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Knäck

Karamell

Eine beliebte Form von schwedischen julgodis (Süßigkeiten zu Weihnachten) ist knäck, selbstgemachte Karamellbonbons.

Nachtrag: Rezept in den Kommentaren.

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Wort der Woche: Paj

Das Wort paj ist eines der zahlreichen Lehnworte, deren Schreibweise eingeschwedischt wurde – es kommt vom englischen pie. Weitere Beispiele für solche Wörter findet man hier. Paj hat keine direkte deutsche Entsprechung; je nach Art und Zutaten würde man “Pastete”, “Auflauf” oder “Kuchen” sagen.

Eine paj kann nämlich sowohl herzhaft als auch süß mit Früchten sein. Gemeinsam ist ihnen lediglich, dass sie als Boden oder Decke den gleichen Teig haben, pajdeg, und dass sie in der Regel in einer Auflaufform in den Ofen kommen. Der Teig ist simpel und besteht aus Mehl, Butter, Wasser (in ungefähren Gewichtsverhältnissen 10:15:2) und ein wenig Salz. Variationen dieses Grundrezepts sind gängig.

Mit dem Teig legt man Boden und Rand der Form aus und befüllt das Ganze womit man Lust hat. Zum Beispiel Schinkenwürfel und geriebener Käse, die man mit einer Soße aus Milch, Eiern und Gewürzen übergießt und die beim Backen fest wird. Schon hat man eine ost- och skinkpaj. Wenn man nicht will, dass der Teig sich vollsaugt, kann man ihn alleine in der Form zehn Minuten vorbacken.

RabarberpajDie Früchtevariante der paj ist eine bevorzugte Art der Schweden, Beeren zu essen (außer Erdbeeren, die isst man roh). Man kann hierbei den Teig unter den Beeren weglassen: einfach die Beeren (auch tiefgefroren) in die Form und den pajdeg darüber streuseln. Damit das besser geht, macht man diesen mit Haferflocken und nur ein bisschen Mehl. Das Bild zeigt die Reste einer solchen smulpaj mit Rhabarber, die mich vorhin auf die Idee zu diesem Artikel gebracht hat. Mit Heidelbeeren ist das auch sehr zu empfehlen. Man isst sie mit Sahne oder Vanilleeis oder -soße.

Und dann hat paj noch eine ganz andere Bedeutung, und zwar als Adjektiv, das für “kaputt” steht. Das Verb dazu ist paja und bedeutet dementsprechend “kaputt gehen”. Woher diese beiden sich ableiten, weiß ich nicht, aber ich vermute fast, dass obige paj damit zu tun hat. Umgangssprachliche Essensmetaphern sind nicht selten (det blev bara pannkaka; vilken röra/soppa).

Aus irgendwelchen Gründen kann man zu einer “Lederjacke” auch skinnpaj oder läderpaj sagen.

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Wort der Woche: Kladdkaka

Ich finde schwedische Kuchen und Gebäck im allgemeinen süßer als in Deutschland. Ein leckeres und einfaches Beispiel ist der Kladdkaka (wörtlich “klebriger Kuchen”), für den man doppelt so viel Zucker wie Mehl benutzt und der meines Wissens landesweit sehr beliebt ist.

Die Zutaten sind im einzelnen:

  • 100g geschmolzene Butter
  • 3 dl Zucker
  • 1 1/2 dl Mehl
  • 2 Eier
  • 5 Esslöffel Kakao
  • 2 Teelöffel Vanillezucker
  • eine Prise Salz

    Wenn man keinen [Måttsats](http://www.fiket.de/2007/12/02/wort-der-woche-mattsats/) hat, muss man eventuell umrechnen. Man beachte auch, dass Ess- und Teelöffel wohldefinierte Maßeinheiten sind; mehr dazu auch im eben verlinkten Artikel. Obige Mengen füllen eine kleinere Auflaufform und das reicht für eine [*Fika*](http://www.fiket.de/2006/03/21/fika/) mit 5-8 Leuten. Weil der Kuchen sehr kompakt und süß ist, isst nämlich jeder nur ein relativ kleines Stück. Mit der zweieinhalb- bis dreifachen Menge füllt man ein Ofenblech, das dafür einen etwas höheren Rand haben sollte. Damit nichts festbackt benutzt man entweder Backpapier oder man streicht die Form mit etwas mehr flüssiger Butter ein und streut sie mit zum Beispiel Kokosflocken aus. Zum Zubereiten füllt man zuerst alles trockene in eine Schüssel und mischt bis es wie Kaba-Pulver aussieht – dann die Eier und die geschmolzene Butter dazu. Der Teig ist klebrig-zähfließend und, nachdem man ihn in die Form gegossen hat, sollte er diese gut zwei Zentimeter dick ausfüllen. Dann rund eine halbe Stunde bei 160 Grad backen. Die Zeitangabe ist sehr ungefähr, denn es kommt darauf an, wie hoch der Teig in der jeweiligen Form ist. Man testet auf zwei Arten, ob der *kladdkaka* fertig ist: Zuerst rüttelt man an der Form bzw. am Blech. Bewegt sich der Teig noch, braucht er noch mehr Zeit im Ofen. Sticht man mit einer Gabel in den fertigen Kuchen, sollte man nur die dünne Kruste spüren. Der Rest ist durchgängig weich, aber es sollte nichts mehr an der Gabel kleben bleiben beim Herausziehen. Nach dem Abkühlen sollte der *kladdkaka* dann eine kremig-feuchte Konsistenz im fast schwarzen Inneren haben – *kladdig* eben. Gegessen wird er mit Sahne oder Vanilleeis.
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Lucia und die Katzen

Es wurde schon kurz erwähnt: Am 13. Dezember wird in Schweden Lucia gefeiert. Das Luciafest ist eines der wenigen christlichen Heiligenfeste in Schweden. Es geht um die sizilianische frühchristliche Lucia von Syrakus.

