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Minister mit wertlosem Examen?

Die neueste Sau, die gerade durchs politische Dorf in Schweden getrieben wird, betrifft Arbeitsmarktminister Sven Otto Littorin. Der MBA, den er in seinem Lebenslauf angibt, wurde im Fernstudium abgelegt und stammt von der Fairfax University in den USA. Dabei scheint es sich um eine Diplomfabrik zu handeln, die anstatt Studienleistungen Geld als Gegenleistung für einen Abschluss verlangt.

Das Högskoleverket würde nach eigener Aussage ein solches Examen in Schweden nicht anerkennen. Ein nettes Detail des Skandals ist, dass Littorin sich weder daran erinnert, wo die “Universität” lag, noch, wer der Betreuer seiner Abschlussarbeit war. Anmerkenswert ist auch noch, dass es ein Blogger war, der den Stein ins Rollen gebracht hat.

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Schwedische Doktortitel für die Gates'

Radio Schweden schreibt:

Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda French Gates sind mit dem Ehrendoktortitel des Karolinska Instituts in Stockholm ausgezeichnet worden. Das Institut begründet die Auszeichnung mit dem Engagement des Ehepaares in der Bill & Melinda Gates Foundation. Die Stiftung setzt sich besonders für Entwicklungshilfe ein und hat die Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten in der ganzen Welt mit bisher 7,8 Millionen Dollar unterstützt. [...]

Dass das Geld aus einer mit unlauteren Mitteln erkämpften und verteidigten Monopolstellung kommt, spielt da natürlich keine Rolle mehr.

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Schwedische Musik beim SXSW

Das South by Southwest (SXSW) ist ein großes Festival für Musik, Film und Interaktion, das vom 9. März an in Austin, Texas, stattfindet. Noch bevor es anfängt, hat man über 700 MP3s mit Musik der auftretenden Künstler in Netz gestellt (torrent-Datei für 3GB Musik), ganz legal. Darunter sind auch viele Bands aus Schweden und den anderen skandinavischen Ländern – und jemand hat diese Auswahl sogar schon schön zusammengestellt.

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Carl Bildt, der Kriegslobbyist?

Die Abendzeitung Expressen, eines der beiden schwedischen Pendants zur BILD-Zeitung, greift erneut Außenminister Carl Bildt an und berichtet (S), er sei bis Mai 2003 einer der führenden Lobbyisten für den Irakkrieg gewesen und sei von der Kriegslobby angeheuert worden. Als Belohnung sei ihm ein hochrangiger Arbeitsplatz im Nachkriegsirak in Aussicht gestellt worden.

Genauer geht es um das “Committee for the Liberation of Iraq” (CLI), das sich offen für die militärische Intervention im Irak einsetzte und in Bildt einen der wenigen europäischen Kriegsbefürworter fand, der sich auch prompt an die Arbeit gemacht habe und in verschiedenen Medien für den Militäreinsatz argumentierte. Ein Neokonservativer im Umfeld des CLI wird zitiert, dass Bildt den Irakkrieg als Möglichkeit sah, in die große Politik zurückzukehren, und dem Weißen Haus seine Zuverlässigkeit zeigen und herausstellen wollte, dass er nicht zum “Alten Europa” gehörte.

Carl Bildt selbst wertet sein Blog weiterhin auf, indem er dort auf die Vorwürfe antwortet (S) während anderswo noch berichtet wird, er habe noch keine Stellungnahme abgegeben. Zu Recht fragt er, warum seine damaligen Zeitungsartikel, die ja offensichtlich kein Geheimnis sind, jetzt als Skandal dargestellt werden. Dass er gegen das “blutige Regime von Saddam Hussein” war, sei völlig korrekt. Seine Mitgliedschaft im CLI stellt er so dar, dass es “ehrenvoll” gewesen sei, sich über den Irak nach dem Krieg Gedanken zu machen und dass es davon zu wenig gab.

Ob das jetzt ein Skandal ist oder nicht, hängt wohl vor allem vom jeweiligen Standpunkt zum Irakkrieg ab und wie sehr die schwedische Bevölkerung, die diesen meines Wissens mehrheitlich ablehnte, einen Außenminister akzeptiert, der ein so starker Befürworter des Krieges war.

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FBI und MPA bilden schwedische Polizei aus

ComputerSweden berichtet (S), dass die sechs Polizisten, die gerade die Weiterbildung zu Urheberrechtsfragen, Raubkopien und Dateitausch beendet haben und bald einen Großteil der diesbezüglichen Untersuchungen leiten werden, von Repräsentanten der amerikanischen Filmlobbygruppe MPA und einem FBI-Agenten unterrichtet wurden.

