Tagged with Norwegen

Skandinavien und das Internet

Die Meilensteine in den Anfängen des Internets, die man am ehesten kennt, sind das ARPANET 1969 und die Entwicklung von TCP/IP 1983, beides in den USA, und die Entwicklung von Hypertext und des WWW von Tim Berners-Lee mit der ersten Webseite 1991 am CERN bei Genf.

Dieses PDF beleuchtet die Rolle des Nordens etwas genauer:

Im Gegensatz zu ihren europäischen Nachbarn waren sich die nordischen Staaten (zumindest ihre Forscher) schon sehr früh sicher, dass der amerikanische Standard der allein weiterführende ist. Vor allem Norwegen hat schon in den frühen siebziger Jahren auf das amerikanische Konzept gesetzt. Es war es dann das institutionelle Geschick der gemeinsamen Forschungsinstitution NORDUnet, auf das richtige» Konzept zu setzen und gleichzeitig «im Falschen» mit den anderen Europäern zu kooperieren. Zwar ist diese Geschichte des Internets noch nicht geschrieben. Es scheint aber hinreichend plausibel, dass der Aufstieg der nordischen Staaten zu Anführern der Informationsgesellschaft ohne ihre frühe Entscheidung für das Internet nicht zu erklären ist. Es macht erklärbar, warum etwa NOKIA und Ericsson zu neuen Weltmarktführern aufgestiegen sind und es gibt Belege, dass die französische Wirtschaft durch die Entscheidung für das «falsche» Protokoll um gut zehn Jahre zurückgeworfen wurde.

(via netzpolitik.org)

Tagged , , ,

Mors dag? Noch nicht.

In vielen europäischen Ländern ist heute Muttertag. Neben Deutschland auch in Dänemark und Finnland. In Norwegen liegt der Muttertag dagegen schon im Februar und hier in Schweden ist es nicht der zweite, sondern der letzte Sonntag im Mai, auf den sich die Blumengeschäfte freuen.

Das kann gegenüber zuhause gebliebenen Müttern schon einmal als Ausrede herhalten, dass man ihn vergessen hat.

Tagged , , , ,

Norwegische Liberale werden zu "Piraten"

Warum sich die norwegischen Liberalen “Venster”, also “links”, nennen, ist mir zwar schleierhaft. Als erste etablierte europäische Partei, haben sie sich jetzt aber eine Urheberrechtspolitik auf ihre Fahnen geschrieben (N), die der digitalen Wirklichkeit angepasst ist.

Sie wollen zum einen den privaten, nicht-kommerziellen Dateitausch von urheberrechtlich geschütztem Material legalisieren und zum anderen das Urheberrecht selbst stark einschränken, vor allem durch Verkürzung der bisherigen Dauer von 70 Jahren nach Tod des Urhebers auf wenige Jahre nach Schaffung des Werks. Außerdem sollen Samples von Musik generell erlaubt und der digitale Kopierschutz (DRM) verboten werden.

Das ist ziemlich genau das, was auch im Programm der schwedischen Piratenpartei (deutsch) steht und die freut sich sehr (S) über die Übernahme ihrer Politik im Nachbarland.

Nachtrag, 20:22: Heise schreibt auch darüber.

Tagged , , ,

Krank sein

Ich bin mit meiner Lektüre der ZEIT wie so oft ein paar Ausgaben hinterher. Das Schöne an der ZEIT ist aber, dass der Anteil der Artikel, die nach 3-4 Wochen schon veraltet sind, sehr gering ist. Gestern im Flieger las ich zum Beispiel den Artikel eines deutschen Arztes, der zwanzig Jahre in Norwegen war und bemängelt, dass die Deutschen – nicht zuletzt wegen öffentlicher Panikmache – zu oft zum Arzt rennen.

Durchschnittlich geht jeder Norweger dreimal im Jahr zum Arzt, mehr als 16-mal jeder Deutsche. Dabei werden die Bundesbürger aber nicht gesünder. Der Norweger entfernt sich eben die Zecke selbst, weil er nicht durch wohlmeinende Ratgeber verunsichert wird und hinter jedem Tier eine tödliche Krankheit befürchtet. Er vertraut darauf, dass der plötzliche Hörverlust nach ein paar Tagen Pause wieder besser ist, und wenn nicht: Eine unmittelbare Behandlung hätte wahrscheinlich auch nicht geholfen. Für die Krankheit »Hörsturz« gibt es im Norwegischen gar kein Wort – also auch keine Besorgnis.

