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Wort der Woche: Smörgåstårta

[![alttext](/pic/smorgastarta1_s.jpg)](/pic/smorgastarta1_l.jpg)

Bild: [Wikipedia](http://sv.wikipedia.org/wiki/Bild:CrayfishSandwichLoaf.jpg)

Das Wort smörgåstårta (sprich “smöhrgohs-tohrta”) setzt sich aus smör, gås und tårta zusammen und diese bedeuten “Butter”, “Gans” und “Torte”. “Buttergänsetorte”? Nein, denn smörgås ist ein feststehender Begriff und benennt in Schweden belegte Brote aller Art. Also eine Torte aus belegten Broten? So ähnlich.

Eine smörgåstårta ist eine kalte Speise, die gern auf Festen mit Freunden oder auf Empfängen gereicht wird. Sie besteht aus mehreren Lagen Brot beziehungsweise gebackenem Teig, zwischen denen eine Füllung liegt. Diese ist oft Mayonnaise-basiert, kann aber ebenso stark variieren wie die Garnierung. Von Eiern über Schrimps, Kaviar, Lachs, Schinken bis zu Salat und Gemüsen reichen die Zutaten. Und weil man das meiste davon auch auf einem smörgås der kleineren Art haben kann, ist der Begriff “Belegte Brote-Torte” wohl nicht mehr so weit hergeholt.

[![alttext](/pic/smorgastarta2_s.jpg)](/pic/smorgastarta2_l.jpg)

Bild: Flickr/[oskarlin](http://flickr.com/photos/oskarlin/513272466/)

Ich habe selbst noch keine smörgåstårta gemacht, kann also leider keine Tipps geben. Ich kann allerdings versichern, dass sie in den meisten Fällen sehr lecker ist. Wie auch bei anderen Torten gilt, dass man immer nur sein eigenes Stück schneidet und auf keinen Fall das Kunstwerk, auf das der Gastgeber zu Recht stolz ist, ganz durchschneidet. Es gilt, ein möglichst intaktes Stück mit allen Lagen herauszunehmen, wie auf dem zweiten Bild zu sehen.

Mehr Bilder zum Mund wässrig machen hat Google.

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Wort der Woche: Kladdkaka

Ich finde schwedische Kuchen und Gebäck im allgemeinen süßer als in Deutschland. Ein leckeres und einfaches Beispiel ist der Kladdkaka (wörtlich “klebriger Kuchen”), für den man doppelt so viel Zucker wie Mehl benutzt und der meines Wissens landesweit sehr beliebt ist.

Die Zutaten sind im einzelnen:

  • 100g geschmolzene Butter
  • 3 dl Zucker
  • 1 1/2 dl Mehl
  • 2 Eier
  • 5 Esslöffel Kakao
  • 2 Teelöffel Vanillezucker
  • eine Prise Salz

    Wenn man keinen [Måttsats](http://www.fiket.de/2007/12/02/wort-der-woche-mattsats/) hat, muss man eventuell umrechnen. Man beachte auch, dass Ess- und Teelöffel wohldefinierte Maßeinheiten sind; mehr dazu auch im eben verlinkten Artikel. Obige Mengen füllen eine kleinere Auflaufform und das reicht für eine [*Fika*](http://www.fiket.de/2006/03/21/fika/) mit 5-8 Leuten. Weil der Kuchen sehr kompakt und süß ist, isst nämlich jeder nur ein relativ kleines Stück. Mit der zweieinhalb- bis dreifachen Menge füllt man ein Ofenblech, das dafür einen etwas höheren Rand haben sollte. Damit nichts festbackt benutzt man entweder Backpapier oder man streicht die Form mit etwas mehr flüssiger Butter ein und streut sie mit zum Beispiel Kokosflocken aus. Zum Zubereiten füllt man zuerst alles trockene in eine Schüssel und mischt bis es wie Kaba-Pulver aussieht – dann die Eier und die geschmolzene Butter dazu. Der Teig ist klebrig-zähfließend und, nachdem man ihn in die Form gegossen hat, sollte er diese gut zwei Zentimeter dick ausfüllen. Dann rund eine halbe Stunde bei 160 Grad backen. Die Zeitangabe ist sehr ungefähr, denn es kommt darauf an, wie hoch der Teig in der jeweiligen Form ist. Man testet auf zwei Arten, ob der *kladdkaka* fertig ist: Zuerst rüttelt man an der Form bzw. am Blech. Bewegt sich der Teig noch, braucht er noch mehr Zeit im Ofen. Sticht man mit einer Gabel in den fertigen Kuchen, sollte man nur die dünne Kruste spüren. Der Rest ist durchgängig weich, aber es sollte nichts mehr an der Gabel kleben bleiben beim Herausziehen. Nach dem Abkühlen sollte der *kladdkaka* dann eine kremig-feuchte Konsistenz im fast schwarzen Inneren haben – *kladdig* eben. Gegessen wird er mit Sahne oder Vanilleeis.
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Wort der Woche: Pölsa

