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Feminist Eugenics

Eugenics is apparently making a comeback, for example with some Chinese Feminists (via). Maybe surprisingly, this is nothing new.

This is of course a very thorny issue. On the one hand it is an uncomfortable and seldom spoken about thruth, that women partially choose their parters for the expected quality of their offspring, that is for their genes. Quality can mean different things in different contexts and I see nothing morally wrong with this being a factor for someone, consciously or not. Who would want to deny the freedom of mate choice?

On the other hand, eugenics has a bad reputation, and righfully so with regard to forced sterilizations and the Nazi killings. If however, and that is a strong if, the benefits from selection could be achieved without actually harming anybody in the process, then the matter becomes quite different, I think. Embryos are already selected to some extent in IVF. And the potential upside is huge, especially with multiple iterations of selection. Once it becomes possible and cheaper, there will be strong incentives for parents to get smarter kids. And societies will probably benefit from it, if the ethical concerns can be solved.

If I remember correctly, this is also a topic in Blueprint by Robert Plomin, a book that I enjoyed last year and apprently forgot to write about.

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Dejtingreklam

Ich glaube ja nicht, dass Schweden das erste Land mit einer Internet-Partnerbörse ist, die sich darauf spezialisiert, Seitensprünge zu organisieren. Vielleicht ist man anderswo nur noch nicht so weit, diese auf öffentlichen Plakatwänden anzutreffen – und vielleicht ist man dies auch hier nicht. Denn obwohl Schweden immer noch den Ruf hat, in Sachen Sex eher wenig verklemmt zu sein, wurden die Plakate von VictoriaMilan hundertfach beim Reklamombudsman angezeigt. Der Slogan

Mach das Leben lebendig – hab eine Affäre!

weckte offenbar Anstoß bei eher konservativ gesinnten. Nichtsdestotrotz wurde die Firma freigesprochen, die Reklame verstoße nicht gegen die Werbe-Ethik (welch Euphemismus!), schließlich sei die Aussage der Reklame sehr an dem, was der Dienst tatsächlich anbiete. Der Reklamombudsman macht jedoch deutlich, dass man nur die fragliche Werbung, nicht das Angebot an sich geprüft hat.

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Reinfeldt in Kritik

Noch gut acht Wochen sind es bis zur Wahl in Schweden und es gibt den ersten Skandal, der den Ausgang beinflussen könnte.

Es begann damit, dass Arbeitsminister Littorin letzten Mittwoch plötzlich zurücktrat. Als Gründe gab er ausschließlich Privates an. Der Gerichtsstreit mit seiner Ex-Frau nehme ihn sehr in Anspruch und er wolle seine Kinder aus dem Rampenlicht der Medien nehmen. Das klang plausibel und wurde als wenig relevant für den Wahlkampf beurteilt.

Dann kam jedoch heraus, worum es eigentlich ging. Das Aftonbladet (äquivalent BILD-Zeitung) hatte Littorin am Tag vor seinem Rücktritt mit den Anschuldigungen einer Frau konfrontiert, dass er Sex von ihr gekauft haben soll. Dazu muss man wissen, dass käuflicher Sex in Schweden für die Freier strafbar ist (nicht für die Prostituierten).

Premierminister Reinfeldt ist von der Affäre insofern betroffen, dass er zwischen Littorins Rücktritt und dem Bekanntwerden der Anschuldigungen öffentlich gesagt hat, dass Littorins Angaben aus der Rücktritts-Bekanntgage sich mit dem deckten, was dieser ihm persönlich mitgeteilt habe. Später musste er jedoch zugeben, dass Littorin ihn doch schon zu Beginn von den Anschuldigungen unterrichtet habe und dass sie mit Grund für den Rücktritt waren, wenn auch in der Sache falsch.

Littorin wird also vorgeworfen, seine Kinder anstatt des wahren Grundes vorgeschoben zu haben, und Reinfeldt, dass er mitgeholfen hat, Nebelkerzen zu werfen, wenn nicht gar öffentlich und wissentlich gelogen zu haben.

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Kurzmeldungen

Ein paar Einzeiler mit schwedischen Nachrichten aus den letzten Tagen:

  • Internetanbieter können in Zukunft gerichtlich dazu gezwungen werden, IP-Adressen herauszugeben, die zum unerlaubten Herunterladen von Musik- und Filmmaterial aus dem Internet benutzt worden sind. Link
  • Es gibt kaum deutsche Titel auf dem schwedischen Buchmarkt. Link
  • Heute Nacht hat es in weiten Teilen Südschwedens noch einmal kräftig geschneit und es entstanden dementsprechende Verkehrsprobleme. Angeblich soll auch Uppsala heute noch einmal weiß werden. Link
  • Schweden soll hauptverantwortlich sein für die Ausformung der zukünftigen Strategie der europäischen Union im Bereich Arbeit und Entwicklung. Link
  • Potenzmittel wie Viagra dürfen nicht von der Krankenkasse subventioniert werden, dafür gibt es bald Sexspielzeug in der Apotheke. Link1 Link2

  • Schweden will bei der internationalen Entwicklung des Grid-Computing führend mitspielen und zusätzliche Forschungsgelder für das “Superwebb” bereitstellen. Link

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Wort der Woche: Bastu

In den meisten Sprachen hat sich das finnische Wort Sauna für den Raum, in dem man in heißem Wasserdampf schwitzt, durchgesetzt. Das ist kein Wunder, schließlich wird den Finnen die Erfindung desselben zugeschrieben.

