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Piplina

Es ist gerade viel zu tun rund ums Studium, dazu kommt allerlei Behördliches, sowohl hier als auch Relikte aus der alten Heimat. Außerdem bin ich gerade in die Vorbereitungen fürs Astronomijahr nächstes Jahr eingebunden worden. Das ist eine willkommene Abwechslung und macht sicher Spaß – mehr dazu beizeiten an dieser Stelle. Für die nächsten zwei Wochen werden die Beiträge hier aber etwas sporadischer ausfallen als sonst.

Nach mehreren Jahren Erfahrung werde ich auch das diesjährige Valborg in Uppsala auslassen und das lange Wochenende zum Maianfang stattdessen an der Mittelmeerküste verbringen. Da ist wenigstens schon Frühling und auch für Fiket werden das erholsame, stille Tage.

Bevor ich es vergesse, muss ich noch schnell ein Wort erwähnen, das mir gerade zu Ohren kam: piplina. Wörtlich bedeutet es “Pfeifleine”, ist aber eine sehr niedliche Abwandlung des englischen pipeline. Angeblich kann man gerade Leute mittleren Alters “Vad ligger i piplinan?” sagen hören, wenn sie fragen was ansteht. Piplina passt nicht in diese Kategorie von Worten, denn es ist ja nicht “pajplajn”.

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Eine Woche im Norden

Ich bin von meiner kleinen Norrlandsreise zurück. Eine Zusammenfassung in Stichpunkten: Flug von Stockholm nach Kiruna, zusammen mit 30 weiteren schwedischen Astronomen. Nachmittäglicher Rundgang durch die Stadt und zur Eisenmine, alles hat geschlossen. Schneereste von der Woche zuvor bewundern. Essen und ein Bier in einem der beiden Pubs. Kollegen überzeugen, ein paar hundert Meter aus der Stadt zu gehen, um eventuelle Nordlichter zu sehen. Recht behalten und gemeinsam die grünen Strukturen am Himmel verfolgen. Am nächsten Morgen mit dem Bus zum IRF und mehr Astronomen treffen. Vorträge anhören und dabei den drahtlosen Internetzugang nutzen. In den Pausen schlechten Kaffee trinken, mittelmäßiges Mittagessen zu sich nehmen und die Leute zusammentrommeln, die am nächsten Morgen vortragen sollen, wenn ich die Sitzung moderiere. Abends einem eher langweiligen öffentlichen Vortrag über Mars in Kirunas Folkets Hus zuhören und danach mit den Stockholmern auf ein Bier in den anderen Pub gehen. Einen jungen Mann mit kaum verständlichem Akzent treffen, der in der Mine doppelt so viel verdient wie ich und es nach eigener Aussage mit Karten verspielt. Morgens verschlafen und mit dem Taxi dem Bus hinterherfahren, um nicht zu spät zu meiner Moderatortätigkeit zu kommen. Während des Vormittags die Vorträge ansagen und den Fragestellern das Wort erteilen. Eigenmächtig die Kaffeepause vorverlegen, damit ich endlich zu meinem Frühstück komme. Nach dem Mittagessen dann ein interessanter Ausflug zur Raketen- und Ballonbasis Esrange mit vielen Fotomöglichkeiten. Am Abend Konferenzessen und mehr Nordlichter direkt über der Stadt (Bild). Danach in Kirunas Nachtclub die Lokalbevölkerung bestaunen und drei Bands anhören. Konferenzende am Mittag darauf und ein Abstecher zur Kirche, bevor wir am Abend auf den Luossavaara kletterten, um noch mehr Polarlichter zu sehen.

Zu früh am Flughafen sein, weil das Taxi (Singular!) später schon ausgebucht war. Nach Umeå fliegen und in der Stadt darauf warten, dass das erste Café aufmacht, um zu frühstücken. Von Umeå beeindruckt sein, denn obwohl laut Einwohnerzahl kleiner als Uppsala, wirkt das Zentrum größer. Durch Gammlia spazieren und vor den verschlossenen Türen den Bildmuseums stehen. In die Jugendherberge einquartieren. Am nächsten Morgen mit dem Autoverleiher verhandeln, so dass wir das Auto für den Nachhauseweg fast kostenlos bekommen. Noch schnell in den für Schweden erstaunlich gut sortierten Spieleladen und fündig werden. Aufbrechen zur Hohen Küste. Auf den Skuleberget klettern. In bestem Wetter die Landschaft mit kräftigen Herbstfarben genießen. Mitten im Nirgendwo auf Anhieb eine private Unterkunft finden. Über die Högakustenbron fahren, nachdem wir die kleinen Seitenwege erschöpft hatten. Sundsvall links liegen lassen. Auf dem restlichen Weg beim Axtmuseum halten und Axtwerfen üben. In den Wäldern Upplands Rehe und einen Elch am Straßenrand sehen und in der Abendsonne einen letzten Aufenthalt in Lövstabruk machen, bevor man daheim ankommt.

