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De Düva

Videolink

Eine Parodie von 1968 auf Bergman-Filme, die allein schon wegen der herrlichen Schwedisch-Imitation sehenswert ist.

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Provocerande Kollektivliv

Videolink

Aus gegebenem Anlass: Links im Bild, das ist Olof Wretling als Katla.

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Årets sommarvärdar

Ich verbringe zur Zeit meine diversen Laufrunden und Rad- und Zugfahrten mit den diesjährigen Sommarpratare in den Ohren. Wie üblich kann man sich die Sendungen als MP3 herunterladen und ich kann allen, die Schwedisch verstehen, bisher folgende besonders ans Herz legen:

  • Mark Levengood ist mit seiner milden Art und Humor immer hörenswert. Er erzählt wie es dazu kam, dass er ein stattliches Ansehen im Stockholmer Schärengarten von einem ihm zunächst fremden Esoteriker geschenkt bekam.
  • Jason Diakité, besser bekannt als Rapper Timbuktu erzählt seinen Werdegang, ganz ohne Selbstverherrlichung.
  • Maria Wetterstrand war bis vor kurzem Parteichefin der schwedischen Grünen und hat sich gerade trotz ihrer jungen Jahre ganz aus der Politik zurückgezogen. Ihr Programm fand ich sehr hörenswert, nicht nur wegen des interessanten Musikgeschmacks – ihr erstes Lied war “Hier kommt Alex” von den Toten Hosen.
  • Ville Virtanen ist Finne mit schwedischen Wurzeln und gibt einen Einblick in die teilweise dunkle finnische Mentalität, gegenüber der Schweden geradezu als überschwänglich herüberkommen.
  • Sylvia Schwaag Serger ist halb Chinesin, halb Amerikanerin und halb Deutsche. In beeindruckend deutschakzentfreiem Skånska erzählt sie ihre Geschichte und findet gute Worte für die Erfahrungen, die man als Einwanderer in Schweden macht. Und spielt so einige “Höhepunkte” deutscher Musik der 80er.
  • Jonas Jonasson ist der Autor des Hundertjährigen.
  • Dilsa Demirbag-Sten kam als Kind mit ihren Eltern aus dem türkischen Teil Kurdistans nach Schweden und ist heute erfolgreiche Journalistin und Autorin. Ihr gelingt es, von Gewalt und Missbrauch zu erzählen und gleichzeitig gängige Vorurteile, beiderseits der Integrationsdebatte, zu entkräften. Sehr hörenswert!
  • Ann Petrén ist Schauspielerin und schlägt eine Bresche für mehr Zeit zur Reflexion.
  • Carl Bildt, ehemals schwedischer Staatschef und heute Außenminister, zeigt sich einmal mehr als Sympath mit Selbstdistanz und eröffnet mit der Geschichte, wie er dazu überredet wurde, den schwedischen Beitrag zum Schlagerfestival von 1987 aufzunehmen (Video bei YouTube). Später im Programm lernt man ein wenig über die Geschichte Zentralasiens.
  • Fredrik Gertten ist Dokumentarfilmer und stand vor zwei Jahren im Rampenlicht als der amerikanische Obstriese Dole seinen Film Bananas!* stoppen wollte und ihn verklagte. Interessante Einblicke in eine David gegen Goliath-Geschichte.
  • Babben Larsson kommt von Gotland, was man deutlich hört. Jeder kennt hierzulande Babben, die Komikerin. Denkt euch Anke Engelke in runder, unverblümter und vom Lande.
  • Kjerstin Dellert ist 85 Jahre, Opernsängerin und hat in den letzten 30 Jahren den Confidencen beim Ulriksdals Slott, 5 Minuten Spaziergang von wo wir wohnen, als Theater aufgebaut. Erfrischend, dieser alten Dame zuzuhören, wie sie fröhlich ihren Wasserfall an Anekdoten (Bergmann bis Wagner) und Lebensweisheiten loswird.
  • Olof Wretling kennt man von der Humorgruppe Klungan, die unter anderem Ingen bor i skogen gemacht hat und die wir auch schon live im Dansens Hus gesehen haben. Eine von Olofs Rollen ist Katla, der im Programm die Musik auflegt. Reinhören!
  • Alice Bah Kuhnke ist ein typischer Fall von Prominenter, die man als Einwanderer nicht kennt, denn sie war in den frühen Neunzigern Fernsehmoderatorin und hat sich dann von der Kamera verabschiedet. Heute arbeitet sie mit Umwelt-, FairTrade- und Nachhaltigkeitsfragen und erinnert in konkreten Beispielen daran, was wir so alles besser machen könnten.
  • Owe Wikström ist Professor in Religionspsychologie. Das klingt, zumindest in meinen Ohren, zunächst wenig vielversprechend, doch ich irrte und konnte Owes Betrachtungen zu unserem Umgang mit Leben und Tod einiges abgewinnen.
  • Yukiko Duke ist Halb-Japanerin, Journalistin, TV-Moderator und Übersetzering, die unter anderem Haruki Murakamis Bücher ins Schwedische bringt. In ihrem Sommarprogramm erzählt sie von kulturellen Unterschieden, Atombomben und vom Tsunami und seinen Folgen seit er aus den hiesigen Medien verschwunden ist.
  • Håkan Juholt ist der neue Chef Schwedens größter Partei, den Sozialdemokraten. Ich war überrascht von der milden Stimme des kräftigen Schnauzbartträgers, von dem ich bisher nur gelesen hatte. Inhaltlich fand ich seine Stunde jedoch eher schwach und habe weitergeklickt als er seine Tirade von Elvis hielt.
  • Vicky von der Lancken ist Kulturproduzentin und hatte ein ziemlich bewegtes Leben, von dem sie einige Geschichten erzählt.
  • Ich kann mir denken, dass das Programm von Rapper Daniel Adams-Ray das kontroverseste diesen Jahres ist. Er erzählt von seiner Schulzeit in einer typischen “Problem-Schule” mit hohem Einwandereranteil, wobei das schwedische System und die Gesellschaft eher weniger gut wegkommen, und verteidigt Graffiti gegenüber Stockholms “Null-Toleranz-Poltik”.
  • Johan Wester ist Schauspieler und Komiker, bekannt aus HippHipp! und der schwedischen Aufführung von Monty Pythons Spamalot. Sehr unterhaltsam, aber kein Muss.
  • Cecilia Uddén ist vielfach ausgezeichnete Journalistin und Korrespondentin des Schwedischen Rundfunks, nicht zuletzt im nahen Osten. Wer sich ein wenig für den arabischen Frühling interessiert, sollte unbedingt reinhören.
  • Githa Nørby ist eine der bekanntesten dänischen Schauspielerinnen, unter anderem wegen der Fersehserie Matator, die in den 80ern auch im deutschen Fernshen lief. Sie gibt sich gute Mühe, “Skandinavisch” zu sprechen und ist problemlos zu verstehen.
  • Leif GW Persson ist so etwas wie der schwedische Eduard Zimmerman, allerdings echter Kriminologe und zusätzlich Krimi-Autor.
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Der Hundertjährige

