Klimatsmart setzt sich aus Klimat, das Klima, und smart, klug oder
geschickt, zusammen. Weil in Klimat im Gegensatz zum Deutschen die
Betonung auf der zweiten Silbe liegt, ergibt sich sich in klimatsmart
eine Verdoppelung der Kombination “langes A plus T”, was das Wort
eingängig und einprägsam macht.
Man verwendet es hierzulande für so gut wie alles, das – angeblich oder
wirklich – dazu beiträgt, dem Klimawandel entgegenzuwirken; nicht
zuletzt in der Werbung: Man soll Zug fahren, weil es klimatsmart ist.
Man soll diese oder jene Partei wählen, weil sie die klimatsmartesten
Lösungen hat. Der schwedische Ausstieg aus dem Atomausstieg wird als
klimatsmart verkauft.
Auch im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes will Schweden klimatsmart sein und
hat dieses Thema zu einem seiner
Schwerpunkte
gemacht. In der Tat gibt es wohl weniger glaubwürdige Länder als
Schweden in dieser Hinsicht. Laut WWF liegt Schweden beim Klimaschutz
vorn
und man brüstet sich damit, schon seit den Neunzigern eine CO~2~-Steuer
zu haben.
Doch was das Auto angeht, liegt einiges im Argen. Man hat nämlich
jahrelang auf den “Biokraftstoff” Ethanol gesetzt und den steuerlich
mehrfach begünstigten Begriff “Umweltauto” (Miljöbil) auf seltsame
Weise definiert.
So
kommt es zum Beispiel, dass ein Volvo Diesel mit unter 5 Litern
Verbrauch kein Umweltauto ist, während der Benziner mit 75% mehr
Verbrauch eines ist – weil man ihn auch mit Ethanol betanken kann. Man
kann mit einem solchen “Umweltauto” allerdings unkontrolliert und
ausschließlich fossiles Benzin tanken und trotzdem die Prämie beim
Einkauf, die niedrigere Steuer und die Befreiungen von der City-Maut in
Stockholm und von Parkgebühren einstreichen.
Das ist dann wohl weniger klimatsmart. Ganz abgesehen davon, dass
Biokraftstoffe mehr
Schaden
anrichten als sie Nutzen bringen und deshalb gar nicht gefördert werden
sollten.