Tagged with Piratebay

Die Pirate Bay von Rassisten finanziert?

Spiegel Online hat sich ja schon etwas verändert, seit ich aufgehört habe, dort zu lesen. Der Artikel Rechtspopulist finanziert Internet-Tauschbörse über die schwedische Pirate Bay hat das Originalvideo von YouTube eingebunden und verlinkt im Text auf Quellen in anderen Medien und Sprachen. Nicht schlecht.

Zum Thema selbst. Carl Lundström, der mit Wasa-Knäckebrot und dem Snackproduzenten OLW reich geworden ist, ist also ein extremer Rechter und hat die Pirate Bay mit Servern unterstützt. Die Meldung scheint nicht ganz frisch zu sein, denn schon letzten Juni ging das Thema kurz durch Medien und Blogs. Damals hatte ich das allerdings verpasst.

Ich finde das natürlich äußerst unschön, nicht zuletzt, weil ich mich an dieser Stelle schon häufiger sympatisierend über Pirate Bay und die Piratpartiet geäußert habe. Interessant zu wissen wäre, ob Lundström weiterhin an der Pirate Bay beteiligt ist und zum Beispiel auch von deren Werbeeinnahmen profitiert. Außerdem dürfte es viele vor der Piratenpartei abschrecken, wenn herauskäme, dass Lundström auch dort seine Finger im Spiel hat.

Andererseits gibt es die grundlegende Frage, inwieweit man sich die Ansichten eines Geldgebers durch die Annahme des Geldes zu eigen macht. Muss man als Firmengründer die politischen Ansichten des Chefs einer investierenden Firma kennen und gutheißen?

Es wäre natürlich trotzdem zu begrüßen, wenn die Pirate Bay jetzt die nötige Offenheit an den Tag legen würde und zum Beispiel in groben Zügen darlegt, wohin denn die Werbeeinnahmen fließen, die auf etwa eine Million Kronen pro Monat geschätzt werden. Dass, wie SpOn schreibt, noch keine Anklage gegen die Macher der Pirate Bay erhoben wurde, nachdem letztes Jahr ihre Server beschlagnahmt wurden, ist richtig.

Aber erst heute stand (S) in der Zeitung, dass dies mit Sicherheit bald geschehen werde. Neulich wurde entschieden, Polizei und Staatsanwaltschaft nicht dafür verantwortlich zu machen, dass bei der Razzia auch viele unbeteiligte Server beschlagnahmt wurden. Ob die Betroffenen Schadenersatz erhalten, ist noch ebenso unklar wie die Frage, ob die erwiesene Einflussnahme der amerikanischen Rechteinhaber noch Folgen für den ehemaligen Innenminister Bodström haben wird.

(Danke an Piet für den Hinweis auf den SpOn-Artikel)

Tagged , , , ,

Urkunde für den König

Die Leute hinter The Pirate Bay sind nie um eine provokativ-witzige Aktion verlegen. Jetzt haben sie dem schwedischen König eine Urkunde ausgestellt. Darauf ist zu lesen:

An den König Schwedens Carl XVI Gustaf,

Hiermit werden Sie mit diesem Diplom beehrt als Zeichen unserer Dankbarkeit.

Durch gute Zusammenarbeit haben wir gute Fortschritte darin gemacht, Schweden als technisch und kulturell erfolgreiches Land zu positionieren.

In dieser Zeit der progressiven Übereinkunft haben wir es geschafft, mehr Dateien zu verbreiten als je zuvor. Wir haben Geschichte geschrieben. Wir haben jetzt die ehrenvolle Freude, mitzuteilen, dass The Pirate Bay jetzt nicht weniger als 200.000, von Mitbürgern gespendete, Kulturdokumente archiviert und weltweit über 500.000 Kulturschätze ausfindig macht.

Das ist ein neuer Weltrekord.

Die Initiatoren hoffen, dass der König die Mühen zu schätzen weiss, und haben um eine Audienz bei ihm gebeten, oder vorzugsweise bei Prinzessin Madelaine.

Tagged , , , ,

Pirate Bay bleibt in Schweden

Die Leute hinter der bekannten schwedischen Seite The Pirate Bay haben die Schnapsidee, einen eigenen Staat zu gründen jetzt aufgegeben.

Tagged , , , ,

DoS-Angriffe zukünftig strafbar

Angriffe auf Internet-Seiten mit dem Ziel sie lahmzulegen (DoS-Attacken) werden ab Juni in Schweden strafbar. Anlass war ein erfolgreicher Angriff auf die Seiten der Polizei kurz nach der Razzia bei der Pirate Bay letztes Jahr.

Tagged , , ,

FBI und MPA bilden schwedische Polizei aus

ComputerSweden berichtet (S), dass die sechs Polizisten, die gerade die Weiterbildung zu Urheberrechtsfragen, Raubkopien und Dateitausch beendet haben und bald einen Großteil der diesbezüglichen Untersuchungen leiten werden, von Repräsentanten der amerikanischen Filmlobbygruppe MPA und einem FBI-Agenten unterrichtet wurden.

