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Stadtrundlauf

Nächsten Samstag (30, Mai) findet wieder der Stockholm Maraton statt. Wer sich nicht schon letzten Herbst anmeldete bekam keinen Platz mehr unter den knapp 19.000 Teilnehmern. Nein, ich laufe nicht selbst mit, sondern begnüge mich mit dem Halbmarathon im September.

Das Svenska Dagbladet hat die Marathon-Strecke abgefilmt und im Zeitraffer ins Netz gestellt, mitsamt Karte zur Orientierung. Wer also Stockholm einmal aus der Sicht der Läufer sehen will, gehe hier entlang.

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Eis

Bin gerade vom Eislaufen zurück. Etwa 14km, einmal diese Bucht hoch und runter. Tolles, glattes Eis, frisch geräumt, dazu Sonnenschein. Ich hoffe euer Wochenende fing genauso gut an.

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Eis als Weg zur Arbeit

Karte übers nördliche Stockholm, Quelle:
openstreetmap.org Ich habe am Wochenende den Luxus ausgenutzt, jetzt so nah am Wasser zu wohnen (Kreuz in der Karte), dass ich in fünf Minuten Fußweg Zugang zu zwei Seen habe, auf denen jeweils lange Bahnen vom Schnee geräumt werden, damit man eislaufen kann (rote Linien). Die nördliche Bucht ist der Edsviken, südlich der Brunnsviken.

Beide waren gestern Teil des Krogrännet, einem Schlittschuhrennen für Freizeitsportler, das über gut 30 Kilometer von Vallentuna im Norden (weit außerhalb der Karte) bis zur Südspitze des Brunnsviken ging. Als die Gruppe mit den führenden Läufern an mir vorbeiflitzte, wurde sehr deutlich, wie weit ich es noch bis zum erfahrenen Eisläufer habe.

Weil heuer ein gutes Schlittschuhjahr mit stabilem Eis fast überall in der Gegend hier ist, wird in zwei Wochen auch das Vikingarännet stattfinden können, das über die 80 km von Uppsala nach Stockholm geht.

Das rot eingekreiste Gebäude auf der Karte ist übrigens das Gebäude, Alba Nova genannt, in dem die Stockholmer Astronomen hausieren und wo ich jetzt die meisten Tage verbringe. Ich glaube, ich werde morgen früh einmal die vier Kilometer anstatt per U-Bahn auf dem Eis zurücklegen.

Nachtrag 080203: Gesagt, getan. Wunderbarer sonniger Wintermorgen, mit -5 Grad auch nicht zu kalt.

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Wartezeit

Wer sich fragt, warum hier seit einer Woche nichts Neues steht, dem oder der sei geantwortet, dass vier Tage Skifahren in Orsa/Grönklit sehr entspannend sein können. Positiv: Nach 15 Jahren ohne Übung gingen die Abfahrten erstaunlich flüssig und mein erstes Mal auf Langlaufskiern war auch keine Katastrophe. Negativ: Das Eis auf dem See war sehr holprig zum Schlittschuhlaufen und mein mobiles Internet wollte dort partout nicht funktionieren.

Nach Hause zurückgekommen warteten traurige Neuigkeiten aus der alten Heimat, weshalb ich schon am nächsten Morgen im Flieger saß und gerade in einem Deutschland sitze, das ausnahmsweise viel kälter ist als die Region Stockholm.

Ab Montag geht es auf Fiket im normalen Rhythmus weiter.

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Was ändert sich 2009?

Die schwedische Regierung gibt jedes Jahr ein Dokument (PDF) heraus, das die wichtigsten Änderungen an Gesetzen und Verordnungen zum Jahreswechsel beschreibt. Ich übersetzte im folgenden einmal das Inhaltsverzeichnis und kommentiere einzelne Punkte. Eine ähnliche Zusammenfassung sucht man auf der Seite der deutschen Regierung übrigens vergeblich.