Wenn man nach typisch schwedischem Essen gefragt wird, nennt man in der Regel Dinge wie die kleinen Fleischbällchen (köttbullar), eingelegte Heringe in hundert Varianten (sill) oder gebeizten Lachs (gravlax). Ganz exotisch finden viele den surströmming.

Etwas, das den -verdorbenen- vergorenen Heringen in puncto “Das klingt nicht lecker!” den Rang streitig machen könnte, ist das schwedische Äquivalent zum schottischen haggis, genannt pölsa und nicht zu verwechseln mit pölse, was dänisch für “Wurst” ist. Es handelt sich bei pölsa um eine braune Masse aus Gerstenschrot, gehacktem Fleisch und Innereien, Zwiebeln und Gewürzen, die man im Sud des Kesselfleischs kocht. Pölsa steht also in der Tradition der Gerichte aus einer Zeit, in der alle Teile eines geschlachteten Tieres zu wertvoll waren, als dass man sie nicht gegessen hätte. Man kauft pölsa heute in Dosen oder im Plastikdarm; passende Zutaten sind Pellkartoffeln und rote Bete.

Im Gegensatz zu surströmming habe ich pölsa noch nicht probiert. Die Dose, die wir vor langer Zeit von einer lustig-ironischen Bekannten geschenkt bekommen haben, wanderte nach einigen Jahren Vergessenheit im Essensschrank dann doch in den Müll.

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Verpasste Waffeln

Herrje, ich habe es versäumt, vorgestern Waffeln zu essen.

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Preis für "Virtuelles Wasser"

Tagesschau.de schreibt über den Engländer Allen, der die Auszeichnung “Stockholmer Wasserpreis 2008” für seine Methode, den Gesamtwasserverbrauch zur Herstellung von Lebensmitteln und Produkten zu errechnen, erhalten wird. Mehr dazu auch in der deutschen Pressemitteilung des Stockholmer Internationalen Wasserinstitues.

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Vickning

Es kommt nicht mehr oft vor, dass ich ein schwedisches Wort höre, das ich noch nicht kenne beziehungsweise nie aktiv wahrgenommen habe, und natürlich freue ich mich immer, wenn mir ein solches unterkommt.

Am Samstag auf einer Party erklärte der Gastgeber nach einer Weile, dass es Zeit für etwas vickning wäre. Dass es dabei um Essbares ging, war zwar zu erraten, aber das Wort war mir neu. Es bezeichnet als Überbegriff all die kleinen Dinge, die man Gästen am späteren Abend zum Essen anbietet. Alles von Käse und Keksen bis zu einem kleinen Buffet oder Auflauf (Janssons Versuchung ist ein typisches Beispiel) kann vickning sein. Bloße Chips und ähnliches rechtfertigen den Begriff nicht, etwas mehr muss es schon sein.

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Lecker

Gestern war Dienstag, ich war gerade zurück in Uppsala und habe habe meine erste semla für dieses Jahr gegessen. Denn nächste Woche ist schon Semmeltag.

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Eindrücke aus Deutschland

Ich lebe ja jetzt schon eine ganze Weile in Schweden: seit Herbst 2001 mit etwa neun Monaten Unterbrechung nach einem Jahr. Etwa einmal pro Jahr komme ich für ein paar Tage in die alte Heimat, um Freunde und Familie zu besuchen, und es ist jedes Mal wieder ein wenig spannend. Ich bin gerade zurück und mir erscheinen ein paar Dinge erwähnenswert.

Mit dem Zug zu fahren habe ich nicht bereut und kann es weiterempfehlen. Ich konnte in den Nachtzügen gut schlafen und kam ausgeruht an. Dass es, obwohl in der Minderheit, Deutsche waren, die sich nachts lautstark auf dem Gang oder im Nachbarabteil unterhielten, entspricht dem Klischee. Ich hatte auch Gelegenheit, die neuen ICE in Deutschland mit dem schwedischen Pendant, dem X2000, zu vergleichen. Das Essen im Restaurant des ICE ist besser und man bekommt ordentliches Geschirr und Gläser. Der Kiosk im X2000 kann da nicht mithalten, dafür hat es Internet an Bord zu vernünftigen Preisen und Steckdosen an jedem Platz. Außerdem gab es nur im X2000 die Sitznachbarin, die mir anbot, mir ihr einen Film auf dem Laptop zu sehen.