Bilder gibt es später…

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Urlaub in Schweden

Wenn es jedes Jahr die gleiche Neuigkeit gibt, dass in Schweden der Tourismus wächst und dass Ferienhäuser beliebt sind, ist es dann noch eine solche?

Im anhörbaren Interview hinter dem zweiten Link erfährt man dann aber immerhin, dass nur fünf Prozent der Ferienhäuser in Schweden in ausländischer Hand sind, dass das vor allem Norweger und Deutsche sind – erstere vor allem, weil es billiger ist als daheim – und dass es weniger Konkurrenz zwischen Einheimischen und Käufern aus dem Ausland gibt als man vermuten könnte. Die Schweden sind nämlich am liebsten an der Küste, die Norweger recht nah an der Landesgrenze und die Deutschen irgendwo im Wald.

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In den hohen Norden

Vom 21. bis 23. September, stilecht zur Tag- und Nachtgleiche, sind in Kiruna die Astronomdagar 2007. Diese “Astronomentage” sind ein Treffen von Astronomen aus Schweden. Das ist insofern ungewöhnlich, dass Konferenzen normalerweise auf ein Thema beschränkt sind und dann Leute aus aller Welt kommen, die sich dafür interessieren. Man bekommt da also Gelegenheit, die paar dutzend Astronomen von den wenigen anderen schwedischen Orten, an denen Astronomie betrieben wird, kennenzulernen und zu erfahren, was sie so machen.

Die Astronomdar finden alle zwei Jahre statt, zuletzt hier in Uppsala und davor in Lund, und sind meist eine angenehme Veranstaltung. Neben den zahlreichen Vorträgen wird es diesmal auch einen Ausflug zur Raketenbasis Esrange in der Nähe von Kiruna geben.

Ich hatte ja eigentlich vor, mit dem Nachtzug zu fahren; das dauert etwa zwanzig Stunden. Weil ich am Tag vorher aber noch in Stockholm sein muss, wird es wohl doch das Flugzeug werden. Stattdessen werde ich mir wohl vor der Heimreise ein paar Tage Zeit nehmen, um ein wenig mehr zu sehen. Schließlich war ich erst einmal so weit “oben”, zum Wandern von Katterjokk aus.

Nun stellt sich die Frage, was genau man machen soll. Zum Zelten in der Wildnis dürfte es schon zu spät sein, es bleiben also höchstens Tagestouren von einer Hütte aus. Alternativ könnte man die Städte Luleå und Umeå auf dem Heimweg mit dem Zug abklappern oder sogar die gemütliche Inlandsbanan nehmen und in Dalarna ankommen. Ich habe angefangen in meinem Lonely Planet Reiseführer zu blättern – über Tipps in den Kommentaren freue ich mich trotzdem…

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Wort der Woche: Åland

Åland (sprich: Ohland), das ist die Inselgruppe zwischen Schweden und Finnland, die den bottnischen Meerbusen vom Rest der Ostsee abgrenzt. Åland gehört zu Finnland, aber man spricht Schwedisch. Als nämlich nach dem ersten Weltkrieg die Frage aufkam, was mit Åland passieren solle, wurde es gegen den Willen der Einwohner Finnland zugesprochen, allerdings mit weitreichenden Privilegien zur Teilselbständigkeit. Wer mehr wissen möchte, sei auf den als “exzellent” ausgezeichneten Wikipedia-Artikel über Åland verwiesen.

Dass Åland gerade heute Wort der Woche ist (und noch dazu ein sehr kurzes), liegt daran, dass wir da nachher hinfahren und noch packen müssen. Dreieinhalb Stunden dauert es mit der Fähre von Kappelskär an der Küste von Uppland nach Mariehamn auf Åland. Dort werden wir zwei Tage bleiben und dann weiter nach Turku (schw: Åbo) und zuletzt nach Helsinki weiterziehen. Das bedeutet, dass Fiket wieder einmal eine Woche lang auf Eis liegt und dass es länger dauern kann, bis eventuelle Kommentare freigeschaltet werden.

Karte mit den Stationen der Reise (klicken zum Vergrößern):
Reiseroute (Bild: Google
Maps)
(Bild: Google Maps)

Nachtrag, 070728: Ich bin wieder da und die Kommentare sollten alle freigegeben sein.

