Tagged with Spiel

Wordfeud

Schwedische Kreuzworträtsel finde ich unheimlich schwer, nicht zuletzt weil dort oft mit Doppelbedeutungen und weit hergeholten Wortspielen gearbeitet wird. Deshalb hielt sich meine Begeisterung in Grenzen als letztes Jahr jeder anfing, Wordfeud zu spielen. Diese App fürs schlaue Telefon (auch iOS) lässt einen in Scrabble (Worte aus vorgegebenen Buchstaben legen) gegen jeweils einen Gegner (Freund oder zufälliger Mensch) antreten. Man spielt mehrere Spiele gleichzeitig und dank des großzügigen Zeitlimits für den nächsten Zug ist Wordfeud gut als gelegentlicher Zeitvertreib geeignet – in der U-Bahn sieht man viele damit.

Dieser Tage habe ich es dann doch einmal selbst probiert. Und siehe da! Es geht besser als erwartet, was ich darauf zurückführe, dass es genug Schweden gibt, die sich mit der Kenntnis ihrer eigenen Sprache nicht gerade zu brüsten brauchen. Außerdem lernt man ein paar seltenere Wörter, wenn man an jemand Guten gerät. Wer will, findet mich in Wordfeud durch Suche nach meinem Namen…

Tagged , , ,

Kubb

Kubb

Was Kubb ist, steht hier.

Tagged ,

Ausgerechnet Uppsala

Als Freund von Gesellschaftsspielen und “Uppsalabo” war es lange überfällig: Ich habe neulich zum ersten Mal Ausgerechnet Uppsala gespielt. Dabei muss man Kärtchen mit den Namen von europäischen Städten und Sehenswürdigkeiten relativ zueinander in Nord-Süd beziehungsweise Ost-West-Richtung anordnen und seine Mitspieler anzweifeln, wenn man glaubt, es besser zu wissen. Sehr unterhaltsames Spiel, aber natürlich nur so lange, bis man den Stapel mit Orten ein paar Mal durch hat und man sich an deren Lage erinnert.

Tagged , ,

Auf dem Land, an der Küste

Früh morgens aufstehen, die gepackten Taschen schnappen und dann schlafend in Zug und Bus die 28 Meilen zum Sommerhaus an der Ostseeküste zurücklegen. Auf dem niedrigen Dachboden des Hauses sein Lager aufschlagen, weil die Zimmer schon vom Rest der Familie belegt sind. Zeitgefühl verlieren. Barfuß zweihundert Meter durch den regennassen Wald zum Anlegesteg gehen. Von diesem in die eigentlich noch zu kalte Ostsee springen. In die Heidelbeeren gehen. Fotografieren. Neun Ausgaben der ZEIT durchsehen, viel davon ungelesen wegwerfen. Gesellschaftsspiele spielen, während es draußen in Strömen regnet. Von jeglicher Information über die Außenwelt abgeschnitten sein. Auf der Suche nach dem besten fotografischen Winkel abrutschen und sich die Wade aufschürfen. Anderen dabei zusehen, wie sie den Garten auf Vordermann bringen. Pfifferlinge sammeln, dabei seine Füße den Angriffen von wildgewordenen Ameisen aussetzen. Das winzige Segelboot zum Wasser tragen und zusehen, wie es freudig gegen den Wind gesteuert wird. Fotografieren. Kanelbullar backen. Regenwasser aus dem Boot schippen, den Benzintank anschließen und den Motor starten. Einen kleinen Ausflug mit Picknick auf eine der hunderten Inseln machen. Dort auf den Klippen in der Sonne liegen, nachdem man aus dem Wasser kommt. Verpflichtungen vergessen. Am Laptop in Ruhe Bilder aussortieren und nachbearbeiten. Früh morgens im Kajak auf der blanken Ostsee die Stille genießen. Fotografieren, während der Hintermann weiterpaddelt. Gemeinsame Fika und Abendessen. Sich von Mücken und Zecken piesacken lassen und nichts dabei finden. Den Schweden “Siedler von Catan” beibringen und sie durch die harte Verhandlungstaktik unfreiwillig ans eigene Deutschsein erinnern. Auf der faulen Haut liegen. Beim Grillen vom Platzregen überrascht werden und sich über den Deckel des Grills freuen. Fotografieren. Kaffeetrinken im Garten und dabei vor den Mauerseglern in Deckung gehen, die unter dem Dachvorsprung hervorkommen. Aus dem Augenwinkel noch den Fasan sehen, der den Garten dann doch nicht mehr so gut findet, als er uns erblickt. Durch Wald und Dorf spazierengehen und die Walderdbeeren vom Wegesrand naschen. Kubb spielen und verlieren. Heimfahren, bis zum nächsten Mal.

