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Uppsala Krönikespel

Szene aus der
Aufführung

Jedes Jahr im Spätsommer findet auf dem Platz vor dem Dom in Uppsala eine Aufführung der Ereignisse, die sich im Laufe der Geschichte an dieser Stelle zugetragen haben, statt, das Uppsala Krönikespel. Das Bild ist vom letzten Jahr und ich habe leider vergessen, welche Szene das war.

Nachtrag: Mehr Bilder.

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Die Nordische Afrikabibliothek

Noch einmal Bücher: Es ist gerade Buch- und Bibliotheksmesse in Göteborg und es wurde die Bibliothek des Jahres 2006 gekürt (S). Der Gewinner ist die Bibliothek des Nordischen Afrikainstituts hier in Uppsala.

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Regionalwahl in Uppsala

Nicht nur in der Reichstagswahl haben die Konservativen gestern einen Sieg davongetragen. Auf Kommunal- und Landesebene sieht es ähnlich aus, zumindest hier in Uppsala. Das Rathaus geht (S) mit 47 zu 33 Sitzen an die bürgerliche Allianz, wobei ich mir nicht sicher bin, wie klar die Koalitionsaussage der Parteien auf diesem Niveau ist. Im Landsting der Region (_län_) Uppsala müssen die Sozialdemokraten ebenfalls die Macht abgeben (S).

Auch wenn der Erfolg der Rechtsextremen nicht so groß wie in Mecklenburg-Vorpommern ausfiel, so haben die Schwedendemokraten landesweit hinzugewonnen und auch einen Sitz im hiesigen Rathaus ergattert. Eine Schande das.

Bemerkenswert aus deutscher Perspektive ist, dass mit dem gestrigen Wahltag alles abgedeckt wurde – das Parlament, die Regional- und die Kommunalwahlen. Das heißt nichts anderes als dass man in Schweden als Politiker, im Unterschied zu Deutschland, nicht im ständigen Wahlkampf lebt, sondern vier Jahre lang seine Arbeit tun kann. Das hat natürlich damit zu tun, dass der Föderalismus in Deutschland viel stärker ausgeprägt ist, und ich werde diesem gegenüber immer skeptischer. Siehe auch Bernd Ulrich: Mehr Zentralismus!

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Schwedisches Fast Food: Max

![Max Logo](/pic/logo_max.gif)

Vorweg und damit mich keiner missversteht: Schnelles Essen ist eigentlich ein Unding und alles Negative, das man über McDonald’s und ähnliche Schnellgaststätten hört und liest, ist wohl eher wahr als falsch. Hin und wieder zieht es mich aber doch dorthin und dank des vielen Zuckers, Fettes und anderer glücklichmachender Stoffe genieße ich es dann sogar.

In Schweden gibt es zusätzlich zu den internationalen Platzhirschen auch eine einheimische Alternative: Max. Gerade hat am Marktplatz von Uppsala eine neue Filiale eröffnet. Das Essen dort wird auch von Hamburgern und Pommes dominiert, aber es gibt ein paar kleine Unterschiede:

  • Für Getränke bekommt man nur den Becher ausgehändigt, den man dann selbst am Automaten mit dem befüllt, was man möchte – mit oder ohne Eis. Ein Nachschank ist meines Wissens nicht inbegriffen, wird aber wohl stillschweigend toleriert.
  • Es gibt eine Kaffeestation, bei der man sich kostenlos bedienen kann – eine Reverenz an die schwedische Kaffeekultur.
  • Es gibt permanent mehr Beilagen zur Auswahl: Pommes, Möhrchen, Zwiebelringe, Kartoffelgratin …
  • Das ist sicher subjektiv, aber ich finde, das Essen ist besser. Das Brot ist weniger labberig. Die verschiedenen Teile eines Burgers sind geschmacklich unterscheidbar. Paradox veranlagte Menschen, die auf “gesundes Essen” wert legen, aber trotzdem in ein Schnellrestaurant gehen, finden fettarme und ballaststoffreiche Produkte, die mit dem recht bekannten [*Schlüsselloch*](http://www.slv.se/templates/SLV_Page____11290.aspx) (S) markiert sind.

    Max macht nur ein knappes Drittel des Umsatzes von McDonald’s, aber während letzterer erstmals Restaurants schließt und ansonsten stagniert, kann Max [20% Wachstum](http://www.thelocal.se/article.php?ID=4713&date=20060828) (E) aufweisen.
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Wahlhäuschen

Gute drei Wochen bleiben bis zur Wahl und so langsam gewinnt der Wahlkampf an Fahrt. Man sieht zwar (noch?) erstaunlich wenige Wahlplakate in den Straßen, aber die beiden rivalisierenden Seiten, sozialdemokratisch-links-grün und die oppositionelle bürgerlich-christdemokratisch-liberale “Allianz”, haben auf dem Marktplatz in Uppsala (und sicher auch anderswo in Schweden) kleine Holzhäuser (_valstugor_) aufgeschlagen, die täglich bis zur Wahl bemannt sind. Dort kann man sich nicht nur Information und Parteiprogramme beschaffen, sondern auch die Position der jeweiligen Partei zu bestimmten Themen erfragen und diskutieren.

Ich ging da gestern Nachmittag einmal vorbei, habe ein paar Fotos gemacht und auch kurz an zwei Ständen geplaudert. Mit meiner nicht gerade kleinen Kamera und dem T-Shirt mit Radio Paradise Aufdruck, das ich zufällig anhatte, wurde ich doch glatt gefragt, ob ich fürs Radio arbeite, ungeachtet der Tatsache, dass Radiosender mit Fotos recht wenig anfangen können.

