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Fernseharchive digitalisiert

Neulich wurde in Ånge, einer Kleinstadt in Norrland, eine neue Digitalisierungsfabrik für Bild- und Tonaufzeichnungen des schwedischen Fernsehens eingeweiht (S). Die Digitalisierung des Archivs soll zum einen der Alterung des Materials vorbeugen und zum anderen das Archiv leichter zugänglich machen.

Dass dabei sowohl die Forschung als auch die Öffentlichkeit erwähnt wird, lässt hoffen, dass man bald die Schätze, die in solchen Archiven schlummern übers Internet beziehen kann. Den Anfang bei der Digitalisierung machen die Aufzeichnungen der Hebung der Vasa und die Berichterstattung nach dem Mord an Olof Plame. Bis Ende 2009 soll die Arbeit abgeschlossen sein.

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Zombies in Schweden

Zombies in Schweden? Ja, auch mir ist das neu. Es scheint sich aber nicht um Blogzombies, sondern um ein echtes Problem zu handeln. Denn das schwedische Arbeitsamt bietet Stellen für Zombiejäger an! Ein Auszug aus der Ausschreibung:

CANAL+ sucht 2-10 Zombiejäger für eine Expedition ins Hinterland von Norrland, um den Mythen über schwedische Zombies nachzugehen. Aufgabe ist es, durch wissenschaftliche Methoden, Interviews und Feldarbeit Beweise zu sammeln und zu dokumentieren. [...] Sie sollten sicherheitsbewusst sein, in Verbindung mit grundlegender Neugier. Gewisse Risiken sind bei der Tätigkeit möglich. Sie haben die persönliche Verantwortung, gefährliche Gegenstände oder Organismen von der Öffentlichkeit fernzuhalten.

Voraussetzungen:

  • Jägerausbildung oder äquivalentes.
  • Fundiertes, nachweisliches Wissen über Zombies und andere lebendige Untote.
  • Expeditionserfahrung
  • Erfahrung mit Seuchenforschung

  • Medizinische Ausbildung

Da sag noch einer, Astronom wäre ein interessanter Beruf… ;-)

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Utsikt

Aussicht über das
Vålåtal

Aussicht über das Vålåtal in Jämtland.
Mehr Bilder von dort.

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Wort der Woche: Hjortron

[![Eine unreife und eine reife Multbeere](/pic/hjortron_s.jpg) Eine unreife und eine reife Multbeere.](/pic/hjortron_l.jpg)

Erwähne hjortron (sprich: juhrtron) in Anwesenheit eines Schweden und er wird wahrscheinlich glänzende Augen bekommen. Hjortron ist eine Beerensorte, die in moos- und sumpfartigen Gegenden in der nördlichen Hälfte Schwedens wächst, oft in den Bergen gerade oberhalb der Baumgrenze. Jetzt ist gerade die Reifezeit und das nebenstehende Bild ist von vor wenigen Tagen. Es zeigt links eine unreife rötliche und daneben die orange-gelbe reife Frucht, die nach dem Foto in meinen Magen wanderte. Wie man sieht, ragen die Beeren an einzelnen Stengeln aus dem Boden und sind deswegen leicht zu finden und zu pflücken.

Der Geschmack ist stark, sehr eigen und naturgemäß schlecht in Worte zu fassen. In Deutschland sind Hjortron meines Wissens weitgehend unbekannt, aber wer genauer auf eine finnische 2-Euro-Münze schaut, findet sie dort. In den einschlägigen Gegenden tragen Schweden (und Finnen und Norweger) gerade eimerweise Hjortron nach Hause und kochen diese ein, oder machen all das, was man mit Beeren so machen kann, auch Likör.