Seit über einem Jahr hält sich das Buch Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann von Jonas Jonasson in den schwedischen Bestsellerlisten. Übersetzt lautet der Titel: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand.

Die Geschichte handelt von Allan Karlsson, der an seinem 100. Geburtstag aus dem Altersheim ausbüxt und in abenteuerliche Geschehnisse verwickelt wird, die ihn zum wegen Mordes Gesuchten machen. In alternierenden Kapiteln erfährt man, was die hundert Jahre davor in Allans Leben so alles passiert ist, und dies stellt die aktuellen Ereignisse weit in den Schatten, denn es zeigt sich, dass Allan Karlsson mit seiner unbedarften Art die Weltgeschichte weit stärker beeinflusst hat als uns bis dato bekannt war.

Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen und kann es jedem als Sommerlektüre empfehlen. Leicht und witzig geschrieben, sicherlich keine Weltliteratur, doch ungemein unterhaltsam. Einen Auszug kann man beim Verlag lesen. Übersetzungen gibt es meines Wissens noch keine, eine Verfilmung ist jedoch schon geplant und soll nächstes Jahr gedreht werden; der bekannte Komiker Robert Gustafsson wird die Hauptrolle spielen.

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Wort der Woche: Säpojoggen

Säpo ist kurz für Säkerhetspolisen, zu deutsch “Sicherheitspolizei”. So nennt sich hierzulande der Inland-Nachrichtendienst. Jogg bedeutet ganz naheliegend Dauerlauf.

Wie schon öfter hier erwähnt, ist organisiertes Laufen ein ungebrochener Trend in Schweden und der Gedanke, die Säpo würde einen solchen Lauf ausrichten, wäre vielleicht nicht einmal so abwegig. Doch so weit ist man mit der Öffentlichkeitsarbeit dann doch nicht. Stattdessen war der Säpojoggen gestern in Stockholm ein spontan (natürlich via Facebook) organisiertes Läufer-Treffen, das sich von den Säpo-Leuten inspirieren ließ, die vor genau einem Jahr in schwarzen Anzügen neben der Kortege der schwedischen Kronprinzessin bei ihrer Hochzeit herliefen und sich ziemlich anstrengen mussten, mit den Pferden Schritt zu halten.