Was es genau mit dem Fest auf sich hat und was man so alles tut, weiß der Wikipedia-Artikel zum Thema besser als ich. Es hat mit Mädchen in weißen Gewändern und Kerzen auf dem Kopf zu tun.

Die für die Vorweihnachtszeit typische Leckerei sind Lussekatter, also “Lucia-Katzen”. Das ist ein Hefegebäck mit Safran, zu dem man am besten Glühwein (oder die schwedische Variante glögg) trinkt. Warum sie “Katzen” genannt werden, konnte ich auf die Schnelle nicht ausfindig machen.

Nach dem Klick gibt es ein Rezept für Lussekatter und ein Bild mit Nobelpreisträger Smoot und “seinem” Lucia-Umzug (Luciatåg).

Rezept für Lussekatter
50g frische Hefe
1 Ei
1.5-2 dl Zucker
175g Butter
5 dl Milch
1g Safranfäden, gemörsert
1 Prise Salz
Genug Mehl, 10-15 dl, siehe unten.
Rosinen

Ei, Zucker und die Hefe (zerbröselt) in eine große Schüssel geben und sich auflösen lassen, etwas umrühren. Die Butter in einem Topf schmelzen, die Milch dazugeben und auf Körpertemperatur erwärmen (so dass man nicht merkt, wenn man seinen Finger hineinhält). Diese Milch-Butter-Mischung in die Schüssel mit dem Rest geben und den Safran und das Salz dazu. Dann nur noch mit Mehl auffüllen und rühren, bis der Teig nicht mehr klebt und sich von der Schüsselwand ablöst.

Eine halbe Stunde gehen lassen. Den Teig in handgroße Stücke teilen (bei obiger Menge etwa 25 Stück), per Hand in dicke Schlangenform rollen und diese dann von beiden Seiten spiralförmig aufrollen, so dass die typische S-Form entsteht (siehe Bild). In die Mitte der beiden Spiralen drückt man je eine Rosine. Mit noch einem zerrührten Ei bepinseln und dann nur noch auf einem Blech bei gut 200 Grad backen.

Nach 5-10 Minuten, wenn sie goldbraun sind, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Wenn man nicht alle gleich isst, friert man die übrigen am besten gleich frisch ein, denn sie werden sonst recht schnell trocken. Aus der Mikrowelle aufgetaut und leicht warm schmecken sie fast wie frisch.

Lussekatt

Diesjähriger Physiknobelpreisträger Smoot bei seinem Vortrag heute in Uppsala. Im Hintergrund sieht man ein Bild vom Luciatåg, mit dem die Preisträger traditionell am 13. geweckt werden:
Smoot und sein
Luciatåg
Mehr Bilder von Mather und Smoot später…

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Kanelbullens Dag

Ich hätte mit diesem Foto bis heute warten sollen, denn heute ist der “Tag der Zimtschnecke”, Kanelbullens dag. Eingeführt wurde dieser Thementag (S) vom Hembakningsrådet (S, übersetzt etwa “Rat fürs Selberbacken”) und er wird auch durchaus mit erhöhtem Verzehr begangen.

Selbst Kanelbullar zu backen ist recht einfach. Nachdem der Hefeteig gegangen ist, rollt man ihn zu einer dünnen Fläche aus, die zuerst mit Butter bestrichen und dann mit Zimt und Zucker bestreut wird. Das Ganze wird von einer Seite her aufgerollt und dann in Stücke geschnitten, die man auf einer der Schnittflächen aufs Blech setzt und die andere mit Ei und grobkörnigem Zucker bestreut. Jetzt nur noch backen. Rezepte für den Teig gibt es in vielen Varianten, unter anderem hier.

Nachtrag: Joel Malmqvist argumentiert in seinem Blog (S), dass der heutige Tag auch als linker Feiertag durchgehen könnte, denn der 4. Oktober 1983 markiert ein wichtiges Datum für Wirtschaftsliberale. Damals kam es zu einer Demonstration, bei der Unternehmer mit allgemeiner Unterstützung der Schweden gegen Arbeitnehmerfonds marschierten. Diese seltene Übereinkunft von Kapital und Volkswille, die zur Verwerfung der Fondsidee führte, markiert eine der wichtigsten Niederlagen der Sozialdemokratie in Schweden. Warum also sollte heute ein linker Feiertag sein? Na weil heute eben nicht dieser Ereignisse gedacht wird, sondern stattdessen Backwerk verzehrt wird.

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