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Veranstaltungen in Uppsala

Es macht Spaß, Veranstaltungen zu besuchen, sie zu fotografieren und an dieser Stelle darüber zu schreiben – siehe zum Beispiel die Demo neulich. Die Polentage (S) habe ich leider verpasst, das Kurzfilmfestival (S,E) will ich dieses Wochenende aber noch besuchen.

Eine weitere Gelegenheit bieten sicherlich die Sextage (S) am 9. und 10. November, eine Veranstaltung des Riksförbundet för sexuell upplysning^^ (S), die aus Stockhom kopiert wird, wo sie schon einige Jahre erfolgreich an der Uni stattfindet. Mehr dazu bei Spiegel Online und bald an dieser Stelle. :-)

(via)
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^wörtlich übersetzt: Reichsverband für sexuelle Aufklärung.

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Att fiska strömming

Heringsfischen

Strömming, die im Vergleich zur Westküste kleineren Heringe der Ostsee, kann man an bestimmten Stellen schnell und einfach aus dem Wasser holen. Im Prinzip reicht eine Schnur mit mehreren Haken, ohne Köder.

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The Hives spielen Hellacopters

The Hives spielen ein Medley aus Liedern der Hellacopters, White Stripes und anderen. Es lief wohl wohl vor einigen Tagen in schwedischen Fernsehen.

([via swedesplease](http://swedesplease.blogspot.com/2006/10/hives-perform-7-song-medley-white.html))
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Größere Län?

Die schwedischen Län sind Verwaltungseinheiten, von der Größe mit den deutschen Bundesländern vergleichbar, jedoch mit viel weniger Eigenständigkeit. Bis auf das Gesundheitswesen hat das Landstinget, die gewählte Vertretung auf Länebene, eigentlich nichts zu sagen und wird von vielen als überflüssig empfunden.

In der Tat würde sich wohl recht wenig ändern, wenn die Befugnisse des Landsting gänzlich auf die Kommunen übertragen würde, die oft eher Landkreis- als Gemeindegröße haben. Die Regierung diskutiert zur Zeit solche Vorschläge, darunter auch ein Mittelweg, bei dem die Län zu wenigen großen Regionen zusammengefasst würden.

Ich denke, dass das schwieriger wäre als die Abschaffung der Län, weil eben z.B. Uppsala nicht plötzlich zur Region Stockhom gehören will und es solche halbernsten Rivalitäten natürlich überall gibt. Bisher entsprechen die Län in etwa den klassischen schwedischen Landskap, die in ihrer fortbestehenden Bedeutung für Sprache und Lokalidentität wohl nicht geschmälert würden, wenn man die Landsting abschafft oder umstrukturiert.

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Rotes Haus auf dem Mond

Die falunroten Häuser sind eines der Wahrzeichen und Erkennungsmerkmale Schwedens. Der Künstler Mikael Genberg (S) befasst sich mit alternativen Wohnumgebungen und hat rote Holzäuser schon in Bäume und aufs Wasser verlagert. Das aktuelle Projekt, das er seit einigen Jahren verfolgt, ist, ein rotes Haus auf dem Mond aufzustellen.

Warum? Um zu zeigen, dass es möglich ist und um die zerbrechliche Stellung der Menschheit im Universum darzustellen. Die Schwedische Weltraumagentur (E) hat gerade eine Machbarkeitsstudie abgeliefert und würde sich an dem mit 500 Mio. Kronen teuren Projekt beteiligen, wenn das Geld aufgetrieben wird. Schweden wäre damit das dritte Land, das den Mond “erobert”.

Das Haus müsste selbstverständlich sehr leicht sein, und sich selbständig aufrichten, nachdem es gelandet ist. Angepeilt wird das Jahr 2011. Mehr bei der BBC oder the Local, beide Male auf Englisch.

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Demo gegen Rassismus

![Demo](/pic/demo1.jpg)

Ich war heute nachmittag auf meiner ersten schwedischen Demonstration. Dass ich das erst nach über vier Jahren in Schweden sagen kann. liegt wohl vor allem daran, dass in Schweden weniger demonstriert wird als in Deutschland oder gar Frankreich. Statistik habe ich dazu zwar keine, aber ich fand meine Vermutungen bestätigt.

Die heutige Demo war gegen Rassismus. Der Erfolg der Schwedendemokraten bei der Wahl vor einigen Wochen und natürlich auch deren Einzug ins hiesige Rathaus waren dafür ein guter Anlass.

Als Unterstützer wurden sowohl die etablierten Parteien und deren Jugendverbände, als auch unabhängige, meist linke, Jugendverbände genannt. Organisator war der Verein Uppsalabor mot Rasism (S), der dieses Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiert und schon nächste Woche ein “Volksfest gegen Rassismus” veranstaltet.