  • Justizministerium
    • Mehr Möglichkeiten zur Untervermietung.
      Es klingt seltsam, aber man darf in Schweden seine Wohnung tatsächlich nicht ohne weiteres vermieten.
    • Elektronische intecknings-Briefe.
      Was das bedeutet ist mir auch nach WP-Lektüre noch unklar, aber es kann bald elektronisch anstatt in Papierform geschehen.
    • Neues Gesetz zu Firmenhypotheken.
    • Geänderte Regeln zur Vormundschaft.
    • Neue Regeln innerhalb des Nordens zu den Einkommensverhältnissen von Ehepartnern.
      Die nordeuropäischen Länder haben sich verständigt, welche Regeln bei Ehen über Grenzen gelten, was zu einer besser vorhersehbaren Situation für viele Paare führen soll.
    • Zusätzliche Maßnahmen gegen Störungen der öffentlichen Ordnung bei Sportveranstaltungen.
      Hooligans sind auch in Schweden ein Problem. Es wird jetzt einfacher, Hausverbote zu verhängen.
    • Neue Wahlzettel für im Ausland lebende Schweden.
    • Ausgeweitete Verwendung der Bereitschaftspolizei.
    • Gesetz zur Untersuchung bestimmter gesellschaftsgefährdender Straftaten.
      Es geht um Verstöße gegen die mitbürgerliche Freiheit, um die Finanzierung organisierter Kriminalität und um Wirtschaftsspionage.
    • Permanente Bestimmungen zur heimlichen Kameraüberwachung.
      Hier wird ein temporäres Gesetz von 1995 dauerhaft. Ich finde es eine gute Angewohnheit der Schweden, dass viele Gesetze ein Verfallsdatum haben und sie sich vor der Verlängerung bewähren müssen.
    • Europäische Bezahlanweisungen.
    • Europäische Verfahren mit geringem Streitwert.
      Diese beiden führen jeweils eine neue Art Gerichtsverfahren nach EU-Verordnungen ein, die Schwierigkeiten durch Landesgrenzen abbauen sollen.
  • *Neue Regeln zur Einwanderung von Arbeitskraft*. Hier geht Schweden einen großen Schritt weiter als der Rest von Europa, wo noch über eine “Blue Card” für Hochqualifizierte diskutiert wird. Nach Schweden darf seit gestern jeder kommen, egal woher, um zu arbeiten. Man lässt Firmen also die Freiheit anzustellen, wen sie wollen. Die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis kommt mit der Anstellung. Dass in der Regel wegen der Sprachbarriere sowieso nur aus dem Ausland rekrutiert wird, wenn sich kein Einheimischer findet, dürfte eine realistische Annahme sein. Die Regelung ist zusätzlich ein zweiter Weg für abgelehnte Asylbewerber, im Land zu bleiben. Schweden kann damit wohl trotz der zu Recht kritisierten Abschiebungen nach Afghanistan und in den Irak und der geringeren Zahl bewilligter Asylgesuche eine offen Einwanderungspolitik bescheinigen. Gut so, aber es hat [gedauert](http://www.fiket.de/2006/10/11/offenere-einwanderung-nach-schweden/).

    Das waren die Punkte aus dem Justizministerium und etwa ein Viertel der gesamten Liste im oben verlinkten Dokument. Auf den Rest habe ich gerade keine Lust; der wird ein andermal nachgereicht. *Nachtrag:* [Weiter zum zweiten Teil »](http://www.fiket.de/2008/12/19/was-aendert-sich-2009-teil-2/)
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Bellmanstafetten

Wie nennt man, wenn sich neuntausend Menschen, aufgeteilt in achtzehnhundert Mannschaften à fünf Personen, im Norden Stockholms treffen, um nacheinander jeweils fünf Kilometer zu rennen? Bellmanstafetten, also ein Staffellauf mit Bellman als Namenspatron.

Diese Veranstaltung gibt es schon eine ganze Weile und die Mehrheit der Mannschaften kommt von Firmen, die ihre Mitarbeiter zu solchen Aktivitäten ermuntern. Zum Beispiel stellte heute Nachmittag zur heurigen Auflage die Bank SEB über 60 Teams und Karolinska gut 80. Wir selbst brachten zwei Mannschaften an den Start, mit den Fantasienamen Vakthummer und Hummervakt, aus dem weiteren Freundschaftskreis zusammengewürfelt, selbstgemalte T-Shirts inklusive.

Es gibt eine Vielzahl solcher Rennen jeden Sommer in schwedischen Städten. Diese ziehen bei weitem nicht nur routinierte Läufer an und sind in der Regel sehr gut organisiert. Der Chip zum Zeitmessen ist in die Startnummer integriert und man kann noch am gleichen Abend seine Zeit im Internet nachschauen. Für die Wartenden und die Zeit nachdem der letzte Läufer eines Teams im Ziel ist, bekommt man eine reichlich gefüllte Picknicktasche ausgehändigt. Den Sekt zur Selbstbeweihräucherung muss man aber doch selbst mitbringen.

Ich verfehlte mein Ziel von fünfundzwanzig Minuten für die fünf Kilometer um weniger als eine Minute, werde aber sicherlich morgen dafür büßen müssen.

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Grelle Plastikschuhe

Wie ich diesem Artikel entnehme sind Crocs in Deutschland erst diesen Sommer richtig populär geworden.

