Tagged with uppsala

Wettervorhersage

Es kann sein, dass mein Bild aus der Jugend verklärt ist, aber ich meine, dass man sich auf die deutsche Wettervorhersage im Großen und Ganzen verlassen konnte. Ich finde, dass die schwedische öfter daneben liegt.

Die offizielle Prognose kommt von Sveriges meteorologiska och hydrologiska institut (SMHI), dem schwedischen Pendant zum Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Suchmaske des SMHI, in der man seine Stadt eingeben kann, wird von vielen anderen Seiten eingesetzt.

Gestern lagen sie wieder einmal ziemlich daneben. Für Uppsala war Bewölkung vorhergesagt, vormittags sogar wechselnde Bewölkung. Schon während ich zur Arbeit radelte, fielen allerdings die ersten Regentropfen. Um die Mittagszeit regnete es mehr. Für den Abend war immer noch kein Niederschlag angekündigt. Meinen Heimweg durfte ich trotzdem durchnässt im strömenden Regen verbringen und als ich mich wunderte, warum die Tropfen zusätzlich zur Kälte auch noch besonders hart auf meine Hände am Fahrradlenker schlugen, stellte ich fest, dass es hagelte.

Ich kam gerade noch heim, bevor das Gewitter endgültig losbrach, die Hagelkörner immer größer wurden und alles mit einer zentimeterhohen Schicht eindeckten. Das Internet fiel aus. Es regnete den ganzen Abend heftigst weiter und sogar heute liegt der Hagel noch auf Wiesen und am Straßenrand.

Bewölkt. Pah!

Tagged , ,

Frühling im Anmarsch

Bei den Karten von Google kann man sehr schön sehen, wie weit nach Norden sich der Frühling schon vorgearbeitet hat. Gerade ist er in Gottsunda, einem der südlichen Stadtteile Uppsalas, angekommen.

Tagged , , ,

Teure Busse

Konsequent sind sie ja, die Wahlgewinner des letzten Herbstes, allen voran die Moderaterna. Nachdem sie schon in Stockholm die öffentlichen Verkehrsmittel verteuert haben, ziehen die Kollegen in Uppsala jetzt nach: Ein Einzelfahrschein in den Stadtbussen soll bald 30 anstatt 20 Kronen (S) kosten.

Abmildernd sei angemerkt, dass die Preise mit den sehr praktischen aufladbaren Chipkarten nur schwach angehoben werden und es auch andere billigere Fahrkarten in Automaten und via SMS-Kauf geben soll. Man will also vor allem Leute davon abbringen, bar beim Fahrer zu bezahlen, weil die dort mitgeführte Menge Geld Räuber anlockt. Die Gewerkschaft der Busfahrer begrüßt deshalb die Preiserhöhung.

Trotzdem merkt man den Konservativen eine autofreundlichere Politik an – es sollen weitere Straßen in Uppsala für den allgemeinen Verkehr freigegeben werden und trotz überteuerter leerstehender Parkhäuser mehr Parkplätze geschaffen werden. An eine stärkere Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, die sich meiner Meinung nach keineswegs rentieren müssen, oder sogar die Inangriffnahme der manchmal diskutierten Straßenbahn für Uppsala ist derzeit also nicht zu denken.

Tagged , , ,

Schnee

Es schneit. Ich finde das ziemlich unnötig.

Tagged ,

Mist of Avalon - Lies

([Youtube DirektNebel](http://www.youtube.com/watch?v=QFADyX2sk8o))

Mist of Avalon waren eine Band aus Uppsala, die in der zweiten Hälfte der Neunziger aktuell waren.
Tagged , , ,

Göran Wahlenberg

Göran Wahlenberg war einer der Nachfolger auf dem prestigevollen Botaniklehrstuhl von Carl von Linné hier in Uppsala. Der Bayerische Rundfunk hat ihm neulich ein “Kalenderblatt” gewidmet, das man auch als Podcast bekommt (MP3, 5 Min, 3.7 MB). Sehr hörenswert, auch wenn der Vornahme “Göran” anstatt “Jöran” ausgesprochen wird.

