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Feiertage, wann es einem passt

Das ging ja schneller als erwartet. Im neuen Tarifvertrag für schwedische Architekten und Bauratgeber^1^ hat man sich nicht nur auf 10% mehr Lohn geeinigt, sondern auch darauf, dass sich jeder die traditionellen Feiertage legen kann, wie es ihm passt (S). Die neue Freiheit betrifft 30.000 Angestellte.

^1^Kann mir jemand erklären, was so ein byggkonsult denn macht?

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Lars Winnerbäck - Elden

([YouTube DirektLasse](http://youtube.com/watch?v=nF9t1YfH-xM))

Lars Winnerbäck ist so etwas wie der schwedische Grönemeyer. Poetischer. Das wenige, das ich von ihm bisher gehört habe, mochte ich.
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Kubb

Na? Wer hat dieses Jahr schon Kubb gespielt? Ich an Ostern.

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The Ark - Echo Chamber

([YouTube DirektOla](http://youtube.com/watch?v=U6fOXoBJGlg))

Das ist bei weitem nicht der dümmste [Liedtext](http://www.lyricsdownload.com/ark-the-echo-chamber-lyrics.html), den eine Pop-Gruppe je hervorgebracht hat. Ein unterhaltsames fiktives Zwiegespräch mit Anekdoten über The Ark hat der Local gestern [veröffentlicht](http://www.thelocal.se/7228/20070507/).
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Jantelagen

In der Spalte “Heute vor einem Jahr” erspähe ich gerade den Artikel zum Jantelagen. Ich sehe das heute immer noch ähnlich, aber das ist ein Thema, zu dem mich wirklich mehr Meinungen und Erfahrungen interessieren würden. Bitte Senf abgeben. Danke.

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Wort der Woche: Spex

Die C-Men Ein spex ist ein lustiges Theaterstück, meist von einer studentischen Gruppe Amateure aufgeführt. Das Wort selbst kommt von “Spektakel”.

Die bekanntesten Spex kommen aus Lund (lundaspexet), aber es gibt zahlreiche Gruppen in den anderen Universitätsstädten. Im Gegensatz zur Lunder Schule, sind Spex nach Uppsala-Art in Reimform. Das Ganze ist eine äußerst unernste Angelegenheit und kann von wenige Minuten langen Einlagen während einer Gasque bis zu mehrstündigen Aufführungen reichen.

Gestern waren wir beim diesjährigen TekNat-Spex der Studenten von Technologie und Naturwissenschaften. Der Titel war “C-Men – Ett spex med genvägar som artar sig” und das Thema war Evolution und “intelligentes Design”. Die Handlung ist schnell erzählt. Die C-Men sind ein Abklatsch der X-Men mit ziemlich sinnlosen Superkräften. Ihr Boss will verhindern, dass Darwin auf die Idee der Evolution kommt und hat dazu einen “Dummstrahl” erfunden, mit dem er die Menschheit für immer an die “Wissenschaft des intelligenten Design” glauben lassen will.

Der Dummstrahl auf Darwin
gerichtet

Darwin reist zusammen mit Piraten, deren einer Jack Sparrow sehr ähnlich sieht, auf die Galapagos, wo er – passend zum Jubiläum – auf Carl von Linné trifft, der ihm die Evolution erklärt. Darwin findet das ganz toll und will es als eigene Idee ausgeben. Die ganze Zeit sind ihm die C-Men und der ~~Schiffspriester~~ Pfarrer am Stock auf den Fersen.

Klingt absurd? Ist es in echt noch viel mehr. Nicht zuletzt, weil das Publikum ermuntert wird, mitzumachen und Regianweisungen an die Darsteller zu rufen. Wenn eine Szene gut war, ruft man omstart!, damit sie wiederholt wird – mit einiger Abwandlung. Die Schauspieler sind darauf natürlich vorbereitet und oft kommen sie erst nach bei der dritten oder vierten Variante in Schwierigkeiten. Auch beliebt war es gestern, bestimmte Dialekte oder Sprachen zu fordern. Wenn der ernste Dialog dann plötzlich mit norwegischer Betonung fortgesetzt wird, ist das einige Lacher wert.