Schweden, als Heimat der Pirate Bay, scheint den Rechteinhabern in den USA in der Tat ein Dorn im Auge zu sein.

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Oscar Torrents

Seit ein paar Tagen verlinkt die Pirate Bay auf der Startseite ihr neuestes Projekt, eine Seite zur Bewertung der Filme in der anstehenden Oscar-Verleihung, inklusive Downloadmöglichkeit. Ziemlich “unschwedisch” spotten die Macher der Pirate Bay auf Film- und Musikindustrie und provozieren offenherzig. Mehr dazu bei Telepolis.

Ältere Artikel zur Pirate Bay.

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Erster Schwede im Weltraum

Missionslogo

Sollte ich mich als Astronom mehr für Raumfahrt interessieren als ich es tue? Tatsache ist nun einmal, dass die bemannte Raumfahrt ziemlich wenig zu astrophysikalischen Erkenntnissen beiträgt, vielleicht von der Reparatur des Hubble Weltraumteleskops abgesehen.

In Kürze soll jedoch der erste Schwede, Christer Fuglesang, mit einem Space Shuttle zur ISS aufbrechen und dort allerlei Arbeiten verrichten. Die schwedischen Medien verfolgen jedes Detail der Vorbereitungen aufmerksam. Zum Beispiel wird er seinen Kollegen während der Mission ein eigens abgestimmtes “typisch schwedisches” Essen auftischen – mit Elchfleisch.

Wenn nichts dazwischen kommt, wird Fuglesang am 8. Dezember aufbrechen.

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Svenska Lantchips

Die schwedischen Landchips (S) sind Kartoffelchips, denen man noch ansieht, dass sie von der braunen Knolle kommen. Die Schale ist an der Kante jedes Chips auszumachen und sie sind etwas härter als “normal”. Alles in allem sehr lecker, finde ich.

Und Leute in Amerika scheinen mir zuzustimmen, denn dort entwickeln sich die svenska lantchips, die von einem recht kleinen Familienbetrieb in Södertälje hergestellt werden, gerade zu einem Verkaufschlager (S).

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Schweden am Pranger

Das Thema ist nicht neu, aber auch aufgewärmt nicht weniger wichtig:

Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen hat Schweden wegen der Abschiebung zweier Ägypter verurteilt. Wie das UN-Gremium in New York mitteilte, hat Schweden die Konvention gegen Folter verletzt. Die beiden Männer waren im November 2001 auf dem Flughafen Stockholm-Bromma Beamten des US-Geheimdienstes CIA übergeben und nach Ägypten ausgeflogen worden. Die CIA verdächtigte die Männer, an terroristischen Aktivitäten beteiligt zu sein. In ihrem Herkunftsland soll mindestens einer der beiden Ägypter von ägyptischen Beamten gefoltert worden sein.

(Bis auf Rechtschreibfehler vom SR zitiert)

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Ganz kurz

Auf Gotland wurde ein Silberschatz mit arabischen Münzen und Armreifen aus der Wikingerzeit (10. Jhdt.) gefunden. Die drei Kilo Silber machen ihn zu einem der grösseren Funde der Ostseeinsel. (S)

Etwa 100 Studenten in Växjö wurde die Verbindung zum Uninetz gesperrt, weil sie angeblich Filme aus dem Internet heruntergeladen und weiterverbreitet hatten. Das ist in Schweden in der Tat illegal (und die neue Regierung hält ihr Wahlversprechen nicht, das entsprechende Gesetz zu überarbeiten), aber Aufsehen erregt die Tatsache, dass die betroffene Universität direkt auf Anfrage amerikanischer Rechteinhaber agierte, ohne die Anschuldigungen zu überprüfen. (E)

In der stockholmer U-Bahn sollen bald Fahrkartenautomaten eingeführt werden – ja, es gibt in der Tat keine solchen, sondern an jedem Eingang ein Häuschen mit einem richtigen Menschen drin. Um ebendiese weniger Gefahren durch Raub auszusetzen, sollen ein neues System mit Automaten eingeführt werden. Die Kabinen werden aber bemannt bleiben. (E)

Schon gestern wurde bekannt, dass die Schweden laut einer Unfrage die USA als größte Gefahr für den Weltfrieden sehen. Mit 29% der Stimmen schlagen sie knapp Nordkorea. (S, E)

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