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Fildelning

Das schwedische Wörtchen fil kann vielerlei bedeuten.

  • Eine Spur einer Straße.
  • Eine Reihe.
  • Eine Feile.
  • Eine verkürzte Form von filmjölk, die schwedische Mischung aus Dickmilch und Joghurt.
  • Eine Datei auf dem Computer. *Fildelning* (wörtlich: Dateiteilen) ist dementsprechend der Dateitausch von vor allem Musik und Filmen über das Internet. Die letzten beiden Bedeutungen muss man kennen, um den Witz in folgender Werbung zu verstehen: [![Fildelning](/pic/fildelning_s.jpg "Fildelning")](/pic/fildelning_l.jpg) *Lange lebe der Dateitausch!* lautet die Überschrift und illustriert sehr schön, wie akzeptiert diese offiziell verbotene Tätigkeit in der schwedischen Gesellschaft ist. Ob die Anordnung der Pakete, so dass sich die in Chat-Kreisen übliche Abkürzung “afk” (away from keyboard) ergibt, Zufall oder Absicht ist, wissen wohl nur die Macher. ([via](http://www.falkvinge.com/2007/02/kul-annons-frn-arla-idag.html))
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FBI und MPA bilden schwedische Polizei aus

ComputerSweden berichtet (S), dass die sechs Polizisten, die gerade die Weiterbildung zu Urheberrechtsfragen, Raubkopien und Dateitausch beendet haben und bald einen Großteil der diesbezüglichen Untersuchungen leiten werden, von Repräsentanten der amerikanischen Filmlobbygruppe MPA und einem FBI-Agenten unterrichtet wurden.

Schweden, als Heimat der Pirate Bay, scheint den Rechteinhabern in den USA in der Tat ein Dorn im Auge zu sein.

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Verleumdung in Blogs

Blogs tragen dazu bei, dass sich die Anzahl der Verleumdungen und Beleidigungen im westlichen Nordschweden in den letzten zehn Jahren verdreifacht hat.

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Oscar Torrents

Seit ein paar Tagen verlinkt die Pirate Bay auf der Startseite ihr neuestes Projekt, eine Seite zur Bewertung der Filme in der anstehenden Oscar-Verleihung, inklusive Downloadmöglichkeit. Ziemlich “unschwedisch” spotten die Macher der Pirate Bay auf Film- und Musikindustrie und provozieren offenherzig. Mehr dazu bei Telepolis.

Ältere Artikel zur Pirate Bay.

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Dateitausch stärker verfolgen

Vor der schwedischen Wahl letzten Herbst haben beide Blöcke verkündet, dass man über das Gesetz, dass das hoch- und herunterladen von Musik und Filmen mit den beliebten Tauschbörsen im Internet illegal macht, reden müsse, weil man ja nicht große Teile der Bevölkerung kriminalisieren könne. Anscheinend sprach da nur die Angst vor der neugegründeten Piratenpartei, die bei jungen Wählern recht viel Anklang fand und dieses Thema auf der Agenda hatte.

Jetzt ist es mit diesem Vorhaben nämlich vorbei. Keiner in der Regierung Reinfeldt redet mehr davon, dieses Gesetz zu verändern. Im Gegenteil soll es stärker durchgesetzt werden (S). Dazu sollen die Rechteinhaber von den Internet-Providern die zugehörigen Namen verlangen dürfen. Damit gibt man einen Teil der Strafverfolgung in die Hände einer Interessenorganisation und was das für Auswirkungen auf eine neutrale und gerechte Strafverfolgung haben kann, ist nicht schwer vorzustellen.

Es sei dabei an den Skandal mit der GVU in Deutschland erinnert, in der genau diese “Zusammenarbeit” von Strafverfolgern und Lobbygruppen zu eklatanten Missständen führte, die dann zum Glück von den Gerichten beendet wurden. Wer das noch einmal nachlesen will, bitte sehr. Vielleicht sollte ich diese Geschichte auf Schwedisch zusammenfassen und anfangen, mich aktiv in die schwedische Debatte einzuklinken.

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Das BlogBlog

Fiket ist ein Blog. Das spielt an sich keine Rolle, wenn man nur an den Inhalten interessiert ist, denn ich versuche, “echten” Inhalten zu Schweden den Vorrang zu geben und technische Dinge oder Themen aus der “Bloggosphäre” auszulassen. Nichtsdestotrotz finde ich all das interessant und kann dazu etwas sagen.

Wer also selbst Blogger ist oder einfach einen Blick hinter die Kulissen von Fiket werfen möchte, ist auf meinem gerade eröffneten BlogBlog (RSS) herzlich willkommen, in dem ich mich mit oben genanntem beschäftigen werde.

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Carl Bildts Blog

Es dauerte nicht lange, bis das neue Blog des schwedischen Außenministers Carl Bildt in Schweden bekannt wurde. Er legt ein hohes Tempo vor: In der ersten Woche hat er 34 Beiträge geschrieben und die 35.000 Besucher haben bereits über 200 Kommentare hinterlassen, viele davon im Stil von “Hallo Carl. Toll, dass du jetzt auf Schwedisch bloggst und uns an deinem Alltag teilhaben lässt. Weiter so!”.

