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Fahndung mit Schulfotos

Äußerst praktisch, dass Schulen Fotos von ihren Schülern machen. Das findet zumindest die Polizei hier in Uppsala, die Klassenfotos zur Fahndung nach jugendlichen Straftätern verwendet. Bitte sagt mir, dass das in Deutschland nicht auch gängige Praxis ist.

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Kleine Korrekturen

Schweden fallen doch noch einmal andere Dinge auf, wenn sie einen Artikel wie diesen zu lesen bekommen.

  • Das da auf dem Schild, liebe ZEIT, ist kein Elch:

    Kein Elch

  • Aus Stockholm kommen die Kriminalromane von Mankell, Nesser und Edwardsson nicht, sondern aus Skåne, Uppsala beziehungsweise Göteborg.

  • Leif GW Persson wird nicht wirklich “Giwi” genannt, allenfalls nach den Initialen “GW”, aber dann mit “e” anstatt “i” gesprochen. Und seine Popularität und sein Einfluss sind ziemlich übertrieben.
  • Wie konnten die Autoren den Mord an Anna Lindh vor dreieinhalb Jahren vergessen? Der hat wirklich hohe Wellen geschlagen und unter anderem dafür gesorgt, dass heute nicht mehr nur König und Premierminister Leibwächter haben.

  • Auch wenn der Artikel mehrere richtige Punkte anspricht, bleibt die Frage, ob sich ein ähnlicher Artikel – mit anderen Beispielen – genauso für andere Länder schreiben ließe, oder ob es ein spezifisch schwedisches Thema ist. Wahrscheinlich ist ersteres der Fall.

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Noch einmal "Kriminalität"

Ein kleiner Nachtrag zu vorgestern.

Es scheint, als ob sich zumindest die schwedischen Richter den populistischen Forderungen von Politikern widersetzen. Eine Untersuchung ergab, dass sehr oft Strafen verhängt werden, die im unteren Bereich des möglichen Maßes liegen. Natürlich findet das die Justizministerin gleich gar nicht gut. (S)

Ein weiteres schönes Beispiel für übertriebene Wortwahl fand ich hier. Da ist von einer “Klotterattack” die Rede, also einem Graffiti-Angriff! Dramatisch, nicht? Die drei Sprayer, die den Marktplatz hier in Uppsala aufpeppen wollten, wurden auch gleich verhaftet. Klotter ist wohl eines der wenigen Worte, die im Schwedischen härter klingen als im Deutschen.

Fabian macht sich auch Gedanken zum Thema und ich stimme ihm voll zu, dass man sich oft wie in einem permanenten Sommerloch vorkommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich nach fünf Jahren immer noch aufmerksam die deutschen Nachrichten verfolge.

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Die ängstlichen Schweden

Wer dies noch nicht getan hat, lese jetzt ganz schnell Angstlust im Sehnsuchtsland, den dritten und letzten Artikel der ZEIT-Reihe Im Norden alles besser?, diesmal über Schweden. Es geht darum, wie Leute in einem der sichersten Länder der Welt eine irrationale Angst vor Kriminalität entwickeln und wie Delikte trotz niedriger und weiter sinkender Zahlen die Medien füllen. Der Palme-Mord und der “Haga-Mann” dienen als Beispiele.

Ich kann die im Artikel beschriebene Stimmung im Prinzip bestätigen und störe mich schon länger daran. Zum Beispiel hatten gestern 11 von 60 Meldungen von SvD Inrikes mit Kriminalität zu tun, meist nicht einmal Mord, sondern Dinge wie Raufereien oder Sachbeschädigung, die trotzdem landesweit berichtet werden. Dazu kamen noch 6 Unfälle oder Unglücke. Ekot berichtete in der Lokalausgabe davon, dass hier in Uppsala jemand beim Stehlen in einem Supermarkt erwischt wurde. Lästig.

Es interessiert mich nicht, wer wen gestern vermöbelt oder umgebracht hat – dazu hat der Rechtsstaat ausreichende und geeignete Mittel zur Hand. Es interessiert mich sehr wohl, wenn ohne vernünftigen Grund die Mittel und Strafen verschärft werden, nur weil Politiker sich nicht trauen, der allgemeinen Ängstlichkeit entgegenzuhalten. Das ist allerdings kein schwedisches Problem allein, sondern gilt in gleichem Maße für Deutschland.

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Mehl ist nicht illegal

Es war ja schon schlau ausgedacht von der schwedischen Polizei: Sie tauschte die Drogen in einem gefundenen Rucksack gegen Zucker und Mehl aus, legte ihn an den Fundort zurück und beobachtete den Platz mit einer versteckten Kamera. Als der Rucksack abgeholt wurde, wurde der Mann verhaftet.

Dumm nur, dass es nicht strafbar ist, einen Rucksack mit Mehlbeuteln darin bei sich zu haben. Das Gericht hat den Mann folgerichtig freigesprochen (S).

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Nicht einfach zusehen

Radio Schweden schreibt:

Schwedens Regierung bereitet ein Gesetz vor, das Zeugen von Straftaten zum Eingreifen verpflichtet. Hintergrund ist die zunehmende Zahl unprovozierter Gewalttaten, bei denen in vielen Fällen Zeugen nachgewiesenermaßen tatenlos zusehen. Mit der neuen Regelung sollen Menschen verpflichtet werden, Hilfe zu holen, ohne sich dabei jedoch selbst in Gefahr bringen zu müssen.

Es ist natürlich schade, dass man so etwas überhaupt per Gesetz regeln muss, aber vielleicht muss man den nicht vorhandenen inneren Impuls zu helfen ja wirklich durch eine Pflicht von außen ersetzen.

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Im Dunkeln

Was passiert, wenn man im Winter in einer Gemeinde in Nordschweden längerfristig die Strassenbeleuchtung abschaltet? Klar, die Zahl der Einbrüche und Diebstähle halbiert sich (E).

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Waffenamnestie in Schweden

Ab heute und bis 31. Mai kann in Schweden jeder, der Waffen ohne Lizenz besitzt, diese bei der Polizei abgeben, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Abgabe ist anonym und es werden keine Fragen gestellt (S).

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DoS-Angriffe zukünftig strafbar

Angriffe auf Internet-Seiten mit dem Ziel sie lahmzulegen (DoS-Attacken) werden ab Juni in Schweden strafbar. Anlass war ein erfolgreicher Angriff auf die Seiten der Polizei kurz nach der Razzia bei der Pirate Bay letztes Jahr.

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FBI und MPA bilden schwedische Polizei aus

ComputerSweden berichtet (S), dass die sechs Polizisten, die gerade die Weiterbildung zu Urheberrechtsfragen, Raubkopien und Dateitausch beendet haben und bald einen Großteil der diesbezüglichen Untersuchungen leiten werden, von Repräsentanten der amerikanischen Filmlobbygruppe MPA und einem FBI-Agenten unterrichtet wurden.

Schweden, als Heimat der Pirate Bay, scheint den Rechteinhabern in den USA in der Tat ein Dorn im Auge zu sein.

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