Gerade in Schweden, zu dem Finnland bis vor 200 Jahren gehörte und wo man am ehesten einen gemeinsamen Namen vermuten würde, heißt die Sauna jedoch bastu. Das Verb für “in die Sauna gehen” ist basta. Auch das Norwegische weicht von der internationalen Bezeichnung ab und kennt das Wort badstue. Obwohl stue übersetzt auch die “gute Stube” sein kann, lässt badstue erraten wo das schwedische bastu herkommt, nämlich von badstuga. Und stuga dürfte den meisten, die schon einmal in Schweden waren, als Bezeichnung für Ferien- und Freizeithäuser schon einmal untergekommen sein. Bastu bedeutet also schlicht “Badehaus”.

Dann gibt es noch “Saunaclubs”, bastuklubbar. Dahinter kann sich heutzutage tatsächlich das Naheliegende verbergen, nämlich ein Verein, der gemeinsam eine Sauna betreibt und dessen Mitglieder die sozialen Aspekte des Saunagangs hochhalten. Bis Mitte der Achtziger stand der Begriff dagegen für Orte des freien und kurzfristigen sexuellen Austauschs, nicht zuletzt in der homosexuellen Szene. Aus Angst vor AIDS wurden bastuklubbar 1987 verboten; das Gesetzt wurde jedoch 2004 wieder aufgehoben.

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Schweden, Himmel und Hölle

Wie wird Schweden von außen betrachtet und welches Bild hat man von diesem Land? Wenn wir die Kernkraftwerke und einzelne Stimmen, die Schweden als schlechtes Beispiel darstellen, mal kurz vergessen, wird Schweden heute überwiegend und meist zu Recht als Vorbildland gesehen.

Dass Schweden jedoch auch einen einschlägigen Ruf hat, was die sexuelle Revolution und die Pornoindustrie angeht, und dass dieses Klischee den Schweden durchaus bewusst ist, fand ich erst nach einiger Zeit heraus. Ein sehr schönes Beispiel für diesen Blickwinkel auf Schweden hat der @ndi aufgetrieben. Es handelt sich um die Vorschau zu einer Dokumentation aus Italien, die 1968 unter dem Titel Sweden, Heaven and Hell (E) für Furore sorgte.

Der Film stellt das angeblich zügellose Leben in Schweden dar, in dem wortwörtlich “Anything goes!” gilt, was Drogen und Sex angeht. Aus dem Trailer scheint mir, dass der Grundton kritisch und alarmierend ist. Der Film kam nie in schwedische Kinos, sorgte aber, obwohl viel herausgeschnitten wurde, für heftige Proteste, als er im schwedischen Fernsehen lief. Kritik richtete sich vor allem dagegen, dass Szenen gestellt waren und dass Material ohne Wissen der “Hauptdarsteller” verwendet wurde.

Ein nettes Detail ist auch, dass in diesem Film das Lied Mah-Na Mah-Na, das später mit den Muppets richtig bekannt wurde, zum ersten mal auftaucht. Den zweiminütigen Trailer zu der Dokumentation, den man nicht unbedingt am Arbeitsplatz ansehen sollte, gibt es nach dem Klick.

([Youtube DirektBrüste](http://www.youtube.com/watch?v=I8rTWHSmZ8w))

Ich hoffe, man muss nicht ernsthaft darauf hinweisen, wie wenig das da gezeigte der Wirklichkeit entspricht. Über die Sechziger und Siebziger kann ich mich aber natürlich nicht äußern. ;)
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Schwedensex

Telepolis erklärt, warum die Sexwelle ausgerechnet aus Skandinavien kam. Sehr interessant. Mir war der Name Lasse Braun bisher nicht geläufig. Die Dokumentationen, die auf arte liefen, scheinen leider nicht online ansehbar zu sein.

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Veranstaltungen in Uppsala

Es macht Spaß, Veranstaltungen zu besuchen, sie zu fotografieren und an dieser Stelle darüber zu schreiben – siehe zum Beispiel die Demo neulich. Die Polentage (S) habe ich leider verpasst, das Kurzfilmfestival (S,E) will ich dieses Wochenende aber noch besuchen.

Eine weitere Gelegenheit bieten sicherlich die Sextage (S) am 9. und 10. November, eine Veranstaltung des Riksförbundet för sexuell upplysning^^ (S), die aus Stockhom kopiert wird, wo sie schon einige Jahre erfolgreich an der Uni stattfindet. Mehr dazu bei Spiegel Online und bald an dieser Stelle. :-)

(via)
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^wörtlich übersetzt: Reichsverband für sexuelle Aufklärung.

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