Tagged , , ,

Galaxienplausch

refraktor

Gestern Abend habe ich einen kleinen Vortrag über Galaxies gegeben. Zuhörer waren Leute vom Verein Humanisterna, bei dem ich auch Mitglied bin. Es ist immer wieder schwierig, das richtige Niveau für so etwas zu finden, aber ich glaube es ist mir gelungen. Dass viele Fragen gestellt werden ist immer gut, dann kann man das was man sagt noch während des Vortrags anpassen.

An drei oder vier Stellen fehlten mir die adäquaten schwedischen Worte für astronomische Dinge. Denn auch wenn wir hier am Institut meist Schwedisch reden, werden doch viele Fachausdrücke einfach aus dem Englischen übernommen, ohne sich über die vielleicht existierenden schwedischen Wörter Gedanken zu machen. Zwei Beispiele:

  • spiral galaxy – skivgalax (wörtlich: Scheibengalaxie)
  • big bang – stora smällen (aber “big bang” ist auch nicht ungewöhnlich)

    Nach dem Vortrag hatte ich eigentlich vor, den Leuten Venus, Saturn und den Mond in unserem alten Linsenteleskop (siehe Bild) zu zeigen, aber leider wurde gestern Nachmittag – nach mehreren klaren Sonnentagen – das Wetter wieder schlecht. Einen Blick aufs Teleskop werfen und Historie schnuppern durften sie trotzdem.
Tagged , , , ,

The Original ABBA Orchestra

Gestern Vormittag bekam ich die Email eines Bekannten, der fragte, ob ich noch am gleichen Abend mit auf ein ABBA-Konzert wolle. Er habe überraschend ein paar Freikarten bekommen. “Wie bitte? ABBA gibt es nicht mehr!” war natürlich mein erster Gedanke. Als ich aber dem beigefügten Link folgte, wurde etwas klarer, worum es ging: nämlich um ein paar Mitglieder der ehemaligen Band um ABBA, die zusammen mit einigen Gastmusikern eine abendfüllende Show mit dem Titel The Original ABBA Orchestra in Concert auf die Bühne bringen.

Es war die “Premiere” gestern in Uppsala und man wird damit in den nächsten Wochen durch verschiedene größere Hallen in Schweden touren. Von den “richtigen” ABBA-Leuten Agnetha, Björn, Benny och Anni-Frid ist natürlich keiner dabei, die haben ja vor einigen Jahren sogar das Angebot von einer Milliarde Dollar für eine gemeinsame Tournee abgelehnt.

Ich sagte trotzdem freudig zu, denn ich hatte wie immer meine Kamera dabei und im schwachen und wechselhaften Licht von Konzerten zu fotografieren, ist immer eine Herausforderung. Außerdem wollte ich sehen, ob das Ganze meine Erwartungen einer peinlich-nostalgischen Veranstaltung noch unterbieten konnte. Schließlich ist das Konzept eher ablehnenswert, mit dem verblassten Ruhm, an dem man damals am Rande teilnahm, heute noch zu hausieren und Geld verdienen zu wollen. Um das zu kaschieren, wurden eben noch ein paar halbwegs bekannte Gäste ins Boot geholt und man macht nicht nur ein Konzert (Eintritt 300 bis 500 Kronen) sondern verkauft auch teuere Tickets (1500 Kronen) für ein Abendessen davor und den “VIP-Bereich”.

Insgeheim hoffte ich wohl auch, dass es vielleicht gut und unterhaltsam werden könnte, denn gegen die Musik von ABBA habe ich an sich nichts. Die Halle war mit einigen tausend Menschen gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Wenig überraschend lag das Durchschnittsalter des Publikums etwa 20 Jahre über meinem und wahrscheinlich sind es genau diejenigen, die damals mit ABBA aufgewachsen sind, die man mit dieser Nostalgieshow erreichen will.