Die regierenden Sozialdemokraten treten trotz schlechter Prognosen selbstbewusst auf und ein Plakat lautet “Es läuft prima für Schweden. Jetzt kommen die Arbeitsplätze. Warum also die Steuern senken und jeden fünften Lehrer, Polizist und Krankenschwester abschaffen?” (Bild). In der Tat wächst die schwedische Wirtschaft weit über EU-Durchschnitt und Schweden werden immer reicher (S).

Trotzdem hat die Opposition natürlich allerhand auszusetzen und in der kurzen Rede, die Erik Ullenhag (Bild) von der Folkspartei (liberal) hielt, ging es um Mängel bei der (laut Regierung erfolgreichen) Integration von Einwanderern und bei der Bereitstellung von Altenwohnungen. Auf seinem Plakat (Bild) heisst es “Ja zu früheren Noten in Schulen” und der Hintergrund der Debatte ist, wieviel Anforderungen man an Schüler stellen darf. Teilweise herrscht die etwas seltsame Einstellung, dass man so gut wie nichts von Schülern verlangen darf, aber trotzdem jeder durchkommen muss. Das Niveau leidet dadurch nicht nur auf Schul- sondern auch auf Universitätsebene.

Die konservativen Moderaten setzen auf Recht, Ordnung und Sicherheit, wie man es von ihnen erwartet: “Worte, bei denen man sich geborgen fühlen muss: Nachtkino, Nachtbus und Nachtspaziergang” (Bild). Hat da jemand Angst vor Dunkelheit?

Die Christdemokraten (KD) schießen meiner Meinung nach den Vogel ab und stellen eine der echten Errungenschaften des schwedischen Staates in Frage, nämlich die guten Möglichkeiten für Frauen (und Männer!) Kinder und Beruf zu vereinen. Hier ist Schweden Deutschland weit voraus und es ist wohl nicht abwegig, darin einen der Gründe für die deutlich höhere Geburtenrate (1.7 Kinder pro Frau gegen 1.4 in Deutschland) zu sehen. Die Christdemokraten hätten aber lieber die Frauen am Herd (S) und wollen mehr Förderung für daheimbleibende Elternteile. Der Mensch am Stand von KD (Bild) rechnete mir doch tatsächlich vor, was existierende Kindergärten so alles kosten.

Der Störfall in Forsmark, zu dem immer mehr Details bekannt werden, wie viel da eigentlich schief lief, spielt erstaunlicherweise keine Rolle im Wahlkampf und man hört sehr wenig Protest gegen Atomkraft. Im Gegenteil. Die Allianz will, sollte sie denn die Wahl gewinnen, den status quo beibehalten, also zwar keine neuen Kernkraftwerke bauen, aber die bestehenden so lange wie möglich weiterlaufen lassen.

Noch weniger hat sich der Skandal um die Razzia bei der Pirate Bay als Wahlkampfthema halten können und auf meine Nachfrage beim Stand der Regierungspartei, was denn aus dieser Geschichte um Justizminister Bodström geworden sei, konnte ich keine Antwort bekommen. Auch der Überwachungsaspekt, den ich versuchte anzuschneiden, wurde allenfalls mit Platitüden abgespeist.

Alle Artikel zur schwedischen Wahl am 17. 9. 2006.

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Gratis drahtlos surfen in Stockholm

Ein ganz toller Service: In und um einen Park mitten in Stockholm (Kungsträdgården) wird man sehr bald umsonst drahtlos surfen (E) können. Die WiFi-Station soll 1Mbit Bandbreite haben und zunächst vorübergehend aufgebaut werden. Ich denke und hoffe aber, dass das sehr schnell ein Renner wird, nicht nur bei Einheimischen und Studenten, und dass das Gebiet ausgeweitet wird.

Anonym surft man aber nicht: Man muss sich im Netzwerk einloggen und den nötigen Zugangscode bekommt man, indem man eine SMS an eine bestimmte Nummer schickt. Außer dieser SMS kostet das Surfen nichts.

Umzugsgrund ist das für mich allerdings keiner, schließlich habe ich nicht einmal ein Handy. Außerdem habe ich in Uppsala vielerorts drahtloses Internet durch das Stundentennetzwerk.

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Mehr Larven

Über die Faulbaumlarven, die jedes Jahr einige Bäume in meinem Wohngebiet befallen, habe ich ja schon geschrieben. Gerade bin ich aber über eine Seite mit Fotos gestolpert, die durch Heranzoomen noch einmal sehr schön das Ausmaß dieser Plage zeigt. Die Bäume die dort zu sehen sind, wurden mittlerweile gefällt. Fröhliches Ekeln! ;-)

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Livets Ord Konferenz

Livets Ord, die hiesigen Extremchristen, halten diese Woche ihre Europakonferenz (S) in Uppsala und es wird eine fünfstellige Besucheranzahl erwartet. Sogar der Parteichef der schwedischen Christdemokraten ist sich nicht zu schade, durch ein Gespräch mit dem radikalen Oberprediger auf dem Programm der Konferenz zu stehen.

Was wird auf so einem Treffen abseits der Mythenpropaganda beredet? Neueste Methoden, den säkularen Staat zu unterwandern? Wie man Kindern in den eigenen religiösen Schulen am besten das kritische Denken abgewöhnt?

Ich glaube, das ist ein guter Anlass, diesem Schandfleck von Uppsala diese Woche endlich einmal einen Besuch abzustatten. Wer sich für das “Problem Religion” interessiert, findet vielleicht auch meinem Blog zu diesem Thema interessant: www.atheistundgut.de.

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