Dementsprechend war der Dresscode für den Säpojoggen schwarzer Anzug und Krawatte, weißes Hemd, schwarze Schuhe und ein Kabel im Ohr. Viele hatten zusätzlich eine dunkle Sonnenbrille auf, als die Gruppe den gut vier Kilometer langen Weg der Kortege durch die Stadt gemeinsam nachlief. Bilder gibt es hier, Videos hier und hier.

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Grönan

Letzten Freitag habe ich endlich einen langanhaltenden Missstand beheben können. Denn trotz zweieinhalb Jahren in Stockholm und davor mehr als fünf in Uppsala – eine Katzensprung weg – war ich bis dahin noch nie in Gröna Lund, dem Vergnügungspark Stockholms. Dieser liegt auf dem Djurgården, auf der anderen Straßenseite vom Skansen und jeder Tourist hat ihn mindestens aus der Ferne schon gesehen.

Ich muss sagen ich hatte unerwartet viel Spaß. Die Achterbahnen sind lustig (Insane!) und wegen des begrenzten Platzes ist alles in die Höhe gebaut, so dass man richtig gute Aussicht über die Stadt bekommt. Wenn man seinen Nervenkitzel im Zaum halten kann also.

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Vierzigtausend Milliarden!!!1!

Wie erwartet machen die neu ins schwedische Parlament gekommenen “Schwedendemokraten” (SD) sich regelmäßig lächerlich. Verpasste und schlecht vorbereitete Sitzungen, wegen Verleumdung vorbestrafte Parlamentariker, die für den in der Ausnüchterungszelle einspringen, und ähnliche Geschichten verstärken das Bild vom tumben Verein, der mit bei einigen leider populären Ansichten hausieren geht.

Ein besonders schönes Beispiel von Inkompetenz brachte neulich die SD-Parlamentarikerin Sandstedt, als sie etwas beklagte, für das 400.000 Euro ausgegeben wurden. Das seien ja umgerechnet – sie schaut auf ihren Zettel – 40.000 Milliarden schwedische Kronen!

Ihr SD-Kollege Kinnunen berichtigte sie kurz darauf im Fernsehen. Sie habe sich lediglich versprochen. Es seien natürlich “nur” 4000 Milliarden. Popcorn!

Damit einem die Umrechnung à la Schwedendemokraten in Zukunft erleichtert wird, gibt es jetzt www.fyrtiotusenmiljarder.com. Sehr schöne Satire.

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Keiner wohnt im Wald

Ein kurzer Nachtrag zu schwedischem TV-Humor: Ingen bor i skogen ist einfach großartig. Es gibt nur fünf halbstündige Episoden bisher, aber ich hoffe sehr, dass da noch mehr kommt.

Das gesamte Geschehen spielt in drei mal drei Räumen, deren jeweilige Bewohner man durch Monologe über ihre Lebensphilosophie und ihre Interaktionen miteinander kennenlernt. Nur unten rechts, im Wald, da wohnt keiner.

Keiner wohnt im
Wald

Anschauen geht via SVT Play oder Piratenbucht.

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Der Bock hat überlebt!

Diesmal brannte er nicht, der Julbock in Gävle. Die Bewachung rund um die Uhr hat Unfug und Schabernack verhindert. Versuche, den Bock aus Stroh “traditionsgemäß” abzufackeln, gab es wohl einige und auch einen spektakulären Entführungsversuch: Per Helikopter sollten die drei Tonnen Stroh gekidnappt und die 160 Kilometer nach Stockholm auf den Stureplan geflogen werden. Der Wachmann ließ sich jedoch trotz des ansehnlichen Bestechungsangebots (umgerechnet 5000 Euro) nicht dazu verleiten, mal kurz wegzusehen.

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Svensk komedi

Zwei schwedische Humor-Serien wurden uns zuletzt ans Herz gelegt und nach ein paar gesehenen und für gut befundenen Abschnitten kann ich sie gern weiterempfehlen. Die erste nennt sich Starke man, was keiner Übersetzung bedarf. Darin geht es um die Lokalpolitik in der fiktiven Kommune Svinarp und deren inkompetenten “Bürgermeister”, der sich von einem Fehltritt zum nächsten hangelt. Der Humor basiert auf übertriebener Realsatire und balaciert geschickt zwischen Abscheu, Mitleid, Fremdschämen und Tragik. Zu sehen auf SVTPlay.

Die zweite ist schon wenig älter und heißt Grotesco. Dort spielt das gleichnamige Humor-Ensemble recht absurde Sketche, die einzelnen Abschnitte hängen also nicht zusammen. Die erste Folge von 2007 erzählt beispielsweise die dramatische Entwicklung als man in Stockholm bei Tunnelarbeiten ein Portal ins Göteborg der 70er entdeckt und endet damit, dass der Globen durch die Stadt walzt und auf den Sergels Torg kracht. Die neu begonnene zweite Saison gibt es auch auf SVTPlay, die acht Folgen der ersten unter anderem in der Piratenbucht.

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