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Religion vs Class?

I saw a claim on Twitter that made me think:

If you think it's crazy how much a child's life is affected by being born into a religion, wait until you hear about class!

(my translation from Swedish)

My first reaction was, No way! Religions are much more restrictive. But then again, I guess it depends very much on the context. Even in secular societies it can be hard to break out of a cultish religious context, but I won't deny that class might be more limiting for most. To make the same case for other places in the world, like women in the middle east and central asia, would be more difficult.

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Kopimisten als Religion anerkannt

Kopiere und teile! Alles Wissen für alle! Das was Technik und Naturgesetze erlauben, soll nicht durch weltliche Gesetze begrenzt werden!

Soweit die Kurzversion der Botschaft der Kopimisten, die Kirche für deren Mitglieder Information heilig ist und das Kopieren ihr Sakrament.

Nach einigen Anläufen ist der Kopimismus jetzt anerkannte Religion in Schweden und genießt damit im Prinzip dieselben Privilegien wie andere Glaubensrichtungen. Bis sich einmal jemand vor Gericht darauf beruft, handelt es sich dabei vor allem um gelungenes Trollen – von Religion sowie von Urheberrechtsverbänden, die auf immer restriktivere Gesetze gegen “illegales” Tauschen von Information drängen.

Nachtrag 120105: Jetzt hat auch die ZEIT was dazu.

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Monarchie-Anhänger in der Bundesversammlung

Ich verfolge zur Zeit gespannt die Bundesversammlung zur Wahl des neuen Bundespräsidenten. Interessant aus schwedischer Sicht fand ich in der einleitenden Rede
von Norbert Lammert folgende Stelle:

In einigen westlichen Demokratien ist die staatliche Spitze durch eine erbliche Monarchie besetzt – mit dem durchaus beachtlichen Argument mancher Staatsrechtler, es sei klug, auch und gerade in einer Demokratie das Amt des Staatsoberhauptes dem Ehrgeiz der Parteien und gesellschaftlichen Gruppen zu entziehen und nicht der sonst unverzichtbaren Mehrheitsregel zu unterwerfen.

Dass er auch da etwas Applaus bekam, sorgte für einige Erheiterung, die Lammert mit

Ich bin nicht sicher, ob die Stenografen alle Monarchie-Anhänger mitgeschrieben haben…

kommentierte, bevor er mit der eigentlich Pointe zum Monarchie-Vergleich fortfuhr

Das Grundgesetz hat sich für ein Wahlamt entschieden: der Bundespräsident wird gewählt. Das Amt des Staatsoberhauptes unterliegt damit denselben Regeln demokratischer Legitimation wie jedes andere öffentliche Amt.

Und das ist natürlich gut so.

Nachtrag: Jetzt ist er also gewählt, der Herr Wulff. Und verleiht mit einem “Gott schütze unser Land” in seiner Rede gewissen Befürchtungen neue Glaubwürdigkeit.

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Klartext

Aus einem abfotografierten Plakat:

Ich finde kein einziges Bibelwort, das die Idee der gleichgeschlechtlichen Ehe unterstützt.

Elisabeth Sandlund, Chefredakeur des *Dagen*

Nein, aber du findest umso mehr Bibelworte, die den Gedanken unterstützen, dass Frauen ruhig zu sein haben. Sei also vorsichtig mit der Bibel.

K G Hammar, ehemaliger Erzbischof

Manchmal können Schweden eben auch direkt sein. Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass die oberen der schwedischen Kirche vergleichsweise offen und vernünftig sind, was der natürlich auch existierenden “religiösen Rechten” so gar nicht passt.

Dagen ist ein christlich-ultrakonservatives Blatt. WP

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Kyrkoval

Radio Schweden hat einen netten Artikel über die Kirchenwahl, die am Sonntag schwedenweit stattfindet.

An sich ist es ja eine gute Sache, auch in solchen Organisationen demokratische Strukturen zu haben. Andererseits ist das Ganze ein Relikt aus der Zeit als die schwedische Kirche noch Staatskirche war (bis 2000) und dass dabei die gleichen Parteien, die auch im Parlament vertreten sind, eine Rolle spielen, ist irgendwie fehl am Platz. Außerdem gibt eine Wahlbeteiligung weit unter 20 Prozent keine wirkliche Legitimation und stärkt gleichzeitig den konservativen Flügel mit den strenggläubigen Schäfchen, die sich einfacher zur Wahl führen lassen.

