückzuholen, als ein neues zu bauen.

Es nennt sich Coudé Auxiliary Telescope, kurz CAT, und hatte seinen Platz bisher in der kleineren Kuppel direkt neben dem 3,6m-Teleskop der ESO am La Silla Observatorium in Chile (siehe Bild). Zur Zeit befindet es sich in Container verpackt auf dem Wasserweg und soll in zwei Wochen ankommen. Wer des Schwedischen mächtig ist, findet hier noch etwas mehr Information.

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