Ab heute bekommen Schweden für ein halbes Jahr mehr Licht ab als der Großteil der Weltbevölkerung. Ich hoffe, dass nächste Woche, wenn ich wieder in Uppsala bin, endlich der Frühling Fahrt aufnimmt. Vor drei Tagen hat es angeblich noch einmal geschneit.
Sobald es ein paar Tage nacheinander über Null Grad hat, reden Schweden vom Frühling. Das ist Wunschdenken. Bis sich das erste frische Grün hier in Uppsala zeigt, vergehen noch einmal vier Wochen und bis die Bäume ausschlagen sechs. Der März ist grau, nass und trist. Alles wartet auf den Frühling, aber der lässt auf sich warten. Gäbe es ein schwedisches Satiremagazin würde es einen solchen Text nicht über den Februar, sondern den März schreiben. Der lange Winter ist nicht so schwer durchzustehen wie viele sagen. Es ist die Zeit gerade jetzt, in der er zwar schon fast aufgegeben hat, aber seinem Nachfolger noch einen schweren Start bereitet, die ich für die “schlechteste” Zeit des Jahres halte.
Zum Glück fliege ich am Mittwoch auf die Kanaren.
Am Samstag wurden am Seengebiet Mälaren, westlich von Stockholm, die Raubvögel gezählt. Dabei wurden 130 Seeadler und fünf Steinadler gefunden (S). Das bestätigt den positiven Trend der letzten Jahre und man geht davon aus, dass Einwanderung aus Russland und das gute Nahrungsangebot die wichtigsten Gründe dafür sind. Die Alder standen in Schweden lange Zeit vor der Ausrottung, zunächst durch Jagd und später durch Umweltgifte wie DDT, die die Fortpflanzung der Tiere störten.
Auch bei den Wölfen wäre Einwanderung aus dem Osten die Lösung (S) für ein Problem des schwedischen Bestandes: Inzucht. Die Anzahl der Wölfe hat sich zwar erholt, geht aber auf wenige Einzeltiere zurück. Deshalb sei es laut dem Genetiker Tomas Bergström von der Uni Uppsala höchste Zeit, fremde Tiere einzuführen, damit Symptome wie Rückgradprobleme und die geringe Anzahl Nachkommen nicht überhand nehmen.
Etwas mehr zu Wölfen im Artikel von neulich.