Tagged with news

Mash-Up

Es scheint, als wurden zwei Traditionen jüngeren Datums miteinander vermischt: Rondellhunde und das Anzünden des Julbocks in Gävle. Schwedens größter Rondellhund, vier Meter hoch in Trelleborg, stand nämlich gerade einmal einen Tag, bevor ihn Jugendliche in Brand setzten.

Ist das der Beginn einer wundervollen Freundschaft?

Tagged ,

Alkoholversand zulässig

Tagesschau.de schreibt über ein Urteil des europäischen Gerichtshofes:

Künftig sind Schweden nicht mehr gezwungen, Bestellungen von Alkohol über die Monopolorganisation Systembolag laufen zu lassen. Sie dürfen direkt per Versandhandel in anderen EU-Staaten einkaufen.

Letzten Herbst wurde in gleicher Instanz entschieden dass man beim Einkauf über das Internet nicht die hohen schwedischen Steuern auf Alkohol umgehen darf. Der Zoll hat aber trotzdem private Alkoholsendungen beschlagnahmt, weil sie gegen das herrschende Alkoholmonopol des Systembolaget verstoßen.

Das heutige Urteil ist also ein harter Schlag gegen die schwedische Alkoholpolitik, wird doch das Systembolaget legal umgangen werden und damit in der Praxis das Monopol ausgehebelt. Außerdem stehen dem schwedischen Staat Schadenersatzklagen wegen der beschlagnahmten Lieferungen ins Haus.

Viele Schweden wird das freuen, ich bin zwiegespalten. Wenn sich die schwedische Steuer auch praktisch durchsetzen lässt, sollte der Alkoholkonsum durch den Versand via Internet nicht steigen, die Altersgrenze von 20 Jahren lässt sich dagegen wohl kaum noch forcieren.

Ich kann mir schon vorstellen, zum Beispiel Frankenweine aus der “alten Heimat” zu bestellen. Mehr zum Thema auf Schwedisch hier und hier.

Tagged , , ,

Busfahren mit SMS

Ab heute kann man seine Fahrkarte für die Stadtbusse in Uppsala per SMS kaufen. Weil man Bargeld beim Fahrer vermeiden will, kostet es dort anderthalbmal so viel wie per SMS (30 bzw. 20 Kronen). Mit 15 Kronen pro Fahrt ist jedoch die anonyme und an vielen Kiosks wiederaufladbare Wertkarte, von der an einem kleinen Automat am Eingang des Busses der Betrag abgebucht wird, immer noch am billigsten. Praktischer finde ich sie als Handymuffel sowieso.

Vielleicht werde ich trotzdem einmal das mobilen anwerfen und meine erste SMS seit Jahren schreiben – alleine um zu sehen, wie man denn dem Fahrer klar macht, dass man bezahlt hat.

Tagged , , ,

Forsmark, wieder einmal

Die staatliche schwedische Kernkraftkontrollbehörde SKI richtet wieder einmal harte Kritik an den Pannenmeiler Forsmark und dessen Betreiber. Diesmal betrifft es Umbauten an der Stromversorgung und Veränderungen im Kontrollraum. Es gäbe dort nicht einmal die Kompetenz, einzusehen, dass man nicht ausreichend kompetent ist.

Tagged , , , ,

Piraten auf der Straße

Die schwedische Piratenpartei, die sich für eine radikale Reform des Patent- und Urheberrechts und für den Schutz der Privatsphäre einsetzt, organisiert wieder wieder einmal Demonstrationen. In Stockholm und in Lund geht man heute zum Anlass der Razzia gegen die Pirate Bay vor einem Jahr auf die Straße.

Das Motto ist Respekt vor dem Büger – Hört auf, uns zu bespitzeln und die Kritik richtet sich sowohl allgemein gegen mehr Überwachung als auch konkret gegen die damals wie heute schlecht begründete Beschlagnahme der Server, inklusive unbeteiligter Hardware von anderen Firmen und Vereinen, die nie zurückgegeben wurde. Die Razzia hat bis heute nicht zu einer Anklage geführt.

Tagged , , , , ,

Weg mit dem Schrott

Eine interessante Aktion, alte Autos von den Straßen zu bekommen, ging gestern in Schweden vonstatten. Es gab eine Prämie von 4000 Kronen (430 Euro), wenn man ein Auto, das letzten August noch angemeldet war, zum Verschrotten brachte.

