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Inlandsbanan

Die ZEIT schreibt über die Inlandsbanan, die Zugverbindung, die – wie der Name schon sagt – im Inland von Schweden verläuft und den großen See Vänern im Süden mit dem hohen Norden verbindet (Karte). Klingt nicht schlecht. Kennt die jemand aus eigener Erfahrung?

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Düsseldorf - Växjo

Ab Oktober fliegt Ryanair viermal die Woche von Düsseldorf nach Växjö. Ich musste nachschauen, wo das ist. Växjö also, nicht Düsseldorf. Es liegt weit unten in Småland und wird wie “Wäck-(s)chö” ausgeprochen.

Nach der Ortsbestimmung kam unweigerlich die Frage: Und wer will da bitteschön hinfliegen, so weitab vom Schuss? Die Wikipedia weiß wie so oft mehr:

Beliebt ist die Gegend rund um Växjö bei vielen deutschen Urlaubern aufgrund der Nähe zu den Fähren über die südliche Ostsee und der vielfältigen Angebote. Neben ausgedehnten Bootsexkursionen bieten sich Fahrradtouren und Wanderungen, Besichtigungen von Glasfabriken und Schlössern an.

Vielleicht wäre trotzdem Stuttgart passender gewesen als Düsseldorf?

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Daheim

Meine knapp zwei Wochen auf den Kanaren (Arbeit, kein Urlaub) sind vorbei und ich bin wieder zu Hause in Uppsala. Ein wenig verquer kommt es mir schon vor, dort vor Afrikas Westküste Schnee, Eis und Regenwetter erlebt zu haben und jetzt nach Schweden zu Sonne und 16 Grad zurückzukommen.

Ich habe eben sogar die ersten Krokusse erspäht. Jetzt fehlt nur noch, dass die Straßenreinigung endlich den Splitt vom Winter von den Wegen entfernt, dass das Gras grün anstatt braun wird und dass die Bäume aufhören, sich tot zu stellen. Dann ist Frühling.

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Sparflamme

Ich verreise morgen früh, um auf La Palma eines der Teleskope zu benutzen, die dort auf dem Berg stehen. Den ein oder anderen Beitrag wird es sicherlich trotzdem auf Fiket geben, aber das Tempo der letzten Zeit werde ich wohl nicht aufrecht erhalten können. Am 27. bin ich zurück und wer Schwedisch versteht, kann unterdessen auch verfolgen, was man beim Himmel beobachten so alles tut, denn ich werde ausführlich berichten (RSS).

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Schnellzug Oslo-Göteborg-Kopenhagen-Berlin

Die Überschrift sagt es eigentlich schon. Es wird ein Schnellzug geplant (S), der die 12 Millionen Menschen in den Regionen um die genannten Städte miteinander verbindet. Bei 250 km/h Reisegeschwindigkeit soll die gesamte Strecke in sieben Stunden bewältigt werden.

Ich fände das eine brauchbare Alternative zum Flugzeug, aber leider soll der Zug erst ab 2025 fahren.

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Mit Air Berlin nach Göteborg

Am 2. Mai wird Air Berlin die Stecke Berlin-Göteborg eröffnen.

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Die Tsunami-Affäre

Vor über zwei Jahren ereignete sich der verheerende Tsunami im indischen Ozean. Weil Thailand bei Schweden ein beliebtes Reiseland ist, kamen über 500 Schweden um, in absoluten Zahlen etwa so viele wie Deutsche, im Anteil an der Bevölkerung jedoch neun Mal so viele. Während die deutsche Regierung mit ihrem Krisenmanagement an Popularität gewann, verschlief die damalige schwedische den Anfang und musste viel Kritik dafür einstecken. Die Diskussionen und Medienberichte darüber halten bis heute an.

Wovon die “Tsunami-Affäre” jetzt noch handelt, sind weniger die Sachfragen, denn diese wurden in einer Untersuchung geklärt, die bestätigte, dass nicht alles glatt lief auf schwedischer Seite und zum Beispiel Leute länger auf ihre Evakuierung warten mussten als nötig gewesen wäre. Es geht vielmehr nur noch um die Frage, ob von der alten Regierung gelogen wurde und ob man versucht hat, die eigene Missorganisation im Nachhinein zu vertuschen. Weil die Nachfolgeregierung inzwischen mehr Information freigegeben hat, nimmt der Untersuchungsausschuss jetzt seine Arbeit noch einmal auf.