In Schweden sieht man diese Dinger schon seit ein paar Jahren viel häufiger als einem lieb ist. Ich glaube aber, dass der Trend dabei ist, abzuflauen. Hierzulande sagt man nicht Crocs sondern Foppatofflor. Dieser Name kommt vom Eishockeyspieler Peter Forsberg mit Spitznamen Foppa. Es war Forsberg, der diese Pantoffeln (schw. tofflor) während einer Verletzung trug und dessen Firma sie nach Schweden importiert hat.

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Im Zug

Der Wecker klingelt, es ist fünf Uhr. Wo bin ich? Ach ja, im Bettsofa eines Freundes in Stockholm. Seltsam, dass man es auf solche Weise lösen muss, wenn man den Sechs-Uhr-Zug Richtung Malmö nehmen will und in Uppsala wohnt. Wir fahren zum Bahnhof mit dem letzten Nachtbus, ergreifen eine kostenlose Ausgabe des Svenskan, kaufen Kaffee und Frühstück und steigen in den Zug. Die Hoffnung, dass mich das gebuchte ruhige Abteil von Kindergeschrei verschont, bestätigt sich. Schlafende Leute in den Sitzen der näheren Umgebung. Frühstücken und Zeitung lesen. Einzig interessant ist die Geschichte aus den Dreißigern, als der schwedische König von seinem angeblichen Liebhaber erpresst wurde und der Hof sich dessen mit Hilfe der Gestapo entledigen wollte. Ich packe den Rechner aus und schaue eine Folge Star Trek Voyager. Nur noch anderthalb Staffeln, dann bin ich mit der einzigen mir bislang unbekannten Serie des Star-Trek-Universums durch. Ich lade meine Internet-Karte auf und lese Emails und Neuigkeiten. Elvis Costello und Beck kommen aus den Kopfhörern. Mehr Kaffee aus dem Bordrestaurant. Ich lasse die Woche Revue passieren. Ist etwas Bloggenswertes passiert? Dass ein schwedischer Olympiakommentator meinte, man könne ja kein Mitleid mit deutschen Sportlern haben, weil man nur Hitler denken würde, hat ein paar Wellen geschlagen. Aber ich versuche ja, Sport auf Fiket zu vermeiden. Biologen meinten, dass Schweden genetisch mit den Norddeutschen am meisten gemein haben, viel mehr als mit den Finnen. Die Firma, die die Kästen zum Drücken an Fußgängerampeln in vielen schwedischen Städten herstellt und diese auch exportiert, wird sehr christlich geführt. Gemeinsames Beten am Arbeitsplatz und solche Dinge. Nach eigener Aussage haben sie ein christliches Symbol auf ihr Produkt gedruckt: Die nach oben zeigende Hand meint nicht den Knopf über ihr, sondern Gott. Das vergaßen sie natürlich, beim Verkauf zu erwähnen. Bizarr und beleidigend, finde ich. Natürlich auch amüsant. Neben Tipps und Theorie habe ich im pädagogischen Kurs während der ersten Woche auch ein paar Hintergründe über das schwedische Universitätssystem erfahren. Zum Beispiel dass es recht ambitionierte und konkrete Pläne gibt, Ungerechtigkeiten und Diskriminierung aufgrund Geschlecht, sozialer oder geographischer Herkunft und anderer Faktoren entgegenzuwirken. Ich frage mich, ob meine Alma Mater in Heidelberg Vergleichbares hat und befürchte, dass nicht. In Kürze kommen steigen wir um. Zeit den Knopf zu drücken, auf dem “Publish” steht.

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Sonne und Schweiß

Das schon erwähnte Sommerwetter mit rund 25 Grad hält immer noch an soll auch im Laufe der Woche nicht schlechter werden. Und schon ist das Brandrisiko (Karte) in Südschweden wieder auf der höchsten Stufe und in Norrland brennt der Wald.

Ich habe das Wochenende wie viele andere mit Grillen und einer Fahrradtour verbracht. Außerdem war ich am Samstag in Stockholm zum Fotografieren. Es fand nämlich der Stockholm Marathon statt, der die 15.000 Läufer zwei Mal rund um die Stadt führt – eine gute Gelegenheit, sich an beweglichen Motiven zu versuchen. Am Ende des Artikels sind ein paar Beispielbilder.

Wie man einen Marathon laufen kann, ist mir relativ unbegreiflich. Mit der Spitzengruppe hätte ich keine hundert Meter mithalten können. Nichtsdestotrotz werde ich schon morgen selbst an einem Lauf teilnehmen, dem Blodomloppet. Der ist mit fünf oder zehn Kilometern (mir reichen fünf) zwar weniger prestigeträchtig, hat dafür aber einen lustigen Namen: Blodomloppet bedeutet auf Deutsch “Blutkreislauf” – das Wortspiel funktioniert in beiden Sprachen. Es sind die Blutbanken, die diesen Lauf in mehreren schwedischen Städten organisieren.

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

Stockholm Marathon
2008

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