Dem Argument, dass die ständige Besorgnis um die eigene Gesundheit und die damit verbundenen Arztbesuche und Befunde merklich die Lebensqualität des “Patienten” beeinträchtigen, stimme ich voll zu. Es wird sorglos gelebt und nur zum Arzt gegangen, wenn es nicht anders geht. Aus eben diesem Grund kann ich leider auch nicht sagen, ob die Aussagen über Norwegen in dem Artikel sich eins zu eins auf Schweden übertragen lassen. Wundern würde es mich nicht. Zum Artikel.

Tagged , ,

Schnellzug Oslo-Göteborg-Kopenhagen-Berlin

Die Überschrift sagt es eigentlich schon. Es wird ein Schnellzug geplant (S), der die 12 Millionen Menschen in den Regionen um die genannten Städte miteinander verbindet. Bei 250 km/h Reisegeschwindigkeit soll die gesamte Strecke in sieben Stunden bewältigt werden.

Ich fände das eine brauchbare Alternative zum Flugzeug, aber leider soll der Zug erst ab 2025 fahren.

Tagged , , ,

Schwedische Schokolade

Man hört immer wieder von Leuten aus dem Ausland, dass schwedische Schokolade so lecker sei und den Vergleich mit der schweizer nicht zu scheuen brauche. Mit “schwedischer Schokolade” meint man dann in der Regel Marabou, die Marke, die – ganz schwedentypisch – ein Quasimonopol innehat.

Marabou wurde 1916 vom Norweger Johan Throne Holst gegründet, der dort schon zuvor mit der Marke Freia Erfolg hatte. Später wurden die beiden Firmen vereinigt und 1993 für 3 Milliarden norwegische Kronen an den amerikanischen Lebensmittelriesen Kraft Foods verkauft, dem übrigens auch Milka gehört.

Besonders an Marabou-Schokolade ist der geringe Kakao- und hohe Zuckergehalt. Das lässt die Schokolade schnell schmelzen und sie schmeckt sehr süß anstatt bitter. Schokoladenkenner meinen deshalb, dass man Marabou eigentlich nicht Schokolade nennen dürfe.

Meine Meinung: Schon recht lecker, aber nicht die beste Schokolade, die es gibt.

Tagged , ,

Hydro und Statoil

Wer in Schweden schon einmal mit dem Auto unterwegs war, wird zwei ungewohnte Tankstellenketten bemerkt haben: Statoil und Hydro. Dabei handelt es sich um zwei große norwegische Ölfirmen. Diese beiden haben vor gut zwei Wochen ihre Fusion angekündigt (S) und werden bald die größte meerbasierte Ölfirma der Welt sein.

Über einen neuen Namen der können sie sich aber noch nicht einigen (S). Norsk Hydro mit seiner hundertjährigen Tradition will keinesfalls im (größeren) Emporkömmling aufgehen. Dass beide Firmen in Staatsbesitz sind dürfte die Sache jedoch erleichtern.

Tagged , , ,

Minnepinne

Ist es nur für des Schwedischen Mächtige verdammt lustig, dass die Norweger ihre USB-Speicherstäbchen minnepinne nennen? :-)

Zur Erklärung: Minne bedeutet auch auf Schwedisch “Gedächtnis” und “Speicher”, ebenso wie pinne das “Stöckchen” ist. Trotzdem sagt man hierzulande USB-stick oder USB-minne, denn minnepinne klingt einfach zu albern.

Tagged , ,

BR2-Podcast: Der Albino-Elch

Ich breche schon wieder mein Vorhaben, nicht über Elche zu schreiben. Sei’s drum. Der heutige Podcast von Bayern2Radio – Ende der Welt geht der Frage nach, warum die Norweger einem weißen Elch nach dem Leben trachten (mp3). Ich habe noch nicht reingehört, aber dass es in Norwegen schießwütige Jäger gibt, ist nichts Neues.

Tagged , , , ,

Deutsche Kanonen auf Munkholmen

Deutsche Kanone auf Munkholmen vor
Trondheim

Im zweiten Weltkrieg hatten die Deutschen Norwegen eingenommen und Trondheim zu einem wichtigen Stützpunkt erkoren. Zwei U-Boot-Werften wurden errichtet. Die kleine Insel Munkholmen vor Trondheim liegt strategisch gut und deshalb wurden sechs Kanonen darauf gebaut. Für mehr Urlaubsbilder aus Trondheim von letzter Woche, bitte hier entlang.

Tagged , , , , , ,