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Kunst im Netz

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Das Google Art Project ist erweitert worden und es gibt weit schlechtere Weisen, ein paar Abende zu verbringen, als darin zu stöbern und sich Bilder genauer anzuschauen als man es im Museum je tut.

Vier schwedische Museen sind mit dabei:

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Von "A-abonnent" bis "övre kvartil"

Wer schon immer wissen wollte, dass mönsterbakplan auf Englisch “multilayer wiring unit”, auf Französisch “fond de panier multicouche”, auf Spanisch “unidad de cableado multicapa” und auf Deutsch “Mehrlagenverdrahtungseinheit” heisst, der wird in Ericssons Wortliste der Telekommunikation von 1992 fündig, die das Projekt Runeberg jetzt eingescannt hat.

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Googliges

So, jetzt hat es auch einen Google+1-Knopf in der Seitenleiste. Beim ersten Klick wird der eigentliche Knopf von Google erst nachgeladen, man muss ihn dann also noch einmal drücken zum “plussen”. Das ist so gemacht (danke an Marc Stenzel für den Tipp!), damit hier auch weiterhin so wenig wie möglich externe Daten geladen werden, wenn man eine Seite aufruft.

Ich finde das neue Google+ übrigens sehr nett gemacht. Man findet mich hier und wer noch keine Einladung hat, kann sich gerne melden.

Nachtrag: Apropos die Knöpfe in der Seitenleiste. Der Flattr-Knopf bei einzelnen Artikeln geht jetzt nicht mehr zum Flattr des gesamten Blogs, sondern es sollte je ein neues Objekt dort angelegt werden. Man kann also jetzt jeden einzelnen Artikel “flattrn”.

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Dejtingreklam

Ich glaube ja nicht, dass Schweden das erste Land mit einer Internet-Partnerbörse ist, die sich darauf spezialisiert, Seitensprünge zu organisieren. Vielleicht ist man anderswo nur noch nicht so weit, diese auf öffentlichen Plakatwänden anzutreffen – und vielleicht ist man dies auch hier nicht. Denn obwohl Schweden immer noch den Ruf hat, in Sachen Sex eher wenig verklemmt zu sein, wurden die Plakate von VictoriaMilan hundertfach beim Reklamombudsman angezeigt. Der Slogan

Mach das Leben lebendig – hab eine Affäre!

weckte offenbar Anstoß bei eher konservativ gesinnten. Nichtsdestotrotz wurde die Firma freigesprochen, die Reklame verstoße nicht gegen die Werbe-Ethik (welch Euphemismus!), schließlich sei die Aussage der Reklame sehr an dem, was der Dienst tatsächlich anbiete. Der Reklamombudsman macht jedoch deutlich, dass man nur die fragliche Werbung, nicht das Angebot an sich geprüft hat.

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ApperlapApp

Die Stockholmer City Bikes tragen heuer nicht mehr die Werbung der Kopfschmerztabletten, die ihnen den Spitznamen Alvedoncyklar einbrachte. Stattdessen prangt jetzt SvD auf den Seiten. Das größte Problem an diesem System ist die immer offene Frage, wo die nächste Station ist und ob es dort freie Räder oder freie Plätze für die Rückgabe gibt.

Zur Abhilfe dieser Unsicherheit gibt es mittlerweile mehrere Apps für Android-Telefone (ähnliche sicher auch für iPhones), die einem auf der Karte die Stationen anzeigen, je nach aktuellem Zustand farblich markiert.

Das ist nur ein Beispiel für den Mehrwert, an den sich mehr und mehr Smartphone-Besitzer im Alltag gewöhnen und der hier von Akteuren aller Art befeuert wird. Eine richtige App-Manie ist in Schweden im Gange, was besonders beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass die Zielgruppe wesentlich kleiner ist als in bevölkerungsreicheren Ländern.

Meine alte Liste mit schwedischen Apps ist nicht ganz falsch, aber mittlerweile kommt es einem vor, als habe jeder und alles eine eigene App. Banken, Wetterdienste, Buchversender, Tradera (schwedisches eBay) und Blocket, Wachdienste, alle möglichen Firmen, Nischen-Nachrichten, das Militär! Kurzum zu viele, sie hier alle aufzuführen. Nichtsdestotrotz: Wer einen guten App-Tipp hat, möge einen Kommentar hinterlassen.

