Es tut sich etwas bei den
Überwachungsplänen der
schwedischen Regierung. Ein der eigenen IT-Experten der Regierung meldet
sich zu Wort und
zweifelt (S) die
technische Trennung von In- und Auslandskommunikation an. Die FRA, die
Radioanstalt der schwedischen Armee, die die geplanten Überwachungen
durchführen soll, darf aber nicht im Inland abhören. Sowohl bei
Internet- als auch Telefonverbindungen sei wegen der globalen Vernetzung
die Trennung von In- und Ausland schlicht unmöglich.
Außerdem besteht die reelle
Chance (S), dass
die Opposition eine Vertagung des geplanten Gesetzes um ein Jahr
erzwingt. Sechzig der 349 Parlamentarier sind dazu nötig und die
Linkspartei strebt dies zusammen mit den Grünen an. Auch Thomas Bodström
von den Sozialdemokraten spricht sich für den Aufschub der Abhörpläne
aus, damit das Thema mehr Leuten bewusst werde. Das ist insofern
überraschend, dass Bodström als ehemaliger Innenminister bei vielen
Synonym für die Einschränkung von Freiheitsrechten war – ganz ähnlich
Herrn Schily in Deutschland.
Nachtrag: Der Nachbar Finnland zeigt sich ebenfalls
besorgt (S) über
die schwedischen Abhörpläne, schließlich geht viel von der finnischen
Kommunikation mit dem Rest der Welt via Schweden. In Finnland ist die
Vertraulichkeit von Kommunikation stark geschützt und die Netzbetreiber
sind sogar gesetzlich verpflichtet, sicherzustellen, dass die
angebotenen Fernmeldedienste nicht abgehört werden.
Schade, dass Finnisch so schwer ist.
Nachtrag, 12.3.07, 23:40: Die Sozialdemokraten sind auf die Linie der
Grünen und der Linkspartei
eingeschwenkt (S)
und streben die einjährige Vertagung an, um eine ordentliche Prüfung zu
ermöglichen, bevor per Gesetz Tatsachen geschaffen werden. Gute
Neuigkeiten.