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Reggaefestival Uppsala

Als im Januar gemeldet wurde, dass die Firma hinter dem allsommerlichen Reggaefestival in Uppsala pleite ging, ärgerte ich mich ein wenig, alle bisherigen Gelegenheiten verpasst zu haben. Doch Yared Tekeste, der Mensch hinter dem Festival, hat einfach eine neue Firma für das diesjährige Festival aufgemacht.

Jetzt hat er sich auch mit den lokalen Behörden geeinigt (S) und das Festival kann wie geplant vom 9. bis 11. August stattfinden. Vielleicht schaffe ich es ja dieses Jahr.

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Wort der Woche: Vasaloppet

Der Vasaloppet ist ein Langlauf-Skirennen in der schwedischen Region Dalarna. Es ist nicht irgendein Rennen, es ist das Rennen des Jahres und tausende Amateure aus ganz Schweden nehmen an dem Großereignis teil. In der Woche vor dem ersten Sonntag im März finden schon verschiedene Teildisziplinen auf der Strecke statt, der eigentliche Vasa-Lauf über die 90km bildet dann den Abschluss.

Mit wenigen Ausnahmen findet der Lauf seit 1922 jährlich statt und der diesjährige Gewinner, Oskar Svärd, kam vorhin ins Ziel. Er hat zum dritten Mal gewonnen.

Die Strecke zwischen den Orten Sälen und Mora hat in der Tat mit dem Namensgeber Gustav Vasa zu tun. Der spätere König und Staatsgründer Schwedens war 1520 auf der Flucht vor dem dänischen König Christian II., der noch heute in Dänemark “Christian, der Gute” und in Schweden “Christian, der Tyrann” genannt wird.

Vasa floh auf Skiern und sprach in Mora zur dortigen Versammlung, um sie zu überreden, ihn bei einem Aufstand gegen die Dänen zu unterstützen. Dies gelang ihm nicht und er fuhr weiter Richtung Norwegen. Neue Berichte zu den Gräueltaten rund um das Stockholmer Blutbad, bei dem Christian viele schwedische Adelige töten ließ, erreichten kurz darauf Mora und änderten die Stimmung zugunsten Vasas. Die beiden besten Skifahrer wurden ihm hinterhergeschickt, erreichten ihn bei Sälen und überzeugten ihn zur Umkehr nach Mora, um den Aufstand anzuführen. Drei Jahre später war Schweden unabhängig und Vasa König.

Das Wort der Woche Brasklapp von vor einem halben Jahr und der schwedische Nationalfeiertag haben damit auch etwas zu tun. Mehr zum Vasalauf und zum Stockholmer Blutbad bei der Wikipedia.

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Wort der Woche: Bokrea

Das Wort bokrea setzt sich aus bok und rea zusammen. Rea kommt von realisation und bedeutet “Ausverkauf”. Wer schon einmal durch eine Einkaufsstraße in Schweden gegangen ist, sollte diesem kurzen Wort in riesigen Buchstaben schon einmal begegnet sein.

Ein bok ist ein “Buch” und dementsprechend ist die bokrea ein “Bücherschlussverkauf”. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Schweden keine Buchpreisbindung mehr, der Schlussverkauf ist jedoch ein Relikt aus der Zeit mit von Verlagen vorgeschriebenen Preisen für Bücher. Bis 1970 boten also die Buchhändler ihr Sortiment zu festen Preisen an und wenn ein Verlag nach einigen Jahren beschloss, dass ein Buch eingezogen werden soll, dann gab es den Schlussverkauf, bevor die Restbestände verbrannt wurden.

Das bedeutete auch, dass man, von Antiquarien abgesehen, ein Buch nicht mehr kaufen konnte, wenn es einmal im Ausverkauf war. Heute ist das nicht mehr der Fall – trotzdem ist die Bokrea immer noch ein Ereignis. Es werden vorab Kataloge gedruckt, welche Bücher billig zu haben sein werden, und diese Kataloge werden in Zeitungen rezensiert. Es werden sogar eigene Rea-Auflagen gewisser Bücher gedruckt, dann meist auf billigerem Papier, ansonsten sind es aber vor allem hochwertig eingebundene Bücher, die man im Ausverkauf billiger bekommt.

