Am am 5. November kommen Arcade Fire nach Stockholm. Karten ab Montag.
Am am 5. November kommen Arcade Fire nach Stockholm. Karten ab Montag.
Natürlich ist es traurig, aber ebenso ein klein wenig erleichternd, dass nicht nur ich, sondern auch die Schweden größtenteils ignorant sind, wenn es um Ingmar Bergman geht. Die gestrigen Sondersendungen und Filme zum Tod des Regisseurs erreichten jedenfalls nicht einmal 4% der Bevölkerung. Zum Vergleich: Allsång på Skansen schalten auch dieses Jahr jede Woche zwei der neun Millionen Schweden ein.
Der wohl bekannteste Filmregisseur Schwedens, Ingmar Bergman, ist tot. Ich habe mich leider nie eingehender mit ihm und seinen Filmen beschäftigt und überlasse deswegen die vielen Worte anderen.
[YouTube DirektSchrei](http://youtube.com/watch?v=pdP4P6gU8DQ), [*Shout Out Louds* bei Wikipedia](http://de.wikipedia.org/wiki/Shout_Out_Louds)
Von heute bis Samstag ist Stockholm Jazz. Das Festival findet hauptsächlich auf Skeppsholmen, der Insel mit dem Modernen Museum, statt. Es gibt aber auch Konzerte in den Clubs der Stadt.
Ich werde wahrscheinlich am Donnerstag dort vorbeischauen.
[YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=_T6v1r-aGuE), [Band Website](http://www.forestandcrispian.com/fcbook.html)
Der Fabian kam mir zuvor, den Konkurs des schwedischen Kinobetreibers Astoria zu kommentieren.
Mir bleibt daher nur hinzuzufügen, wie ich erst vorgestern überrascht festgestellt habe, dass das Royal in Uppsala seit letzten Herbst schon zu SF gehört, das damit hier – von zwei sehr kleinen unabhängigen Kinos abgesehen – ein Quasimonopol innehat. Die Lokalzeitung UNT berichtet auch.
Auf www.swedishclub.org findet man den Swedish Club of Houston. Houston in Texas, USA, genau. Der Verein wird von und für ausgewanderte Schweden dort betrieben und bemüht sich, einen Teil des kulturellen Erbes zu bewahren. Es gibt wöchentlich stattfindenden Schwedischunterricht, eine Volkstanzgruppe und diverse Veranstaltungen.
In ihrem neuesten Rundbrief werden kurz drei Reiseziele in Schweden vorgestellt, darunter auch die Grabhügel von Gamla Uppsala. Der Autor des Textes hatte mich vorher gefragt, ob er eines meiner Bilder von dort verwenden dürfe. Solche Fragen bejahe ich in der Regel, solange kein Geld damit verdient werden soll.
Auch wenn ich selbst ein anderes gewählt hätte, ist also jetzt auf Seite vier des Rundbriefs eines kleinen Schwedenvereins in Texas eines meiner Bilder zu sehen. Internet ist toll.
Påtår (sprich: pohtohr) hat etwas mit der in Schweden allgegenwärtigen fika zu tun. Das Wort kommt von kaffetår, das man wörtlich mit “Kaffeetränen” übersetzen müsste. Wenn man die “Tränen” nicht so eng sieht, kann tår auch ein Tropfen oder Spritzer einer Flüssigkeit sein. Bei kaffetår handelt es sich also um einen “Schluck Kaffee” und das Wort gibt es seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Eine der Hauptbedeutungen der schwedischen Präposition på ist “auf” und påtår ist demnach ein Schluck Kaffee auf etwas.
Dass es sich bei diesem “etwas” um den ausgetrunkenen Kaffee in der Tasse handelt und dass påtår nichts anderes als “Nachschank” bedeutet, dürfte nicht allzu einfach zu erraten sein, aber man stößt in Schweden so oft darauf, dass man schnell die Bedeutung lernt, ohne sich Gedanken über das Wort an sich zu machen.
Påtår findet nicht nur im privaten Rahmen Verwendung, wo man das Wort benutzt, um nach mehr Kaffee zu fragen, oder jemandem Nachschank anzubieten. Auch in Cafés gibt es nämlich påtår und zwar meist gratis. Oft bezahlt man seinen Kaffee nur und bedient sich dann selbst aus den Kannen mit Filterkaffee, die auf Warmhalteplatten neben einem Stapel mit Tassen stehen. Später gießt man sich dort einfach nach, wenn man mehr möchte – aber bitte nur einmal. Der Nachschank gilt natürlich nicht bei einem eigens an der Maschine zubereiteten Kaffee, etwa Cappuccino oder Espresso. Manchmal steht auch eigens ein Schild dabei, das darauf hinweist, dass der påtår auch wirklich gratis ist (påtår ingår) oder dass es doch gern gesehen wird, wenn man ihn bezahlt – dann aber für eine wesentlich kleinere Summe als für die erste Tasse.
Die Wichtigkeit des påtår ist, finde ich, ein schönes Beispiel für die ausgeprägte Kaffeekultur in Schweden, die auch heute noch zum Geschäfts- und Privatleben gehört, da Tee an Popularität zugelegt hat.
[YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=syJ-aE6JF5E), [T(I)NC bei Wikipedia](http://de.wikipedia.org/wiki/The_%28International%29_Noise_Conspiracy)