Wie schon einmal erwähnt, ist in Schweden der Begriff “Hausfrau” fast schon eine Beleidigung, denn dass Frauen genauso am Arbeitsmarkt teilhaben wie Männer, ist eine Selbstverständlichkeit und gehört zum allgemeinen Verständnis von Gleichberechtigung.
Nun gibt es aber auch in Schweden Bestrebungen, das traditionelle Familienbild zu stärken, allen voran bei den Christdemokraten. Da diese mittlerweile eine der vier Regierungsparteien sind, kommt jetzt folgender Vorschlag, mit dem sie schon in den (mäßig erfolgreichen) Wahlkampf gezogen sind:
Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen wollen, können dafür vom kommenden Jahr an staatliche Unterstützung beziehen. [...] Das sogenannte Betreuungsgeld wird sich auf umgerechnet 330 Euro netto im Monat belaufen. Es ist in erster Linie für Eltern bestimmt, die über die reguläre Elternzeit hinaus bei ihrem Kleinkind bleiben wollen.
Ich halte das für einen Schritt in die falsche Richtung und fände das Geld für zusätzliche Kinderbetreuung besser angewandt, denn auch in Schweden ist die nicht perfekt, wenn auch wohl um Längen besser als in Deutschland.
Vielleicht gibt es in Schweden ja bald wieder “Hausfrauen”.