Eine weniger gebräuchlicher Name für Hjortron ist multebär und daher leitet sich der deutsche Name ab: Multbeere, oder auch Moltebeere. Das ließe sich mit “Schmelzbeere” übersetzen und kommt daher, dass reife Hjortron sehr weich sind. Jedes Segment der Beere enthält einen kleinen harten Kern, ähnlich Brombeeren, mit denen sie entfernt verwandt sind. Wer sich für die genauere biologische Einordung interessiert, schaue in den Wikipedia-Artikel.

Nicht nur der Farbe wegen werden Hjortron als das “Gold von Lappland” bezeichnet, denn sie werden als Delikatesse gehandelt und gehören zu den Speisen, zu denen Schweden ein romantisches Verhältnis haben und die ein Essen automatisch zum Festessen machen. Marktpreise in Stockholm liegen um 25 Euro pro Kilo und schwanken von Jahr zu Jahr, weil Hjortron recht wetterempfindlich sind. Trotz des Versuchs, sie zu domestizieren, sind Multbeeren bis heute reine Wildbeeren.

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Zu viel Regen

Es ist ein trockener Sommer in Schweden und die Bauern klagen. Trotzdem kann es lokal zu heftigen Regenschauern kommen, die einiges an Unannehmlichkeiten bereiten. In Schonen, am südlichen Ende Schwedens, kam es vorgestern zu Überschwemmungen (E), Keller liefen voll und der Strom fiel aus.

Weiter nördlich bei Åre, an der Grenze zu Norwegen auf Höhe von Östersund, wurde nach heftigen Regenfällen eine Strasse und ein Bahndamm unterspült und weggerissen (S). Ein 30m langes Loch, 8m tief, (Bild) ist nicht gerade klein und Autofahrer kamen im letzten Moment (filmreif mit zwei Rädern über der Kante) zum Stehen. Der Zug mit 60 Personen, der gerade über diese Stelle fuhr, entgleiste, schaffte es aber auf die andere Seite. Keiner kam zu Schaden.

Zwei Tage später wollten wir eben diesen Zug (Nabotåget), der zwischen dem norwegischen Trondheim und Östersund verkehrt, nehmen, um ins Vålå-Tal zu kommen. Obwohl zu der Zeit schon eine Behelfsbrücke errichtet war, umfuhr der Ersatzbus die Stelle aber weiträumig. Abgesehen von Verspätungen war die Reise trotzdem kein Problem, was keine Selbstverständlichkeit ist bei der geringen Anzahl Straßen in diesen dünn besiedelten Gebieten.

Bilder von Trondheim und aus dem Vålå-Tal kommen, sobald ich mit der Nachbearbeitung fertig bin; als Vorgeschmack kann das Rentier, das mir in dort über den Weg lief, dienen.

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Wort der Woche: hhhffffffffff

Es ist schwierig, dieses Geräusch in Buchstaben zu fassen und es ist auch kein Wort, das sich im Wörterbuch findet. Es geht um das zischende Geräusch, wenn den Mund wie zum Pfeifen formt, aber Luft einsaugt, anstatt hinausbläst.

In Schweden hat das eine konkrete Bedeutung. Es ist die in Norrland übliche Art, Zustimmung auszudrücken. Hhhffffffffff bedeutet also so viel wie “Ja, genau!”, “So ist es.” oder “Da hast du Recht”. Schweden aus südlicheren Breiten verwenden das zwar kaum, verstehen es aber und es ist, neben dem deutlichen Akzent, ein Erkennungsmerkmal für Norrlänningar, die vom restlichen Schweden oft als provinziell belächelt werden.

Ein schon angegrauter Witz geht in etwa so: Was macht man, wenn man mal wieder unter dem Bett staubsaugen müsste? Man lädt seine Freunde aus Norrland ein und fragt sie, ob es unterm Bett schmutzig ist. Worauf diese eben zustimmend mit Lufteinsaugen antworten und sich das Problem erübrigt.

Vielleicht kann man den Blick der Schweden auf Norrland ein wenig mit dem Blick der Deutschen auf Bayern vergleichen, mit dem Unterschied, dass Norrland wirtschaftlich schwach und menschenleer ist.

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