Na, wer erkennt die Stelle?
Eine sehr schöne Geschichte hat sich dieser Tage zugetragen: Umweltministerin Lena Ek lud ein paar andere Minister zum Abendessen nach Rosenbad, dem Regierungsgebäude, darunter auch die ehemalige Landwirtschaftsministerin Margareta Winberg. Durch eine Verwechslung ging deren Einladung jedoch an eine pensionierte Arbeitstherapeutin gleichen Namens.
So weit nichts besonderes. Bemerkenswert sind jedoch die darauffolgenden Reaktionen der Beteiligten. Margareta Winberg fragt nicht nach, ob da etwas faul ist, sondern findet es irgendwie selbstverständlich, zum Regierungstreffen eingeladen zu werden. Sie sagt sich “eingeladen ist eingeladen”, zieht sich fein an und geht hin. Keine Wache hält sie auf und als Lena Ek ihren Überraschungsgast trifft, heißt sie sie erheitert willkommen. Keiner der anderen Gäste stört sich daran, dass Margareta Winberg den ganzen Abend dabei bleibt, interessiert den Vorträgen zuhört und mit auf dem Gruppenfoto der Politiker posiert (rechts unten).
Kommentar der anderen Margareta Winberg: “Ich hoffe, es hat geschmeckt!”
Ich sitze gerade am Stockholmer Flughafen Arlanda, der – laut Lautsprecherdurchsage – heute sein fünfzigjähriges Jubiläum feiert. Der schicke Tower ist aber viel jünger, in Betrieb seit 2001.
Ein sehr nettes Werbevideo für Stockholm, das es geschafft hat, sich “viral” weiterzuverbreiten und über eine Million Mal gesehen zu werden.
Die Kungsgatan ist die Straße, die vom Stureplan zum Hötorget führt und dann weiter bis auf den Kungsholmen, und die letzte Woche 100 Jahre alt wurde (Link mit alten Bildern). Damals sprengte man 130.000 Tonnen Material aus dem Wall, der an dieser Stelle durch die Stadt lief, und der die Ost-West-Verbindung erschwerte. Die beiden Straßen, die die Kungsgatan heute auf Brücken überqueren, zeugen noch vom damaligen Höhenniveau.
Die Kungsgatan entwickelte sich zur Parademeile, schon während der olympischen Spiele von 1912 (deren Jubileumsvorbereitungen in vollem Gange sind, doch dazu mehr ein andermal). In den Dreißigern baute man die Kungstornen, die zu den ersten Hochhäusern in Europa gehörten. Der Status der Kungsgatan als Einkaufsstraße nahm in den Achtzigern ab, ist heute jedoch völlig wiederhergestellt.
Mehr Bilder von dieser sehr schicken U-Bahn-Station hier.
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Arriva, die der Deutschen Bahn gehört, hat eine große Ausschreibung gewonnen und wird ab nächstem Jahr Teile des lokalen Schienenverkehrs in Stockholm übernehmen – abseits von U- und S-Bahn. Ebenso die Buslinien in den angrenzenden Gebieten, so dass sie die Fahrpläne abstimmen können.
Tagesschau.de berichtet, ich frage mich aber, was sie da für ein Bild ausgegraben haben. Die gezeigte Straßenbahn macht Webung für die Europawahl 1999, das Bild ist also zwölf Jahre alt. ~~Außerdem fahren hier erst seit kurzem wieder nicht-historische Straßenbahnen und ich vermute, dass das Bild nicht Stockholm, sondern Malmö zeigt.~~ Es ist doch Stockholm, Norrmalmstorg. Dass die gewonnene Ausschreibung gar nichts mit Straßenbahnen zu tun hat, macht da fast gar nichts mehr.
Zitate wie dieses
DB betreibt Stockholms Straßenbahn – Bock auf Katastrophentourismus im nächsten Winter, anyone?
sind zwar lustig, werden sich aber wahrscheinlich nicht bewahrheiten. Alle strategischen Entscheidungen werden weiter vom staatlichen Verkehrsverbund SL getroffen und Arriva wird “lediglich” die ausführende Kraft sein, die empfindliche Strafen zahlen muss, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Dieses Prinzip ist auch nicht neu, vor bald drei Jahren wechselte zum Beispiel der Betreiber der U-Bahn, ohne dass es irgendwem aufgefallen wäre.