[Videolink](http://youtube.com/watch?v=yZ0LWCCbh6w), [Band-Webseite](http://willowtreesthlm.blogspot.com/)
Willowtree sind auch oft in Berlin unterwegs.[Videolink](http://youtube.com/watch?v=yZ0LWCCbh6w), [Band-Webseite](http://willowtreesthlm.blogspot.com/)
Willowtree sind auch oft in Berlin unterwegs.Bevor wir in den Kommentaren da anfangen, uns mit Filmtiteln zu bewerfen, lasst uns das lieber hier tun. Jeder nennt ein paar schwedische Filme, die er gesehen hat, eventuell mit einem kurzen Kommentar dazu.
Ich fang an:
Zozo.
Ich kann mich beileibe nicht als Kenner schwedischer Filme bezeichnen. Ich habe es nicht einmal geschafft, mir nach dem Tod von Bergman einige seine Werke anzusehen. Ein schwedischer Film vom letzten Jahr, den ich neulich gesehen habe, muss jedoch hier endlich lobend erwähnt werden. “Darling” heißt dieser Film und ist der erste Langfilm des Stockholmers Johan Kling.
Die beiden Hauptpersonen könnten unterschiedlicher nicht sein. Eva ist eine “Östermalmsbrud” wie aus dem Lehrbuch: eine verwöhnte Mittzwanzigerin aus dem Stockholmer Nobelviertel Östermalm, arrogant, gelangweilt, bösartig, gefühlskalt. Bernhard ist ein paar Jahre vor der Rente und so weich, nett und zuvorkommend, dass es wehtut. Er hat volles Verständnis dafür, dass seine Frau ihn für einen jüngeren Verlassen hat und dass seine Tochter so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben will. Er ist auf Arbeitssuche und kann sich das Haus nach der Scheidung nicht mehr leisten, was er nervös jedem ohne Aufforderung erzählt.
Im Laufe des Films erlebt man – nicht ohne Genugtuung – den Abstieg von Eva, die ihre Arbeit verliert, weil sie lieber mit Freunden telefoniert anstatt ihrer Verkäufertätigkeit in einer Boutique nachzukommen. Ihr Freund verlässt sie nach einem Seitensprung und sie bekommt die Attitüde ihrer “Freunde” zu spüren, die – genau wie sie selbst bis eben – mit “Verlieren” lieber nichts zu tun haben wollen. Sie verschuldet sich, weil sie ihren teuren Lebensstil nicht aufgeben kann. Um Arbeitslosengeld bekommen zu können, heuert sie schließlich bei McDonalds an. Dort stößt sie auf Bernhard, der dort glücklich mit seiner festen Stelle ist, nachdem er zuvor seine Probeanstellung als Modemverkäufer nicht verlängert bekam, weil seine Yuppie-Chefs von Evas Schlag fanden, er passe mit seinem Alter nicht ins moderne Firmenprofil. Evas Einstellung zur Arbeit bei McDonalds könnte abfälliger nicht sein, Bernhard muss ihr helfen und das ungleiche Paar freundet sich miteinander an. Für eine Weile sieht man Menschlichkeit in Eva aufkommen.
Doch die Freundschaft hält nur kurz, denn Eva nutzt die erste Gelegenheit, wieder in die Kreise der High-Society zurückzukehren. Der Film endet bedrückend: Bernhard wohnt im Keller seiner Tochter, die ihn loswerden möchte; Eva ist in einer weiteren kalten Beziehung mit einem Ekel von Mann und wird Boutiquechefin, eine Zumutung für den Zuschauer, nachdem man sich zuvor in zahlreichen tragikomischen Szenen von Evas Unfähigkeit, selbst zurechtzukommen, überzeugt hat. Mit sehr einfachen Mitteln ist es Kling in Darling gelungen, bewegende, vielschichtige, doch unaufdringliche Gesellschaftskritik zu üben, die einen nicht kalt lässt. Man wird nachdenklich, welchen Menschen die Gesellschaft “Erfolg” beschert oder, umgekehrt, was Erfolg bzw. dessen Ausbleiben mit Menschen macht.