Schweden, als Heimat der Pirate Bay, scheint den Rechteinhabern in den USA in der Tat ein Dorn im Auge zu sein.

Tagged , , , , ,

Oscar Torrents

Seit ein paar Tagen verlinkt die Pirate Bay auf der Startseite ihr neuestes Projekt, eine Seite zur Bewertung der Filme in der anstehenden Oscar-Verleihung, inklusive Downloadmöglichkeit. Ziemlich “unschwedisch” spotten die Macher der Pirate Bay auf Film- und Musikindustrie und provozieren offenherzig. Mehr dazu bei Telepolis.

Ältere Artikel zur Pirate Bay.

Tagged , , , , , ,

Pirate Bay in Vanity Fair

Das amerikanische Mode- und Kulturmagazin Vanity Fair hat einen langen Artikel über The Pirate Bay, die beliebte schwedische BitTorrent-Seite. (mehr dazu)

Tagged , , ,

Piraten wollen Staat gründen

Die schwedische Piratenbewegung mitsamt politischer Partei hat hier ja schon öfter sympathisierend Ewähnung gefunden. Die Leute scheinen einen Riecher für medienwirksame Aktionen zu haben, denn ihre neueste wird seit gestern von vielen deutschen Nachrichtenseiten und Blogs.

Die Piraten, allen voran die Pirate Bay, wollen einen eigenen Staat gründen, in dem es keine Kopierbeschränkungen geben soll. Genau gesagt wollen sie Sealand kaufen (E), eine Plattform in der Nordsee mit zweifelhafter Eigenständigkeit. Dafür werden gerade Spenden gesammelt und jeder, der beiträgt, soll Bürger des neugegründeten Staates werden dürfen. Alternativ soll eine andere Insel herhalten.

Ich fand die Idee ziemlich dumm und wollte eigentlich nicht dazu schreiben, aber wenn man es dann an allen Ecken und Enden liest, kann man sich den Kommentar nicht verkneifen. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass Großbritannien eine rechtsfreie Zone vor seiner Nase tolerieren wird, wenn es plötzlich um (angebliches) Geld der Musik- und Filmindustrie geht. Und wer wird bitte Mitbürger dieses “Landes” sein wollen, wenn das Heimatland keine doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt? Das weitere Drängen auf die Reform des Urheberrechts in Richtung der digitalen Realität halte ich für eine sinnvollere Methode.

Tagged , , ,

Blockade aufgehoben

Da ich gerade beim Thema Internet bin: Die Gegenblockade der Pirate Bay, über die ich neulich schrieb, scheint Wirkung gehabt zu haben. Die Sperrung von AllofMP3 durch den Internetanbieter Perspektiv Bredband wurde gestern aufgehoben und man bedauert den überhasteten Beschluss (S). Die Pirate Bay lässt daraufhin wieder Zugriffe aus dem Netz des Anbieters zu (S).

Wie weit die Gegenblockade der populären Seite zum Druck auf Perspektiv Bredband beigetragen hat, weiß wohl nur die Firma selbst. Der gestrige Beschluss kommt jedenfalls von einem neuen Chef, der erst vorgestern seine Arbeit aufnahm.

Es ist aber allemal ein Erfolg der Kunden, die zeigen, dass ihnen solche Entscheidungen nicht egal sind und dass Protest erfolgreich sein kann.

Tagged , , ,

Pirate Bay sperrt ISP aus

Die schwedische Seite The Pirate Bay, der nach eigenen Aussagen größte Bittorrent-Tracker der Welt, war schön öfter Thema auf Fiket, vor allem im Zusammenhang mit der Razzia im Mai, bei der Server beschlagnahmt wurden und der Verdacht aufkam, dass Druck von Seiten amerikanischer Rechteinhaber der Anlass dafür war. Meines Wissens ist das bis heute nicht aufgeklärt.

Die russische Seite AllofMP3, ein weiterer Dorn im Auge der Musikindustrie, wird seit zwei Wochen von mehreren dänischen Internetanbietern (ISPs) gesperrt. Viele sehen das zu Recht als Angriff auf eine der Grundfesten des Internet, seine Freiheit. Jetzt zieht der erste schwedische ISP, Perspektiv Bredband, nach und “bezieht Stellung” (S), indem er seinen Kunden Zugang zu AllofMP3 verweigert.

Hier kommt die Pirate Bay und die befreundete Interessenorganisation Piratbyrån (S), die sich für freien Kulturaustausch einsetzt, wieder ins Spiel. Die haben sich nämlich entschlossen, den Spieß umzudrehen und Perspektiv Bredband mitsamt Kunden den Zugang zur Pirate Bay zu verweigern. In der entsprechenden Pressemitteilung (E) werden die Gründe näher dargelegt und auch ein PHP-Skript angeboten, mit dem andere Seiten das gleiche tun können.

Die Pirate Bay ist eine der meistbesuchten schwedischen Seiten und es nicht abwegig, dass diese Aktion zu Kundenverlust bei Perspektiv Bredband führt.

Nachtrag: Die Sache hat sich erübrigt.

(via)

Tagged , ,