Tagged with Sprache

Folkets Lexikon

Gerade habe ich ein neues Schwedisch-Englisch-Wörterbuch entdeckt. Das Folkets Lexikon baut auf dem guten alten Lexin auf und soll dieses ersetzen, zumindest für Schwedisch-Englisch. Man kann selbst mithelfen, indem man Übersetzungsvorschläge beurteilt.

Welche Online-Schwedisch-Wörterbücher verwendet ihr so?

Tagged ,

SAOL online

Das schwedische Pendant zum Duden in Deutschland nennt sich SAOL, Svenska Akademins ordlista. Obwohl Schweden sehr internetaffin ist, war die komplette SAOL bisher nicht online. Bisher.
(via)

Tagged , ,

Schwedisch wird Hauptsprache Schwedens

Gut zu wissen, dass ich es nicht umsonst gelernt habe.

Tagged , ,

Lokalbefolkning

Die
Einheimischen
Die Einheimischen. Neulich am Wasser, mitten in Stockholm.

Stockholmer werden “liebevoll” auch måsar, “Möven”, genannt. Warum? De skränar och skiter ner – Sie schreien und verschmutzen. Dieser Ausdruck wurde verständlicherweise an Orten geprägt, wo viele Stockholmer ihre Sommerferien verbringen, zum Beispiel auf Gotland.

Tagged , , ,

Wort der Woche: Pension

Pension bedeutet – wer hätte es gedacht – Pension, Rente. Es wird “pangschuhn” gesprochen, wegwegen man eigentlich pangsjon anstatt pension schreiben sollte, tut man aber nicht. Ich habe mich zuletzt aus Eigeninteresse mit dem schwedischen Rentensystem befassen dürfen und versuche, es im folgenden zusammenfassen.

Das System ist in mehrere Teile gegliedert:

  • allmän pension, allgemeine Rente

    • inkomstpension, Einkommensrente
    • premiepension, Prämienrente
    • garantipension, Garantierente
  • tjänste-/avtalspension, Vertragsrente
  • privat pension

Die allgemeine Rente setzt sich aus der Einkommens- und der Prämienrente zusammen. Erstere wird von der Försäkringskassan verwaltet, die sich auch um die Krankenversicherung kümmert. Die 16% des Lohns werden direkt vom Arbeitgeber abgeführt und auf diese Gelder hat man keinen Einfluss. Natürlich wächst das eigene Konto je länger man arbeitet und je mehr man verdient, es ist jedoch auch abhängig von der Konjunkturentwicklung.

Ebenfalls automatisch abgeführt wird die Prämienrente, also die 2.5% des Lohns, die den anderen Teil der allgemeinen Rente ausmachen. Dieses Geld wird von der Premiepensionsmyndigheten (PPM, myndighet bedeutet “Behörde”) verwaltet und hier hat man die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Man kann sich auf der Webseite der PPM einloggen und selbst die Fonds auswählen, in denen das Geld angelegt werden soll. Es stehen über 750 Fonds von einer langen Liste mit Anbietern zur Auswahl, von Aktienfonds mit hohem Risiko bis zu sichereren Rentenfonds.

Jedes Jahr um diese Zeit werden die berühmten “orangefarbenen Kuverts” verschickt. Darin findet man einen Kontoauszug, auf dem steht wie viel man jeweils an Einkommens- und Prämienrente angesammelt hat und welche monatliche Pension man davon bekommen würde.

Soweit zur obligatorischen “allgemeinen Rente”. Neben dieser haben so gut wie alle Gewerkschaften ausgehandelt, dass Arbeitgeber darüber hinaus Geld für die Rente abführen. Diese Vertragsrente variiert also von Branche zu Branche und das Geld wird auch von jeweils eigenen Organisationen verwaltet. In meinem Fall, da ich an der Uni arbeite, ist es Statens pensionsverk (SPV), das sich um die tjänstepension für alle Staatsangestellten kümmert. Genauer gesagt gibt es das Geld an Firmen weiter, die man sich selbst aussuchen kann. Auf dem Wahlzettel, den man jährlich zugeschickt bekommt, stehen sowohl Firmen, die klassische Versicherungen mit garantierter Rendite anbieten, als auch wiederum Fondsverwalter. Würde ich zum Beispiel der SPV sagen, dass ich das Fondsystem meiner Bank als Verwalter will, dann würde das Geld in meinem Onlinebanking auftauchen und ich könnte es dort aufteilen und investieren, wie ich wollte.

Dann gibt es noch die private Pension. Das ist im Prinzip eine etwas andere Art des Sparens, man zahlt also selbst aktiv Geld ein. Die Steuervorteile bei den Renditen gegenüber anderen Sparformen erkauft man sich damit, dass das Geld verschwindet, wenn man zu früh stirbt. Es gibt zwar wie bei der Vertragspension (je nach eigener Wahl) einen Rückzahlungsschutz (återbetalningsskydd), der dafür sorgt dass das noch übrige Kapital an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird, der aber gleichzeitig auch die Rente verringert.

Man hat in Schweden also einiges zu tun was die eigene Rente angeht und einen Djungel an Möglichkeiten, in dem man sich zumindest grob orientieren muss. Man könnte sagen, der Staat hat viel Verantwortung auf seine Bürger abgeschoben – zum Guten wie zum Schlechten. Denn natürlich kann man mit Glück und Geschick seine Rente kostenlos aufbessern, andererseits ist es natürlich auch hierzulande so, dass viele solche Entscheidungen aufschieben, die erst in einigen Jahrzehnten wirksam werden. Schickt man die Wahlformulare für die Prämien- und Vertragspension nicht ausgefüllt zurück, wird eine Standardwahl für einen getroffen.