So richtig nachvollziehen kann ich das Aufhebens um diese “Affäre” nicht. Dass viele Schweden bei dem Unglück umkamen, ist tragisch, aber nicht die Schuld von Politikern. Darüber hinaus ist es zwar nett, wenn ein Land seinen Bürgern hilft, wenn sie im Ausland in Not kommen, aber es würde mir nicht einfallen, auf ein solches Anrecht zu bestehen und schon gar nicht, mich dafür zu interessieren, wann der Staatssekretär an seinem Arbeitsplatz war und wen er zu welcher Zeit kontaktierte.

Leben ist gefährlich. Unglücke passieren.

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Gäste vom Hospitality Club

Ich glaube, ich habe es noch nie hier erwähnt: Ich bin Mitglied im Hospitality Club (HC) und bei Couchsurfing (CS) und habe deshalb regelmäßig Gäste bei mir zu Hause. Das läuft folgendermaßen ab. Man registriert sich bei der Seite und füllt sein Profil aus (meine da und da). Dann können Reisende bei einem anfragen, ob man ihnen denn einen Schlafplatz zu einer gewissen Zeit anbieten könnte, und umgekehrt.

Verpflichtungen geht man natürlich keine ein und es gibt mehrere Sicherheitsvorkehrungen. So werden zum Beispiel neue Profile von Freiwilligen auf Duplikate und Plausibilität geprüft, der eigene Name und die Adresse lassen sich (auch vor anderen Mitgliedern) verstecken, wenn man dies will, so dass erst man diese erst bei persönlicher Kontaktaufnahme preisgeben kann. Das Wichtigste finde ich jedoch die Möglichkeit, auf den Profilseiten Kommentare zu Leuten zu hinterlassen, die man getroffen hat. Diese Kommentare können andere Mitglieder dann lesen, bevor sie jemandem zu- oder absagen. Vor einem Jahr habe ich auch schon einmal woanders über den HC geschrieben.

Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren dabei und hatte mittlerweile über 50 Gäste. Im Sommer kommen mehr Anfragen als man erfüllen kann und dann sagt man verständlicherweise oft nein. Aber da wir ein Arbeits- und Gästezimmer bei uns haben, in dem es ein Bett und eine Matratze gibt, ist es für uns sehr einfach, Gäste zu haben. Man gewöhnt sich so sehr daran, dass es ziemlich wenig mit dem eigenen Tagesablauf kollidiert, wenn man seinen Gästen diesen mitteilt, damit sie sich danach richten können. Oft spart man sogar Zeit, weil Gäste freiwillig den Abwasch übernehmen. ;)

Zu Gast mit dem HC war ich bisher zwei mal. Vor zwei Jahren in London teilte ich mir für ein Wochenende eine kleine Wohnung mit dem Gastgeber und vier weiteren Gästen. Diesen August war ich dann für drei Nächte in Prag bei einem netten Pärchen zu Gast, das mir eines ihrer Betten überließ. Als Gast hat man natürlich außer der kostenlosen Übernachtung auch noch den Vorteil, dass man einen Ortskundigen zum Ausfragen hat.

Höhepunkte als Gastgeber waren sicherlich die größeren Gruppen, die wir hier hatten. Sechs Franzosen aus Lyon war wohl die Höchstzahl bisher. Da hatten wir jedoch zwei zu einer Nachbarin ausquartiert. Die gemeinsamen Abendessen, zu denen wir in unserer Küche französisch bekocht wurden, sind erinnerungswürdig. Ähnliches gilt für die vier Griechen und auch viele der dominierenden Nationalität – Deutsche. Negative Erfahrungen haben wir bisher keine gemacht, außer dass man mit gewissen Personen nicht auf einer Wellenlänge liegt, so dass man sich wenig zu sagen hat und sie vergisst, sobald sie aus der Tür sind.

