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Verurteilung wegen Musiktauschens

Heute wurde ein Mann aus Borås zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen^1^ verurteilt (S), weil er urheberrechtsgeschützte Musik über das Internet zugänglich machte. Die Klage kam wenig überraschend von Seiten der Plattenindustrie (IFPI), die trotz der Verurteilung unzufrieden ist. Denn das zu erwartende Strafmaß bestimmt, welche Maßnahmen die Polizei zukünftig in ähnlichen Fällen anwenden darf. Das Gericht hat damit also zukünftige Durchsuchungen der Computer von Privatpersonen erschwert.

Soll man das Urteil jetzt gut oder schlecht finden?

^1^Je nach Einkommen des Bestraften ist ein Tagessatz zwischen 50 und 1000 Kronen (5 bis 110 EUR).

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Die Rübe

Ich hatte zwar noch keine Zeit, die erste Ausgabe zu lesen, aber ein Onlinemagazin von Nichtschweden, die in Schweden leben und auf englisch schreiben, klingt interessant: The Turnip.

Übrigens: Ich bin gerade unterwegs und schreibe deshalb eher wenig hier. Ab nächster Woche wird es wieder mehr. :-)

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Das Gegenstück...

... zu Fiket.de könnte Notiser från en ö sein. Dort wird auf schwedisch aus Berlin gebloggt. :-)

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Gratis drahtlos surfen in Stockholm

Ein ganz toller Service: In und um einen Park mitten in Stockholm (Kungsträdgården) wird man sehr bald umsonst drahtlos surfen (E) können. Die WiFi-Station soll 1Mbit Bandbreite haben und zunächst vorübergehend aufgebaut werden. Ich denke und hoffe aber, dass das sehr schnell ein Renner wird, nicht nur bei Einheimischen und Studenten, und dass das Gebiet ausgeweitet wird.

Anonym surft man aber nicht: Man muss sich im Netzwerk einloggen und den nötigen Zugangscode bekommt man, indem man eine SMS an eine bestimmte Nummer schickt. Außer dieser SMS kostet das Surfen nichts.

Umzugsgrund ist das für mich allerdings keiner, schließlich habe ich nicht einmal ein Handy. Außerdem habe ich in Uppsala vielerorts drahtloses Internet durch das Stundentennetzwerk.

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Unschwedisch

Es hat mit Schweden rein gar nichts zu tun, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ich z.Zt. in Prag bin und von der Konferenz der International Astronomical Union blogge. Wer also das Englisch nicht scheut und sich für Astronomie interessiert, kann ja mal reinschauen. Ich habe allerdings vorgearbeitet und Fiket wird während meiner Abwesenheit nicht brachliegen. ;-)

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Piratenrede

Als die schwedische Polizei neulich die Server der PirateBay beschlagnahmte, ab es eine Demonstration in Stockholm, bei der der Gründer der Piratenpartei, die zur anstehenden Parlamentswahl anstritt, eine Rede hielt. Jemand hat sich die Mühe gemacht, diese zu übersetzen. Ein Auszug:

Die Medienindustrie will uns davon überzeugen, daß es nur um Vergütungsfragen geht, also darum, wie eine bestimmte Berufsgruppe bezahlt wird. Daß es um ihre stetig sinkenden Verkaufszahlen geht, um trockene Statistik. Das ist ein Vorwand. Es geht um etwas ganz anderes!

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Interview mit schwedischem Piraten

Die Diskussion um die Schließung der PirateBay, das Urheberrecht und die schwedische Piratenpartei waren ja schon Thema hier. Wer sich weiter dafür interessiert und die Argumente der Aktivisten hören will, lese das Interview mit Rasmus Fleischer, dem Sprecher des Piratenbüros (S), einer schwedischen Ideenschmiede, die sich öffentlich für freies Musiktauschen über das Internet einsetzt.

PS: Ich hatte doch tatsächlich den Link zum eigentlichen Interview vergessen, jetzt ist er da. Außerdem hat sich eine internationale Pro Piracy Lobby gegründet, in der sich nordische und deutsche Gruppen in ihrem Streben koordinieren wollen. Heise berichtet.

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Lunarstorm

Tagesschau.de befasst sich mit Lunarstorm, der meistgenutzten schwedischen Online-community:

85 Prozent der Schweden zwischen 15 bis 20 Jahren sind Mitglieder bei Lunarstorm. Vier Millionen Besucher zählt die Community-Plattform im Monat – bei rund neun Millionen Einwohnern.