Er liest wohl auch die Kommentare und antwortet gelegentlich darauf. Es ist beeindruckend, wie er die Zeit dafür findet, denn bloggen nimmt mehr Zeit in Anspruch, als man denkt. Ich gehe natürlich davon aus, dass er in der Tat alles selbst schreibt und für alles Weitere setze ich voraus, dass die Beiträge auch tatsächlich seiner eigenen Meinung entsprechen und nicht aus reiner Berechnung entstammen. Bisher gibt es zumindest keinen Grund, daran zu zweifeln.

Diese Art von direktem Kontakt mit dem Volk wird angeblich nicht nur positiv gesehen. Stimmen aus dem Außenministerium befürchten (S, halbseriöse Quelle), dass er sich mit spontanen Äußerungen oder Antworten auf Kommentare einmal in den Sand setzen könnte, zum Beispiel, wenn er sich nach ein paar Bier an den Rechner setzt.

Er benutzt das Blog in einigen Beiträgen als Gegengewicht zur Berichterstattung der Medien. Wenn er nach einer Pressekonferenz von Reportern nicht zu den Themen, die auf der Tagesordnung standen, befragt wird, sondern zum X-ten Mal zu seinen privaten Finanzen, dann bringt er Auszüge aus seiner Rede noch einmal im Blog. In einem Beitrag bestätigt er eigene Fehler (S) bei der Deklaration von Aktienoptionen, die ein Fernsehbericht aufgedeckt hatte. Damit umgeht er die etablierten Medien und zwingt sie gleichzeitig, sich auf sein Blog zu berufen.

Ich kann mir also gut vorstellen, dass klassische Journalisten nicht glücklich über das Blog sind, vor allem wenn es weiter an Popularität gewinnen sollte. Es bedeutet eine Verringerung ihrer Macht als Filter zwischen Politik und Bürgern. Das ist gut, wenn man von sensationslüsternen Medien ausgeht, die schwierigere Sachfragen nur am Rande behandeln. Andererseits sähe ich eine gewisse Gefahr darin, wenn Leute nur noch direkt auf eine charismatische Führerpersönlichkeit hören würden und die wichtige kritische Berichterstattung zur “Macht” unterwandert würde. Dazu passt, dass er sich abfällig über die Medienberichte zum – zugegebenermaßen lächerlichen – “Skandal” äußert (S), dass Politiker die regierungseigenen Flugzeuge für Dienstreisen benutzen.

Ansonsten schreibt Bildt in seinem Blog auch nüchtern darüber, welche Themen er wo und wann in der laufenden Woche bereden wird und erzählt auch einmal Anekdoten wie die, dass er vor genau 13 Jahren als schwedischer Premierminister mit Bill Clinton die weltweit erste Email zwischen Staatschefs ausgetauscht hat. Das wurde natürlich vorab per Telefon arrangiert.

Wegen des guten Starts hat sich Carl Bildt entschlossen, das Blog weiterzuführen und ich werde ihn weiterhin aufmerksam verfolgen und hier darüber schreiben. Alle bisherigen und zukünftigen Artikel dazu sind über das Schlagwort BildtBlog auffindbar.

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A mit Rüssel

Das @-Zeichen heißt auf Schwedisch snabel-a, also “Rüssel-A”. Eine kreative und korrekte Beschreibung, finde ich. Sagt in Deutschland heute noch jemand “Klammeraffe” oder hat sich “Ät” vollends durchgesetzt?

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Noch einmal zur virtuellen Botschaft

Die virtuelle Botschaft, die Schweden in “Second Life” aufmachen will und über die ich am Samstag schrieb, hat jetzt auch die deutschen Medien erreicht.

Sehr witzig finde ich, dass der schwedische Außenminister davon erst heute aus einem Artikel bei der BBC erfuhr, wie er in seinem Blog schreibt.

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Bildtblog

Als hätte er sich meine Kritik zu Herzen genommen, hat der schwedische Außenminister Carl Bildt neben seinem englischen gestern auch einen Blog eröffnet, in dem er auf Schwedisch schreibt.

Der Titel des Blogs ist Alla dessa dagar (“Alle diese Tage”) und ist laut eigener Aussage von einem Buch des ehemaligen Finanzministers Kjell-Olof Feldt übernommen. In den vier Einträgen seit gestern erzählt Bildt von der samstäglichen Gedenkfeier in Stockholm zur Befreiung von Auschwitz, davon wie die kommende Woche für ihn ablaufen wird und er kommentiert eine Wirtschaftsstudie, die Schweden Mängel im Dienstleistungssektor bescheinigt.

Man darf gespannt sein, wie lange die Kommentarmöglichkeit bestehen bleibt und wie sich die Seite entwickelt.

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