Ich vergesse meine Muttersprache. Das klingt albern, nicht zuletzt weil dieses Blog ja eine gute und ständige Übung ist. Aber im Alltag denke und träume ich auf Schwedisch und wenn es plötzlich darum geht, mit Großeltern oder alten Freunden so zu reden “wie früher”, muss ich mich anstrengen. Und zwar nicht nur bei der Betonung des Dialekts, sondern auch bei all den Wörtern, die man in der Schriftsprache nicht verwendet. Ich grinste einige Male, als ich bestimmte Wendungen und Ausdrücke hörte und mir ein freudiges “Stimmt, so sagte man das!” durch den Kopf ging. Ich glaube auch, dass es unfreiwillig als steif und überheblich ankommt, nicht mehr die sympathische Mischung aus Frängisch un Hessisch zu redde.

Das Nichtrauchergesetz war gerade in Deutschland in Kraft getreten und man hörte Stimmen von aufgebrachten Rauchern im Radio und auf den Straßen. Als Raucher in Schweden fand ich das natürlich sehr amüsant, denn hier ist schon seit ein paar Jahren striktes Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten. Kaum einer findet das noch seltsam oder falsch und ich bin mir sicher, dass das in Deutschland auch sehr schnell der Fall sein wird. Auf die Idee, Aschenbecher vor den Türen aufzustellen, war man zwar noch nicht gekommen, aber in Anbetracht dessen, wie einige Straßen deswegen aussahen, wird sich auch das schnell ändern. Bei meiner Abreise am Frankfurter Südbahnhof gab es sogar noch eine Spelunke, in der eifrig gequalmt wurde.

Im Kino war ich auch. Ich gehörte ja bisher eher zu denen, die zwar die Originalversionen von Filmen bevorzugten, aber auch nichts allzu Schlimmes an der Synchronisierung finden konnten. Beim “Goldenen Kompass” störte es mich aber und ebenso als ich kurz in den Herrn der Ringe zappte, der im Fernsehen lief. Die Stimmen sind viel ausdrucksloser und die Atmosphäre verliert dabei (Gollum war eine rühmliche Ausnahme). Außerdem versucht man unweigerlich zurückzuübersetzen, was das Original gesagt hat, wenn es nicht ganz mit den Lippenbewegungen passt.

Und als ich mit salziger Erwartung aus der Popcorntüte des Nachbarn probierte, wurde ich abrupt daran erinnert, dass das in Deutschland ja meistens süß ist. Ich finde salzig mittlerweile besser und es ist einfacher zu machen: einfach Öl und Mais in den Topf, aufpoppen lassen und Salz drüberkippen.

Weihnachtsschmuck war diesmal in Schweden eher dezent, sowohl an privaten Häusern als auch in der Stadt und in Geschäften. Man fängt damit erst im Dezember an und Buntes und Blinkendes sah man fast gar nicht. Ich fand das angenehm. In Deutschland sah ich mehr Geschmacklosigkeiten.

Die Sonne steht höher. Das ist mir als Astronom natürlich bewusst und ich kann es ausrechnen, nichtsdestotrotz ist es erstaunlich wie viel Unterschied die zehn Grad machen, die die Sonne in Frankfurt Ende Dezember höher steht als in Uppsala (17 anstatt 7 Grad über dem Horizont). Dabei meine ich nicht so sehr die Tageslänge als dass es richtiges Tageslicht ist statt tiefstehender “Abendsonne” mitten am Tag.

Ganz allgemein genoss ich es, Tourist “daheim” zu sein. Die Fachwerkhäuser in den Altstädten von Aschaffenburg, Seligenstadt und Miltenberg werden erst sehenswert, wenn man von da weg ist. Gleiches gilt für die Landschaft und das Essen. Nach einer Woche reicht es dann aber auch wieder. Bilder werden verlinkt, sobald ich mit der Nachbearbeitung durch bin.

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Sill

Heringe

Heringe, bevor man sie einlegt.

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Wulffmorgenthaler

Selbst wenn man zum Frühstück einmal keinen Käsehobel zur Hand hat, rate ich von dieser Methode dringend ab.

Auf der selben Seite erfährt man auch, wie Skandinavien gegründet wurde.

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