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Tiroler Abend

Plakat des Tiroler Abends vom letzten
Jahr

Was Studentnationen sind, werde ich bei Gelegenheit ausführlicher erklären. Vorübergehend reicht es zu wissen, dass in diesen Treffpunkten für Studenten neben allerlei anderen Aktivitäten auch kräftig gefeiert wird und Club Nights mit verschiedenen Themen abgehalten werden.

Eine der dreizehn Nationen in Uppsala, Västgöta Nation (S), richtet einen Tiroler Abend aus (siehe Plakat). Der Schlange vor dem Haus, an der ich zufällig vorbeifuhr, nach zu urteilen ist es ein voller Erfolg – inklusive Lederhose und “Ompabomba-Band”. Dass allen Beteiligten bewusst ist, auf welchem abgedroschenen Klischee sie da herumreiten, scheint sie nicht davon abzuhalten.

Es gibt auch Erfahrungsberichte von Austauschstudenten dazu.

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Veranstaltungen in Uppsala

Es macht Spaß, Veranstaltungen zu besuchen, sie zu fotografieren und an dieser Stelle darüber zu schreiben – siehe zum Beispiel die Demo neulich. Die Polentage (S) habe ich leider verpasst, das Kurzfilmfestival (S,E) will ich dieses Wochenende aber noch besuchen.

Eine weitere Gelegenheit bieten sicherlich die Sextage (S) am 9. und 10. November, eine Veranstaltung des Riksförbundet för sexuell upplysning^^ (S), die aus Stockhom kopiert wird, wo sie schon einige Jahre erfolgreich an der Uni stattfindet. Mehr dazu bei Spiegel Online und bald an dieser Stelle. :-)

(via)
^
^wörtlich übersetzt: Reichsverband für sexuelle Aufklärung.

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Ansicht Uppsala

Uppsala Schloss und
Dom

Uppsala Schloss und Dom von den Grabhügeln in Gamla Uppsala aus gesehen. Die Region Uppland ist so flach, dass man diese beiden Landmarken von weit her sieht.

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Tipp für Radler

Ich vermute, dass auch ein paar der neuen Austauschstudenten hier in Uppsala mitlesen. Ein Tipp für diejenigen, die den Winter über Rad fahren wollen:
Weil es die letzten Tage viel geregnet hat, stehen viele Pfützen auf den Radwegen. Merkt euch auf euren täglichen Wegen, wo genau. Denn genau dort werden sich verstärkt spiegelglatte Eisschichten bilden, die man unter Schnee auch nicht unbedingt sieht. Dann helfen auch Fahrradreifen mit Spikes nur bedingt.

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Studiengebühren für Ausländer?

In Schweden ist das Studium gebührenfrei. Generell. Und das ist auch gut so.

Der erst kürzlich gewählte Rektor der hiesigen Uni scheint dies ändern zu wollen – zumindest für Ausländer. Der kurze Bericht schreibt seltsamerweise nur von Europäern, aber gerade die kommen doch oft über Austauschprogramme, wo eventuelle Gebühren zum “Stipendium” gehören.

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Größere Län?

Die schwedischen Län sind Verwaltungseinheiten, von der Größe mit den deutschen Bundesländern vergleichbar, jedoch mit viel weniger Eigenständigkeit. Bis auf das Gesundheitswesen hat das Landstinget, die gewählte Vertretung auf Länebene, eigentlich nichts zu sagen und wird von vielen als überflüssig empfunden.

In der Tat würde sich wohl recht wenig ändern, wenn die Befugnisse des Landsting gänzlich auf die Kommunen übertragen würde, die oft eher Landkreis- als Gemeindegröße haben. Die Regierung diskutiert zur Zeit solche Vorschläge, darunter auch ein Mittelweg, bei dem die Län zu wenigen großen Regionen zusammengefasst würden.

Ich denke, dass das schwieriger wäre als die Abschaffung der Län, weil eben z.B. Uppsala nicht plötzlich zur Region Stockhom gehören will und es solche halbernsten Rivalitäten natürlich überall gibt. Bisher entsprechen die Län in etwa den klassischen schwedischen Landskap, die in ihrer fortbestehenden Bedeutung für Sprache und Lokalidentität wohl nicht geschmälert würden, wenn man die Landsting abschafft oder umstrukturiert.

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Demo gegen Rassismus

![Demo](/pic/demo1.jpg)

Ich war heute nachmittag auf meiner ersten schwedischen Demonstration. Dass ich das erst nach über vier Jahren in Schweden sagen kann. liegt wohl vor allem daran, dass in Schweden weniger demonstriert wird als in Deutschland oder gar Frankreich. Statistik habe ich dazu zwar keine, aber ich fand meine Vermutungen bestätigt.

Die heutige Demo war gegen Rassismus. Der Erfolg der Schwedendemokraten bei der Wahl vor einigen Wochen und natürlich auch deren Einzug ins hiesige Rathaus waren dafür ein guter Anlass.

