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Forsmark darf wieder ans Netz

Kernkraftwerk
Forsmark

Rund zwei Monate ist es her, dass sich im Kernkraftwerk Forsmark hier um die Ecke ein ernstzunehmender Störfall ereignete. Jetzt ist die staatliche Aufsicht zufrieden mit den Maßnahmen und beide Reaktoren dürfen unter verschärften Auflagen wieder ans Netz (S). Ich verstehe ja immer noch nicht, warum dieses Thema die meisten Schweden so gleichgültig gelassen hat und auch nicht zur Wahlkampffrage wurde.

Nachtrag: Forsmark 1, in dem sich der Störfall ereignete, wurde in der Nacht zum Samstag wider hochgefahren. Beim Starten von Forsmark 2 wurden jedoch neue Fehler entdeckt (S), die dessen Wiederinbetriebnahme um einige weitere Tage verzögern.

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Nicht lustig...

... finde ich, wenn man nach Hause radelnd aus einem vorbeifahrenden Auto mit einem rohen Ei beworfen wird.

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Surströmming

Irgendwie hatte ich die Surströmmingspremiär später in Erinnerung, aber man isst die vergorenen kleinen Ostseeheringe schon ab dem dritten Donnerstag im August. Ich halte diese “Delikatesse” ja für maßlos überbewertet und zwar nicht im Bezug auf den Geschmack – ich kenne niemanden, der behauptet, es schmecke überwältigend gut – sondern wegen des Aufregung und Mythen, die sich um den stinkenden Sud ranken. Deshalb schreibe ich jetzt auch nicht weiter, sondern verweise auf den Wikipedia-Artikel.

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Baldiger Regierungswechsel?

Die in gut fünf Wochen anstehende Wahl in Schweden war ja schon gelegentlich Thema hier. Eine heute veröffentlichte Umfrage sieht die regierenden Sozialdemokraten um drei Prozent zurückgefallen und damit die selbsternannte “Allianz für Schweden” aus den bürgerlich-konservativen Parteien mit 4% vorne.

Als Grund wird die Ankündigung der Allianz, die Immobiliensteuer abzuschaffen, gesehen. An Wahlthemen dominiert weiterhin die Innenpolitik, allem voran der Arbeitsmarkt. Das finde ich persönlich etwas seltsam, weil es der schwedischen Wirtschaft gerade sehr gut geht und die Arbeitslosenzahlen sinken. Die Opposition beschwört zwar eine Staatskrise herauf, aber die Zahlen sagen das Gegenteil.

Fünf Wochen sind eine lange Zeit für Wahlkampf und man darf gespannt sein, ob Göran Persson seine über zehnjährige Amtszeit noch einmal verlängern kann. Ich hatte kurze Zeit mit dem Gedanken gespielt, die erfolgreiche Idee des Wahl-O-Mat für die Schweden zu übertragen, aber für so viel politisches Engagement fehlt mir leider die Zeit.

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Mehr Larven

Über die Faulbaumlarven, die jedes Jahr einige Bäume in meinem Wohngebiet befallen, habe ich ja schon geschrieben. Gerade bin ich aber über eine Seite mit Fotos gestolpert, die durch Heranzoomen noch einmal sehr schön das Ausmaß dieser Plage zeigt. Die Bäume die dort zu sehen sind, wurden mittlerweile gefällt. Fröhliches Ekeln! ;-)

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Rundungsfehler

Der hunderste Teil einer schwedischen Krone wird öre genannt. Weil die Krone eine kleinere Einheit ist als der Euro (9 Kronen sind etwa ein Euro), ist eine einzelne Öre ein sehr kleiner Geldbetrag (0.11 Euro-Cent). Nichtsdestotrotz können Preise in Schweden auf die Öre genau angegeben werden, je nach Preis eines einzelnen Artikels wählt man aber oft Zehnerschritte.

Einzelne Öre-Münzen zu haben wäre recht lächerlich, deswegen ist die 50-Öre-Münze die kleinste Bargeldeinheit. Was tut man aber, wenn sich die Einkäufe auf eine “krumme” Öre-Anzahl summieren? Man rundet schlicht zum nächsthöheren oder niedrigeren Betrag, der sich durch 50 teilen lässt. Der Fehler, den man dabei macht, ist gering, weil ja nur einmal am Ende gerundet wird, und weil es sich im Durchschnitt ausgleicht. Auf den Euro übertragen wäre das genauso, als wenn 1- und 2-Cent-Münzen abgeschafft würden, aber es weiterhin Preise wie 2,98 geben würde.

Beim elektronischen Zahlungsverkehr ist das natürlich im Prinzip kein Problem, wenn ich mich recht erinnere, wird aber beispielsweise trotzdem gerundet, wenn man mit Karte bezahlt.

