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Dorsch in Gefahr

Es ist keine Neuigkeit, dass man Dorsch nur schwer mit gutem Gewissen essen kann. Die Bestände sind überfischt, aber Warnrufe von Meeresbiologen verhallen angesichts der finanziellen Interessen. Gerade versucht Schweden (S) wieder einmal, in der EU geringere Fangquoten für die Ostsee durchzusetzen. Eine neue alarmierende Studie, die auch auf die Gefahren für die zukünftige Fischerei hinweist, soll dabei helfen.

Nachtrag: Wieder etwas gelernt; erwachsende Dorsche heißen auf Deutsch Kabeljau. Im Schwedischen heißen beide torsk. Unterschiedliche Namen für den gleichen Fisch gibt es dafür bei Heringen: die größeren der Westküste heißen sill, die kleineren der Ostsee strömming.

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Wort der Woche: Skärgård

Gryts SchärengartenDas Wort Skärgård^1^ dürfte vielen Schwedentouristen schon untergekommen sein. Es gibt sogar eine wortwörtliche Übersetzung im Deutschen: Schärengarten, oder schlicht die Schären.

Was sind Schären? So nennt man die kleinen Inseln mit eiszeitlich rundgeschliffenen Klippen (siehe Bild), wie man sie vor allem vor den schwedischen Küsten vorfindet. Gärten nennt man diese Gebiete, weil die Schären nicht alleine kommen, sondern zu Tausenden. Der wohl bekannteste Schärengarten an der Ostküste vor Stockholm, Stockholms Skärgård, besteht z.B. aus etwa 25.000 Inseln verschiedener Größe.

Schärengärten findet man sowohl an der Ost- als auch an der Westküste Schwedens und sie sind sehr beliebte Urlaubsziele für Einheimische. Im Winter sind die Schärengärten wegen des garstigen Wetters fast menschenleer und nur sehr wenige der größeren Inseln sind das ganze Jahr über bewohnt. Im Sommer, speziell ab Mittsommer, wenn die meisten Schweden Urlaub haben, füllen sich die Sommerhäuser und zahlreiche Boote tummeln sich zwischen den Inseln.

Skärgårdslivet, das Leben im Schärengarten, hat für viele Schweden einen besonders romantischen Klang und wird mit dem einfachen, naturverbundenen Leben und der “guten alten Zeit” in Verbindung gebracht. Daran ist wohl Astrid Lindgren nicht ganz unschuldig, denn in ihrem Buch Vi på Saltkråkan steht ebendies im Vordergrund. Soweit ich weiß ist dieses Buch in Deutschland weit weniger bekannt als Lindgrens andere Werke – in Schweden kennt es aber jeder, wenn nicht als Buch, dann aus der mehrteiligen Verfilmung.

Ich bin über dieses Pfingstwochende im Gryts Skärgård, der knappe drei Autostunden südlich von Stockholm an der Ostseeküste liegt. Die Karte unten (klicken zum vergrößern) zeigt den Küstenbereich, an dem das Haus liegt und den man mit einem kleinen Motorboot bequem erreicht. Wer möchte, kann einen Blick auf die Bilder vom letzten Jahr werfen.

Karte vom
Gryt-Schärengarten

[1] Skärgård spricht man “Schärgohrd” oder “Chärgohrd” mit “ch” wie in “Tuch”.

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Brücke zwischen Schweden und Finnland

Karte des bottnischen MeerbusensUm von Schweden ins nahegelenene Finnland zu kommen, gibt es einige Möglichkeiten: Fähren von Stockholm aus über Åland, Flugzeuge und den verständlicherweise wenig genutzten Landweg rund um den bottnischen Meerbusen.

Eine direktere Wegverbindung gibt es allerdings nicht und dass man da auf die Idee kommt, eine Brücke oder einen Tunnel durch die Ostsee zu bauen liegt nahe. Vor einigen Jahren wurde untersucht, ob soetwas an der engsten Stelle zwischen dem schwedischen Umeå und dem finnischen Vaasa (siehe Karte) machbar ist, und die Antwort war Ja – im Prinzip.

Auch wenn jetzt eine schwedisch-finnische Arbeitsgruppe die Sache weiter untersuchen will, bezweifle ich, dass solche Pläne je in die Tat umgesetzt werden. Und zwar aus einem einfachen Grund: Der Bedarf ist nicht groß genug, weil so weit nördlich die Bevölkerungsdichte auf beiden Seiten sehr klein ist. Umeå und Vaasa sind Städtchen mit 50 bzw. 80 Tausend Einwohnern und es wäre völlige Geldverschwendung, ein solch großes Verkehrsprojekt in einer menschenarmen Gegend durchzuführen.

Nachtrag: In diesem schwedischen Blogeintrag sieht man eine genauere Karte der Brückenplanung (grün) und im Vergleich dazu die Öresundbrücke (orange). Der Schreiber kommt zu dem gleichen Schluß wie ich: Nur weil es möglich ist, ist es noch lange keine gute Idee.

(Quellen: Meldung (S), Karte)

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