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Der blaue Bus kostet nix

Ich bin gestern von der Arbeit einmal mit dem Bus ins Zentrum gefahren. Normalerweise fahre ich überallhin Fahrrad.

Man muss wissen, dass die Stadtbusse in Uppsala alle grün sind, um meine Verwunderung zu verstehen, als mit der richtigen Liniennummer ein dunkelblauer Bus auftauchte, der zudem an den vorderen oberen Ecken mit einem mir unbekannten Logo beflaggt war und mit dem Schriftzug “Willkommen an Bord der größten Limousine Uppsalas” versehen.

Skeptisch stieg ich ein und zückte meine Buskarte, nur um vom Fahrer weitergewunken zu werden. Das koste nichts.

Auf meinem Sitzplatz angekommen, erklärte sich das Ganze. Das Logo von den Flaggen war nämlich auch auf den Reklametafeln im Bus zu sehen und die verrieten, dass es um das Gränby Centrum geht, ein Einkaufszentrum am nordöstlichen Rand von Uppsala. Jenes bezahlt offensichtlich diesen einen Bus, der zusammen mit “normalen” Bussen auf der Linie verkehrt, die auch zum Gränby Centrum führt. Man muss also Glück haben, damit man kostenlos fährt.

Meine erste Reaktion war: Das ist aber mal eine nette Werbeaktion, von der man auch wirklich etwas hat. Aber dann fragte ich mich schon, wie weit man werbetreibende Firmen ins öffentliche Leben eingreifen lassen sollte. Wann kommt der Fahrradweg, der die Gemeinde nichts gekostet hat, aber dafür mit Werbung bedruckt ist?

Bild vom Bus nach dem Klick.
Blauer
Bus

Einen Bus im üblichen Grün sieht man im Hintergrund.

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Gerade Zahlen retten Leben

So ganz folgen kann ich der Argumentation wohl nicht, aber das schwedische Straßenamt geht davon aus, dass Vierzig bis Fünfzig Unfalltote pro Jahr vermieden (S) werden können, weil man jetzt auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 40, 60, 80, 100 und 120 km/h erlaubt. Bisher gab es nur die ungeraden Vielfachen von Zehn mit maximal 110 km/h. Von der Anhebung der Höchstgeschwindigkeit hätte ich eher den gegenteiligen Effekt erwartet.

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Mr Flower Power

Mr Flower
Power

Wie gesagt ist dieses Jahr das große Jubiläum zum 300. Geburtstag des Botanikers Carl von Linné. Dabei wird auch ernsthaft versucht, seine Leistungen als Forscher den Leuten näher zu bringen. Dass man das als Ereignis und als Werbung für Schweden im In- und Ausland medial groß aufzieht ist verständlich und in Ordnung

Aber muss man Linné deswegen zu “Mr Flower Power” machen? Ich finde nicht, aber vielleicht verkenne ich ja einfach das Augenzwinkern hinter diesem Schlagwort.

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Im Dunkeln

Was passiert, wenn man im Winter in einer Gemeinde in Nordschweden längerfristig die Strassenbeleuchtung abschaltet? Klar, die Zahl der Einbrüche und Diebstähle halbiert sich (E).

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Nacktes Fleisch

Fünf 19 bis 20-Jährige arbeiten als Saubermacher in einer Schlachterei im Südwesten Schwedens. Sie kommen auf die Idee, Nacktbilder von sich inmitten des anderen Fleisches zu machen. Sie stellen die Bilder ins Internet. Und werden prompt wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz angeklagt. Das Gericht stellte heute jedoch fest, dass es sich nicht um Lebensmittel, sondern um Schlachtabfälle (darunter ein Ochsenschwanz) handelte, mit denen auf den Bildern posiert wurde. Es erwirkte einen Freispruch (S).

Hach, jung sein…

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Bewaffneter Deutscher in Schweden?