Nachtrag: Siehe auch Fabians Artikel zum Thema.

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Ulvaeus über religiöse Schulen in Schweden

Björn Ulvaeus, bekannt durch ABBA, ist auch engagierter Humanist – in der Bedeutung, dass er aktives Mitglied des für eine religionsfreiere Welt eintretenden Vereins Humanisterna ist und für dessen Zwecke gern seinen Namen, Gesicht und Geld hergibt.

In einem Artikel im englischen Guardian beschreibt Ulvaeus sehr schön die Situation mit den sogenannten “Freischulen” in Schweden und warum sie ein Problem sind, wenn sie von religiösen Gruppierungen zur Abschottung und Indoktrination verwendet werden.

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SVT und die Katholiken

Wer in den letzten Tagen Nachrichten gelesen hat, dem dürfte die Diskussion um die ultrakonservative katholische Bruderschaft SSPX, die der Papst rehabiliert hat, nicht entgangen sein. Das schwedische Fernsehen (SVT) spielte dabei eine beachtenswerte Rolle. Es war nämlich das Programm Uppdrag granskning (“Auftrag Überprüfung”), das das Interview mit dem SSPX-Bischof ausgestrahlt hat, in dem er seine 20 Jahre alten Aussagen zur Leugnung des Holocausts bereitwillig wiederholt – mit dem Hinweis, doch bitte nicht die Polizei zu rufen, weil das in Deutschland (wo das Interview stattfand) ja illegal sei.

Die ganze Sendung kann im Netz angesehen werden. Man kann zu 35:45 Minuten vorspulen, da fängt das Interview (auf englisch) an. (Nachtrag: Es gibt auch die ganze Sendung englisch untertitelt. Danke für den Hinweis per Email.)

Der Rest des Programms dreht sich um einen Priester, der die schwedische Kirche verlassen hat und der SSPX beigetreten ist und jetzt “Schweden katholisch machen” will. SSPX darf hiesige katholische Kirchen nicht mitbenutzen, aber bei den Protestanten fand man unwissende Priester, die SSPX die Türen ihrer Kirchen öffneten.

Außerdem werden die Verbindungen von SSPX zu rechtsextremen Gruppen, sowohl in Schweden wie in Frankreich, ausführlich behandelt. Auch in diesen Teilen des Programms bekommt man Dinge zu hören, die jeden halbwegs vernünftigen Menschen vor Wut schäumen lassen.

Und was ist die Reaktion des Vatikans auf Uppdrag granskning? Man vermutet ein Komplott und greift den Boten an, anstatt sich um das eigentliche Problem zu kümmern: die Botschaft. Links: 1, 2, 3, 4, 5.

Nachtrag: SpOn hat jetzt noch etwas mehr Hintergründe

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Vad har hänt?

Nach zwei Wochen Blog- und Nachrichtenabstinenz meinerseits ist es Zeit für einen Rückblick darüber, was unterdessen in Schweden so passiert ist und in den Medien war. Ich gehe dazu chronologisch durch die Schlagzeilen von Radio Schweden und gebe meinen Senf zu einigen davon ab.

29. 09. Bildt besorgt über Rechtsruck in Österreich. Der schwedische Außenminister Carl Bildt hat den Ausgang der Parlamentswahlen in Österreich als Alptraum bezeichnet. Natürlich gibt keiner offen zu, sich über den Unfall zu freuen, aber ich glaube dass viele dem verunglückten Heider keine Träne nachweinen.

29. 09. Weitere Entlassungen bei Volvo. Das Thema hält sich seitdem in den Nachrichten und es ist von gesamt fast 5000 Entlassungen die Rede. Volvo will sich (endlich) mehr auf die Zukunft ausrichten und Hybrid- und Elektroautos entwickeln.