Immerhin gibt es eine Webseite, die alle eigenen Rentenkonten sammelt und einem eine Übersicht bietet. Minpension.se ist eine Zusammenarbeit aller oben genannten Behörden und Firmen und nachdem man die Erlaubnis erteilt hat, holt Minpension.se die entsprechenden Informationen von den verschiedenen Aktören und stellt sie einem nett dar.

Was passiert, wenn man in Rente geht? Dann wird das Guthaben in den verschiedenen Rentenformen zusammengeworfen und durch die durchschnittliche verbleibende Lebenszeit (gut 18 Jahre, wenn man 65 ist) geteilt. Daraus errechnet sich die monatliche Zahlung, auch wenn man länger lebt als “vorgesehen”. Man kann seine Rente also stark aufbessern, wenn man länger arbeitet, denn es wird sowohl länger eingezahlt als auch dann durch einen kürzeren Zeitraum geteilt.

Die Garantierente greift ein, wenn man ansonsten zu wenig Rente bekommen würde. Für den vollen Betrag (z.Zt. etwa 7600 Kronen pro Monat) muss man 40 Jahre in Schweden gelebt haben, ansonsten wird anteilig gekürzt.

Aus obigen Ausführungen sollte klar geworden sein, dass das schwedische Rentensystem stark an die Entwicklung der Wirtschaft und der Finanz- und Börsenmärkte gekoppelt ist. Das bedeutet, dass mit den starken Verlusten in den letzten Monaten auch viel schwedisches Rentengeld “verschwunden” ist. Die Politik streitet sich gerade, was getan werden kann, damit die Auszahlungen an Rentner im kommenden Jahr nicht zu sehr sinken.

Nachtrag: Kaum habe ich das geschrieben, da kommt die Nachricht, dass die ersten Rentenzahlungen gekürzt werden.

Nachtrag, 2010-02-09: Was oben zu den Behörden steht stimmt nicht mehr.

Tagged , , , , , ,

Wort der Woche: Paltkoma

Schön, wenn jemand andere die Artikel liefert, die man schön länger einmal schreiben wollte. Dazu ist es immer wieder erfreulich, die Artikel von Radio Schweden zu sehen, die nicht nur verkürzte Übersetzungen der Originalnachrichten des SR sind.

Das heutige Wort der Woche: Paltkoma, auszusprechen bitte mit finnlandschwedischem Akzent. Das Wort kann man übrigens benutzen, egal was man zu viel gegessen hat.

Tagged , ,

Wort der Woche: Ligist

Ligist ist der etwas veraltete schwedische Ausdruck für einen männlichen, extrem unhöflichen Jugendlichen. Respektlosigkeit, schlechtes Benehmen bis hin zu kleineren Straftaten wie Sachbeschädigung kennzeichnen das Verhalten von Ligister. Das Wort kommt von Liga, ähnlich dem englischen “Gangster” und der “Gang”, und wird verständlicherweise eher von älteren Mitbürgern als Schimpfwort benutzt, gern in der Zusammensetzung jävla ligist. Passende Übersetzungen ins Deutsche wären “Halbstarker”, “Rowdy” oder das schöne Wort “Strolch”.

Die Gemeinde Ligist in Österreich hat mit alldem wohl aber nichts zu tun.

Tagged , ,

Förgätmigej

Vergissmeinnicht

Ein kurzer Ausbruch aus der nass-kalten Tristesse.

Förgät ist offensichtlich mit dem deutschen “vergiss” verwandt, wird aber nur im Namen dieser Blume noch verwendet. Das moderne Wort für “vergessen” ist glömma.

Tagged , , ,

Wort der Woche: Rikskuponger

Kupong ist zunächst einmal ein weiteres Beispiel dafür, wie in Schweden die Schreibweise von Lehnwörtern angepasst wird. Es kommt von “Coupon”. Was also ist ein “Reichs-Coupon”?

Es handelt sich dabei um ein Zahlungsmittel, das zahlreiche Arbeitgeber ihren Mitarbeitern als Zuwendung aushändigen. Der Witz ist, dass man damit nur Essen kaufen kann und zum Beispiel keinen Alkohol. Rikskuponger sind also zweckgebundenes Geld. Die Heftchen mit Zetteln unterschiedlichen Werts werden meines Wissens fast überall akzeptiert, wo man ein dagens lunch (“Tagesgericht”) bekommt.

Die Idee kommt aus Frankreich und ist seit den Siebzigern in Schweden populär. Der Staat hat diese Art der Subvention gefördert, weil es gut für die “Volksgesundheit” (folkhälsa) ist, wenn Leute ordentlich zu Mittag essen.

Tagged , , ,

Winterzeit

Wer es nicht bemerkt hat: Heute Nacht war Zeitumstellung. In Schweden gibt es eine Eselsbrücke, mit der man sich merken kann, ob die Uhr vor- oder zurückgestellt wird. Sie funktioniert auch übersetzt: Im Frühling holt man die Gartenmöbel hervor, im Herbst stellt man sie zurück.

Das Schwedische hat übrigens kein gutes Wort für “Eselsbrücke”. Man benutzt Umschreibungen wie “Gedächtnishilfe” (minneshjälp oder minnestrick).

Und zuletzt: Der Begriff “Winterzeit” ist wirklich passend. Der goldene Herbst ist seit ein paar Tagen vorbei. Es ist sehr windig, die Blätter sind von den Bäumen, es regnet und ist kalt und grau. Für die nächsten sechs Monate wird sich daran nur ändern, dass der Regen zeitweise zu Schnee wird.

Tagged , ,