The Local schreibt (E):

Die Polizei warnt, dass ein bewaffneter und geistig instabiler Deutscher auf dem Weg nach Schweden sein könnte. Als der Mann von seinem Zuhause in Süddeutschland verschwand, sagte er, er wolle nach Schweden reisen. Die Polizei in Dänemark und Schweden hält Ausschau, hat aber bisher weder ihn noch sein Auto entdeckt.^1^

Man weiß hier schon, warum man Deutschen eine gewisse Skepsis entgegenbringt.

^1^ Übersetzung von mir.

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Elf Schwäne und eine Rosa Wolke

Nur so als Tipp: Wenn man es schafft, mitten in Stockholm elf Schwäne einzusammeln und sie bei sich zu Hause zu halten, dann soll man sie nicht waschen, weil sie das Fett in den Federn brauchen. Außerdem kann es passieren (S), dass wegen des Gestanks jemand die Polizei ruft und man wegen Tierquälerei angeklagt wird.

Und wer gestern in Linköping war und sich über die rosafarbene Wolke gewundert hat, die die Stadt einhüllte – das waren nur die Narkotika aus der Forensik, die da vernichtet wurden (E).

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Piraten wollen Staat gründen

Die schwedische Piratenbewegung mitsamt politischer Partei hat hier ja schon öfter sympathisierend Ewähnung gefunden. Die Leute scheinen einen Riecher für medienwirksame Aktionen zu haben, denn ihre neueste wird seit gestern von vielen deutschen Nachrichtenseiten und Blogs.

Die Piraten, allen voran die Pirate Bay, wollen einen eigenen Staat gründen, in dem es keine Kopierbeschränkungen geben soll. Genau gesagt wollen sie Sealand kaufen (E), eine Plattform in der Nordsee mit zweifelhafter Eigenständigkeit. Dafür werden gerade Spenden gesammelt und jeder, der beiträgt, soll Bürger des neugegründeten Staates werden dürfen. Alternativ soll eine andere Insel herhalten.

Ich fand die Idee ziemlich dumm und wollte eigentlich nicht dazu schreiben, aber wenn man es dann an allen Ecken und Enden liest, kann man sich den Kommentar nicht verkneifen. Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass Großbritannien eine rechtsfreie Zone vor seiner Nase tolerieren wird, wenn es plötzlich um (angebliches) Geld der Musik- und Filmindustrie geht. Und wer wird bitte Mitbürger dieses “Landes” sein wollen, wenn das Heimatland keine doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt? Das weitere Drängen auf die Reform des Urheberrechts in Richtung der digitalen Realität halte ich für eine sinnvollere Methode.

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Hakenkreuz in schwedischen Farben

Sucht man bei Google nach swedish flag dann bekommt man eine Flagge mit gelbem Hakenkreuz auf blauem Grund angezeigt:

Bildschrimfoto

Das lässt sich natürlich recht einfach erklären, indem sich in Erinnerung ruft, wie Google funktioniert. Populäre und viel verlinkte Seiten werden in der Rangfolge höher bewertet und man kann getrost davon ausgehen, dass die Seiten der BBC zu den hochrangigsten gehören. Ein Artikel der BBC von 1999 befasst sich mit der gemeinsamen Warnung schwedischer Zeitungen vor dem aufkommenden Rechtsradikalismus und hat eben diese Flagge als Illustration mit der Bildunterschrift: “The Swedish flag’s colours are used by some extreme-right groups”.

Auch wenn es deshalb für Computer sinnvoll erscheint, dieses Bild bei einer Suche nach der schwedischen Flagge anzuzeigen, ist dies sicher nicht gewollt und ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Lapsus von Hand bei Google behoben wird.

Nachtrag 20. Dez: In der Tat wird mittlerweile ein anderes Bild angezeigt.

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Nicht sehr schlau...

... ist es, kurz nachdem man wegen Sachbeschädigung von der Polizei aufgegriffen und wieder freigelassen wurde, zum Polizeigebäude zurückzukehren, dort ein paar Scheiben einzuwerfen, dann mit dem Auto zu fliehen, über eine rote Ampel zu fahren und einen Unfall zu bauen.

Leider sagte das niemand dem 18-jährigen der heute in Uppsala genau dies tat (E).

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