Kungsholmen, Stockholm
Der SR schrieb am 10. Oktober:
Die deutsche Botschaft in Stockholm heisst einen neuen Repräsentanten willkommen: Der neue deutsche Botschafter in Schweden ist Dr. Wolfgang Trautwein.
Der Meldung ist ein Interview als Audio beigefügt. Auf der Homepage der Botschaft findet man Trautweins Lebenslauf und laut diesem hat er den Posten seit September inne.
Weder auf der Botschaftsseite, noch beim Auswärtigen Amt habe ich jedoch eine weitere Meldung zum Wechsel gefunden, die zum Beispiel erklären würde, warum der 57-jährige Vorgänger Busso von Alvensleben nach drei Jahren abgelöst wurde.
So, und jetzt werde ich die Wikipediaeinträge über von Alvensleben und über die deutschen Botschafter entsprechend anpassen. :)
Fast 300 Beiträge über Schweden gibt es mittlerweile auf Fiket und mit keinem Wort wurde ABBA bisher erwähnt. Das liegt nicht daran, dass ich ABBA besonders verabscheuen würde^1^, sondern eher daran, dass man diese Musik verständlicherweise nicht sehr oft zu Ohren bekommt. Das Verhältnis der Schweden zu ABBA ist nicht einfach zu erklären. Ich glaube, dass es sehr wenige gibt, die sich als ABBA-Fans zu erkennen geben, aber sie werden auch nicht unbedingt als peinlich empfunden. Man weiß, dass sie richtig groß waren und erkennt das auch an – wirklich stolz ist wohl aber kaum jemand darüber.
Trotzdem soll die Gruppe bald ein Museum in Stockholm bekommen. Die Pläne wurden heute vorgelegt (S) und 2008 soll die Eröffnung sein. Man rechnet mit 500.000 Besuchern pro Jahr, also gut der Hälfte des Vasamuseums, und es sollen wiederum vor allem Touristen sein, die zum Erfolg beitragen.
^1^Ich glaube, dass ich das Best-Of-Album Gold sogar noch irgendwo habe.
Parallel zur Wahl im September wurde in und um Stockholm auch über die City-Maut abgestimmt, deren Testbetrieb schon vor der Wahl zu Ende ging. Das Ergebnis war zweideutig.
Die Diskussion ist mittlerweile fortgeschritten und es scheint, als ob die Maut schon im ersten Halbjahr 2007 wieder eingeführt werden soll (S, D). Welches Gebiet dann betroffen sein wird, ist noch unklar und wird sich wohl vom Testbetrieb unterscheiden. Der wirkliche Knackpunkt ist jedoch, wofür das eingenommene Geld dieser Steuer verwendet werden soll. Obwohl das Projekt nämlich als umweltfreundlich dargestellt wird, sollen die Einnahmen nicht dem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, sondern ausschließlich dem Straßenbau zugute kommen, unter anderem auch einer Umgehungsstraße um Stockholm.
Das ist widersinnig, finde ich, denn auf diese Weise fördert man genau die Art des Transports, die man mit der Maut angeblich verringern möchte.
Verkehrsminister Andreas Carlgren schlägt außerdem vor, das Stockholmer Modell auf Malmö und andere Städte ausweiten (S).
Ich bin zwar seit kurzem Mitglied bei den schwedischen Humanisten (S), aber zu deren internationalen Konferenz am letzten Wochenende in Stockholm habe ich es leider nicht geschafft. Es gibt aber einen Bericht darüber beim HPD.
Leider kann man Artikel dort nicht kommentieren, denn sonst würde ich den Autor darauf hinweisen, dass man “Humanismus Konferenz” und “Lärar Högskolan” zusammenschreibt und in “Enlightenment” doch bitte nicht das “en” weglässt. Jaja, es ist pedantisch auf sowas hinzuweisen, aber es nimmt mir die Lust am Lesen. ;-)
In Stockholm gibt es das Projekt Colour By Numbers. In einem Turm sind auf allen Stockwerken verschiedenfarbige Lampen angebracht, deren Farbe jedermann ändern kann. Nachdem man eine bestimme Nummer gewählt hat, kann man durch Tastendruck die Farbkanäle Rot, Grün und Blau der einzelnen Fenster regeln und so das momentane Aussehen des Turmes bestimmen. Eine Webcam gibt es natürlich auch.
Ich gebe zu, dass ich die Aktion Blinkenlights des CCC origineller fand. Ich habe zwar keine der beiden live gesehen, aber erstens gab es Blinkenlights schon vor fünf Jahren und zweitens stelle ich mir die Animationen auf der gesamten Hochhausfront abwechslungsreicher vor, als die Farbe des Turms zu ändern. Ich hätte gerne einmal auf dem Berliner Hochhaus Pong gespielt.
Wer trotzdem den Turm einfärben will: Die Nummer ist 0046 70 57 57 807. :-)
(via)
Auf Gotland wurde ein Silberschatz mit arabischen Münzen und Armreifen aus der Wikingerzeit (10. Jhdt.) gefunden. Die drei Kilo Silber machen ihn zu einem der grösseren Funde der Ostseeinsel. (S)
Etwa 100 Studenten in Växjö wurde die Verbindung zum Uninetz gesperrt, weil sie angeblich Filme aus dem Internet heruntergeladen und weiterverbreitet hatten. Das ist in Schweden in der Tat illegal (und die neue Regierung hält ihr Wahlversprechen nicht, das entsprechende Gesetz zu überarbeiten), aber Aufsehen erregt die Tatsache, dass die betroffene Universität direkt auf Anfrage amerikanischer Rechteinhaber agierte, ohne die Anschuldigungen zu überprüfen. (E)
In der stockholmer U-Bahn sollen bald Fahrkartenautomaten eingeführt werden – ja, es gibt in der Tat keine solchen, sondern an jedem Eingang ein Häuschen mit einem richtigen Menschen drin. Um ebendiese weniger Gefahren durch Raub auszusetzen, sollen ein neues System mit Automaten eingeführt werden. Die Kabinen werden aber bemannt bleiben. (E)
Schon gestern wurde bekannt, dass die Schweden laut einer Unfrage die USA als größte Gefahr für den Weltfrieden sehen. Mit 29% der Stimmen schlagen sie knapp Nordkorea. (S, E)
Es macht Spaß, Veranstaltungen zu besuchen, sie zu fotografieren und an dieser Stelle darüber zu schreiben – siehe zum Beispiel die Demo neulich. Die Polentage (S) habe ich leider verpasst, das Kurzfilmfestival (S,E) will ich dieses Wochenende aber noch besuchen.
Eine weitere Gelegenheit bieten sicherlich die Sextage (S) am 9. und 10. November, eine Veranstaltung des Riksförbundet för sexuell upplysning^^ (S), die aus Stockhom kopiert wird, wo sie schon einige Jahre erfolgreich an der Uni stattfindet. Mehr dazu bei Spiegel Online und bald an dieser Stelle. :-)
(via)
^^wörtlich übersetzt: Reichsverband für sexuelle
Aufklärung.
Löwe an der Außenseite des modernen Teils des Reichstagsgebäudes in Stockholm.
Heute scheint der inoffizielle Tag der seltsamen Nachrichten aus Schweden zu sein (s.u.). Jetzt schreibt der ORF:
Ein Stockholmer Lesbenclub muss sich vor dem schwedischen Gleichberechtigungs-Ombudsmann verantworten, weil Männern kein Einlass gewährt wird.
(via)