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Feige

Der “Right Livelihood Award”, auch “alternativer Nobelpreis” genannt, wird von einer Stiftung in Stockholm vergeben und normalerweise schmückt sich das Außenministerium mit der Auszeichung und gibt ihn mit bekannt. Heuer jedoch nicht, was aller Vermutung nach am Preisträger liegt, Edward Snowden.

Ole von Uexkull, der Initiator des Preises, drückt es korrekt aus:

Als die Preisträger von kleinen und schwachen Ländern kamen, setzte sich Schweden für Werte wie Demokratie und Menschenrechte ein. Es wäre angebracht gewesen, für diese Werte auch gegenüber mächtigeren Staaten einzutreten. (Quelle, Übersetzung von mir)

Mehr dazu zum Beispiel bei Heise.

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No Pants Subway Ride

Das habe ich leider verpasst: Der No Pants Subway Ride war dieses Wochenende.

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Slussen 1935

Wie der Slussen, also der Verkehrsknoten und die Schleuse mitten in Stockholm, die den See Mälaren von der Ostsee trennt, modernisiert und umgebaut werden soll, ist eine anhaltende und hitzig geführte Debatte. Zuletzt stoppte ein Gericht den aktuellen Vorschlag.

Die Originalzeichungen aus der Zeit, in der die heutige Version geplant wurde, kann man in der Teknisk tidskrift von 1935 sehen, die das Projekt Runeberg digitalisiert hat.

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Kungsgatan / Sveavägen 1964

Via Reddit kam mir gerade dieses schicke Bild unter. Heute sieht die Kreuzung eher langweilig aus.

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Snökaos

Ich bin zur Zeit nicht im Land und weiß nicht so recht, ob ich angesichts des kräftigen Wintereinbruchs^*^ in Stockholm gerade gern dort wäre, oder doch lieber nicht. Es ist nicht so, dass ich mich über Schnee nicht mehr freuen kann, aber die Faszination von “richtigem Winter” lässt mit den Jahren doch auch etwas nach.

Warnung des
Wetterdienstes

^*^ Dass in Arlanda alla Flüge gestrichen werden, passiert selten.

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Krauss grav

Krauss
Grab

Am nördlichen Ende des Brunnsviken liegt Tivoli, ein verwilderter früher englischer Garten, auf einer kleinen Halbinsel. Darin findet sich unter anderem das Grab von Joseph Martin Krauss, deutschstämmiger Komponist am Hof von Gustav III.

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Maradrömmen

Gestern fand der 43. Stockholm Marathon statt. Nein, ich war nicht selbst dabei; ich bin die Distanz schon neulich gelaufen. Aber ich war aus anderen Gründen im Zentrum im Freien und kann sagen, dass das Wetter wirklich widrig war. Fünf (5!) Grad, permanenter Regen, der nicht eine Minute Pause machte, und böiger Wind um die 15 Meter pro Sekunde. 1928 gab es zuletzt einen so kalten Junitag.

Aus allen öffentlichen Mülleimern ragten zerstörte Regenschirme und es zeugt vom Sportsgeist der Stockholmer, dass sich überhaupt Zuschauer entlang der Strecke fanden. Unterkühlung war dann auch das Hauptproblem für die Läufer. Einer der Favoriten für die Schwedische Meisterschaft (SM) brach ein paar Kilometer vor dem Ziel mit nur 32 Grad Körpertemperatur zusammen. Auf der Västerbron herrschten sturmartige Verhältnisse, siehe Video. Wenig verwunderlich also, dass von 21.000 Angemeldeten nur 16.000 an den Start gingen und 1300 von diesen es nicht bis ins Ziel schafften.

Überraschender Sieger war keiner der Ethiopier oder Kenianer, sondern Methkal Abu Drais aus Jordanien. Die beste Schwedin (Platz 4) und damit SM-Siegerin heißt Charlotte Karlsson. Das freut mich besonders, denn sie ist eine der Initiatoren von Runday, einer informellen Läufergruppe, deren Montagstrainings ich regelmäßig besuche.

Das Wortspiel Maradrömmen im Titel ist übrigens nicht von mir, sondern aus der Zeitung. Mardröm ist Schwedisch für “Albtraum”.

Und weil wir gerade beim Thema sind: Glenn, the Great Runner.

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Paddla kajak

Sonntagmorgen, am Frühstückstisch. Vor dem Fenster strahlend blauer Himmel, die Bäume verraten Windstille. Ich wollte ja schon lange den neu eröffneten Kajak-Verleih am Nordende des Brunnsviken ausprobieren, fünfhundert Meter von meiner Haustür. Gedacht, getan. Eine Stunde später sitze ich im Boot; Schirmmütze, langärmeliges T-Shirt und Faktor vierzig gegen die Sonne. Auf schnellstem Weg zum Ausgang der Bucht, den Brunnsviken kenne ich schließlich vom Laufen und Schlittschuhfahren wie meine Westentasche – neue Gewässer stehen an.

Ich halte mich am Westufer des Värtan, die ersten Kilometer sind das Wald und Klippen, besetzt von Sonnenden und Badenden. Die Saison fängt heuer früh an, sonst ist das Wasser bis Mittsommer eher frisch. FKK scheint auch wieder im Kommen zu sein und ich halte meine Kamera in die andere Richtung. Dann, etwa bei der Brücke zu Lidingö, fängt er an, der Freihafen mit Industriegebiet, und die Landschaft verändert ihren Charakter vollständig. Auf dem offenen Wasser merkt man die Wellen der größeren Boote, die an einem vorbeibrausen, und ich bekomme Übung im schnell wenden, um sie nicht von der Seite abzubekommen. Ob einen die riesige Fähre sehen würde, wenn sie jetzt gerade ablegte als ich vorbeikomme? Die Frage bleibt Spekulation und ich mache Fahrt, um den Hafen hinter mir zu lassen. Eine kurze Pause an Land und ein paar Kilometer später erreiche ich den Djurgården.

Der schmale Kanal, der die Insel mit dem Skansen und allerlei Sehenswürdigkeiten vom Festland trennt, ist voller Boote und flankiert von hunderten Spaziergängern. Ich paddle gemütlich gen Zentrum, stelle aber bald fest, dass mir die Zeit davonläuft. Die Fotos der Innenstadt vom Wasser aus werden auf ein andermal warten müssen; als ich das Nordische Museum vor mir sehe, kehre ich um. Der kleine Umweg, auf dem Rückweg an Lidingö entlang zu paddeln anstatt auf der Hafenseite, lohnt sich, doch mittlerweile klagen Rücken, Schultern und Arme über die ungewohnte Aktivität. Lagom erschöpft komme ich zurück in die Heimatbucht, deren Strände und Klippen jetzt voller Menschen sind. Nach der Rückgabe des Kajaks esse ich das erste Eis des Sommers, wohlverdient nach siebenundzwanzig Kilometern. Der erwartete Muskelkater wird jedoch ausbleiben.

Bilder, Karte der Route.

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