Für Amateurtheater war die Vorstellung mit Orchester, Chor und zahlreichen Tanz- und Musikeinlagen sehr aufwendig und dauerte inklusive Pause drei Stunden. Spex ist eine sehr schwedische und studentische Form der Unterhaltung und allemal wert anzusehen, vor allem wenn man sich an Absurdem erfreut und an Widersinnigem nicht allzu sehr stört.

Nachtrag, 9.5.07: mehr Bilder.

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En svensk tiger

alttext Aus der Rubrik “Worüber ich schon lange schreiben wollte” heute: ein schwedischer Tiger.

En svensk tiger ist die Bildunterschrift unter dem schwedisch blau-gelb gestreiften Tiger (siehe Bild), der auf dem noch heute sehr bekannten Propagandaplakat aus der Zeit des zweiten Weltkrieges zu sehen war. Der Witz und Sinn erschließt sich einem erst, wenn man die andere Bedeutung des Slogans kennt. Neben “ein schwedischer Tiger” kann die Aussage des Satzes nämlich ebenso “ein Schwede schweigt” sein. Die Schweden sollten also ermuntert werden, vorsichtig im Umgang mit Fremden zu sein und keine militärischen Geheimnisse zu verraten.

Der Tiger wurde 1941 von Bertil Almqvist gezeichnet und das Bild ging nach seinem Tod 1972 an seine Töchter, die es wiederum dem Beredskapsmuseet schenkten. Als dieses jedoch anfing, den Tiger auf Anstecknadeln und Tassen zu drucken, wurde es vom schwedischen Militär verklagt, das die Figur als Markenzeichen registriert hatte. In zweiter Instanz wurde jetzt zugunsten des Museums entschieden (S) und festgestellt, dass das Militär nur die Verwertungsrechte zur Öffentlichkeitsarbeit in Kriegszeiten habe.

(Auf meine Nachfrage hin erfuhr ich vom Museum, dass man das Bild verwenden darf, solange man dies im Zusammenhang mit seiner Geschichte tut.)

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Kent - Music Non Stop

([YouTube DirektLink](http://youtube.com/watch?v=aN0nvjar0dA))

Ich mag Kent ja eigentlich gar nicht. Hier in Schweden sind die richtig populär und ich frage mich gerade, ob die in Deutschland überhaupt jemand kent. Einen [deutschen Wikipedia-Artikel](http://de.wikipedia.org/wiki/Kent_%28Band%29) haben sie zumindest.
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Harpo - Moviestar

([Youtube DirektLink](http://youtube.com/watch?v=Pb3H7-M1Cr0))

Noch so ein Fall von “Wie? Auch der war Schwede?”. 1976 war das der Sommerhit von [Harpo](http://de.wikipedia.org/wiki/Harpo). Das Video ist -grottenschl- eher weniger gut.
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Einkaufen in Schweden

Ebbe schreibt sehr amüsant übers Einkaufen in Schweden und merkt an, dass die höheren Lebensmittelpreise in Schweden nicht nur an der höheren Mehrwertsteuer liegen, sondern auch an den Gewinnmargen der Händler. Satte 17% in Schweden führt er gegen das eine Prozent in Deutschland an.

Gehen wir einmal davon aus, dass das stimmt (Quelle?). Ist das dann schlecht? Schlägt der schwedische Händler wirklich einfach nur 16% auf, um den Anschein von Qualitätsprodukten zu vermitteln, und streicht das Geld ein?

Oder hat er mit den Mehreinnahmen die Möglichkeit, mehr Leute anzustellen und diesen vernünftige Löhne und Arbeitsbedingungen zu bieten? Wirkt es sich nicht vielleicht doch indirekt auf die Qualität der Produkte aus, weil die Produzenten nicht so sehr unter Preisdruck stehen wie in Deutschland?

Viele Fragen, die ich nicht beantworten kann, weil ich keinen Einblick in diese Branche habe. Trotzdem habe ich eine allgemeine Meinung dazu: Pfennigfuchserei beim Essen finde ich widerlich. Die Bereitschaft gutes Geld für gutes Essen auszugeben schafft überhaupt erst die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen als die billigstmöglichen Produktionsmethoden. Nein, ich habe keine Garantie, dass mein Geld auch in die richtigen Kanäle fließt, aber ich übe als Konsument auch nicht den schädlichen Preisdruck aus.

In Essen ist Geld viel besser investiert als in Luxusgüter oder die neuesten Klamotten. Dass in Schweden billiges Essen einen schlechten Ruf hat, finde ich sehr gut.

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