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Ubuntu

Ubuntu

Der Begriff Ubuntu kommt aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa und steht für „Menschlichkeit" und „Gemeinsinn", aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet. (Zitat Wikipedia).

Als Europäer kennt man das Wort wohl vor allem von der Linux-Distribution her. Seit kurzem wird hierzulande aber auch die gleichnamige “Fair-Trade-Cola” beworben und verkauft. Ich habe bisher weder die Cola noch das Linux probiert. Ersteres werde ich bei Gelegenheit tun, bei letzterem bevorzuge ich das Original.

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Wort der Woche: Miljonprogrammet

In den 50er und 60er Jahren herrschte in den schwedischen Städten akute Wohnungsnot und 1964 beschloss der Reichstag, dass im Zeitraum von zehn Jahren eine Million Wohnungen gebaut werden sollten. Es flossen also staatliche Beiträge, bevorzugt an Kommunen, die groß angelegte Bauprojekte starteten. Das Millionenprogramm (,) war geboren.

Zwischen 1965 und 1975 wurde dann auch so viel gebaut, dass 25% aller heute existierenden Wohnungen aus diesen Jahren stammen. Der Baustil unterscheidet sich nicht wesentlich von den Plattenbauten in deutschen Vorstädten aus dieser Zeit. In mittelgroßen Städten wurden auch schon zehntausende Wohnungen wieder abgerissen, weil keiner mehr dort wohnen will. Nichtsdestotrotz sind viele Städtebilder noch heute vom miljonprogrammet geprägt.

In Großstädten wie Stockholm ist Wohnraum besonders stark nachgefragt und da viele Siedlungen mittlerweile von Mietwohnungen in Wohnrechte umgewandelt sind, gibt es ein privates Interesse, sie instandzuhalten und zu modernisieren. Meines Wissens wird deswegen dort kaum etwas abgerissen. In Rahmen unserer aktuellen Suche haben wir zum Beispiel gestern eine Wohnung gesehen, bei der der Kontrast von innen zu außen kaum größer sein könnte: Sehr geräumige und moderne Wohnung in einem äußerlich extrem hässlichen Wohnblock.

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Wohnungssuche Stockholm

Wir spielen mit dem Gedanken, von Uppsala nach Stockholm zu ziehen. Wie Fabian ausführlich darlegt (1, 2, 3), ist das nicht ganz einfach, aber wir haben auch keine große Eile.

Da wir nicht schon von Kindheit an in der entsprechenden Schlange für Mietwohnungen stehen – Wer hat gesagt, der Sozialismus sei tot? – und weil wegen der Finanzkrise gerade angeblich eine gute Zeit dafür ist, ist auch der Kauf eines bostadsrätt (Wohnrecht) eine Überlegung wert. Es ist schon interessant durch die gesammelten Anzeigen der Makler auf hemnet.se zu stöbern. Die Suche ist komfortabel eingrenzbar und mit den Stadtkarten und -ansichten von eniro.se integriert, so dass man sich immer auch gleich die Umgebung ansehen kann – und zwar nicht nur als Satellitenbild, sondern auch als Luftaufnahmen aus geringer Höhe von allen Seiten (Beispiel).

Auf jeden Fall weiß ich jetzt wie die zahllosen nicht-so-zentralen Stadtteile Stockholms heißen und wo sie liegen. Eine Wohnung auf Södermalm oder in Vasastan wäre zwar sehr schön, ist aber unerschwinglich, trotz Finanzkrise.

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Schweden sind auch das Volk

Wie erwähnt fand gestern in Stockholm, parallel zur Wiedereröffnung des Parlaments, eine Demonstration gegen das FRA-Gesetz statt.

Ich war nicht selbst da, aber es gibt Fotos und ich fand es sehr nett, dass auf einem der Schilder “Wir sind das Volkstand.

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Bellmanstafetten

Wie nennt man, wenn sich neuntausend Menschen, aufgeteilt in achtzehnhundert Mannschaften à fünf Personen, im Norden Stockholms treffen, um nacheinander jeweils fünf Kilometer zu rennen? Bellmanstafetten, also ein Staffellauf mit Bellman als Namenspatron.

Diese Veranstaltung gibt es schon eine ganze Weile und die Mehrheit der Mannschaften kommt von Firmen, die ihre Mitarbeiter zu solchen Aktivitäten ermuntern. Zum Beispiel stellte heute Nachmittag zur heurigen Auflage die Bank SEB über 60 Teams und Karolinska gut 80. Wir selbst brachten zwei Mannschaften an den Start, mit den Fantasienamen Vakthummer und Hummervakt, aus dem weiteren Freundschaftskreis zusammengewürfelt, selbstgemalte T-Shirts inklusive.