Die Halle

Und nostalgisch wurde es. Das lag weniger an der Musik, sondern am “Showmaster”, der nach jedem zweiten Lied olle Kamellen aus der Zeit mit ABBA zum Besten gab. Die Geschichten, was bei Konzerten so alles schief ging, welche Konzertjacke er gerade anhat (und was sie bei eBay bringen würde) waren das Überflüssigste des ganzen Abends und der Applaus für diesen Menschen ebbte auch sehr ab, wenn er zu lange redete und vergeblich versuchte, das Publikum zu animieren.

Dass das Gefühl der Nähe zu ABBA, das erzeugt werden sollte, eher fadenscheinig war, zeigte sich an Details wie dem großen Schriftzug “ABBA” hinter der Bühne, der – vermutlich aus rechtlichen Gründen – nicht einmal das spiegelverkehrte B des Originals trug. Auch die alten Interviewschnipsel, die der Conférencier in seine Anekdoten einstreute, wirkten aufgesetzt und rochen nach Zeitschinderei.

Der
Geschichtenerzähler

Die Musik selbst und der Klang war ordentlich. Die bekannten ABBA-Lieder waren recht nahe am Original und es wurde eifrig mitgeklatscht. An einigen Stellen hatte ich den Eindruck, dass trotz der fünfzehn Menschen auf der Bühne ein Teil Playback war, aber da kann ich mich täuschen. Die Bühnenshow, wechselnde Kleidung und Choreographie der Auftretenden und wirkten wenig zusammenhängend und einigermaßen lieblos, wenn nicht sogar plump.

Choreografie

Warum zum Beispiel zwischenzeitlich Clowns auftraten, die unkoordinierte hastige Bewegungen ausführten, blieb mir ein Rätsel.
Sinnlose
Clowns

Die zweite Hälfte des Abends (nach der Pause) war besser, vor allem weil der Märchenonkel nur noch ein Mal kurz auftrat, um stolz zu verkünden, dass mit Erlaubnis die Orginalaufnahme des Chors bei Take A Chance On Me mit eingespielt wurde. Trotz aller Kritik gab es auch ein paar gute Momente, nicht zuletzt dank Thomas Di Leva (S), der die charismatischsten Auftritte hatte und mit The Winner Takes Tt All den größten Applaus des Abends bekam.
Thomas Di Leva singt The Winner Takes It
All

Es mag sein, dass ich aufgrund meiner recht weitgehenden Ignoranz, was alles rund um ABBA angeht, die Veranstaltung nicht genug zu würdigen weiß und vielleicht sogar den Beteiligten mit meinem Urteil Unrecht tue. Bezahlt hätte ich für den Eintritt jedenfalls nicht. Ich konnte mich aber hinter den Rängen frei bewegen und bin mit der Ausbeute an Fotos recht zufrieden. Bis alle anderen aussortiert und bearbeitet sind, wird es aber noch ein wenig dauern.

Tagged , , , ,

Licht!

Ab heute bekommen Schweden für ein halbes Jahr mehr Licht ab als der Großteil der Weltbevölkerung. Ich hoffe, dass nächste Woche, wenn ich wieder in Uppsala bin, endlich der Frühling Fahrt aufnimmt. Vor drei Tagen hat es angeblich noch einmal geschneit.

Tagged , , ,

Hambergs Fisk

Falls einmal jemand nach Uppsala kommt und nicht weiß, wo er essen gehen soll: Hambergs Fisk ist ein ausgezeichnetes Fischrestaurant. Es liegt am Fluss, in der Nähe des Doms, direkt neben der Touristen-Information. Am besten Reservieren; es ist auch wochentags gut besucht. Die Preisklasse von Hambergs ist etwas gehoben, man muss also mit etwa 1000 Kronen rechnen für ein Essen für zwei Personen mit Vorspeise und Wein. Ein bis zwei Mal pro Jahr ist es das aber allemal Wert und gestern Abend war so eine Gelegenheit. Als Vorspeise hatte ich zwei kleine Fischfilets (die Sorte habe ich vergessen) mit einer Scheibe Speck und einer dunklen Linsensoße und als Hauptgericht Heilbutt mit frischem Meerrettich und Dillkartoffeln. Dazu französischen Riesling. Mmmmhhhh.

Tagged ,