Generell sind die Wirtschaftsnachrichten aus Schweden etwas schlechter geworden. Die Zahl der freien Stellen sinkt und die Arbeitslosenzahlen steigen wieder leicht. Die schwedische Krone wurde gegenüber dem Euro abgewertet und die Börse verlor massiv, wie überall anders auch. Die Krise am Finanzmarkt scheint jedoch zumindest keine schwedische Bank Pleite gemacht zu haben. Genauso wie Deutschland hat garantiert der Staat für private Spareinlagen bis zu einer gewissen Summe. Die Auswirkungen sind also weniger dramatisch als in Island, aber natürlich sind auch hier Fondsparer betroffen und (baldige) Rentner, weil mit nicht geringen Teilen der schwedischen Rentengelder am Finanzmarkt gehandelt wird. Sie sind also in Fonds und Ähnliches investiert, die in den letzten Wochen viel an Wert verloren haben.

01. 10. Steuergelder für Scientology. Es kam heraus, dass mehrere schwedische Kommunen Aufträge an Scientology-eigene Firmen und deren sehr fragwürdige Antinarkotikaprogramme vergeben haben. Ich hoffe wirklich, dass das gründlich aufgearbeitet wird und in Zukunft wissenschaftliche Kriterien bei der Vergabe die Hauptrolle spielen.

02. 10. Kameraüberwachung an Schulen meist gesetzeswidrig. Das einzige Mal das ich bisher in einer schwedischen Schule war, haben mich die Überwachungskameras ziemlich abgeschreckt. Eine Prüfung des Datenschutzamtes hat jetzt gezeigt, dass die Überwachung in vielen Fällen unzulässig ist.

02. 10. Die Jäger mal wieder. Natürlich wollen sie mehr Bären und Wölfe schießen. Schließlich sind das nicht selten Menschen, die eine seltsame Freude am erschießen von Tieren finden, anstatt die Jagd als notwendiges Übel anzusehen. Das gilt natürlich auch und im besonderen für die hunderten Amateurjäger, die jeden Herbst auf Elche anlegen und sich dabei nicht selten gegenseitig treffen.

06. 10. Grüne geben Forderung nach EU-Austritt auf. Darüber hatte ich schon einmal geschrieben und jetzt scheinen sich die EU-Befürworter endlich durchgesetzt zu haben. Das macht die schwedischen Grünen wählbarer und regierungsfähiger. Tatsächlich gab es dieser Tage, also zwei Jahre vor Ende der Legislaturperiode, schon die Ankündigung, dass Sozialdemokraten und Grüne auf eine zukünftige Koalition hinarbeiten. Zur Erinnerung: Die letzte Regierung war eine von Grünen und Linken geduldete Minderheitsregierung der Sozialdemokraten, keine Koalition. Der Linkspartei wurden erst in den letzten Tagen von den Sozialdemokraten Gespräche über eine Mögliche Zusammenarbeit angeboten.

Ansonsten ist natürlich die Bekanntgabe der verschiedenen Nobelpreise in Schweden immer Schlagzeilen wert. Die haben allerdings schon ihren eigenen Artikel auf Fiket.

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Atheist gegen Kirchengründer

Schweden ist eines der säkularsten Länder der Welt und nur 23% der Bevölkerung sagen von sich, dass sie an einen Gott glauben. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier extremchristliche “Freikirchen”, die sich wörtlich an die Bibel klammern und allerlei kritikwürdige Ansichten haben.

Eines der größeren Beispiele hat sein Hauptquartier hier in Uppsala, nennt sich Livets Ord (wörtlich “Das Wort des Lebens”) und wurde an dieser Stelle schon des öfteren erwähnt. Gestern Abend gab es eine öffentliche Debatte zwischen Christer Sturmark, dem Vorsitzenden des säkular-atheistischen Vereins Humanisterna (bei dem ich aktives Mitglied bin), und Ulf Ekman, dem Gründer und von seinen Anhängern päpstlich verehrten Gründer von Livets Ord.