Darling lief letztes Jahr auf einigen deutschen Filmfestivals, auch auf der Berlinale. Ich bezweifle, dass der Film je ins Deutsche übersetzt werden wird und die hier in Schweden erhältliche DVD hat leider nur schwedische und norwegische Untertitel. Allen, die damit zurecht kommen, sei Darling aber hiermit ans Herz gelegt.
[Videolink](http://youtube.com/watch?v=aikWIQzeO2I), [mehr über die Hinterhofsäuglinge](http://de.wikipedia.org/wiki/Backyard_Babies)
[Videolink](http://youtube.com/watch?v=-qf2RY-h40Q), mehr [über Timo Räisänen](http://sv.wikipedia.org/wiki/Timo_R%C3%A4is%C3%A4nen)
Tunga ist das das schwedische Wort für die “Zunge” und vricka bedeutet “verstauchen”. Ein tungvrickare ist also wörtlich ein “Zungenverstaucher”, richtig übersetzt ein “Zungenbrecher”. In Schweden bricht man das gute Stück also nicht ab, sondern verstaucht es nur, wenn man schwierige Sätze versucht auszusprechen.
Ein paar schwedische Zungenbrecher:
Herrje, ich habe es versäumt, vorgestern Waffeln zu essen.
[Videolink](http://youtube.com/watch?v=MibK_LCF7hs), [mehr über *Broder Daniel*](http://de.wikipedia.org/wiki/Broder_Daniel)
Obiges dürfte eines der bekanntesten Lieder von *Broder Daniel* sein. Außerdem war mir bis eben nicht bewusst, dass das Lied *Shoreline* von [Anna Ternheim](http://www.fiket.de/2006/11/10/anna-ternheim/) ein Cover von *Broder Daniel* ist. Die Videos zu beiden Versionen gibt es [hier](http://youtube.com/watch?v=c3frpN8jJy0) und [hier](http://youtube.com/watch?v=xFofMFww_ag).Ziemlich häufig wenn jemand, nennen wir sie Inga, gefeiert werden soll, weil sie zum Beispiel etwas besonderes erreicht hat, passiert folgendes. Nach einer eventuellen kurzen Rede von einem der Anwesenden, fordert dieser alle anderen auf, die Gefeierte “hochleben” zu lassen. Dazu sagt derjenige
Ett fyrfaldigt leve för Inga! Hon leve…
und alle antworten mit lauter Stimme:
Hurra! Hurra! Hurra! Hurra!
Übersetzt: Ein vierfaches “Sie lebe hoch” für Inga! Sie lebe…. Und dann eben die vier Hurras, die mit lautem aber kurzem “a” gerufen werden. Man hält sich dabei wirklich nicht mit der Lautstärke zurück und schon eine kleinere Gruppe hört man durch mehrere Wände hindurch, wenn sie jemanden “hurrat” (schw. man hurrar för någon).
Die Zahl vier kommt angeblich (Quellen: eins, zwei) vom Militär und zwar hatte man sich im 17. Jahrhundert darauf geeinigt, Truppen unterschiedlicher Länder mit unterschiedlich vielen Kanonenschüssen zu identifizieren. Zwei Schüsse standen für Schweden, drei für die Dänen. Daher dass man in Schweden zu königlichen Anlässen die Zahl auf vier verdoppelte, kommt heute das vierfache Hurra und es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass man in Schonen, das lange zu Dänemark gehörte, noch heute nur drei Mal hochleben lässt.
Der Ausruf “Hurra!” selbst kommt laut Herkunftswörterbuch vom mittelhochdeutschen hurren, sich schnell bewegen. Als Imperativ und Ausruf war es als Schlachtruf in Kriegszeiten in Gebrauch und vermischte sich dann mit der Zahl zum oben genannten Ausruf des Hochleben-Lassens.
[Videolink](http://www.youtube.com/watch?v=bBTs5uWPUyo), [via](http://www.swedesplease.net/?p=1042)
Schwedischer Ska! Großartig.