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Versicherung für Filesharer

Musik und Filme über das Internet zu tauschen, ist nach wie vor sehr populär in Schweden, aber seit letztem Jahr auch hier illegal. Aktivisten protestieren öffentlich gegen diese Regelung und es hat sich sogar eine politische Partei zu diesem Thema gebildet, die das Urheberrecht so anpassen will, dass Filesharing legal wird.

Nichtsdestotrotz hat es schon eine wenige Verurteilungen wegen Anbietens von geschütztem Material gegeben und es besteht die prinzipielle Gefahr, in die Schusslinie der “Piratenjäger” zu kommen. Doch jetzt gibt es Abhilfe: Eine Versicherung gegen alle Arten von Bußgeldern, die sich eventuell aus dem Dateientausch ergeben. Für 15 EUR pro Jahr und nur innerhalb Schwedens.

Das ist zuallererst einmal eine witzige Idee, ich weiß aber nicht, wie ernst und seriös dieses Angebot ist – die einzige Kontaktmöglichkeit ist eine Email-Adresse und Information darüber, wer dahinter steht, findet sich nicht. Rechnerisch könnte das Konzept allerdings aufgehen, weil die Zahl der verhängten Bußgelder sehr gering ist und man als Dateitauscher in Schweden noch recht sicher lebt.

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Mittsommer

Der midsommarafton, zu deutsch “Mittsommer(abend)”, ist eines der großen Feste in Schweden und vielleicht das landestypischste. Anlass ist der längste Tag des Jahres, der 21. Juni, aber man hat sich darauf geeinigt, immer an einem Freitag zu feiern. Das Datum variiert deshalb zwischen dem 19. und 25. Juni und heuer ist es eben der 23. – heute.

Das Mittsommerfest gab es schon vor der Christianisierung Schwedens und war ursprünglich ein Fruchtbarkeitsritual. Das deutlichste Überbleibsel dieser Tradition ist die Mittsommerstange, ein in Blätter und Blumen gekleideter Baumstamm mit einer Querstange oben, an deren Enden zwei Ringe hängen. Was das darstellen soll, kann sich jeder denken. Wahrscheinlich brachten deutsche Einwanderer um 1400 den Maibaum mit nach Schweden, wo er dann der späteren Vegetationszeit entsprechend in den Juni wanderte. Mancherorts wird die midsommarstång auch immer noch majstång genannt. Eine alternative Erklärung hat mit dem Verb maja zu tun, das so viel wie “grün anziehen” bedeutet.

An Mittsommer macht Schweden dicht und die Bevölkerung begeht Stadtflucht. Es ist gleichzweitig für viele der Beginn des Jahresurlaubs, den man verständlicherweise in den kurzen Sommer legt. Wenn man an Mittsommer nicht gerade um den Maibaum tanzt, isst man frische Kartoffeln mit Dill zum Standardessen bei schwedischen Festen: eingelegte Heringe in alllerlei Geschmacksrichtungen. Dazu trinkt man Bier und Aquavit und lässt sich zur Nachspeise die Erdbeeren mit Sahne schmecken. Es müssen schwedische Erdbeeren sein und es ist hierzulande wirklich eine Nachricht wert, ob sie denn dieses Jahr rechtzeitig reif werden.

Ob man nun um die Mittsommerstange tanzt oder nicht, traditionelle Kleidung der jeweiligen Region trägt, oder einfach nur feucht-fröhlich feiert und singt – Mittsommer ist ein willkommener Anlass dazu und den lange erwarteten Sommer willkommen zu heißen, bevor er in wenigen Wochen wieder vorbei ist.

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Der Dachs

Ein abendlicher Waldspaziergang zu dritt, die Sonne steht tief und bewegt sich so waagrecht, dass man glaubt, sie werde nie untergehen. Ein Hund kommt uns mit polternden Schritten den Waldweg entgegen gerannt. Moment! Das ist kein Hund. Ein Dachs? Rennt der uns jetzt um? Da, jetzt sieht er uns, legt eine schlitternde Vollbremsung hin, kommt fünf Meter vor uns zum Stehen und starrt uns an. Wir ihn. Dann rennt er weg, den Weg zurück, und ist verschwunden.

Schönes Naturerlebnis, das einzig Ärgerliche dabei: Ich hatte die Kamera in der Hand und hätte in den paar Sekunden mehrere Bilder schießen können – wenn ich nicht so verdutzt gewesen wäre. Ein andermal vielleicht…

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Schlechte Musik

Auf Spreeblick hat man eine besondere Perle schwedischer Popmusik gefunden. Zum Glück bekomme ich so etwas üblicherweise nur sehr selten mit – vielleicht hat es ja sogar etwas Gutes, gegenhalten zu können, wenn man mal wieder auf die Sünden deutscher Popmusik angesprochen wird.

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