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Schwedenpolitik-Update

  • Außenminister Carl Bildt hat seine umstrittenen Beteiligungen an russischen Ölfirmen verkauft und will auch entsprechende Aktienoptionen einlösen und abstoßen (S), um Interessenskonflikte zu vermeiden – gerade weil bald die Frage ansteht, ob Schweden die von Deutschland und Russland geplante Pipeline durch die Ostsee, nahe an Gotland vorbei, gutheißt.
  • Der Landwirtschaftsminister will die Wolfsjagd vereinfachen (S). Der Abschuss zum Schutz von Haus- und Nutztieren soll auch in der freien Natur erlaubt werden. Ohne jemandem etwas unterstellen zu wollen, kann sich wohl in Zukunft jeder Jäger auf den Schutz seines Hundes berufen, wenn er einen Wolf schießen will.

  • Tjänstemännens Centralorganisation (TCO), der Dachverband der schwedischen Gewerkschaften, wendet sich wegen der neuen Arbeitslosengeldregelung an die EU, weil Frauen im Arbeitsmarkt indirekt diskriminiert würden. Die Bedingungen für den Erhalt von Arbeitslosengeld sollen verschärft werden und ein Großteil der Betroffenen seien Frauen.

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Lo

Der Luchs (schwed: lo) ist mit 300 Familien in Schweden keine wirkliche Seltenheit, aber die Tiere sind so scheu, dass man nur mit viel Glück einem Luchs in freier Wildbahn begegnet. Stabile Populationen gab es bisher nur in Nord- und Mittelschweden, allerdings scheint in einigen Teilen die Grenze des Nachrungsangebotes (v.a. Rehe) erreicht zu sein und es wird eine Wanderbewegung gen Südschweden festgestellt (S).

Nicht nur vereinzelte weitstreunende Männchen, sondern auch sieben Weibchen wurden bei der Inventur im südlichen Götaland gefunden. Nur wenn auch dort eine dauerhafte Ansiedelung gelingt, kann laut Experten das staatliche Ziel von 350 Familien ereicht werden. Für Jäger bedeutet das natürlich, dass sie weniger Rehe zu jagen haben werden, eine Tatsache, die sie hoffentlich freut.

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BR2-Podcast: Der Albino-Elch

Ich breche schon wieder mein Vorhaben, nicht über Elche zu schreiben. Sei’s drum. Der heutige Podcast von Bayern2Radio – Ende der Welt geht der Frage nach, warum die Norweger einem weißen Elch nach dem Leben trachten (mp3). Ich habe noch nicht reingehört, aber dass es in Norwegen schießwütige Jäger gibt, ist nichts Neues.

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Fasanenkampf

Fasanenkampf

Was man doch für lustige Fotos im eigenen Archiv findet. :-)

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Wort der Woche: Mink

Mink ist das schwedische Wort für den “Nerz”, das mit dem Marder verwandte Tier, das wegen seines Pelzes so begehrt ist. In zweierlei Zusammenhang ist der Nerz in Schweden erwähnenswert.

Zum einen werden die Tiere auf Farmen gezüchtet und reißen von dort gelegentlich aus. Die Wildpopulation wurde und wird durch die größeren Zuchttiere vermehrt und ist ein Problem für andere Tierarten, darunter einige Vogelarten. Wilde Nerze werden daher als Schädlinge betrachtet und mit Fallen gejagt. Als ob das nicht reichen würde, gibt es selbsternannte Tierschüzter, die Nerzfarmen besonders schlimm finden und deshalb dort einbrechen und die Tiere freilassen. Einen Gefallen tut man ihnen damit aber nicht, wie Meldungen (S) von haufenweise überfahrenen Nerzen kurz nach einer solchen “Befreiungsaktion” zeigen.