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Deklarera

Heute ist wieder einmal Stichtag für die schwedischen Steuererklärungen, die hier ja schon öfter Thema waren. Ein Kniff für wenn man spät dran ist, den ich letztes Jahr gelernt habe, ist, dass man die elektronischen Steuererklärung rechtzeitig einschicken kann, auch wenn sie unvollständig ist. Man kann dann noch in den nächsten Tagen und Wochen Änderungen machen und die neuere Version einreichen. Weil die erste rechtzeitig kam, fällt keine Verspätungsgebühr an.

(Diese Angabe ist – wie immer – ohne Gewähr.)

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Knut Lundmark bäst

Der Astronomie-Schreibwettbewerb in der schwedischen Wikipedia, den ich im Herbst angeleiert hatte und der den ganzen Winter über lief ist jetzt zu Ende und die Gewinner stehen fest.

Gewonnen hat Johan Kärnfelt von der Uni Göteborg, der einen tollen Artikel über Knut Lundmark geschrieben hat. Will den vielleicht jemand in die deutsche Wikipedia übersetzen?

Was mich als Organisator besonders gefreut hat, ist die Mischung von Teilnehmern. Auf den vorderen Plätzen tummeln sich sowohl erfahrende Wikipedia-Schreiber, die den Wettbewerb zum Anlass nahmen, sich mit Astronomie zu beschäftigen, als auch Amateurastronomen und andere Interessierte, die zum ersten Mal zur Wikipedia beitrugen. Diese bekamen im besten Sinne der Zusammenarbeit Hilfe von der “Konkurrenz” bei den technischen Details.

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Wort der "Woche": Stambyte

oder Individuum contra Kollektiv.

Das schwedische Verb byta bedeutet “tauschen, austauschen, wechseln”. Ein stam ist ein “Stamm”, im Zusammenhang sowohl mit Bäumen wie auch Menschen, außerdem auch “Rohr”. Letztere Bedeutung ist in der Zusammensetzung stambyte gemeint, es geht also um das Auswechseln von Rohren. Und zwar in Wohnhäusern, wo die Wasserleitungen, vor allem aber die Abflussrohre nach in der Regel 4-6 Jahrzehnten komplett erneuert werden, um Wasserschäden vorzubeugen.

Das ist ein großer Eingriff in ein Haus, der die eigene Wohnung für mehrere Wochen unbewohnbar machen kann und bei dem oft die Badezimmer gleich ganz mit renoviert werden müssen. Von Hausbesitzern einmal abgesehen, besteht der Wohnungsmarkt in Schweden wie schon oft erwähnt zum großen Teil aus so genannten Wohnrechten, es ist also die Genossenschaft, in die man sich einkauft (und wo man Stimmrecht hat), die entscheidet, wann und wie in ihren Häusern ein stambyte gemacht wird. Eben weil dies eine so große Störung des Privatlebens darstellt, ist die Frage, ob die Rohre schon ausgetauscht sind, eine der ersten, die man dem Makler vor dem Wohnungskauf stellt. Die Antwort spielt dann auch beim Preis eine Rolle.

Letzen Herbst stand auf der Vollversammlung unseres Viertels mit fast 400 Wohnungen die Frage an, ob man bald stambyte macht, oder den Mittelweg des “Relining” geht, bei dem man die Rohre erneuert, indem man die alten als Form für eine neue Wand aus Flüssigplastik benutzt. Die Details sind nicht so wichtig, interessant fand ich, dass die Wahl zwischen den beiden Alternativen gleichzeitig eine Wahl zwischen Individualismus und Kollektivismus darstellte. Denn ein richtiger stambyte würde allen, die ihre Badezimmer schon renoviert hatten, selbige wieder zerstören und dazu wie gesagt temporär starke Einschränkungen in der Benutzbarkeit der Wohnung mit sich bringen, was gerade für die nicht wenigen Älteren im Wohngebiet beschwerlich wäre. Andererseits würde die Mehrheit, die noch die alten Badezimmer hat, diese auf Kosten aller renoviert bekommen. Beim “Relining” würden Badezimmer intakt und die Wohnung benutzbar bleiben, aber jeder müsste selbst für Badezimmerrenovierungen zahlen, die in vielen Wohnungen sowieso anstehen.

Der Unterschied in den monatlichen Mehrabgaben an die Genossenschaft zwischen den beiden Lösungen wäre wegen unterschiedlicher Laufzeiten der Kredite nicht einmal übermäßig groß ausgefallen. Nach hitzigen Diskussionen fiel die Wahl aufs “Relining”; die individualistischen Interessen siegten also über die kollektivistische Alternative, die der Mehrheit von Vorteil gewesen wäre, aber einer Minderheit starke Nachteile gebracht hätte.