Nun endlich zum Punkt: Auch mit meinen vier deutschen Gästen, die ich gestern für eine Nacht aufnahm, hatte ich eine gute Zeit. Wir gingen zusammen aus und da drei der vier Skandinavistik studierten, hatten wir etwas weitergehende Gesprächsthemen als die üblichen “Anfängerfragen” über Schweden. Lustigerweise redeten wir überwiegend Englisch, denn es war auch ein Schwede dabei, der kein Deutsch konnte und nicht alle der Gäste konnten Schwedisch.

Trotzdem füllten die Eigenheiten der schwedischen Sprache und ihre Dialekte einen nicht kleinen Anteil des Abends. Außerdem bekam ich ein weiteres Mal bestätigt, dass die kleinen Hochschulen (högskolor), die die Sozialdemokraten in den letzten zehn Jahren in viele Kleinstädte des Landes ausgestreut haben, nicht wirklich auf Universitätsniveau unterrichten. Zwei der vier studierten an einer solchen im Niemandsland zwischen Stockholm und Södertälje und wussten wenig Gutes zu berichten.

Sie hatten außerdem das Problem, das jeder hat, der nach Schweden kommt, um die Sprache zu lernen: Man muss schon recht gut Schwedische sprechen, damit der Gesprächspartner nicht sofort auf Englisch wechselt. Mein Tipp: Einfach konsequent weiter auf Schwedisch antworten – irgendwann leuchtet es ihnen ein.

Der Abend endete dann bei mir zu Hause mit schwedischer Musik und einem starken süßen Likör, den mir andere HC-Gäste irgendwann einmal aus Estland mitgebracht hatten. Falls ihr vier das hier lest, kann ich das Foto von euch hier auf diese Seite stellen? :)

Nachtrag: Die Erlaubnis kam:

Tyskar

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Deutschland-Beobachtungen

Ich war über Neujahr fünf Tage in Deutschland, um Freunde und Familie zu besuchen. Ein paar Dinge fallen einem doch ins Auge, wenn man länger nicht dort war. All das ist natürlich regional (Aschaffenburg und Umgebung) und subjektiv.