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Leserpost

Ich habe gerade meine erste Postkarte von Lesern dieser Seite bekommen. Sie machen gerade eine Radtour durch Schonen. Danke! Habe mich riesig gefreut. :)

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Regierungsurlaub

Seit letzter Woche und bis Mitte August schließt sich die schwedische Regierung dem Rest des Landes an und macht Urlaub. Immerhin koordiniert man unter den Ministern soweit, dass immer fünf von ihnen im Dienst sind und nach einem festen Plan die jeweils anderen Ministerien mit übernehmen. So wird der Finanz- auch einmal Außenminister und Arbeitsminister Littorin, der den Skandal um sein Examen erfolgreich ausgesessen zu haben scheint, darf sich um die Finanzen kümmern.

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Auf dem Land, an der Küste

Früh morgens aufstehen, die gepackten Taschen schnappen und dann schlafend in Zug und Bus die 28 Meilen zum Sommerhaus an der Ostseeküste zurücklegen. Auf dem niedrigen Dachboden des Hauses sein Lager aufschlagen, weil die Zimmer schon vom Rest der Familie belegt sind. Zeitgefühl verlieren. Barfuß zweihundert Meter durch den regennassen Wald zum Anlegesteg gehen. Von diesem in die eigentlich noch zu kalte Ostsee springen. In die Heidelbeeren gehen. Fotografieren. Neun Ausgaben der ZEIT durchsehen, viel davon ungelesen wegwerfen. Gesellschaftsspiele spielen, während es draußen in Strömen regnet. Von jeglicher Information über die Außenwelt abgeschnitten sein. Auf der Suche nach dem besten fotografischen Winkel abrutschen und sich die Wade aufschürfen. Anderen dabei zusehen, wie sie den Garten auf Vordermann bringen. Pfifferlinge sammeln, dabei seine Füße den Angriffen von wildgewordenen Ameisen aussetzen. Das winzige Segelboot zum Wasser tragen und zusehen, wie es freudig gegen den Wind gesteuert wird. Fotografieren. Kanelbullar backen. Regenwasser aus dem Boot schippen, den Benzintank anschließen und den Motor starten. Einen kleinen Ausflug mit Picknick auf eine der hunderten Inseln machen. Dort auf den Klippen in der Sonne liegen, nachdem man aus dem Wasser kommt. Verpflichtungen vergessen. Am Laptop in Ruhe Bilder aussortieren und nachbearbeiten. Früh morgens im Kajak auf der blanken Ostsee die Stille genießen. Fotografieren, während der Hintermann weiterpaddelt. Gemeinsame Fika und Abendessen. Sich von Mücken und Zecken piesacken lassen und nichts dabei finden. Den Schweden “Siedler von Catan” beibringen und sie durch die harte Verhandlungstaktik unfreiwillig ans eigene Deutschsein erinnern. Auf der faulen Haut liegen. Beim Grillen vom Platzregen überrascht werden und sich über den Deckel des Grills freuen. Fotografieren. Kaffeetrinken im Garten und dabei vor den Mauerseglern in Deckung gehen, die unter dem Dachvorsprung hervorkommen. Aus dem Augenwinkel noch den Fasan sehen, der den Garten dann doch nicht mehr so gut findet, als er uns erblickt. Durch Wald und Dorf spazierengehen und die Walderdbeeren vom Wegesrand naschen. Kubb spielen und verlieren. Heimfahren, bis zum nächsten Mal.

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Ab in den Schärengarten

Fiket legt einmal wieder eine Pause ein. Ich fahre an einen Ort ohne Internet und habe es mir verkneifen können, doch noch schnell eine UMTS-Flatrate fürs Laptop zu holen, die man hierzulande für knapp hundert Kronen pro Monat (plus Modem) bekommt.

Deshalb geht es hier erst in einer guten Woche weiter, dann auch mit frischen Bildern. Meine Kamera ist nämlich endlich aus der Reparatur zurück. Die Kommentarfunktion steht derweil auf “moderiert”. Das heißt, dass man weiterhin gern Kommentare abgeben kann, diese aber erst freigeschaltet werden, wenn ich zurück bin.

Schönen Sommer wünsche ich allen.

Nachtrag, 070629: Ich bin wieder da und alle Kommentare aus der letzten Woche sollten freigeschaltet sein.

Gelb und
Lila

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Inlandsbanan

Die ZEIT schreibt über die Inlandsbanan, die Zugverbindung, die – wie der Name schon sagt – im Inland von Schweden verläuft und den großen See Vänern im Süden mit dem hohen Norden verbindet (Karte). Klingt nicht schlecht. Kennt die jemand aus eigener Erfahrung?

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