Als Unterstützer wurden sowohl die etablierten Parteien und deren Jugendverbände, als auch unabhängige, meist linke, Jugendverbände genannt. Organisator war der Verein Uppsalabor mot Rasism (S), der dieses Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiert und schon nächste Woche ein “Volksfest gegen Rassismus” veranstaltet.

![Demo](/pic/demo3.jpg)

Das klang jetzt sicher alles sehr groß, war es aber leider nicht. Die wenigen hundert Teilnehmer wurden vor Abmarsch gebeten, in Viererreihen zu marschieren, so dass dann auch nur eine Straßenseite gebraucht wurde und der Zug wenigstens seine knappen hundert Meter lang war. Es reichten etwa fünf Polizisten als Begleitung und um an Kreuzungen den Verkehr aufzuhalten. Zwei Menschen mit Megafonen gaben Kampfparolen vor, die brav wiederholt wurden. Deren Texte reichten von harmlos (_Keine Rassisten auf unseren Straßen_) bis martialisch (_Der Kampf geht weiter – zermalmt den Rassismus_, oder so ähnlich).

Spruchbänder gab es weniger als zehn und die Aussagen darauf waren nicht sonderlich überraschend, bis auf Vernichtet den Staat – freie Einwanderung. Neben einer “Gegen Nazis”-Flagge (ja, auf Deutsch) wurden viele rot-schwarze Flaggen geschwenkt, die, wenn ich mich nicht irre, dem syndikalistischen Jugendverband (S) zuzuordnen sind, einer nach eigener Aussage “sozialistischen und freiheitlichen Vereinigung”.

Der Zug bestand zum Großteil aus Jugendlichen, Ältere und Kinderwägen waren jedoch keine Seltenheit. Man bewegte sich vom Schloßhügel in einer Schleife zum zentralen Marktplatz, dessen eine Ecke für die Abschlusskundgebung ausreichte. Ich war nicht sehr angetan von der ganzen Sache, wahrscheinlich am meisten wegen der geringen Anzahl Teilnehmer. Ich denke aber nicht, dass die Veranstalter unzufrieden waren. Schwedische Demos sind vielleicht einfach so.

Die restlichen Bilder gibt es hier.

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Gratis Busfahren

Anscheinend haben sich in letzter Zeit – sowohl hier in Uppsala, als auch in Stockholm – die Fälle gehäuft, in denen Busfahrer um des mitgeführten Bargeldes willen ausgeraubt wurden. Die Gewerkschaften machen Druck auf die Verkehrsbetriebe und so wurde heute für die Busse in Uppsala ein sofortiger Bargeldstopp beschlossen (S).

Außer ortsfremden bezahlt normalerweise keiner bar beim Fahrer, denn es gibt berührungsfreie und anonyme Karten, die man einfach an einen Kasten am Eingang hält und vielerorts aufladen kann. Mit dieser Karte kostet die Fahrt nur wenig mehr als die Hälfte des Barpreises.

Trotz der neuen Regel will man niemanden am Straßenrand stehen lassen und greift zur einzigen Alternative: Leute, die mit Bargeld bezahlen wollen, fahren kostenlos!

Ich fahre zwar normalerweise mit dem Rad, werde das aber bei Gelegenheit ausprobieren. ;-)

Nachtrag: Schon wieder vorbei (S), das ganze.

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Wort der Woche: Kaja

Ich gebe zu, Hitchcocks Vögel nie gesehenzu haben. Trotzdem handelt das heutige Wort der Woche von jeden Tieren, und zwar ziemlich vielen. Kaja (Pl. kajor) ist nämlich der schwedische Name für die Dohle.

Dieser Vogel ist zwar in ganz Europa keine Seltenheit, aber hier in Uppland gibt es sie zuhauf. Im Sommer bemerkt man sie kaum, sobald es jedoch nachts kälter wird, bevorzugen sie die wärmeren Dächer der Stadt als Schlafplatz. Deshalb spielt sich hier in Uppsala kurz nach Sonnenuntergang oft ein interessantes Schauspiel ab: Die Dohlen fallen in großen Schwärmen in der Stadt ein und kreisen eine Weile um Häuser und Kirchtürme, bis sie sich geinigt haben.

Nicht alle finden das so gut und aufgrund von Beschwerden über Verschmutzung und Lärm setzt man stellenweise akustische Vogelscheuchen (S) ein, die den Warnlaut der sozialen Tiere missbrauchen. Ich bin jedoch nicht alleine mit der Ansicht, dass die Dohlen ein Wahrzeichen Uppsalas sind und dass es ziemlich heftig ist, wenn zum Beispiel ein Schwarm eng und lautstark um die Türme des Doms kreist und man aus der Nähe zusieht.

Genau das habe ich vorhin versucht zu fotografieren, aber obwohl ich über eine Stunde geduldig ausharrte und auch einige Schwärme über entfernten Häusern kreisen sah, kam diesmal leider keiner in die Nähe der Kirche. Deswegen müsst ihr euch in diesem Bild ein paar hundert schwarze Vögel selbst dazudenken. :-)
Dom in Uppsala ohne
Dohlen

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