  • Der Verkehr ist immer das erste Auffällige, wenn man am Flughafen in den Mietwagen steigt. Es ist mehr und schneller in Deutschland, zumindest wenn kein Stau ist. Etwas zum Autobahnwirrwar um Frankfurt Vergleichbares gibt es in Schweden nicht. Auch wenn ich den Reiz des Schnellfahrens durchaus nachvollziehen kann, kann ich mich den Leuten, die ein generelles Tempolimit fordern, nur anschließen. In Schweden fährt es sich entspannter.
  • Bunte Häuser. Ich hatte Häuser daheim immer in Weiß oder allenfalls schwachen Pastelltönen in Erinnerung und fand die knalligen Farben der Häuser hier in Schweden gut. Mir sind jetzt aber einige neu angemalte Altbauten auf den Dörfern aufgefallen, die sich durch angenehme Farbenfreude auszeichneten. Ein Trend?
  • Reklame. Auch die riesigen Reklamwände fielen mir ins Auge, besonders ein nicht-so-billiger Elektronik-Großmarkt. Vielleicht ist meine Wahrnehmung verklärt, aber ich glaube, in Schweden weniger Werbung ausgesetzt zu sein.
  • Alles ist billig. Ein Klassiker der Klischees: Schweden ist teuer. Ja, ist es, aber ich dachte, der Abstand zu Deutschland hätte sich in den letzten Jahren verringert. Jetzt kam mir jedoch wieder alles sehr billig vor. Ob es an der starken Krone liegt?
  • Deutsche Flaggen. Nach der dritten schwarz-rot-goldenen Flagge, die ich aus Fenstern oder an Autos hängen sah, dämmerte es mir: es war Fußball-WM. Der Gedanke ließ mich zufrieden grinsen, schließlich bin ich immer noch froh, zu dieser Zeit nicht in Deutschland gewesen zu sein. Beim Essen mit einem alten Freund kam dann die Frage auf, wie die WM denn im Ausland wahrgenommen wurde. Ich fing mit der Diskussion über Zwangsprostitution an, die im Vorfeld in Schweden geführt wurde. Das war den anderen neu. Als ich dann auf die, auch in Deutschland aufgeflammte, Debatte ums Flaggenschwenken und Patriotismus zu sprechen kam, entwickelte sich eine hitzige Diskussion. Da ich ja nicht selbst bei der WM dabei war, hielt ich mich mit definitiven Aussagen zurück und ich hatte auch Fußballfans nicht mit Neonazis über einen Kamm geschert, aber darauf hingewiesen, dass ein kollektives euphorisches Wedeln mit Fahnen in Deutschland durchaus mulmige Gefühle im Ausland verursachen kann. Als ich auf meine Frage, ob Kritiker der WM es wirklich, wie ich gelesen hatte, so schwer hatten und mit harten Worten als Spielverderber abgetan wurden, jedoch die Reaktion bekam, dass die Kritiker doch bitte wegbleiben sollten, am besten aus Deutschland raus, wurde mir einmal mehr klar: Massenveranstaltungen sind böse, lassen den Einzelnen aufhören zu denken und diskriminieren Abweichler.
  • Baumärkte. Bilde ich mir das nur ein, oder macht gerade in jedem Nest in Deutschland ein riesiger Baumarkt auf?
  • Essen. Ich sage nur: Schwarzbrot, Haspel, hausgemachte Blut- und Leberwurst, Sauerkraut, Leberklößchensuppe, Schlappeseppel, Lebkuchen und vieles mehr. Eine Gelegenheit pro Jahr, die wenigen Versäumnisse auszugleichen, mit denen man in Schweden leben muss, reicht mir.
  • **Kinder-Boom.** Schweden ist um Einiges kinderfreundlicher als Deutschland und die Geburtenrate ist auch etwas höher. Bisher dachte ich, ich könnte das auch subjektiv bestätigen, zum Beispiel aus dem Bekanntenkreis. In der alten Heimat unter alten Bekannten stellte ich dann aber fest, dass die dort auch alle Kinder haben und dass es nicht an Schweden liegt, dass man von so vielen Leuten hört, die Kinder kriegen, sondern am Alter. ;-) *Nachtrag, 7. Jan, 14:15:* Einen wichtigen Punkt habe ich doch glatt vergessen. **Filme werden übersetzt.** Das ist natürlich nichts Neues, aber es wird nach einiger Zeit in Schweden so selbstverständlich, die Originalfassung (ob Englisch oder was auch immer) zu hören und Untertitel eingeblendet zu bekommen, dass man trotzdem wieder überrascht ist, wenn man in Deutschland den Fernseher anschaltet oder ins Kino geht. Ein besonders sinnloses Beispiel kam mir im erfreulicherweise wiedereröffneten und sehr hübsch renovierten [Casino](http://www.casino-aschaffenburg.de/) unter. Dort sahen wir uns [Babel](http://www.imdb.com/title/tt0449467/) an, ein (übrigens zu empfehlender) Film, in dem Sprachbarrieren eine große Rolle spielen. Alle Sprachen ins Deutsche zu übersetzen, hätte den Film unverständlich gemacht und das hatte man auch eingesehen. Man hörte das Original mit Untertiteln – bis auf die englische Tonspur, denn die war synchronisiert. Das ist ziemlich absurd!
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Wikingermuseum in Planung

350 Einträge über Schweden und noch (fast) keiner über Wikinger. Dabei gehören sie ja schon zu den typischen Klischees über Schweden, denen sich auch Nobelpreisträger nicht entziehen können.

Wer in Stockholm bisher nach einem Museum zu diesem Thema suchte, wurde enttäuscht und auch sonst gibt es wenig Gelegenheiten, mit den Klischees aufzuräumen. Das soll sich jedoch bald ändern, denn es ist ein interaktives Museum zu dieser Epoche skandinavischer Geschichte geplant (E), das das Bedürfnis der Touristen befriedigen soll.

Nein, sie hatten nicht wirklich Hörner auf den Helmen.

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