Ekman ist nicht dafür bekannt, Kritik gut zu ertragen, aber er wähnte sich wohl siegessicher auf heimischem Boden. Die gut einstündige Debatte fand nämlich in der Kirche von Livets Ord statt, vor mehreren tausend Leuten, von denen ein Großteil zu seiner Gemeinde gehörte – dem ungleich verteilten Applaus zu Beginn nach zu urteilen. Doch es kam ziemlich anders, denn Sturmark verstand es, die Diskussion auf dem Boden der Tatsachen zu halten und zahlreiche Beispiele für die negativen gesellschaftlichen Auswirkungen von Religionen zu nennen, anstatt die persönlichen Erlebnisse und Überzeugungen anzugreifen, mit denen Ekman zu erwidern versuchte. Sturmark nutzte vor allem seine Redezeit besser und inhaltsreicher, so dass Ekman auf mehr zu antworten hatte, als er mit seiner ausufernden Art Zeit hatte, und deshalb in die Defensive geriet. Trotzdem blieb die Stimmung sehr freundlich.

Sturmark bediente sich eifrig, fast dreist, bei den ausgefeilten Beispielen, Vergleichen und Argumenten von Richard Dawkins und seinem Buch Der Gotteswahn. Für eingefleischte Atheisten gab es deshalb nichts Neues, aber es ist nicht schwer vorstellbar, dass vielen im Publikum diese Sicht der Dinge neu war – nicht zuletzt der großen Zahl junger Leute, die auf der Livets Ord-eigenen Schule bevorzugt die religiöse Sicht der Welt zu hören bekommen. Und so war der Eindruck, den ich vom Publikum bekam, tatsächlich, dass die Mehrheit sich zumindest teilweise auf Sturmarks sympathisch-witzige Art einließ und den Eindruck bekam, dass der Mann keinen Unsinn redet und dass Atheisten nicht, wie oft in solchen Kreisen porträtiert, amoralisch und in die andere Richtung dogmatisch sind.

Ich meine sogar, dass der Applaus nach den jeweiligen Schlussplädoyers zugunsten von Sturmark stärker war und ich vermute, dass ein Teil der Zuhörer eine Weile am Gesagten zu denken haben. Ich ging zumindest zufrieden nach Hause und fühlte meine Ansichten von Sturmark gut vertreten.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann im Netz angesehen werden (Alternative). Außerdem war das staatliche Fernsehen da und wird die Debatte mindestens einmal ausstrahlen (Freitag morgen auf SVT2). Eine sehenswerte Stunde für alle, die Schwedisch können.

Zuletzt noch der Link zum Text von Tuffe Uffe, einem parodistischen Lied über Ekman von Uplands Nations Studentenorchester, und ein Bild der beiden Kontrahenten:

Sturmark und
Ekman

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Wort der Woche: Friskola

Wer in den letzten Wochen in Schweden unterwegs war, dem dürfte sie nicht entgangen sein, die Werbung für Gymnasien. Zum Beispiel ist die U-Bahn in Stockholm voll davon. Werbung für Schulen ist auch in Schweden noch nicht alt und hat doch schon ihre eigenen zweifelhaften Methoden hervorgebracht. Das Ködern von Schülern mit Versprechen von Reisen oder eigenen Laptop-Computern wurde für nicht legitim erklärt und auch die direkte Werbung per SMS an Schüler erntete harte Kritik.

Wie kam es dazu und warum sind Schüler plötzlich so heiß begehrte Kunden? Der Hintergrund sind private, von Firmen geführte Schulen, euphemistisch als “freie Schulen”, schwedisch friskolor, bezeichnet. Diese gibt es prinzipiell schon eine ganze Weile in Schweden, aber erst unter der aktuellen bürgerlichen Regierung erfahren sie einen regelrechten Boom (mehrere hundert Schulen) mit Schwerpunkt Stockholm, weil die Politik die Gründung von Schulen und die Privatisierung von kommunalen Schulen ermuntert. Letzteres ist zunächst einmal ärgerlich, weil Schulen oft unter Wert abgegeben werden und so effektiv ehemalige Steuergelder in die Privatwirtschaft fließen und vom Bürger bezahlte gemeinschaftliche Ressourcen verschwendet werden.