![Demo](/pic/demo3.jpg)

Das klang jetzt sicher alles sehr groß, war es aber leider nicht. Die wenigen hundert Teilnehmer wurden vor Abmarsch gebeten, in Viererreihen zu marschieren, so dass dann auch nur eine Straßenseite gebraucht wurde und der Zug wenigstens seine knappen hundert Meter lang war. Es reichten etwa fünf Polizisten als Begleitung und um an Kreuzungen den Verkehr aufzuhalten. Zwei Menschen mit Megafonen gaben Kampfparolen vor, die brav wiederholt wurden. Deren Texte reichten von harmlos (_Keine Rassisten auf unseren Straßen_) bis martialisch (_Der Kampf geht weiter – zermalmt den Rassismus_, oder so ähnlich).

Spruchbänder gab es weniger als zehn und die Aussagen darauf waren nicht sonderlich überraschend, bis auf Vernichtet den Staat – freie Einwanderung. Neben einer “Gegen Nazis”-Flagge (ja, auf Deutsch) wurden viele rot-schwarze Flaggen geschwenkt, die, wenn ich mich nicht irre, dem syndikalistischen Jugendverband (S) zuzuordnen sind, einer nach eigener Aussage “sozialistischen und freiheitlichen Vereinigung”.

Der Zug bestand zum Großteil aus Jugendlichen, Ältere und Kinderwägen waren jedoch keine Seltenheit. Man bewegte sich vom Schloßhügel in einer Schleife zum zentralen Marktplatz, dessen eine Ecke für die Abschlusskundgebung ausreichte. Ich war nicht sehr angetan von der ganzen Sache, wahrscheinlich am meisten wegen der geringen Anzahl Teilnehmer. Ich denke aber nicht, dass die Veranstalter unzufrieden waren. Schwedische Demos sind vielleicht einfach so.

Die restlichen Bilder gibt es hier.

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Die Rundfunkgebühren und das Gewissen

Drei der neuen schwedischen Minister sind unter Druck, unter anderem weil sie keine Rundfunkgebühren gezahlt haben. Das ist in Schweden strafbar. Und da das in den letzten Tagen so sehr in den Medien war, wurden über 6000 Schweden jetzt von ihrem Gewissen gepackt und zum Anmelden des Apparates überredet.

Falls sich jemand fragt: Ja, wir haben einen angemeldeten Ferseher, obwohl ich mich schon manchmal frage, ob es 500 Kronen im Quartal wert ist, zweimal pro Woche Nachrichten zu sehen. Denn eigentlich haben Computer das Medium Fernsehen für mich vollständig ersetzt.

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Museen sollen wieder kosten

Steuern sollen gekürzt werden, aber staatliche Museen in Schweden, die erst Anfang letzten Jahres kostenlos wurden, sollen (S) wieder Eintrittsgelder verlangen.

Ich finde das sehr schade, denn es geht um vergleichsweise wenig Geld und die Abschaffung der Eintrittsgelder hat zu einer Verdopplung der Besucherzahlen geführt. Sehr gut investiertes Geld, würde ich sagen.

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Kanelbullens Dag

Ich hätte mit diesem Foto bis heute warten sollen, denn heute ist der “Tag der Zimtschnecke”, Kanelbullens dag. Eingeführt wurde dieser Thementag (S) vom Hembakningsrådet (S, übersetzt etwa “Rat fürs Selberbacken”) und er wird auch durchaus mit erhöhtem Verzehr begangen.

Selbst Kanelbullar zu backen ist recht einfach. Nachdem der Hefeteig gegangen ist, rollt man ihn zu einer dünnen Fläche aus, die zuerst mit Butter bestrichen und dann mit Zimt und Zucker bestreut wird. Das Ganze wird von einer Seite her aufgerollt und dann in Stücke geschnitten, die man auf einer der Schnittflächen aufs Blech setzt und die andere mit Ei und grobkörnigem Zucker bestreut. Jetzt nur noch backen. Rezepte für den Teig gibt es in vielen Varianten, unter anderem hier.

Nachtrag: Joel Malmqvist argumentiert in seinem Blog (S), dass der heutige Tag auch als linker Feiertag durchgehen könnte, denn der 4. Oktober 1983 markiert ein wichtiges Datum für Wirtschaftsliberale. Damals kam es zu einer Demonstration, bei der Unternehmer mit allgemeiner Unterstützung der Schweden gegen Arbeitnehmerfonds marschierten. Diese seltene Übereinkunft von Kapital und Volkswille, die zur Verwerfung der Fondsidee führte, markiert eine der wichtigsten Niederlagen der Sozialdemokratie in Schweden. Warum also sollte heute ein linker Feiertag sein? Na weil heute eben nicht dieser Ereignisse gedacht wird, sondern stattdessen Backwerk verzehrt wird.

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Uppsala Krönikespel

Szene aus der
Aufführung

Jedes Jahr im Spätsommer findet auf dem Platz vor dem Dom in Uppsala eine Aufführung der Ereignisse, die sich im Laufe der Geschichte an dieser Stelle zugetragen haben, statt, das Uppsala Krönikespel. Das Bild ist vom letzten Jahr und ich habe leider vergessen, welche Szene das war.

Nachtrag: Mehr Bilder.

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