Der zweite Punkt hat mit U-Booten zu tun. Russischen U-Booten. Diese tummelten (S) sich in den 80ern nämlich in der Ostsee und verletzten schwedische Gewässer. Das versetzte das schwedische Militär in helle Aufregung und es kam sogar zu U-Bootjagden, bei denen auch mal versehentlich ein altes Wrack mit Unterwasserminen angegriffen wurde. Ein russisches U-Boot kam tatsächlich in schwedische Hände, aber nur weil es auf Grund gelaufen war.

Ein Warnsystem wurde aufgebaut, das U-Boote an deren Geräuschen erkennen sollte – und hier kommt der Nerz wieder ins Spiel. Denn auch dieser macht Geräusche im Wasser, die wiederum ähnlich genug sind, um mit einem U-Boot verwechselt zu werden. Man hört ab und zu Scherze, wie die schwedische Marine Nerze jagte, wieviele falsche Alarme aber tatsächlich von Nerzen ausgelöst wurden, ist mir nicht bekannt.

Nachtrag: Kaum hat man darüber geschrieben, kommt die Nachricht (S), dass heute Nacht Einbrecher in Schonen 1000 Nerze freigelassen haben, die jedoch zum Großteil von Besitzer wieder eingefangen werden konnten.

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Prästkragar

Margeriten im
Schärengarten

Dieses Bild ist eines der ganz wenigen aus meiner fotografischen Anfangszeit vor zwei Jahren, die ich immer noch mag. Es hängt im 80×60cm-Format in unserer Wohnung. Aufgenommen ist es im Schärengarten.

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Elchjagd eröffnet

Heute beginnt die Elchjagdsaison. In vielen Teilen Schwedens gibt es so viele Elche, dass sie ohne Probleme gejagt werden, ja sogar gejagt werden müßen, weil sie sonst den Baumbestand zu sehr schädigen. Trotzdem verstehe ich Jäger nicht, die daran ihren Spaß haben, anstatt es als eher als Bürde zu sehen.

Der Spaß am Jagen ist vermutlich auch der Grund, dass viele Jäger in Schonen den Aufruf des Jägervandes ignorieren (S), dieses Jahr auf die Jagd zu verzichten, um den dortigen Elchbestand sich erholen zu lassen.

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Wort der Woche: Kaja

Ich gebe zu, Hitchcocks Vögel nie gesehenzu haben. Trotzdem handelt das heutige Wort der Woche von jeden Tieren, und zwar ziemlich vielen. Kaja (Pl. kajor) ist nämlich der schwedische Name für die Dohle.

Dieser Vogel ist zwar in ganz Europa keine Seltenheit, aber hier in Uppland gibt es sie zuhauf. Im Sommer bemerkt man sie kaum, sobald es jedoch nachts kälter wird, bevorzugen sie die wärmeren Dächer der Stadt als Schlafplatz. Deshalb spielt sich hier in Uppsala kurz nach Sonnenuntergang oft ein interessantes Schauspiel ab: Die Dohlen fallen in großen Schwärmen in der Stadt ein und kreisen eine Weile um Häuser und Kirchtürme, bis sie sich geinigt haben.

Nicht alle finden das so gut und aufgrund von Beschwerden über Verschmutzung und Lärm setzt man stellenweise akustische Vogelscheuchen (S) ein, die den Warnlaut der sozialen Tiere missbrauchen. Ich bin jedoch nicht alleine mit der Ansicht, dass die Dohlen ein Wahrzeichen Uppsalas sind und dass es ziemlich heftig ist, wenn zum Beispiel ein Schwarm eng und lautstark um die Türme des Doms kreist und man aus der Nähe zusieht.

Genau das habe ich vorhin versucht zu fotografieren, aber obwohl ich über eine Stunde geduldig ausharrte und auch einige Schwärme über entfernten Häusern kreisen sah, kam diesmal leider keiner in die Nähe der Kirche. Deswegen müsst ihr euch in diesem Bild ein paar hundert schwarze Vögel selbst dazudenken. :-)
Dom in Uppsala ohne
Dohlen

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