Tagged , , ,

Kubb

Na? Wer hat dieses Jahr schon Kubb gespielt? Ich an Ostern.

Tagged , , ,

Wort der Woche: Kubb

Das schwedische Wort Kubb kann vielerlei bedeuten:

  • Der runde Hut, die Melone, heisst im Schwedischen Kubb.
  • Mandelkubb ist ein harter Mandelkuchen.
  • Huggkubb bedeutet Hackklotz.
  • Ein spezieller Laib schweres Brot wird auch Kubb genannt.

Generell kann also viel, das klotzartig ist, mit kubb bezeichnet werden und vielleicht ist Klotz auch die beste allgemeine Übersetzung. Kubb ist auch ein in Schweden sehr beliebtes Spiel für den Sommer und wird im Freien gespielt, oft auf Wiesen während eines Grillfestes. Es ist ein Geschicklichkeitsspiel und geht darum, mit kurzen Holzstöcken, die Holzklötze der Gegenseite umzuwerfen. Das klingt zuerst einmal sehr simpel und wenig spannend, wird aber durch die Regeln erst interessant, die wie folgt aussehen.

Das Spielfeld ist rechteckig und die Grundlinien der beiden Seiten sind zwischen 6 und 10 Metern auseinander. Auf den beiden Grundlinien stehen zu Beginn jeweils 5 Klötze aufrecht, die Kubbar, nach denen das Spiel benannt ist. In der Mitte des Feldes steht ein größerer Klotz, der König. Die Mannschaften werfen abwechselnd mit 6 Stöcken auf die Klötze auf der gegnerischen Grundlinie und versuchen, sie umzuwerfen, ohne dabei den König zu treffen. Die umgeworfenen Klötze kommen nicht aus dem Spiel, sondern werden von der gerade beworfenen Mannschaft in die gegenüberliegende Spielhälfte geworfen und dort aufgestellt, wo sie gelandet sind. Bevor diese Mannschaft jetzt ihrerseits auf die Klötze der gegnerischen Grundlinie werfen darf, muss sie zuerst diese Klötze umlegen.

Beim Platzieren der Klötze, die einem gerade umgeworfen wurden, versucht man, diese so nah wie möglich in die gegnerischen Hälfte zu werfen, damit sie leichter zu treffen sind. Wenn man es außerdem schafft, dass die geworfenen Klötze einander treffen, werden diese aufeinander gestellt – eine weitere Erleichterung beim Treffen. Wenn eine Mannschaft es in ihrer Runde nicht geschafft hat, die wieder aufgestellten Klötze alle umzuwerfen, dürfen die Gegner das nächste Mal von Höhe des vordersten Klotzes in ihrer Hälfte werfen, anstatt von der Grundlinie.

Dieser Prozess, in dem die Klötze hin und her wandern ist unten in einer Skizze illustriert und kann sich recht lange hinziehen, je nach Geschicklichkeit der Mannschaften. Selbst wenn eine Mannschaft die Gegenseite fast geleert hat, kann sich das Blatt schnell wenden, wenn der Gegner eine glückliche Runde schafft und mehrere der näherstehenden umlegt. Wenn eine Mannschaft alle Klötze auf der Gegenseite getroffen hat, darf sie mit den übrigen Stöcken der gleichen Runde auf den König werfen. Fällt dieser, hat die werfende Mannschaft gewonnen.

Die Feinheiten der Regeln von Kubb weichen oft voneinander ab, aber es ist ja kein sehr ernstes Spiel, sondern lädt durch die Einfachheit und die beliebige Anzahl Spieler zum spontanen Spielen ein. Die Schnelligkeit lässt sich auch ganz einfach variieren, indem man die Grundlinien näher oder weiter voneinander aufbaut. Kubbspiele gibt es fertig zu kaufen, anstatt dieser wohlgeformten Klötze und Wurfstöcke kann man sich aus Holzresten aber auch recht einfach einen eigenen Satz basteln.

alttext

Tagged , , , ,