Es gibt eine Vielzahl solcher Rennen jeden Sommer in schwedischen Städten. Diese ziehen bei weitem nicht nur routinierte Läufer an und sind in der Regel sehr gut organisiert. Der Chip zum Zeitmessen ist in die Startnummer integriert und man kann noch am gleichen Abend seine Zeit im Internet nachschauen. Für die Wartenden und die Zeit nachdem der letzte Läufer eines Teams im Ziel ist, bekommt man eine reichlich gefüllte Picknicktasche ausgehändigt. Den Sekt zur Selbstbeweihräucherung muss man aber doch selbst mitbringen.

Ich verfehlte mein Ziel von fünfundzwanzig Minuten für die fünf Kilometer um weniger als eine Minute, werde aber sicherlich morgen dafür büßen müssen.

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Wird die Stockholmer U-Bahn deutsch?

Heute Nachmittag läuft die Frist für die Ausschreibung zum Betrieb der Stockholmer U-Bahn aus. Es geht darum, welche Firma im November 2009 den Betrieb bis 2017 übernehmen wird und der Auftrag wird auf etwa 35 Milliarden Kronen geschätzt. DN berichtet heute, dass neben zwei schwedischen, zwei französischen und einer Firma aus Hong-Kong auch die S-bahn Berlin GmbH auf der Bieterliste steht. Letztere ist eine Tochter der Deutschen Bahn.

Es geht hierbei wohlgemerkt nicht um einen Verkauf der U-Bahn, sondern darum, dass Stockholms lokaltrafik (SL) den praktischen Betrieb an eine Firma vergibt anstatt sich selbst darum zu kümmern. Die gewerkschaftlichen Fragen bezüglich der vielen Angestellten behauptet man schon im Vorfeld mit den Bietern geregelt zu haben. Über den “Gewinner” wird erst im Februar 2009 entschieden.

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Vattenkrig i Stockholm

Hätte ich vorab davon gewusst, wäre ich vielleicht hingefahren: Gestern nachmittag haben sich etwa tausend Menschen, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine riesige Wasserschlacht in Stockholm geliefert.

Das Ganze war Teil des Straßenfestes “Go08”, das anlässlich des Datums 080808 gefeiert wurde. Dazu muss man wissen, dass die Telefonvorwahl der schwedischen Hauptstadt 08 ist und dass “Null-Acht” (schw. noll-åtta) eine liebevoll-abschätzige Bezeichnung der Hauptstädtler ist.

Ausgedacht und organisiert wurde der Wasserkrieg, der eigentlich in der Altstadt stattfinden sollte, aber von der Polizei dann doch ins Gärdet verlegt wurde, über die Online-Platform Facebook, bei der über eine Million Schweden Mitglied sind.

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Radeln in Stockholm

Seit ein paar Wochen bin ich Kunde bei Stockholm City Bikes. Man wedelt mit seiner Chipkarte an einer Fahrradstation, bekommt ein Fahrrad aufgesperrt, kann dieses drei Stunden behalten und an einer anderen Station wieder abstellen. Das Idee wurde natürlich aus anderen Städten kopiert und das Schöne daran ist, dass man nicht pro Fahrt bezahlt, sondern nur einmal 200 Kronen für die ganze Saison. Touristen können für 125 Kronen eine Dreitageskarte kaufen.

Ich habe mir die Karte geholt, um bei meinen regelmäßigen Besuchen bei den Astronomen in Stockholm nicht mehr mit der teuren U-Bahn fahren zu müssen und dabei gleichzeitig die Stadt noch etwas besser kennen zu lernen. Gestern war ich zum ersten Mal mit so einem Fahrrad unterwegs.

Die Räder selbst sind flott. Dicke Reifen, mit denen man über Bordsteinkanten holpern kann, 3-Gangschaltung und einfach verstellbarer Sattel. Was braucht man mehr? Entgegen meines bisherigen Eindrucks hat die Stockholmer Innenstadt tatsächlich Fahrradwege – man muss sie nur finden. Das Verhältnis von Rädern zu Autos ist natürlich viel geringer als hier in der Fahrradstadt Uppsala, aber man ist beileibe nicht der einzige Radler. Ich bin vom Bahnhof rüber auf Södermalm gefahren, habe das Rad dort abgegeben und bin ein wenig herumgestreunt. Dann habe ich mir woanders wieder eins genommen und bin auf Umwegen zurückgefahren. Sehr nett, vor allem weil man eine Stadt anders wahrnimmt als zu Fuß oder mit der U-Bahn. Das war nicht das letzte Mal.

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