Die Bokrea startet fast volksfestartig. Die Läden öffnen schon um Mitternacht und es bilden sich lange Schlangen mit Leseratten, die die besten Schnäppchen ergattern wollen. Nicht wenige der lesefreudigen Schweden nutzen die Gelegenheit, sich mit einem Vorrat an Lesestoff einzudecken. In der Nacht zum Dienstag startet die diesjährige Bokrea.

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The Hives

Tolle Band, The Hives, von denen ich auch nicht von Anfang an wusste, dass sie aus Schweden kommen. Wie bekannt sind die eigentlich in Deutschland? Laut Wikipedia kam die letzte Single A Little More For Little You nicht in Deutschland heraus und die offizielle deutsche Webseite hatte zuletzt 2005 eine Neuigkeit. Immerhin spielen sie im Sommer bei Rock im Park und Rock am Ring. Und im Herbst soll The World’s First Perfect Album erscheinen.

A Little More For Little You: ([YouTube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=TLMqVDIA_mM))

[Zum früher verlinkten Video](http://www.fiket.de/2006/10/24/the-hives-spielen-hellacopters/). Und [noch](http://www.youtube.com/watch?v=vn7uzmfgkU0&NR) [einige](http://youtube.com/watch?v=eFtPoYb09Ig) [mehr](http://youtube.com/watch?v=V1ynTKwyrqk).
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Demo gegen den Überwachungsstaat

Rickard
Falkvinge

Wie angekündigt war ich heute in Stockholm auf der Demonstration gegen die Überwachungspläne von Telefon und Internet der schwedischen Regierung. Weil der Zug verspätet war, verpasste ich zwar den ersten Redner, reihte mich aber für die anderen drei in die schätzungsweise 200 Besucher der Kundgebung ein. Mit mehr hatte angesichts der Jahreszeit und der Demonstrationsfaulheit der Schweden wohl keiner gerechnet. Nach 45 Minuten war alles vorbei und es wurde das Lied über den großen Bruder FRA gespielt.

Hat sich die kurze Reise trotzdem gelohnt? Ich fand schon, vor allem wegen der Rede von Rickard Falkvinge (siehe Bild), des Vorsitzenden der Piratpartei (S), die die Demonstration zusammen mit den Jugendverbänden der Liberalen und der Linkspartei organisiert hatte. Menschen, über deren Politik man wohlwollend schreibt, einmal gesehen und gehört zu haben, ist nicht das Schlechteste. Mein Eindruck: Er ist ein guter Redner, weiß wovon er spricht und kann seine Forderungen pointiert herüberbringen.

Ich lernte auch noch einige Details zum Thema dazu, die mir bis dahin unbekannt waren. So ist zum Beispiel von Anfang an vorgesehen, dass nicht nur die abhörende Militärbehörde selbst Zugang zu den Informationen bekommt, sondern auch andere Behörden. Das Außenministerium möchte sogar am liebsten alle die im Auge behalten, die der Regierung “unbequem” werden könnten.

Ebenfalls neu war mir, dass Journalisten in Schweden nicht wie in anderen Ländern nur das Recht haben, ihre Informanten anonym zu halten, sondern sogar dazu verpflichtet sind. Die unschätzbar wichtige Möglichkeit der Bevölkerung, sich anonym an Medien zu wenden und auf Missstände hinzuweisen, würde durch die geplante Überwachung praktisch abgeschafft.

Anfang der Siebziger flog das Informationsbyrån auf, eine bis dato selbst dem Parlament unbekannte schwedische Geheimdienstorganisation, die vermeintlichen Kommunisten und Linksaktivisten nachspürte und sie überwachte. Zur so genannten IB-Affäre wurde erst 2002 ein Abschlussbericht vorgelegt, der laut Falkvinges Aussagen genau die Lehren aus der Sache vorschlägt, die schon ein Jahr später mit den Vorläufern der aktuellen Vorschläge über Bord geworfen wurden.

Mir bleibt abschließend nur, den Rednern beizupflichten, wenn sie fordern, dass solche Abhörszenarien in Orwells 1984 gut aufgehoben sind, aber in einer offenen und pluralistischen Gesellschaft nichts verloren haben.

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Oscar Torrents

Seit ein paar Tagen verlinkt die Pirate Bay auf der Startseite ihr neuestes Projekt, eine Seite zur Bewertung der Filme in der anstehenden Oscar-Verleihung, inklusive Downloadmöglichkeit. Ziemlich “unschwedisch” spotten die Macher der Pirate Bay auf Film- und Musikindustrie und provozieren offenherzig. Mehr dazu bei Telepolis.