Das System mit freien Schulen funktioniert dann folgendermaßen. Jeder Schüler bestimmt über die Wahl der Schule, wohin das staatliche Geld für seine Ausbildung fließt. Freie und kommunale Schulen bekommen gleich viel Geld pro Schüler – es geht also zunächst einmal nicht um Schulen wo Eltern zusätzlich bezahlen müssen. Das mag gerecht klingen, allerdings haben die kommerziellen Schulen den nicht zu unterschätzenden Vorteil, sich ihre Schüler aussuchen zu können. Das führt nicht nur zu einer Abgrenzung von reich und arm – entsprechend für Deutschland sehr schön beschrieben in diesem ZEIT-Artikel – sondern benachteiligt zusätzlich die kommunalen Schulen, die ihre Ressourcen verstärkt auf die Unterstützung schwächerer Schüler aufwenden müssen anstatt sie fürs Anwerben und Verhätscheln der “Elite” zu benutzen. Aus eben diesem Grund bekamen kommerzielle Schulen bis zum Regierungswechsel noch weniger Geld pro Schüler.

Nun behaupten Verfechter der freien Schulen, dass diese mehr leisten fürs gleiche Geld. Schließlich geht es für sie mit der Schüleranzahl ums Überleben und angeblich setzen sich dann beim Kunden Schüler diejenigen durch, die Qualität bieten. Statistiken, die das belegen sollen, zeigen, dass im Durchschnitt die Noten auf freien Schulen besser sind und dass mehr Abgänger dann auf die Uni gehen. Ersteres lässt sich aber schon alleine durch die Auswahl der Schüler erklären und dazu kommt noch, dass Freischulen im Verdacht stehen, gerade wegen des Erfolgsdrucks eine mildere Benotung anzulegen, um gut dazustehen. Zentralabitur gibt es in Schweden nicht.

Die allgemeine Schule, inklusive Schulpflicht, ist eine Errungenschaft der Zivilisation und sicherlich eines der Dinge für die die meisten gerne bereit sind, Steuern zu zahlen. Was Schweden jetzt also tut, ist, diese Steuergelder immer mehr an gewinnorientierte Firmen zu vergeben anstatt eigene Schulen unterhalten zu wollen. In gewisser Weise ist es also Staatswirtschaft ohne die Vorteile derselben, nämlich der Kontrolle. Natürlich müssen sich die kommerziellen Schulen auch an die vom Staat vorgegebenen Lehrpläne halten und es gibt eine Schulaufsicht (schw. Skolverket). Diese hat jedoch nur Ressourcen für sporadische, zudem meist angekündigte Kontrollen, die auch nur selten ernsthafte Konsequenzen haben. Die Politik ist sich des Problems bewusst und es gibt Pläne für härtere Kontrollen. Das gilt insbesondere, wenn geschlossene Interessensgruppen Schulen betreiben wollen. Beim Gedanken, was Schüler auf einer Schule der Nationaldemokraten oder einer religiösen Sekte, die die Bibel für wortwörtlich wahr hält, lernen, graust es nicht wenigen. Als Beispiel ein kurzes Zitat aus dem Bericht des Skolverket von 2002 über die Schule von Livets Ord:

Es ist sehr schwer, eher unmöglich, bei einem Betrieb, der so stark von Autoritätsglauben und subtilen Strafandrohungen bei Zweifeln geprägt ist, zu behaupten, dass es wirklichen Platz für die schiere Möglichkeit gäbe, eine von der Glaubensgemeinschaft abweichende Ansicht zu haben. (Übersetzung von mir)

Und diese Ansicht beinhaltet unter anderem Kreationismus oder dass Homosexualität eine Sünde ist. Die Schule von Livets Ord unterrichtet bis heute ungestört; es sind jedoch öfter Schulen von und für Muslime und die Angst vor deren Radikalisierung, an die man denkt, wenn man religiöse Weltanschauungen im Unterricht verbieten will.

Es dürfte nicht schwer zu erraten gewesen sein, dass ich “freie” Schulen für eine schlechte Idee halte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kommerzialisierung des Bildungssystemes langfristig sehr negative Konsequenzen auf die Gesellschaft haben wird.

Wer weiterlesen möchte, findet im Anschluss eine Liste mit Links zu Artikeln und Webseiten, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe.

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