Die Gesamtsumme war begrenzt und es galt först till kvarn, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Deshalb bildeten sich vielerorts Schlangen, Stunden bevor die Schrottplätze aufmachten. Für etwa 30.000^1^ Autos reicht das Geld und das entspricht angeblich zehn Prozent der Fahrzeuge, die man aus Umweltgründen loswerden sollte. Dass die Autoindustrie das findet und es gerne sähe, wenn mehr Leute neue Autos kaufen, ist verständlich. Doch wie weit muss man eigentlich sein neues sparsameres Auto fahren, bis es die bei seiner Produktion verwendeten Ressourcen eingespart hat?

^1^ Lieber SR. 120 Millionen geteilt durch 4000 ist nicht 35000. Eine der drei Zahlen ist wohl falsch.

Tagged , ,

Sozialismus lebt

Die sozialistischen Anleihen im schwedischen System sind legendär. Auch in Mitteleuropa hat sich mittlerweile jedoch herumgesprochen, dass der schwedische Fürsorgestaat durch die drastischen Einschnitte seit den neunziger Jahren löchrig geworden ist. Die Wirtschaft ist sowieso marktorientiert und zur Zeit in einem regelrechten Boom. Wenig Sozialistisches erkennbar.

Deshalb ist es – zumindest für mich – erstaunlich, dass die neue Parteichefin der Sozialdemokraten, Mona Sahlin, jetzt wieder vom

“Recht auf Vollzeitarbeit”

redet, das bei einem Wahlsieg 2010 kommen soll. Ich finde, das klingt nach DDR. Verwirklicht werden soll das durch neue Gesetze, die zum Beispiel Firmen verpflichten, einer Teilzeitkraft eine Vollzeitstelle anzubieten, wenn diese das will.

Tagged , , ,

Fahndung mit Schulfotos

Äußerst praktisch, dass Schulen Fotos von ihren Schülern machen. Das findet zumindest die Polizei hier in Uppsala, die Klassenfotos zur Fahndung nach jugendlichen Straftätern verwendet. Bitte sagt mir, dass das in Deutschland nicht auch gängige Praxis ist.

Tagged , , ,

Ausländerfeindlichkeit wächst

Es wurde an dieser Stelle ja schon einige Male erwähnt und jetzt schreibt auch Spiegel Online darüber:

[Schweden] nahm 2006 rund 9000 irakische Flüchtlinge auf – über 40 Prozent der 22.000 Iraker, die ihren Weg nach Europa gefunden haben. Und Schweden stellt sich auf einen deutlichen Anstieg in diesem Jahr ein: 2007 rechnet man europaweit mit insgesamt weit über 40.000 Asylsuchenden aus dem Irak. Und die meisten von ihnen werden wohl auch in Schweden landen.

So großzügig das klingt und im Vergleich zum restlichen Europa wohl auch ist, steht das im starken Gegensatz zur Kritik, die Amnesty International erst vor kurzem an Schweden äußerte. Dabei geht es sowohl um die Behandlung von Asylbewerbern als auch um die Abschiebung in Länder, in die nicht abgeschoben werden sollte.

Parallel dazu kam heute die traurige Nachricht, dass drei von zehn Schweden die Diskriminierung von Ausländern gut findet. Schweden mögen doch bitte Vorzug haben, wenn es um Arbeitsplätze und Wohnungen geht. 23 Prozent der im Rahmen des jährlichen Integrationsbarometers befragten können sich sogar vorstellen, eine Partei zu wählen, die eine solche Politik vertritt.

Es ist wohl nicht weit hergeholt zu vermuten, dass die öffentlichen Debatten Anfang des Jahres mit der rechtsextremen Partei “die Schwedendemokraten” dazu beigetragen haben, solche Ansichten gesellschaftsfähiger zu machen. Die Chancen, dass diese es bei den nächsten Wahlen 2010 ins Parlament schafft, stehen gut… äh, ich meine schlecht. Und wenn man dann soweit ist, Eingeborene auf dem Arbeitsmarkt zu bevorzugen, hat man auch gleichzeitig mehr Grund, darüber zu klagen, dass die Ausländer zu viel staatliche Leistungen beziehen. Praktisch.

(via, via)

Tagged , , , ,

Wieder einmal Forsmark

Die staatliche schwedische Strahlenschutzbehörde verbietet vom 21. Juni an die Lagerung von radioaktivem Abfall in Forsmark, weil die Auflagen nicht eingehalten werden.

Tagged , ,