Ältere Artikel zur Pirate Bay.

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Demo gegen Überwachung

Die Demonstration am kommenden Samstag gegen die in Schweden geplante Überwachung von Telefon und Internet nimmt konkrete Formen (S) an.

  • um 14.00 in Stockholm, Mynttorget
  • um 13.00 in Göteborg, Gustaf Adolfs Torg
  • um 13.00 in Malmö, Stortorget
  • um 15.00 in Umeå, Rådhustorget Arrangiert wird das von der [Piratpartiet](http://piratpartiet.se) (S) und den Jugendverbänden einiger anderer Parteien. Ich werde nach Stockholm fahren. Hat einer der Leser aus der Nähe Lust auf ein Treffen?
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Stoiber? Nein danke.

Der schwedische Außenminister Carl Bildt ist gerade auf der Sicherheitskonferenz in München und kommentiert das Geschehen dort. Gestern Abend hätte er eigentlich mit dem bayerischen Noch-Ministerpräsident essen sollen, schrieb aber dann in der Nacht in sein Blog (S):

Ich muss zugeben, dass ich heute Abend das Essen mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber ausgelassen habe und mich stattdessen mit Richard Holbrooke und einigen anderen alten Freunden verdrückt habe [...]. (Übersetzung von mir)

Der Mensch wird mir immer sympathischer.

Mehr zu Carl Bildts Blog.

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Schwedische Filme bei der Berlinale

Vom 8. bis 18. Februar findet die Berlinale statt und dort gehen auch schwedische Filme an den Start. Die schwedische Botschaft schreibt dazu:

Im Wettbewerbsprogramm der 57. Berlinale stehen in diesem Jahr fünf schwedische Filme:

Sektion Panorama
Anders Nilsson: “När mörkret faller” (“Wenn es dunkel wird”)

Generation Kplus
Ylva Gustavsson u. Catti Edfeldt: “Förortsungar” (“Abgerockt”)

Generation Kplus – Kurzfilme
Johan Hagelbäck: “Pilgrimsgrodorna” (“Pfeilgiftfrösche”)
Lennart u. Ylva-Li Gustafsson: “Ville och vilda kanin” (“Willi und das wilde Kaninchen”)
Andreas Tibblin: “När Elvis kom på besök” (“Als Elvis zu Besuch kam”)

Der diesjährige Shooting-Star aus Schweden heißt Gustaf Skarsgård.

Leider habe ich keinen der genannten Filme selbst gesehen.

(via, S)

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Grammis verliehen

Die Grammis (S) sind Schwedens wichtigste Musikpreise und werden seit 1969 jährlich verliehen. Gestern fand die diesjährige Gala statt und hier sind einige der Gewinner:

  • Künstler des Jahres: Das Geschwisterpaar The Knife hat sich gegen Anna Ternheim, Lars Winnerbäck, Lisa Miskovsky und Marit Bergmann durchgesetzt. Völlig zu Recht, finde ich. The Knife sind toll (siehe auch hier).
  • Album des Jahres: Silent Shout von The Knife. Das habe ich mir bei eMusic gekauft, bisher finde ich aber den Vorgänger Deep Cuts besser.
  • Ausserdem haben Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer von The Knife die Preise für beste Popgruppe, beste Komponisten, beste Produzenten und beste Musik-DVD eingeheimst.
  • Anna Ternheim bekam zwei Grammis: für den besten weiblichen Pop und als beste Textschreiberin.
  • Bestes Jazz-Album wurde Tuesday Wonderland vom Esbjörn Svensson Trio. Dazu kann ich wenig sagen, aber noch einmal auf diesen ZEIT-Artikel hinweisen.
  • Als Neuling des Jahres wurde Veronica Maggio mit ihrem Album Vatten och Bröd ausgezeichnet.
  • Beste Rockgruppe wurde Mando Diao, die meines Wissens auch in Deutschland sehr erfolgreich sind.
  • Den MTV-Preis für das beste Musikvideo bekamen **Peter Björn and John** für ihr Video zu **Young Folks**:

    ([Youtube Direktlink](http://youtube.com/watch?v=51V1VMkuyx0))

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