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Die Leute von der schwedischen Pirate Bay lassen SuprNova.org (noch offline) wiederauferstehen, die slowenische Dateitausch-Seite, die vor drei Jahren aufgrund des Drucks von der Musik- und Filmindustrie geschlossen wurde. Mehr hier.
Das Archiv mit Aufzeichnungen, Manuskripten, zusätzlichem Filmmaterial, Fotos und privaten Briefen, das der vorgestern verstorbene schwedische Regisseur Ingmar Bergman hinterlassen hat, wird Weltkulturerbe der UNESCO.
Und die Leute hinter der schwedischen Dateitauschplattform Pirate Bay haben sich ein passendes Kompliment einfallen lassen: Auf bergmanbits.com haben sie alle Filme von Bergman zusammengetragen und bieten sie zum Download an.
Als Nachtrag zur Beinahe-Zensur der Pirate Bay sei dieser Blogbeitrag von einem der Betreiber empfohlen.
Kurz gesagt stellt die schwedische Polizei die Sache in einem Interview so dar, als ob die Pirate Bay auf ihr Betreiben hin Maßnahmen gegen die Verbreitung von Kinderpornographie getroffen hätte. Dabei gab es diese schon lange und die Polizei hat im Vorfeld nie versucht, mit den Betreibern zu kommunizieren. Gleichzeitig wird argumentiert, die Zensur, die alleine für kinderpornographische Inhalte gedacht ist, auch auf Seiten anzuwenden, die keine illegalen Inhalte anbieten.
Begriffe wie “Missbrauch” und “falsches Spiel” liegen nahe, selbst wenn man die vermuteten Hintergründe außer Acht lässt.
Auf www.swedishclub.org findet man den Swedish Club of Houston. Houston in Texas, USA, genau. Der Verein wird von und für ausgewanderte Schweden dort betrieben und bemüht sich, einen Teil des kulturellen Erbes zu bewahren. Es gibt wöchentlich stattfindenden Schwedischunterricht, eine Volkstanzgruppe und diverse Veranstaltungen.
In ihrem neuesten Rundbrief werden kurz drei Reiseziele in Schweden vorgestellt, darunter auch die Grabhügel von Gamla Uppsala. Der Autor des Textes hatte mich vorher gefragt, ob er eines meiner Bilder von dort verwenden dürfe. Solche Fragen bejahe ich in der Regel, solange kein Geld damit verdient werden soll.
Auch wenn ich selbst ein anderes gewählt hätte, ist also jetzt auf Seite vier des Rundbriefs eines kleinen Schwedenvereins in Texas eines meiner Bilder zu sehen. Internet ist toll.
Es gibt in Schweden eine Liste mit Internetseiten, die die Polizei erstellt und auf der Seiten mit kinderpornographischen Inhalten landen. Diese Liste wird dann an schwedische Internet-Provider verteilt, die sich freiwillig dazu verpflichten, Surfer auf eine Warnungsseite umzuleiten, wenn sie eine der fraglichen Seiten aufrufen wollen. Gestern Abend kam die Meldung, dass die Polizei damit drohe, die Pirate Bay, eine beliebte schwedische Seite zum Austausch von Dateien über das Internet, auf diese Liste zu setzen und sie damit einem Großteil von Schweden unzugänglich zu machen. Angeblich sei dort Kinderpornographie erhältlich.
Die Macher weisen das scharf zurück und merken an, dass die Polizei nicht mit ihnen in Kontakt war – eine selbstverständliche Maßnahme, die zur wirklichen Entfernung der fraglichen Inhalte, so es sie denn auf der Pirate Bay gibt, geführt hätte, anstatt mit einer technisch leicht zu umgehenden Sperre hunderttausende von Benutzern zu gängeln. Man habe immer umgehend auf Hinweise aus der aktiven Benutzerschaft reagiert, wenn versucht wurde, solche illegalen Inhalte über die Seiten der Pirate Bay zu vertreiben.
Schon wird vermutet, dass dieses Mittel zur Zensur ein weiterer taktischer Angriff gegen die politisch ungeliebte Seite ist, und dass der gleiche Staatsanwalt verantwortlich ist wie für die Razzia vor einem Jahr. Diese hat bis heute zu keiner Anklage geführt und die Hinweise auf Einflussnahme amerikanischer Lobbyorganisationen auf die schwedische Politik wurden meines Wissens nie entkräftet.
Jemanden der Mithilfe zur Verbreitung von Kinderpornos zu bezichtigen, ist eine ziemlich gute Methode, ihn zu diskreditieren. Gleichzeitig ein Mittel zur Zensur einzusetzen, das man kaum kritisieren kann, ohne sich selbst des Vorwurfs auszusetzen, “auf der falschen Seite” zu stehen, ist ebenfalls nicht ungeschickt. Ob es wohl eine unabhängige Kontrolle der Liste gibt, die Missbrauch ausschließt?
Weiterführende Links in Fundreihenfolge:
Nachtrag, 070710: Man hat sich dann doch gegen die Aufnahme der Pirate Bay auf die Sperrliste entschieden. Das fragliche Material, von dem allerdings weder den Betreibern noch der Öffentlichkeit bekannt war, worum es genau ging, sei mittlerweile entfernt worden.
Hat jemand eine gute Theorie, warum gestern Leute plötzlich anfingen, nach “Konungariket” zu googeln und auf diesem Artikel zu landen? Etwa zweihundert Besucher dort seit gestern – gegenüber vielleicht einem pro Tag in der Zeit davor. Gibt es einen aktuellen Anlass, den ich verpasst habe?
Das schwedische Gesundheitssystem brüstet sich gern mit seiner Pflegegarantie, doch für den psychisch angeschlagenen Patienten können 30 bzw. 90 Tage [Wartezeit] lang sein. Nun zeigt eine neue Studie, dass sich Phobien und Depressionen genauso gut am Computer behandeln lassen.
Ich finde die Idee gar nicht so abwegig. Ob das auch bei Internetsüchtigen funktioniert?
Radio Schweden schreibt:
Das Oberlandesgericht in Göteborg hat am Dienstag in zweiter Instanz das Urteil gegen einen Mann bestätigt, der Musik-Titel ins Internet gestellt und sie somit anderen kostenlos zugänglich gemacht hatte.
Meines Wissens handelt es sich um den gleichen Fall wie letzten Oktober. 80 Tagessätze à -2100- 250 Kronen (zusammen etwa 2100 Euro) sind zwar kein Pappenstiel, aber durch die Bestätigung des Urteils und der “geringen” Strafe gilt auch weiterhin, dass das Strafmaß unterhalb der Grenze liegt, ab der Internetdienstleister gezwungen werden können, Nutzerdaten preiszugeben, und ab der die Polizei Hausdurchsuchungen durchführen darf. Deshalb können sich Dateitauscher in Schweden auch weiterhin recht sicher fühlen.