Interessanterweise stand auf der selben Versammlung noch eine zweite Frage an, bei der man genau gegenteilig entschied. Unser Internetanbieter wollte mit der Genossenschaft einen Rahmenvertrag abschließen, der allen den 100-MBit-Zugang plus IP-Telefonie für 150 Kronen im Monat bringen würde, anstatt der 250 alleine fürs Netz bisher. Der Haken daran: Alle würden automatisch Kunden und bezahlen die 150, auch wenn sie die bereitgestellten Dienste nicht nutzen wollen oder können. Also wieder eine Wahl zwischen einem Vorteil für viele auf Kosten einer Minderheit und der individuellen Lösung, die für die meisten mehr kostet. In diesem Fall fand die Versammlung, dass der Nachteil für die Minderheit nicht groß genug ist, um das Angebot auszuschlagen. Dem Kollektiv-Vertrag mit dem Netzanbieter wurde zugestimmt.

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Richtiges mobiles Internet

Wie schon mehrmals erwähnt, ist Internetzugang übers Handynetz (3G/UMTS) hierzulande gut ausgebaut und wird eifrig genutzt; Schweden surfen weltweit am meisten mobil und mittlerweile wird schon kräftig die Werbetrommel für die nächste Generation (4G) geschürt.

Außerdem haben sich die schwedischen Anbieter mit Unsitten wie erzwungenen Proxys und allerlei Sperren weitgehend zurückgehalten, die einige Dienste zum Beispiel in Deutschland kaum das Wort “Internetzugang” verdienen lassen. Aber verständlicherweise sieht man es auch hier zwiegespalten, wenn der Boom im mobilen Internet zulasten der Telefon- und SMS-Einnahmen führt. Denn wozu soll man noch die absurden Preise des Anbieters zahlen, wenn man übers Internet die gleiche Funktionalität hat – mit Flatrate ohne Nutzungskosten.

lch selbst nutze auf meinem Android als SMS-Ersatz Kik und zum Telefonieren Skype, das sich auf dem Handy nochmal besser anfühlt als per Computer und Headset. Folglich liegt meine monatliche Rechnung nur knapp über den 108 Kronen Grundgebühr inklusive Internetflatrate.

Und heute soll es sogar Gesetz werden, dass Anbieter nicht willkürlich Dienste wie IP-Telefonie blockieren dürfen, bloß weil es ihr Kerngeschäft schädigt. Verkauft man Internet, dann beinhaltet das nun einmal mehr als nur Webseiten aufrufen. Ich finde es gut, dass das vom Staat erzwungen wird.

Nachtrag: So ganz stimmen die letzten Zeilen nicht. Anbieter dürfen sehr wohl eingeschränkte Dienste verkaufen, müssen aber deutlich darauf hinweisen und jederzeit die Möglichkeit zum Upgrade auf unbeschränktes Internet anbieten, das dann auch etwas mehr kosten darf. Die Kommunikationsbehörde wird auch Anbieter zum nachträglichen Aufheben von Sperren zwingen können.

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Astronomiewettbewerb in schwedischer Wikipedia

Fast hätte ich vergessen, ein anderes meiner Projekte hier zu erwähnen. Als 2009 das “Jahr der Astronomie” war und ich bei der schwedischen Organisation desselben mithalf, kam mir nämlich der Gedanke, dass man etwas gegen den Mangel an Astronomie-Artikeln in der schwedischen Wikipedia tun müsse. Diese hinkt nämlich weit hinter der englischen und deutschen zurück. Das ist kein Wunder, schließlich gibt es weniger Schwedisch sprechende Menschen und die meisten haben keinerlei Problem damit, auf Englisch auszuweichen, was die Dringlichkeit verringert.

Nach einiger Verzögerung ist der Astronomie-Schreibwettbewerb vor ein paar Wochen endlich gestartet. Bis Ende Februar hat man Zeit mit dem Schreiben und zu gewinnen gibt es zehn Teleskope und einen Asteroiden. Ok, nicht den Asteroiden an sich, aber der Gewinner darf einem bisher unbenannten Asteroiden seinen offiziellen Namen geben.

Falls ein Leser gut Schwedisch schreiben kann, will ich hiermit die Teilnahme ans Herz legen. Man braucht nicht unbedingt astronomische Fachkenntnisse, denn es gibt zum Beispiel Biografien von Astronomen aller Länder zu schreiben und Übersetzungen von Wikipedia-Artikeln aus dem Deutschen oder Englischen sind völlig in Ordnung.

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