Ich selbst kann dazu eher wenig sagen, weil ich kein Mitglied bin – passe ja auch nicht mehr in diese Altersgruppe. ;-)

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Der oder das Blog?

Micha weist dezent darauf hin, dass er findet, “Blog” sei Neutrum, und dass es deshalb in der Titelzeile von Fiket “das Weblog” anstatt “der Weblog” heißen müsste. Ich glaube, dass man sich zumindest in Bloggerkreisen auf “das Blog” geeinigt hat; das bedeutet aber ja nicht, dass das so sein muss und dass es sich bei der Majorität der Nicht-Blogger so durchsetzt.

“Blog” ist kurz für “Weblog” und weil das mit “Internet-Tagebuch” eher schlecht übersetzt wäre, hat man eben das Wort eingedeutscht. Als Wortneuschöpfung könnte es prinzipiell jedes Geschlecht annehmen, aber es gibt eine Argumentationskette, die einigermaßen naheliegend ist: Dazu muss man lediglich “das Log” als Kurzform für “das Logbuch” akzpetieren, dann ist man über “das Weblog” schon gleich bei “das Blog”. “Das Log” ist standardsprachlich allerdings ein maritimes Messgerät und die Verwendung des englischen “log” anstatt “Logbuch” ist allenfalls Umgangssprache.

Auch wenn deshalb ein Glied in der Argumentationskette fehlt und “das Blog” den Google-Vergleich mit “der Blog” nur 1,5:1 gewinnt, gibt es doch zumindest dieses einleuchtende Argument für den Artikel “das”, während sich für “der Blog” meines Wissens nichts Ähnliches anführen lässt. Da ich selbst in letzter Zeit häufiger “das Blog” verwende, habe ich den Titel dieses Blogs gerade dementsprechend geändert.

Im Schwedischen schreibt man Blog übrigens “blogg” und das grammatikalische Geschlecht ist nicht Neutrum, sondern man sagt “en blogg”.

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Neues von den Piraten

Dass letzten Mittwoch die Server von thepiratebay.org beschlagnahmt wurden und sie damit aus dem Netz verschwand, habe ich ja schon geschrieben und auch versucht die ersten Reaktionen aufzufangen. Seitdem haben sich die Wogen zwar etwas geglättet, aber das Thema hält sich in den hiesigen Medien. Deswegen hier ein Update zu einigen Punkten:

  • Die Webseite thepiratebay.org ist schon seit Samstag wieder online. Die Betreiber hatten Backups ihrer Daten und nutzten die zahlreichen Hilfsangebote Außenstehender, um den Betrieb schon nach drei Tagen wieder aufzunehmen – diesmal auf mehrere Orte und Länder verteilt. Ganz im Stile früherer Frechheiten gegen juristische Androhungen zerschießt das Piratenschiff im Logo jetzt das Hollywood-Schild.
  • Die Interessenvertretung der amerikanischen Filmindustrie, die MPAA, soll nämlich Druck auf Schweden ausgeübt haben, die PirateBay zu schließen. Der schwedische Justizminister Thomas Bodström wurde beim Verfassungsausschuss angezeigt, der klären soll, ob dieser Einfluss auf die Polizeiaktion ausgeübt hat.
  • Am Samstag fanden unter anderem in Stockholm und Göteborg Demonstrationen gegen die Razzia statt. Es nahmen jeweils mehrere Hundert Menschen teil. Das klingt wenig, kann aber im demonstrationsfaulen Schweden durchaus als Erfolg gewertet werden.

  • Die Piratenpartei, die im Herbst zur Parlamentswahl antritt und sich neben einer Reform des Urheberrechts auch für den Schutz der Privatsphäre und gegen Überwachung einsetzt, hat starken Aufwind bekommen. Innerhalb weniger Tage verdreifachte sich die Mitgliederzahl auf über 6000, sie ist somit die stärkste Partei außerhalb des Parlaments und hat mehr Mitglieder als die meistem Jugendorganisationen der großen Parteien und fast so viele wie die hiesigen Grünen. Wenn das Thema während der rund 100 Tage bis zur Wahl aktuell bleibt, kann man auf das Abscheiden der Pirtatenpartei gespannt sein.

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